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Rodalben

Gemeinde in Rheinland-Pfalz, Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Rodalben
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Rodalben (Aussprache [ˈʁoːtˌʔalbn̩]) ist eine Kleinstadt im rheinland-pfälzischen Landkreis Südwestpfalz und der Sitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde. Mit rund 6400 Einwohnern ist sie die größte Kommune des Landkreises. Rodalben ist gemäß Landesplanung als Grundzentrum ausgewiesen.[2]

Schnelle Fakten Wappen, Deutschlandkarte ...
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Geographie

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Lage

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Felsformation Am Hanauischen Eck der Karlstalschichten im Osten der Gemarkung

Rodalben liegt im mittleren Pfälzerwald in dessen Teilbereich Gräfensteiner Land. Bereits im Westen der Gemarkung geht die Landschaft in die Westricher Hochfläche über.[3] Wie im gesamten Gräfensteiner Land dominieren die Karlstalschichten.[4]

Die Stadt Pirmasens, zugleich Verwaltungssitz des Landkreises Südwestpfalz, ist fünf Kilometer entfernt. Zu Rodalben gehören die Wohnplätze Am Entenstein, Am Köpfel, Apostelmühle, Auf der Heide, Geißbühl, Germerstal, Grünbühl, Horbergsiedlung, Imsbachermühle, Langenbach, Lindersbach und Neuhof.[5] Nachbargemeinden sind – im Uhrzeigersinn – Donsieders, Clausen, Münchweiler an der Rodalb, Pirmasens, Petersberg und Thaleischweiler-Fröschen.

Erhebungen

Im Nordwesten der Gemarkung erstreckt sich an der Grenze zu Donsieders der 360 Meter hohe Bieberberg, im Norden der Klinkenberg und im Nordosten der 388 Meter hohe Hilschberg sowie der 371 Meter hohe Kirchberg. Im äußersten Osten der Gemarkung befinden sich das 313 Meter hohe Hanauische Eck und der Hintere Rappenkopf, im Südwesten der Obere Horberg und der Schlangenberg sowie im Westen der 407 Meter hohe Grünbühl.

Gewässer

Die Stadt liegt in der Talaue der Rodalb, einige Kilometer oberhalb der Mündung des kleinen Flusses in den Schwarzbach. Der Dreiweiherbach bildet im Osten stellenweise die Grenze zu Clausen. Mitten im Siedlungsgebiet nimmt die Rodalb von links den Langenbach auf sowie anschließend von rechts den Lindersbach und den Hodentalbach. Im Südwesten mündet von links der Horbach; der ebenfalls von links kommende Steinbach bildet die Gemarkungsgrenze zu Pirmasens; am nordwestlichen Siedlungsrand von Rodalben mündet er in die Rodalb.

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Rodalben
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Geschichte

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Anfänge und Mittelalter

Rodalben wurde vermutlich als Siedlung des keltischen Stammes der Mediomatriker gegründet und später nach dem Fluss benannt. Die Herkunft des Flussnamens ist nicht eindeutig geklärt. Als alb bezeichneten die Kelten Flüsse oder Bäche. Für den Namensbestandteil Rod, zeitweise auch Roth, gibt es zwei Erklärungsmöglichkeiten. Zum einen könnte der rote Sand des Flussbettes der Namensgeber sein, zum anderen das Roden (Rotten) der Wälder, um in den Tälern weite Wiesen- und Ackerflächen anzulegen.

1237, im Mittelalter, wurde Rodalben erstmals urkundlich erwähnt; 1317 ist von „Rottalben“ die Rede. 1323 erscheint der Ort als Dinghof.[6] Es war über Jahrhunderte eine bäuerlich geprägte Ansiedlung, die zusammen mit der Burg Gräfenstein bei Merzalben den Grafen von Leiningen gehörte. Um das Jahr 1360 wurde mutmaßlich die erste Pfarrkirche in Rodalben gebaut. Davon zeugen der erhaltene romanische Turm und der mit Fresken geschmückte gewölbte Chor. Das Alter lässt sich anhand des gotischen Baustils in seiner dritten und letzten Periode ungefähr ermitteln wie auch dadurch, dass Rodalben 1360 beziehungsweise 1361 bereits einen Pfarrer hatte, der eine Kollationsgebühr von 6 Gros an Rom entrichtete. Genauere Angaben über die Erbauung der Kirche liegen jedoch nicht vor.

Neuzeit

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Ortsmitte von Rodalben 1895
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Blick auf Rodalben im Jahr 1900

Der Ort erhielt größere Bedeutung durch die Verlagerung der Verwaltung des Gräfensteiner Amtes nach Rodalben. Bis Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Rodalben zur Markgrafschaft Baden.

Von 1798 bis 1814, als die Pfalz ein Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend ein Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war der Ort in den Kanton Pirmasens eingegliedert und war der Sitz einer eigenen Mairie, zu der zusätzlich Donsieders und Münchweiler gehörten. 1815 wurde der Ort Österreich zugeschlagen. Bereits ein Jahr später wechselte Rodalben in das Königreich Bayern. Ab 1818 war der Ort ein Bestandteil des Landkommissariats Pirmasens, das 1862 in ein Bezirksamt umgewandelt wurde.

1939 wurde Rodalben in den Landkreis Pirmasens (ab 1997 Landkreis Südwestpfalz) eingegliedert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Gemeinde innerhalb der französischen Besatzungszone ein Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. 1955 wurde das bis dahin zu Rodalben gehörende Petersberg selbständig. Am 17. März 1963 erhielt die Gemeinde Rodalben die Stadtrechte.[7] Die weltweite Öffnung der Märkte wirkte sich nachteilig auf die lohnintensive Schuhindustrie aus, so dass eine Schuhfabrik nach der anderen schließen musste. Trotzdem blieb der Schuh ein Markenzeichen dieser Region, dann jedoch mehr durch den Handel. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wurde der 371 Einwohner umfassende Ort Neuhof, der bis dahin zu Pirmasens gehört hatte, nach Rodalben umgemeindet.[8] Drei Jahre später wurde Rodalben Sitz der neu geschaffenen gleichnamigen Verbandsgemeinde. 1987 feierte die Stadt ihr 750-jähriges Jubiläum.[9]

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Bevölkerung

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Einwohnerentwicklung

1539 lebten in Rodalben 93 Familien mit etwa 475 Mitgliedern. 1579 waren die Zahlen auf 150 beziehungsweise 750 angestiegen.[10] Vor dem Dreißigjährigen Krieg wohnten im Amt Gräfenstein 150 Einwohner. 1680, rund 30 Jahre nach dem Krieg, zählte das Amt 30 Familien oder Eingesessene, darunter 19 in Rodalben.[11] Im Jahre 1698 gab es 50 Familien im Amt, davon 20 im Dorf Rodalben. 1815 hatte der Ort insgesamt 1391 Einwohner. In den 1950er Jahren stieg die Zahl auf knapp 6000 Einwohner an; dies bedeutete, dass jeder 100. Einwohner ein Schuhfabrikant war. Im August 2004 lebten 7864 Menschen in der Stadt. Seither ist wie in der gesamten Region ein Rückgang zu beobachten. Während der 2000er Jahre sank die Einwohnerzahl auf unter 7500, aktuell sind es weniger als 7000.

Rodalben: Einwohnerzahlen von 2012 bis 2024
Jahr  Einwohner
2012
 
7.073
2015
 
6.952
2020
 
6.681
2024
 
6.378
Quelle(n): statistik.rlp.de

Konfessionsstatistik

Mit Stand 30. Juni 2005 waren von den Einwohnern 69,3 % römisch-katholisch und 20,4 % evangelisch. 10,3 % waren konfessionslos oder gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an.[12] Der Anteil der katholischen Kirchenmitglieder an der Gesamtbevölkerung nahm seitdem prozentual und nominal stark ab. Nach dem Stand vom 31. Juli 2025 sind von den Einwohnern 48,3 % katholisch und 19,9 % evangelisch. 31,8 % sind konfessionslos oder gehören einer anderen Glaubensgemeinschaft an.[13]

Christentum

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Marienkirche

Die Katholiken gehören zum Bistum Speyer, die Evangelischen zur Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche). Aufgrund des größeren Anteils von Katholiken in der Stadt sind die meisten Sakralbauten katholisch. Seit dem Mittelalter existieren die Marienkirche und die an einem neuen Standort wieder aufgebaute Maria-Trost-Kapelle. Im 20. Jahrhundert kamen St. Josef, die mittlerweile profanierte St.-Pius-Kirche in der Horbergsiedlung und die Kirche Seliger Bernhard im Stadtteil Lohn hinzu.[14] Seit 1930 gibt es die protestantische Kirche.

Jahrhundertelang befand sich um die Marienkirche herum der Friedhof. 1802 wurde er durch einen neuen weiter nordwestlich ersetzt.[15] Der aktuell genutzte liegt im Leiterstal und existiert seit 1915,[16] die Leichenhalle wurde 1952 gebaut.[17]

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Jüdische Gemeinde Rodalben

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Jüdischer Friedhof

Erstmals wird ein jüdischer Einwohner in Rodalben 1581 erwähnt. 1776 kam Rodalben zur Grafschaft Baden-Durlach; seitdem lebten eine Zeit lang keine Juden mehr im Ort. Erste jüdische Familien dürften sich gegen Ende des 18. Jahrhunderts dauerhaft angesiedelt haben; etwa um 1800 waren es 100 Personen, von denen über die Hälfte in Petersberg wohnten. Eine jüdische Gemeinde gab es vom beginnenden 19. Jahrhundert bis zur staatlichen Zwangsauflösung 1937. 1838 wurde ein Synagogenraum erwähnt, dessen Lage aber nicht bekannt ist; eine neue Synagoge baute die jüdische Gemeinde Anfang der 1880er-Jahre. Die Gemeinde hatte seit 1868/1869 eine einklassige jüdische Grund- und Religionsschule, für die 1883 ein neues Gebäude errichtet wurde, ferner ein rituelles Bad (Mikwe) im Keller der Synagoge sowie einen Friedhof.[18] Der jüdische Friedhof wurde 1876 auf einem Gelände am Klinkenberger Weg angelegt, den die Kommune zur Verfügung stellte; vorher waren die Verstorbenen der Gemeinde in Pirmasens beerdigt worden. Ein von der jüdischen Gemeinde angestellter Lehrer war zugleich als Vorbeter und Schlächter (Schochet) tätig. 1931/32 unterrichtete er 13 Kinder. Die jüdischen Bürger Rodalbens arbeiteten oft als Makler, Geldverleiher oder Textilhändler; dazu kamen Viehhandel und das Metzgerhandwerk.[19]

Um 1900 gehörten 80 Personen zur jüdischen Gemeinde. Unter nationalsozialistischer Herrschaft nahm die Zahl jüdischer Einwohner durch wirtschaftlichen Boykott, Entrechtung und Repressalien schnell ab. Am 1. April 1933 wurden Plakate wie „Kauft nicht bei Juden!“ an den wenigen jüdischen Geschäften angebracht; vor diesen Geschäften patrouillierten SA-Angehörige. Auf Antrag der NSDAP beschloss der Rodalber Gemeinderat im Mai 1933, dass Wohlfahrtsempfänger nicht mehr in „marxistischen und jüdischen Geschäften“ einkaufen durften.[19]

1936 wurden noch 64 jüdische Einwohner gezählt, 1937 waren es 51 und 1938 noch 39. Im Jahr 1937 wurde die israelitische Schule aufgelöst, die Kinder mussten jetzt die jüdische Volksschule in Pirmasens besuchen. Beim Novemberpogrom 1938 wurden die noch vorhandenen jüdischen Geschäfte demoliert; einige jüdische Männer wurden in das KZ Dachau verschleppt. Die Synagoge wurde jedoch nicht geplündert oder in Brand gesetzt. Die Kommune erwarb das Synagogengebäude, um dort ein Heim für die Hitlerjugend einzurichten; tatsächlich diente das Haus nur als Lagerraum, bis es im März 1945 infolge von Kriegshandlungen abbrannte. Noch vor Beginn des Zweiten Weltkriegs mussten mehrere jüdische Familien ihre Wohnungen verlassen und ins „Judenhaus“ – das Textilgeschäft Bär - ziehen. Andere wanderten aus wie etwa der Gemeindevorsteher Siegmund Neuberger, der mit seiner Familie in die USA floh. Im Oktober 1940 wurden die verbliebenen jüdischen Einwohner Rodalbens ins südfranzösische Gurs deportiert.[19]

Das „Gedenkbuch der Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933–1945“ des Bundesarchivs weist 42 Personen jüdischer Herkunft aus, die größtenteils in Rodalben geboren wurden und dort lebten oder zumindest zeitweise dort ansässig waren. Aufgezählt werden unter anderem die Familiennamen Baer beziehungsweise Bär, Bloch, Frank, Katz, Koch, Neuberger oder Metzger.[20] 37 von ihnen wurden nachweislich als Opfer der „Endlösung der Judenfrage“ von den Nationalsozialisten ermordet.[19]

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Politik

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Altes Rathaus

Stadtrat

Der Stadtrat in Rodalben besteht aus 22 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Stadtbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Stadtrat:

Weitere Informationen Wahl, SPD ...
* 
FWG: Freie Wählergemeinschaft Gräfenstein e. V.
** 
WIR: Wählergemeinschaft „WIR für Rodalben“ e. V.

Bürgermeister

Claus Schäfer (CDU) wurde am 22. August 2019 Stadtbürgermeister von Rodalben. Bei der Stichwahl am 16. Juni 2019 hatte er mit einem Stimmenanteil von 55,03 % durchgesetzt, nachdem bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 keiner der ursprünglich vier Bewerber eine ausreichende Mehrheit erreicht hatte. Schäfers Vorgänger Wilhelm Matheis war nach 15 Jahren im Amt nicht erneut angetreten.[25][26][27] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 setzte sich Schäfer mit 72,2 % der Stimmen gegen Wolfgang Schultz (SPD) erneut durch. Die Wahlbeteiligung lag bei 67,8 %.[28]

Wappen

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Wappen von Rodalben
Blasonierung: „In Blau ein linksgewendeter goldbewehrter, rotbezungter silberner Greif.“[29]
Wappenbegründung: Es wurde 1948 vom Ministerium des Innern in Koblenz genehmigt und erinnert mit dem Greif an die ehemalige Zugehörigkeit zu Baden.
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Kultur

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Bauwerke

Kulturdenkmäler

Der jüdische Friedhof ist als Denkmalzone ausgewiesen.

Die Anfänge der Marienkirche liegen in romanischer Zeit um das elfte und zwölfte Jahrhundert. Das heutige Erscheinungsbild ist spätgotisch und besteht seit dem 14. Jahrhundert, die Wand- und Deckenmalereien stammen aus dieser Zeit. Der Turm wurde im 18. Jahrhundert erhöht und mit einem spitzen Helm bedacht. Im Johann-Peter-Frank-Haus wurde 1745 der gleichnamige Arzt und Hygieniker geboren. Das Johann Peter Frank-Museum ist im Pfarrer-Dr.-Lederer-Haus eingerichtet. Ebenfalls denkmalgeschützt sind das Gräfensteiner Amtshaus, das Gräfensteiner Oberforstamt, die Maria-Trost-Kapelle, die katholische Kirche St. Josef und das Wasserwerk.

Sonstige Bauwerke

Am 15. Mai 2009 wurde auf dem Dr.-Johann-Peter-Frank-Platz in der Hauptstraße eine Brunnenanlage ihrer Bestimmung übergeben, die der ortsansässige Maler und Bildhauer Stephan Müller geschaffen hatte. Auf der Gemarkung der Stadt stand einst die frühmittelalterliche Burg Entenstein.

Natur und Parkanlagen

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Naturdenkmal Bruderfelsen

Der Osten der Gemarkung lag im Naturpark Pfälzerwald, dessen Aufgaben mittlerweile das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Vosges du Nord erfüllt. Mit dem Bärenfelsen und dem Bruderfelsen hat Rodalben zwei Naturdenkmale, zudem zahlreiche weitere Felsformationen. Im Süden der Stadtgemarkung liegt die Bärenhöhle und am Rand der Bebauung die Schwallbornanlage.

Vereine

1881 wurde mit dem TV Rodalben der erste Sportverein gegründet. Zum 30-jährigen Jubiläum 1911 spaltete sich von ihm der Männerturnverein (MTV) ab, 1906 kam der Fußballverein FC Rodalben hinzu. 1950 fusionierten sie zur Turnerschaft Rodalben (TSR).[30] Seit 1971 steht dieser Gemeinschaft die TSR-Sporthalle zur Verfügung.[31]

Der 1905 gebildete Athletenclub (AC) Rodalben bot Ringen und Gewichtheben an und gründete sich 1949 als „Verein für Leibesübungen (VfL) 05 e. V. Rodalben“ neu.[32] Seit 2015 bildet er eine Kampfgemeinschaft mit dem AC Kindsbach.[33] 1908 entstand die Ortsgruppe des Pfälzerwald-Vereins[34] 1953 kam mit dem SV Rodalben ein weiterer Fußballverein hinzu.[31]

Der 1983 gegründete Carnevalsverein kreierte den Narrenruf „Rolau“, angelehnt an das weit verbreitete „Helau“, aber invidualisiert und auf die eigene Stadt bezogen.[14][35][36]

Veranstaltungen

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Bruder-Konrad-Ritt 2010

Anfang September findet der Bruder-Konrad-Ritt statt. Zwei Folgen der von 1977 bis 1986 laufenden Fernsehsendung Auf Los geht’s los wurden in der TSR-Sporthalle von Rodalben aufgezeichnet, eine 1978 und eine 1982.

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Wirtschaft und Infrastruktur

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Wirtschaft

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Pappenfabrik in Rodalben

Die aufkommende Industrialisierung machte auch vor Rodalben nicht Halt. Bedeutender Wirtschaftsfaktor in Rodalben war einst die Schuhindustrie, die sich aus dem einstigen Schuhmacherhandwerk entwickelte und die zunehmend das Bild von Rodalben bestimmte. Es entstand eine eigene Gerberei.[37] Nach dem Zweiten Weltkrieg, in der Phase des deutschen Wirtschaftswunders, entwickelte sich die Schuhindustrie gut. Zeitweise gab es mit den Familienbetrieben über 60 Schuhfabriken im Ort.

Bis 1970 existierte die 1891 gegründete Servas Schuhfabrik,[38] die danach mit der Zweibrücker Dorndorf Schuhfabrik zur Schuh-Union fusionierte, ehe diese 2002 von Rieker aufgekauft wurde. Die Wirtschaft der Stadt wird mittlerweile überwiegend vom Tourismus bestimmt, nachdem die Industrie an Bedeutung verloren hatte. Die umgebende Landschaft des Pfälzerwaldes begünstigte die Entwicklung zur staatlich anerkannten Fremdenverkehrsgemeinde.

Ab 1908 hatte Rodalben ein Krankenhaus; Krankenschwestern waren Ordensfrauen aus dem Orden der Armen Franziskanerinnen von der Heiligen Familie. Das aktuelle Krankenhaus St. Elisabeth besteht seit 1970 und wurde zeitweise vom kirchlichen Gesundheitsunternehmen Marienhaus betrieben.[39] Spätestens 2030 ist seine Schließung geplant.[40]

1892 wurde der später mehrfach umbenannte Rodalbener Darlehenskassenverein eGmubH gegründet, der über mehrere Fusionen 2016 in der VR-Bank Südwestpfalz Pirmasens-Zweibrücken aufging. Rodalben ist der Sitz des Fernsehsenders OKTV Südwestpfalz sowie der Standort einer Rundsteueranlage.

Die Stadt beabsichtigte ab dem 21. Jahrhundert zunächst, auf dem Grünbühl, dessen Gelände Eigentum der Bundeswehr ist, ein Gewerbegebiet zu schaffen.[41] Dieses Vorhaben gab die Stadt 2022 endgültig auf und genehmigte den Bau eines Wachturms auf dem Gelände.[42]

Verkehr

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Bahnhof Rodalben

Durch eine Südumgehung wird Rodalben vom Durchgangsverkehr entlastet. Über die 6 km entfernte Anschlussstelle Thaleischweiler-Fröschen ist die Stadt an die Autobahn 62, die von Pirmasens nach Landstuhl verläuft, angebunden. Die Bundesstraße 270 von Pirmasens nach Kaiserslautern wird nach vier Kilometern, die Bundesstraße 10 von Pirmasens nach Landau nach fünf beziehungsweise acht Kilometern erreicht. Durch Rodalben selbst verläuft in Nord-Süd-Richtung die Landesstraße 482, die eine Verbindung mit Vinningen, Pirmasens und Donsieders herstellt. Die Landesstraße 497 führt in West-Ost-Richtung von der Bundesstraße 270 bis nach Münchweiler an der Rodalb.

Durch die Bahnstrecke Landau–Rohrbach ist Rodalben seit 1875 an das regionale Schienennetz angeschlossen. Östlich der Bebauung passiert die Strecke den Neuhof-Tunnel. Der Bahnhof wurde in den 1980er Jahren zum Haltepunkt zurückgebaut. Er wird von Regionalbahnen der Linie RB 55 bedient, die zwischen Landau und Pirmasens verkehren. Die Anlagen des Eisenbahnknotens Pirmasens Nord befinden sich teilweise ebenfalls auf der Gemarkung von Rodalben. Der öffentliche Nahverkehr ist in den Verkehrsverbund Rhein-Neckar integriert.

Wanderwege

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Hilschberghaus

Auf der Gemarkung von Rodalben befindet sich mit dem Hilschberghaus eine Hütte des Pfälzerwald-Vereins.

An die frühere Schuhindustrie erinnert ausschließlich die Deutsche Schuhstraße, die unter anderem durch Rodalben führt.

An zahlreichen Felsstrukturen aus dem Rotliegenden entlang windet sich der Rodalber Felsenwanderweg in einer Länge von etwa 43 km rund um Rodalben. Der Pfälzerwald-Verein Rodalben veranstaltet seit 1980 jedes Jahr den Rodalb-Wandermarathon auf diesem Weg. Zudem liegt die Stadt an der vierten und fünften Etappe des Prädikatswanderwegs Pfälzer Waldpfad, an einer Route der Pfälzer Jakobswege und ist Ausgangspunkt der Tour 5 des Mountainbikeparks Pfälzerwald.[43] Der Skulpturenweg Rodalben ist Bestandteil des Skulpturenwegs Rheinland-Pfalz.

Hinzu kommen ein Wanderweg, der mit einem grün-gelben Balken markiert ist und der von Kirchheimbolanden bis nach Hirschthal führt, sowie zwei weitere Wege, von denen einer mit einem blau-weißen Balken markiert ist und von Ramsen bis nach Schönau verläuft, und der andere mit einem grünen Balken.[44]

Behörden

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Verbandsgemeindeverwaltung, von 1958 bis 1984 Sitz der Berufsschule

Rodalben ist Sitz der gleichnamigen gleichnamigen Verbandsgemeinde.

Bildungseinrichtungen

Bereits Mitte des 17. Jahrhunderts brachte der damalige Pfarrer Johannes Flörchinger den Kindern Lesen, Schreiben Religion und Kirchengesang bei. Sein Nachfolger Henricus Praetorius setzte diese Aufgabe fort. Obwohl damals keine Schulpflicht bestand, wurde der Unterricht regelmäßig besucht. Ab dem 18. Jahrhundert hielt nicht mehr der Pfarrer den Unterricht, sondern ein von der Pfarrei angestellter Lehrer.[45] Um 1720 erhielt Rodalben seine erste Schule. Das „Feine Häusel“, das von Münchweiler nach Rodalben transloziert worden war und zunächst als Pfarrhaus diente, wurde zum Schulsaal und zur Lehrerwohnung hergerichtet. Das Haus existiert bis in die Gegenwart und wird als Wohnhaus genutzt. Aufgrund der zwischenzeitlich gestiegenen Schülerzahlen wurde Anfang des 19. Jahrhunderts das seit 1664 genutzte Schulhaus versteigert und das 1786 errichtete frühere Amtsverrechnungshaus erworben, das später als Rathaus genutzt wurde.[46]

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Mozartschule

In Rodalben befinden sich eine Realschule plus, die als solche seit dem Schuljahr 2009/2010 firmiert und vorher eine Regionale Schule war, die Berufsbildende Schule Rodalben, mit der 1956 eröffneten Mozartschule eine Grundschule sowie eine Volkshochschule.[47] Die Berufsschule war aus dem Versuch hervorgegangen, im nahen Waldfischbach eine „Verbandsberufsschule“ zu bilden, und nahm 1938 ihren Betrieb auf.[48] Ab 1958 war sie am südwestlichen Stadtrand angesiedelt.[49] Seit 1984 hat sie ihren Sitz im Stadtteil Lindersbach.[50]

Das Jugendheim Mühlkopf dient der geschlossenen Heimunterbringung, zurzeit im Rahmen eines Modellprojektes „Heimerziehung statt Untersuchungshaft“.[51] Im November 2003 ereignete sich dort eine Gewalttat, bei der eine Sozialpädagogin von zwei Bewohnern erstochen wurde.[52]

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Persönlichkeiten

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Heike Jochum

Zu Ehrenbürgern wurden unter anderen der römisch-katholische Pfarrer Stephan Lederer sowie die ehemaligen Stadtbürgermeister Paul Durm und Alois Dauenhauer ernannt.

Bekannte Persönlichkeiten, die in Rodalben geboren wurden, sind unter anderen Johann Peter Frank, der als Leibarzt von Napoleon diente, der Journalist und Architekturkritiker Dieter Bartetzko, der Radrennfahrer Hartmut Bölts, der Fußballspieler Axel Roos, die Rechtswissenschaftlerin Heike Jochum und der Spieleautor Stefan Stadler.

Der Baumeister Leonhard Jennewein lebte zeitweise in Rodalben, der Schriftsteller und Reformpädagoge Leo Weismantel starb hier. Der NS-Politiker Adalbert Wolpert war von 1927 bis 1937 Erster Bürgermeister. Der Maler Klaus Heinrich Keller lebte in der Stadt, in der sein Sohn, der Musiker Andreas Keller, aufwuchs.

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Literatur

  • Vinzenz Bernhard, Walter Flammann, Wolfgang Kurz, Ferdinand Schlickel (Hrsg.): 750 Jahre Gräfensteiner Land 1237–1987. Pirmasens 1987, ISBN 3-926562-00-5 (mit der Geschichte von Rodalben).
Commons: Rodalben – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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