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Ein-Euro-Banknote

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Ein-Euro-Banknoten und Zwei-Euro-Banknoten wurden bereits in der Entstehungsphase des Euro in den 1990er-Jahren diskutiert, als die Frage der denkbaren Stückelungen der neuen Währung im Raum stand. Erste Vorschläge für eine Ein-Euro-Banknote und eine Zwei-Euro-Banknote kamen damals von italienischen Finanzfachleuten. Im Oktober 2003 kam es zu einem erneuten Vorschlag des italienischen Finanzministers Giulio Tremonti, der durch seinen österreichischen Amtskollegen Karl-Heinz Grasser unterstützt wurde. Die Intention dabei war, die Menge des zirkulierenden Hartgeldes zu verringern und die Inflation zu senken auf Grundlage der Annahme, dass viele Menschen den Wert von Gütern als zu gering einschätzen würden, solange diese mit Münzen bezahlbar waren. Die Europäische Zentralbank, die allein über die Stückelung der Euro-Banknoten entscheidet, beschloss im November 2004 nach Auswertung einer Studie, keine Ein-Euro-Banknoten in Umlauf zu bringen. Die ergänzende Forderung nach einer Banknote im Wert von zwei Euro wurde nach dieser Entscheidung nicht weiterverfolgt.

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Situation zum Zeitpunkt der Euro-Bargeldeinführung

Nach der Einführung des Euro-Bargeldes 2002 wurde in Deutschland vor allem die Fünf-Euro-Münze vermisst, obwohl wertmäßig die Fünf-Euro-Banknote dem geläufigen Zehn-Mark-Schein nahekam. Möglicherweise spielte die Wertangabe 5 eine Rolle, denn der Fünf-Mark-Schein spielte im täglichen Zahlungsverkehr gegenüber der Fünf-Mark-Münze nur eine untergeordnete Rolle. Anders stellte sich die Situation in Österreich dar, dessen Bewohner sich nicht an die Zwanzig-Schilling-Münze (~1,45 Euro) gewöhnten und weiterhin den Zwanzig-Schilling-Schein gegenüber der Münze bevorzugten. So kam es, dass der Zwanziger als Schein bis zum Schluss dominierte.

Allgemein war festzustellen, dass Forderungen nach Banknoten mit niedrigem Nominalwert nur in denjenigen Gegenden stark waren, wo vorher schon mit kleinen Scheinen bezahlt wurde – ganz unabhängig von der Höhe des Einkommens der betroffenen Personen und der dortigen Bevölkerung, was aus dem Wunsch nach Kontinuität resultiert. Die EZB kam jedoch zu der Auffassung, dass eine Einführung von kleinen Banknoten aus ökonomischen Gründen nicht sinnvoll ist.

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Politische Initiativen

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Im Februar 2008 thematisierte der CDU-Politiker Alexander-Martin Sardina im Zuge vermehrt auftretender Fälschungen von 1- und 2-Euro-Münzen die Einführung von 1-Euro-Banknoten als denkbare Alternative.[1]

Am 29. November 2011 wurde im Wirtschafts- und Währungsausschuss des EU-Parlaments ein Bericht des Europaparlamentariers Hans-Peter Martin angenommen, in dem der Autor die EU-Kommission auffordert, die Effekte einer Einführung von Ein- und Zwei-Euro-Banknoten neu zu untersuchen.[2] Dies war ein erster Schritt für eine mögliche Einführung dieser Scheine. Im Verlauf neuer Diskussionen im EU-Parlament wurde im Mai 2012 neben der Abschaffung der Ein- und Zwei-Cent-Münzen auch die Einführung der Ein- und Zwei-Euro-Scheine beraten und mit der Mehrheit des Parlaments wurde beschlossen, die EZB möge beide Möglichkeiten prüfen.[3]

Im Januar 2013 forderte der CSU-Politiker Ernst Hinsken in einem Brief an EZB-Präsident Mario Draghi die Einführung von Ein-Euro-Scheinen, u. a. mit dem Argument, dass diese auch in andere Währungen eingewechselt werden könnten, was etwa bei der Vergabe von Trinkgeldern im Ausland Vorteile hätte und so die Akzeptanz und Nutzung des Euro im Ausland stärken könne.[4]

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Nationale Vorgängerwährungen des Euro

Zusammenfassung
Kontext

Die folgenden Tabellen zeigen die völlig unterschiedlichen Stückelungen der nationalen Vorgängerwährungen und die damit verbundenen Schwierigkeiten, einen guten Kompromiss für die Euro-Stückelung zu finden. Das Resultat war die in der ersten Zeile dargestellte und heute gültige Version. Zu parallelen Nominalen von Münzen und Banknoten, die in vielen Staaten üblich waren und z. B. beim US-Dollar (1 Dollar) und beim Kanadischen Dollar noch üblich sind, kam es nicht.

Weitere Informationen Niedrigster Wert einer Münze, Höchster Wert einer Münze ...
Weitere Informationen Land, Währung ...

Nominale, die dem entsprechenden Euro-Nominal wertmäßig am nächsten kommen, stehen in dessen Spalte.

  • Münz-Nominale waren bei der Euro-Einführung formal noch gültig und (tw.) im Umlauf. Sie wurden aber nicht mehr geprägt und waren für den täglichen Zahlungsverkehr obsolet; Preise wurden gerundet
  • Münz-Nominale im normalen Gebrauch, d. h. ohne Gedenk- und Sondermünzen
  • Nominale waren zugleich als Münzen und Banknoten im Umlauf. Häufig dominierte im alltäglichen Zahlungsverkehr nur eine Form.
  • Nominale nur als Banknoten
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    Vergleich mit internationalen Währungen

    Zusammenfassung
    Kontext
    Weitere Informationen Land, Währung ...

    Nominale, die dem entsprechenden Euro-Nominal wertmäßig am nächsten kommen, stehen in dessen Spalte.

    * Die 500-Euro-Note wird seit 2014 nicht mehr gedruckt und seit etwa 2019 von den Notenbanken nicht mehr ausgegeben.

    ** Die Nennwerte 20 und 200 in Saudi-Arabien wurden als Sonderbanknoten im Jahr 1999 ausgegeben. Diese sind genauso wie die regulären Banknoten legales Zahlungsmittel, werden aber nach und nach aus den Umlauf genommen.

  • Münz-Nominale sind formal noch gültig und (tw.) im Umlauf. Sie werden aber nicht mehr geprägt und sind für den täglichen Zahlungsverkehr obsolet; Preise werden gerundet
  • Münz-Nominale im normalen Gebrauch
  • Nominale sind zugleich als Münzen und Banknoten im Umlauf. Häufig dominiert im alltäglichen Zahlungsverkehr nur eine Form.
  • Nominale nur als Banknoten
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    Einzelnachweise

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