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Europäische Grüne Partei

grüne europäische politische Partei Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Europäische Grüne Partei
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Die Europäische Grüne Partei (englisch European Green Party; EGP) ist eine europäische politische Partei, die 39 grüne Parteien aus 34 europäischen Staaten umfasst. Sie wurde am 21. Februar 2004 in Rom gegründet und folgt der Europäischen Föderation Grüner Parteien (EFGP). Die EGP ist einer der vier Regionalverbände der Global Greens. Zusammen mit der Europäischen Freien Allianz bildet sie im Europäischen Parlament die Fraktion Die Grünen/Europäische Freie Allianz.

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Geschichte

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Vorgeschichte

Im Vorlauf der Europawahl 1979 gründete sich auf Initiative der deutschen Grüne Liste Umweltschutz die Europäische Ökologische Aktion (ECOROPA), die Parteien und Wählervereinigungen aus 14 Ländern umfasste.[2] Nur die italienische Partito Radicale konnte jedoch ins Parlament einziehen. Im Nachlauf wurde die Platform of Ecopolitical Action for a Peaceful Change of Europe in Strasbourg (PEACE) gegründet.[3] Aus dieser entwickelte sich die 1980 die Koordination grüner und radikaler Parteien (KGRP), der neben grünen auch radikaldemokratische, linke und andere alternative Parteien angehörten.[4]

„Reine“ grüne Parteien auf der einen und ältere radikaldemokratische Parteien, wie die Partito Radicale und die niederländische Politieke Partij Radikalen, konnten sich jedoch nicht auf eine gemeinsame politische Linie einigen.[5] Nachdem die beiden radikaldemokratischen Parteien die KGRP verlassen hatten, wurde am 26. März 1983 von den grünen Parteien eine gemeinsame Wahlplattform verabschiedet und am 31. März/1. April 1984 im belgischen Lüttich die Europäische Koordination Grüner Parteien (EKGP) gegründet. Dieser gehörten Parteien aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden an.[4] Bei der Europawahl 1984 entfielen elf Sitze auf grüne Parteien, davon sieben auf die deutschen Grünen. Zusammen mit anderen linken und radikaldemokratischen Parteien sowie den Mitgliedsparteien der regionalistischen Europäische Freie Allianz gründeten die grünen Abgeordneten die Regenbogen-Fraktion: Föderation von: Grün-Alternatives europäisches Bündnis, Agalev-Ecolo, Dänische Volksbewegung gegen die Mitgliedschaft der Europäischen Gemeinschaft, Europäische Freie Allianz im Europäischen Parlament. Die grünen Parlamentarier bildeten in der Fraktion eine Gruppe namens Green Alternative European Link (GRAEL).[5]

Aus der Europawahl 1989 gingen die grünen Parteien gestärkt hervor und bildeten eine eigene Fraktion Die Grünen im Europäischen Parlament. Die Fraktion verstärkte die Zusammenarbeit der europäischen grünen Parteien und so wurde am 20. Juni 1993 die Europäische Föderation Grüner Parteien (EFGP) gegründet. Im Gegensatz zu den etablierten europäischen Parteien beschränkte sich die EFGP nicht auf die Mitgliedsländer der EU, sondern hatte zum Beispiel auch Mitglieder aus Bulgarien, Estland und Georgien. Die EFGP verstand sich selbst auch nicht als Partei, sah aber in den Statuten explizit die Möglichkeit einer Gründung einer europäischen Partei im Sinne des 1992 verabschiedeten Vertrag von Maastricht vor.[6]

Nachdem die grünen Parteien zehn Jahre lang eine eigene Fraktion im Europäischen Parlament hatten, nahm die Fraktion 1999 wieder die Abgeordneten der EFA mit auf. Die Fraktion trägt seitdem den Namen Die Grünen/Europäische Freie Allianz und umfasst aktuell 53 Abgeordnete, wobei die EGP den Großteil (44) der Abgeordneten stellt.

Weitere Informationen Jahr, Abgeordnete ...

Gründung

Für die Europawahl 2004 beschloss die EFGP, als erste Parteigruppe ein europaweites, gemeinsames Wahlmanifest zu verabschieden.[2] Als Zeichen für das gemeinsame Bekenntnis der Grünen zu einem vereinigten Europa wurde zudem die Europäische Grüne Partei (EGP) gegründet. Die Unterzeichnung der Gründungscharta der EGP fand in demselben Saal des Konservatorenpalasts statt, in dem am 25. März 1957 die Römischen Verträge unterzeichnet worden waren. Die beiden Fraktionsvorsitzenden im Europäischen Parlament, der deutsche Abgeordnete Daniel Cohn-Bendit und Monica Frassoni aus Italien, galten als inoffizielle Spitzenkandidaten der Partei. Beide waren im Vorfeld des Gründungskongresses auch als Parteisprecher gehandelt worden; zuletzt wurde allerdings der Vorstand der EFGP beibehalten.

Weiterer Verlauf

Die Spitzenkandidaten zur Europawahl 2014 wurden erstmals in Vorwahlen bestimmt. Die Grünen zogen mit Ska Keller und José Bové in den Wahlkampf.[7]

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Parteien

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Mitglieder

Folgende Parteien sind Mitglied der EGP:[8]

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Staaten mit Mitglieds- und Beobachterparteien der Europäischen Grünen Partei, Stand 2011
  • Staaten mit Mitgliedern
  • Staaten mit Beobachtern
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    Daniel Cohn-Bendit bei einem Treffen der Wahlkampagne 2004 in Biberach an der Riß.
    Thumb
    Spitzenkandidaten zur Europawahl 2014 waren Ska Keller und José Bové
    Weitere Informationen Land, Partei ...
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    Die Green Party NI ist kein selbständiges Mitglied der EGP, sondern als Teilorganisation der irischen Green Party

    Die Jugendorganisation der EGP ist die Federation of Young European Greens (FYEG).

    Assoziierte Mitglieder

    StaatParteiMdEP
    Aserbaidschan Aserbaidschan Azərbaycan Yaşıllar Partiyası nicht in der EU
    Finnland Finnland/Åland Åland Hållbart initiativ -
    Kroatien Kroatien Zelena alternativa - ORaH -
    Portugal Portugal Pessoas – Animais – Natureza -
    Russland Russland Seljonaja Rossija nicht in der EU
    Slowenien Slowenien VESNA – zelena stranka -
    Spanien Spanien/Katalonien Katalonien Catalunya en Comú -
    Turkei Türkei Halkların Eşitlik ve Demokrasi Partisi nicht in der EU
    Ungarn Ungarn Párbeszéd – A Zöldek Pártja -

    Sonstiges

    • European Network of Green Seniors (ENGS)

    Ehemalige Mitglieder

    StaatParteiAnmerkung
    Andorra Andorra Els Verds d’Andorra 2015 aufgelöst
    Bulgarien Bulgarien Zelena partiya Bŭlgariya suspendiert
    Danemark Dänemark De Grønne bis April 2008, Ausschluss wegen Wahlbündnis mit Folkebevægelsen mod EU
    Ungarn UngarnZöld Demokraták Szövetségewurde am 28. Februar 2009 aufgelöst
    Spanien SpanienConfederación de Los Verdesim Mai 2012 ausgeschlossen
    Iniciativa per Catalunya Verdsseit Juli 2019 insolvent[9]
    Niederlande NiederlandeDe Groenenseit November 2017 ist die Partei kein Mitglied mehr in der EGP.
    Russland RusslandAljans Seljonycham 2. Oktober 2019 hat der Oberste Gerichtshof die Partei wegen unzureichender Teilnahme an den Wahlen liquidiert.
    Lettland LettlandLatvijas Zaļā partijaam 10. November 2019 ausgeschlossen[10]
    Malta MaltaAlternattiva Demokratikaam 17. Oktober 2020 fusionierte die Partei mit der Partit Demokratiku zu ADPD.
    Italien ItalienFederazione dei Verdifusionierte am 10. Juli 2021 mit Europa Verde
    Slowakei Slowakei Strana zelených (Slowakei) Auflösung am 19. Januar 2022
    Belarus Belarus Biełaruskaja Partyja „Zialonyja“ Am 27. Juli 2023 wurde die Partei vom Obersten Gerichtshof von Belarus liquidiert.
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    EGP-Mitglieder in europäischen Institutionen

    Weitere Informationen Organisation, Institution ...
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    Einzelnachweise

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