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Rewe Group
international tätiger Handelskonzern mit Sitz in Köln Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Rewe Group (Eigenschreibweise: REWE GROUP) mit Sitz in Köln ist ein international tätiges Handels- und Touristikunternehmen mit genossenschaftlichen Strukturen.[4] Rewe ist ein Akronym aus Revisionsverband der Westkauf-Genossenschaften. Die Rewe-Zentralfinanz eG bildet die Holding; die operativen Geschäfte werden über die Tochtergesellschaft Rewe-Zentral-GmbH gesteuert;[5] das internationale Geschäft ist unter dem Dach von Rewe International gebündelt.[6] Die Gruppe hat ihre Geschäfte in sechs Geschäftsfeldern organisiert. Zu den Vertriebsmarken[7] gehören beispielsweise Billa, Bipa, ADEG, Penny, Rewe, Toom, DERTOUR und ITS Reisen sowie Lekkerland.[8]
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Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
1927–1945
1927 nahm der Revisionsverband der Westkauf-Genossenschaften (kurz Rewe) in Köln die Arbeit auf.[9] Sein Zweck war die Förderung des Geschäfts selbstständiger Kaufleute durch den gemeinschaftlichen Einkauf von Waren zu wettbewerbsfähigen Konditionen.[10] Der Gründung vorausgegangen war 1926 der Zusammenschluss von 17 Einkaufsgemeinschaften der Kölner Region, sie hatten eine zentrale Einkaufsstelle errichtet.[11] Zu den am häufigsten gehandelten Produkten der ersten Jahre zählten Haselnüsse, getrocknete Aprikosen und Rosinen.[12] Um sich zusätzliche Vorteile im Wettbewerb zu sichern, begannen Einkaufsgenossenschaften in den 1930er Jahren, Einfluss auf die angeschlossenen Händler hinsichtlich der Ladenausstattung und Werbung zu nehmen.[13] Vor diesem Hintergrund führte man im Jahr 1932 einen einheitlichen Schriftzug ein.[12]
1935 schlossen sich mehrere Einkaufsgenossenschaften aus Mitteldeutschland Rewe an.[12] Um weiteres Wachstum zu ermöglichen, wurden Bezirkszentralen gebildet, die bis heute das Rückgrat von Rewe bilden.[14] In den 1930er Jahren wuchs Rewe immer stärker außerhalb des angestammten rheinisch-westfälischen Wirtschaftsraums; 1940 erreichte die Zahl der Genossenschaften (106) und ihrer Mitglieder (rund 8000) einen vorläufigen Höchststand.[10] Der Zweite Weltkrieg bedeutete eine Zäsur für die Handelsgruppe, da wichtige Waren nur noch schwer zu beschaffen waren und viele Kaufleute zum Kriegsdienst an die Front mussten. Um die Probleme im angestammten Geschäft zu kompensieren, verlagerte Rewe seine Aktivitäten auf die Produktion. Im weiteren Verlauf wurden wichtige Teile der Verwaltung durch Bombenangriffe zerstört, sodass Rewe zum Kriegsende nahezu handlungsunfähig war.[15]
1946–1972

Nach Kriegsende nahm Rewe im August 1945 den Geschäftsbetrieb wieder auf. Nachdem zu Kriegszeiten die Zentrale aufgrund der damals näher rückenden Front nach Fredeburg und Bödefeld verlegt worden war, kehrte Rewe nun zum Neubeginn nach Köln zurück. Durch die Aufteilung Deutschlands in Besatzungszonen war die Arbeit zunächst stark eingeschränkt, erst allmählich entstanden Zweigstellen in Westdeutschland und West-Berlin.[15] Nicht alle Anbieter von Markenwaren konnten den Bedarf an Grundnahrungsmitteln decken, Probleme gab es unter anderem bei der Beschaffung von Zucker.[16] Dies war einer der Gründe für die Einführung der ersten Handelsmarken im Jahr 1949. Unter der Marke Rewe Dreistern wurden Mehl, Rieselsalz und Tafelöl, unter Rewe Kronjuwel Margarine angeboten.[17] 1947 entstand zudem mit der Rewe-Zentralimport eine Importtochter. Später folgten Großhandel und Export. Ergänzend richtete die Genossenschaft einen Kreditbereich für Mitglieder ein.[11] Im Zuge des Wiederaufbaus stellte sich Rewe dezentraler auf. 1960 verzeichnete Rewe erstmals wieder über 100 Mitgliedsunternehmen.[10]
Diverse Übernahmen von Supermärkten und Ketten in den 1960er und 1970er Jahren führten zu einer großen Vielfalt von Marken und Formaten.[10] Vor dem Hintergrund der Konsolidierung des Lebensmittelhandels in Deutschland gab es 1971 Gespräche zwischen Rewe und Edeka über eine Fusion.[18][19] Beide hätten gemeinsam rund ein Viertel des Marktes abgedeckt. Das Vorhaben wurde letztendlich jedoch nicht realisiert, unter anderem aufgrund kartellrechtlicher Bedenken.[20] Nachdem die bisher weitgehend selbstständigen Regionalgenossenschaften bereits 1968 alle wichtigen Managementfunktionen an die Rewe-Zentrale abgetreten hatten,[20] führte man 1972 das bis heute verwendete Partnerschaftsmodell ein.[21] Die in eine Aktiengesellschaft umgewandelte Zentrale, deren Aktionäre die Großhandlungen sind, übernahm beispielsweise die Verkaufsförderung und andere zentrale Dienstleistungen. Sie erhielt so erheblich mehr Bedeutung. Der genossenschaftliche Prüfungsverband wurde auf die Finanzierung der Gruppe beschränkt.[21]
1973–1996

Als entscheidend für die weitere Entwicklung erwies sich die Beteiligung an der Leibbrand-Gruppe. 1974 sicherte sich Rewe 50 Prozent und später 100 Prozent der Anteile des Unternehmens, zu dem unter anderem die Marken Penny oder Toom Baumarkt gehörten.[21] In der Öffentlichkeit wurde die Unternehmensgruppe als Rewe-Leibbrand-Gruppe bezeichnet. Zwei Jahre danach überschritt der Umsatz von Rewe erstmals die Marke von zehn Milliarden Mark.[22] Mit Berufung von Hans Reischl in den Zentralvorstand begann 1977 der Aufstieg des Managers, der Rewe in den nächsten Jahren entscheidend prägen sollte.[23][24] 1979 erstritt Rewe vor dem Europäischen Gerichtshof ein wegweisendes Urteil für den freien Warenverkehr im EWR. Im Mittelpunkt der Entscheidung stand ein Likör, den Rewe trotz seines nach deutschen Gesetzen zu niedrigen Alkoholgehalts aus Frankreich importieren wollte (siehe: Cassis-de-Dijon-Entscheidung).[25][26] 1982 wurde die Handelsmarke ja! eingeführt, um dem Konkurrenten Aldi eine Billigmarke entgegenzusetzen.[27] 1983 schloss sich Kaiser + Kellermann der Handelsgruppe an,[28] später beteiligte sich Rewe mit 75 Prozent am Unternehmen.[29] Auch Stüssgen wurde von Rewe in den 1980er Jahren übernommen, das erfolgte in zwei Schritten (1984 und 1989).[30] Der Erwerb von 50 Prozent der Atlas-Reisebüros bedeutete den Einstieg in die Touristik-Branche.[31] Zu einem weiteren Engagement in diesem Segment kam es 1995 mit der Übernahme von ITS Reisen.[23][11] Im Jahr 2003 wurde die Bon appétit Group (siehe Usego) übernommen.[32] Nach der Deutschen Wiedervereinigung expandierte Rewe in die neuen Bundesländer. Erste Supermärkte entstanden beispielsweise in Weimar und Berlin.[28] 1990 erwarb Rewe außerdem 400 co op-Filialen in Südbayern und Baden-Württemberg.[33] Nachdem man mit dem Aufbau von Supermärkten unter der Marke Penny in England, Italien, Spanien und Frankreich experimentiert hatte,[22] übernahm Rewe im Jahr 1996 den österreichischen Konzern um Billa und Merkur.[34] Die Handelsgruppe stellte sich mit diesen Schritten international auf und sicherte sich dauerhaft eine Präsenz in Ost- und Südeuropa.[35][36]
1997–2006
Mit Veröffentlichung der Rewe-Website unter der Domain rewe.de im Jahr 1997 dehnte das Unternehmen seine Präsenz auf das Internet aus.[10]
1997 übernahm Rewe 52 Standorte der insolventen Baumarkt- und Gartencenter-Kette Götzen. Ende 1998 folgte die Übernahme der Baumarktkette Stinnes mit 138 Märkten und 1,8 Milliarden DM Umsatz von der Veba-Tochter Stinnes AG.[37][38] Beide wurden in toom Baumarkt integriert, womit Rewe zum drittgrößten Baumarktfilialisten in Deutschland aufstieg.[39]
1999 gab die Deutsche Bahn bekannt, dass Rewe den Zuschlag für die Übernahme der Tochtergesellschaft Deutsches Reisebüro mit Wirkung zum 1. Januar 2000 erhalten habe.[40][41] Das Unternehmen erzielte einen Umsatz von über fünf Milliarden Mark und hatte rund 4300 Mitarbeiter.[42] Rewe avancierte zu einem führenden Anbieter der Touristik-Branche.[43][44] Das Deutsche Reisebüro bildete den Grundstein für die zweite Säule der Unternehmensgruppe neben dem angestammten Lebensmittelhandel.[45] Durch das anhaltende organische Wachstum sowie weitere Übernahmen und Kooperationen erreichte der Umsatz in den 2000er Jahren Rekordwerte.[46] Um die Verbundenheit zum Hauptsitz zu unterstreichen, wurde Rewe 2003 Partner und 2007 schließlich Sponsor des 1. FC Köln.[47]
Kurz nach Amtsantritt von Alain Caparros als Vorstandsvorsitzender der Rewe Group gab das Unternehmen seine angestammten Vertriebsmarken auf.[48][49] Auf einen Schlag bekamen rund 2800 der über 3000 Supermärkte ein neues Logo.[50] Von der Umbenennung der HL-, Deutscher-Supermarkt-, Minimal-, Otto-Mess-, Kontra-, Petz- und Stüssgen-Märkte in Rewe versprach man sich steigende Marktanteile.[51][52] Die Zentrale der Handelsgruppe trat fortan unter dem Namen Rewe Group auf.[46][53] Durch die Eröffnung neuer Märkte und die Übernahme von 300 Plus-Standorten baute Rewe seine Präsenz im deutschen Markt abermals aus.[54][55][56]
2007–2019
Rewe experimentierte national und international immer wieder mit neuen Konzepten für den Lebensmittelhandel.[46][57] Ein Beispiel dafür sind die Temma-Supermärkte, eine moderne Interpretation der Tante-Emma-Läden.[58] 2011 startete „Rewe to go“ als Konkurrenz zu Fast-Food-Ketten;[59] Schwerpunkt des Sortiments sind verzehrfertige Produkte wie Salate, Backwaren, Getränke und Kaffee.[60] Nachdem sich die Reisesparte des Konzerns national und international erfolgreich etabliert hatte,[61] wurde 2013 die DERTOUR Group als Dachgesellschaft für diesen Bereich ins Leben gerufen.[62] Damit ersetzte die Marke DERTOUR den zuvor weniger bekannten Namen Rewe Touristik.[63] Im Touristik-Bereich erfolgte 2015 die Übernahme des Schweizer Anbieters Kuoni.[64]
2013 gab die Rewe Group das Ziel aus, die spezifischen Treibhausgasemissionen bis 2022 im Vergleich zum Referenzjahr 2006 um die Hälfte zu senken.[65] Im selben Jahr beteiligte man sich an Forschungsprojekten zur Verhinderung der massenhaften Tötung männlicher Eintagsküken.[66] Außerdem gründete die Rewe Group mit Rewe Digital eine Tochtergesellschaft für alle strategischen Online-Aktivitäten.[65][67] Unter anderem sicherte man sich eine Beteiligung an commercetools,[68] ferner eine an Zooroyal,[69] einem Multichannel-Händler, der Nahrung und Zubehör für verschiedene Haustiere, Kleintiere, Aquarien- und Terrarientiere sowie Vögel vertreibt.[70]
2017 kündigte die Rewe Group an, zusätzliche Milliarden in die Digitalisierung ihrer Geschäfte zu investieren.[71][72] 2020 hat Rewe Digital ein Start-up ausgegründet, die OC Fulfillment GmbH, welche die Plattform fulfillmenttools vermarkten soll.[73]
Ende Mai 2019 kündigte Rewe Group zur Stärkung des Geschäfts mit Convenience Food die Übernahme von Lekkerland an.[74][75] Seit Oktober 2019 gehört die Lekkerland AG & Co. KG zu 100 % der Rewe Group.[76]
Seit 2020
Die COVID-19-Pandemie führte auch in der Rewe Group zu erheblichen Herausforderungen. Der Lebensmittelhandel der Gruppe zählte zu den Gewinnern.[77][78] Auch das Baumarkt-Geschäft erlebte einen Schub.[79] Der Zusammenbruch des Reisemarktes traf dagegen die Touristik-Säule der Gruppe.[80] Nach der Pandemie erholten sich die Buchungszahlen in der DERTOUR Group jedoch deutlich. Die Insolvenz des Wettbewerbers FTI trug einen Teil dazu bei.[81]
Bereits während der Pandemie investierte die Gruppe umfassend in Digitalisierung und den Einsatz neuer Technologien, insbesondere in Analytics und Künstliche Intelligenz. Ziel ist eine flexiblere Logistik und personalisierte Kundenansprache, wobei fortlaufend neue digitale Lösungen im stationären wie im Online-Handel eingeführt werden. Ein weiteres Element der Strategie ist die Beteiligung an Start-ups und das Angebot eigener Software für den Handel. Rewe setzt in den Märkten dabei zunehmend auf neue Kassensysteme wie Selbstbedienungskassen, Self-Scanning und kassenlose Pick-&-Go-Einheiten.[82] Pick-&-Go-Systeme waren 2024 in Köln, Berlin, München und Düsseldorf im Einsatz.[83]
Anfang der 2020er Jahre implementierte die Gruppe Paymenttools. Organisiert wird es über eine Tochterfirma, die Zahlungsdienstleistungen für große Einzelhandelsunternehmen in ganz Europa anbietet. Das Unternehmen richtet sich in erster Linie an stationäre und Online-Händler (insbesondere Retailer) und bietet verkaufskanalübergreifende Payment-Dienstleistungen, darunter Kartenzahlungen, SEPA-Lastschriften sowie spezielle Lösungen für Omni-Channel-Handel wie zum Beispiel Retourenabwicklung an der Kasse.[84]
2022 legte die Rewe Group im Zuge einer gestrafften Digitalisierungsstrategie ihre beiden Technologie-Einheiten Rewe Digital und Rewe Systems zur Rewe digital GmbH zusammen.[85] Zum Jahreswechsel 2024/2025 beendete die Rewe Group ihre Zusammenarbeit mit Payback und setzte auf ein eigenes Programm (Rewe Bonus).[86]
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Struktur
Gesellschaften
Die Rewe-Zentralfinanz eG bildet gemeinsam mit ihren Tochterunternehmen den im Handels- und Touristikbereich international tätigen Konzern. Er umfasst zum 31. Dezember 2024 neben dem Mutterunternehmen Rewe-Zentralfinanz eG 527 konsolidierte Tochterunternehmen, 177 von ihnen haben ihren Sitz im Ausland. Ende 2024 zählte die Gruppe zudem 1471 assoziierte Unternehmen, sieben Gemeinschaftsunternehmen und 34 nicht konsolidierte Unternehmen.[87]
Märkte in Europa
Neben Deutschland, wo es seine meisten Standorte hat, verfügt die Gruppe über Standorte in Belgien, Bulgarien, Großbritannien, Frankreich, Italien, Kroatien, Litauen, Niederlande, Nordics (damit meint die Gruppe Dänemark, Norwegen, Schweden und Finnland), Österreich, Polen, Rumänien, Schweiz, Slowakei, Spanien, Tschechien und Ungarn.[87]
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Geschäftsfelder
Zusammenfassung
Kontext
Die Rewe Group gliedert ihre Aktivitäten in sechs Geschäftsfelder. In diesen Geschäftsbereichen operiert sie jeweils mit Hilfe von zentralen Vertriebsmarken. Hinzu kommen Handelsmarken.[87][88]
Handel Deutschland
Rund 6.000 Rewe-, Penny- und Nahkauf-Märkte prägen die Präsenz der Gruppe in Deutschland.[88]
Penny

Penny ist ein international tätiger Discounter, der in Deutschland und fünf weiteren europäischen Ländern Filialen besitzt.[87] Keimzelle des Unternehmens ist die 1973 gegründete Vertriebslinie der Leibbrand-Gruppe,[89] die seit 1989 vollständig zur Rewe Group gehört.[90] Zum Ende des Geschäftsjahres 2016 hatte Penny in Deutschland 2148 Filialen,[91][92] die zuvor umfassend modernisiert wurden.[93][94]
Rewe

Rewe ist mit 3800 Filialen[97] einer der größten Lebensmittelhändler Deutschlands und Kernmarke der Rewe Group.[10] Im Unterschied zu Penny und anderen Discountern verfügt Rewe über ein größeres Sortiment und einen größeren Anteil von Markenartikeln.[98] Neben dem klassischen Filialnetz setzt Rewe immer stärker auf E-Commerce.[99] 2011 wurde der Lieferservice gestartet, der seit einiger Zeit durch den Abholservice und den Marktplatz[100] ergänzt wird.[101][102] Rewe Märkte werden je nach ihrer Größe als Rewe, Rewe city, Rewe to go oder Rewe Center geführt.
Nahkauf

Nahkauf ist eine Marke der Rewe Group, unter der von eigenen Gesellschaftern kleinere Supermärkte betrieben werden. Ziel ist die lokale Nahversorgung.[104]
Weiteres
Das Geschäftsfeld Handel Deutschland umfasst außerdem die Herstellung und Vermarktung von Backwaren als auch die Produktion von Fleisch- und Wurstwaren, den Betrieb nationaler und internationaler Warengesellschaften sowie den Onlinevertrieb, darunter Angebote wie Weinfreunde, Kölner Weinkeller und ZooRoyal.[87]
Handel International
Die Gruppe betreibt ihr Geschäft außerhalb von Deutschland in rund 3.500 Märkten. Hierzu zählen insbesondere Discounter, Supermärkte und Drogerien.
Billa

Billa ist ein österreichisches Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels mit Sitz in Wiener Neudorf.[106] Es wurde 1953 von Karl Wlaschek gegründet und entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten zum Marktführer in Österreich und expandierte international.[107][108] 1996 übernahm die Rewe Group das Unternehmen zusammen mit seiner Schwestergesellschaft Merkur.[109] Heute ist Billa eine Tochtergesellschaft und ein Vertriebsformat von Rewe International.[110][111]
Billa Plus

Billa Plus verfügt über 140 Märkte[114] Vor April 2021 flaggten die Märkte als Merkur.
Bipa

Bipa ist mit rund 600 Filialen einer der größten Drogeriefachhändler Österreichs.[110][115] Nachdem sich Billa am Markt durchgesetzt hatte,[116] gründete Wlaschek zur besseren Differenzierung seines Geschäfts die Drogeriekette Bipa.[117][118]
ADEG

Die ADEG Handelsaktiengesellschaft ist ein österreichisches Handelsunternehmen, das zur Rewe International gehört. Die Bezeichnung ADEG leitet sich von Arbeitsgemeinschaft der Einkaufsgenossenschaften ab.
IKI

Die Beteiligung am Betreiber der zweitgrößten litauischen Supermarktkette „IKI“ UAB Palink, liegt zu 93,75 % bei der Rewe Group.[121]
Convenience
Ihr Convenience-Angebot zu Versorgung für unterwegs betreibt die Gruppe mit mehreren Vertriebsmarken. Dazu zählen Lekkerland, Conway, Rewe To Go und Rewe Express.
Lekkerland und Conway
Lekkerland berät und beliefert europaweit rund 61.000 Verkaufsstellen. Hier waren 2025 rund 5.800 Mitarbeiter tätig. In Belgien und Spanien firmiert Lekkerland unter Conway.[88]
Rewe To Go und Rewe Express
Rewe To Go ist an Tankstellen der Marke Aral präsent und steht dort für die Unterwegsversorgung. Zudem gibt es sie an Hochfrequenzstandorten, insbesondere an Bahnhöfen und Flughäfen sowie in Innenstädten. 2025 existierten mehr als 900 solcher Standorte.[123]
Rewe Express war 2025 in rund 80 Esso-Tankstellen zu finden. Der Schwerpunkt des Convenience-Angebots liegt im Foodbereich. Rewe-Express ist als Shop-in-Shop-Lösung konzipiert.[124]
Baumarkt
Toom Baumarkt

Der erste Baumarkt unter dem Namen Toom wurde 1978 in Frankfurt am Main eröffnet.[125] 1998 übernahm die Rewe Group von der VEBA die Stinnes-Baumärkte[126] und führte sie anschließend mit Toom zusammen.[127] Schon vorher waren Gartencenter von Klee und Götzen-Baumärkte an Rewe gegangen.[128]
B1 Discount Baumarkt

Die B1 Discount Baumärkte sind eine Discount-Tochter der Baumarktkette Toom und gehören zur Rewe-Gruppe. Die Eröffnung des ersten Marktes dieser Discounter-Schiene fand 1999 in Wuppertal unter dem Namen „Zack“ statt,[130] 2007 wurde die Marke in B1 Discount Baumarkt umbenannt.[131] Das Konzept setzt auf ein vollständiges Baumarkt-Sortiment, verzichtet jedoch auf kostenintensive Serviceleistungen, um insbesondere preisbewusste Kunden anzusprechen.[132]
Touristik

Die DERTOUR Group (vormals DER Touristik Group) bündelt seit 2013 alle Touristikgeschäfte der Rewe Group.[62] Marken der DERTOUR Group sind beispielsweise Dertour, Derpart, ITS Reisen, Kuoni und Meier’s Weltreisen.[133] Die Geschichte der Unternehmensgruppe geht zurück auf das 1917 in Berlin gegründete Deutsche Reisebüro.[134] Seit 2000 im Besitz der Rewe Group bildet die DERTOUR Group heute einen weitgehend unabhängigen Konzern innerhalb der Rewe Group.[135][92]
Group Functions
Zu diesem Geschäftsfeld zählt Rewe digital GmbH, der interne IT-Dienstleister der Rewe Group.[136] Auch die EHA Energie-Handels-Gesellschaft gehört hierher. EHA kümmert sich um Ökostrom, die Versorgung mit Gas, den Messstellenbetrieb und weitere Dienste des Facilitymanagements. EHA wird mehrheitlich von Mitgliedern der Rewe-Gruppe genutzt, aber auch von externen Firmenkunden.[137]
Die ebenfalls in diesem Geschäftsfeld angesiedelte Für Sie Handelsgenossenschaft eG ist eine der sechs Eigentümergenossenschaften der REWE Group. Sie wurde 1962 gegründet. Zu den Mitgliedern zählen über 250 Unternehmen aus verschiedenen Handelsbranchen in Deutschland, darunter Lebensmitteleinzelhändler, Großverbraucherzustellgroßhändler und Getränkefachhändler. Die Hauptaufgaben der Genossenschaft liegen in der wirtschaftlichen Förderung ihrer Mitglieder. Dazu zählen Warenbeschaffung, Zentralregulierung sowie Dienstleistungen in Logistik, IT und Marketing.[138] Seit 1973 besteht eine enge Partnerschaft mit der REWE Group.[139]
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Ehemalige Vertriebsmarken
Zusammenfassung
Kontext
Bolle, Comet, extra
Mit Wirkung zum 1. Januar 2005 verkaufte die Metro AG 119 Extra-Standorte, welche vor allem in Süddeutschland angesiedelt waren, an die Rewe Group.[140][141]
Am 1. Juli 2008 übernahm Rewe die restlichen Extra-Verbrauchermärkte mit 9.700 Mitarbeitern von der Metro AG. Das Bundeskartellamt genehmigte den Kauf am 28. März 2008 ohne Auflagen. Der Name Extra verschwand zum 16. März 2009, ab 2011 ebenso die Franchisemarken Comet und Bolle durch Umflaggung der Märkte auf Rewe, toom Markt und Kaufpark.[142]
- Logo von Bolle
- Logo von Comet
- Logo von extra
Globus

1967 eröffnete das erste SB-Warenhaus unter der Globus-Flagge (nicht zu verwechseln mit dem namensgleichen Unternehmen Globus aus dem Saarland). Mit Wirkung zum 1. Januar 2005 wurde die Kaiser + Kellermann OHG mit 38 Globus SB-Warenhäusern zu 100 Prozent übernommen. Die Häuser wurden in den nächsten Monaten auf toom Markt umgeflaggt.[143]
HL-Markt, toom-markt, Deutscher-Supermarkt und miniMal
Die Leibbrand-Gruppe war ein Handelsunternehmen aus Bad Homburg. Sie wurde 1961 von Willi Leibbrand gegründet und 1989 in die Rewe Group eingegliedert. Die Vertriebslinien der Leibbrand-Gruppe HL-Markt, toom-markt, Deutscher-Supermarkt, Otto Mess, Hill und miniMal wurden von der Rewe Group als miniMal, HL-Markt oder Rewe weitergeführt. 2006 gab die Rewe Group eine komplette Umstrukturierung des Konzerns und der Vertriebslinien bekannt. Seitdem flaggen die Supermärkte einheitlich als Rewe-Märkte.
- Logo von HL-Markt
- Logo von toom markt
- Logo von HL Deutscher Supermarkt nach Übernahme
- Logo Otto-Mess-Märkte
- Logo von miniMal
Kafu

Die norddeutsche Handelskette Kafu-Wasmund wurde von Franz Peter Wefing (1928–2016), der bereits Anfang der 1950er-Jahre einen ersten Discounter führte, gegründet. Der erste unter Kafu geflaggte Supermarkt eröffnete dabei am 9. September 1975 in Bremen-Osterholz. Bis Mitte der 1980er-Jahre entstanden insgesamt 26 Kafu-Märkte. 1985 entschied sich Wefing zum Verkauf des gesamten Unternehmens für 45 Millionen Mark an eine Bank, wobei diese die Kette nur verdeckt für die co op AG (vgl. co op-Skandal) erwarb. 1992 wurde Rewe Eigentümer der Kette. Wann die letzte Filiale umflaggte, ist unbekannt, vermutlich jedoch nach 2003.[144][145][146][147]
Merkur

Die Merkur Warenhandels AG wurde im Jahr 1969 von Karl Wlaschek gegründet und war seit 1996 Teil der Rewe International AG. Merkur verfügte über 130 Märkte in Österreich und beschäftigte rund 9500 Mitarbeiter. Merkur galt als österreichischer Marktführer im Verbrauchermarktsegment. Im April 2021 wurde MERKUR auf BILLA PLUS umgeflaggt.[148]
Sky, TopKauf und Plaza
An der Supermärkte Nord Vertriebs GmbH & Co. KG, mit den Marken: Sky, Sky-Center, Sky-XXL und TopKauf hielt die Rewe-Gruppe 55 %, die Coop eG 45 % bis zum Jahresende 2018. Die Vertriebslinie Plaza wurde ab 2013 als Name für die Gebäude, in denen sich die Warenhäuser z. T. befanden, unter dem Namen Plaza Center beibehalten. Das operative Geschäft betrieb die Rewe-Gruppe, ein Teil der Immobilien gehörte der Coop eG. Bis Mitte 2019 erfolgte eine Vereinheitlichung des Markenauftritts durch Umflaggung der Märkte auf Rewe und Nahkauf.[149][150] Die unter Plaza Bau- und Gartencenter geführten Baumärkte wurden an Hagebau verkauft.[151] Laut Lebensmittelzeitung hat die Rewe zum Jahreswechsel 2018/2019 ihren Anteil an der Supermärkte Nord GmbH auf 65 % aufgestockt. 35 % verblieben vorerst noch bei der coop eG. Im Juni 2019 gab die coop eG ihren Rückzug aus dem Unternehmen bekannt und verkaufte ihre restlichen Anteile an die Rewe Group. Seit Januar 2020 ist die ehemalige Supermärkte Nord Vertriebs GmbH & Co. KG zu 100 % in die Rewe Group integriert.[152]
- Logo von sky
- Logo von TopKauf
- Logo von Plaza
Stüssgen

Seit 1984 gehörten die Märkte der 1897 gegründeten Kette zu Rewe, 1989 schlossen die restlichen, nicht übernommenen Filialen. 2005 wurden die meisten Stüssgen-Filialen auf das Minimal-Konzept umgeflaggt und dabei modernisiert. Danach gab es Stüssgen-Märkte nur noch in wenigen Kölner und Bonner Stadtteilen. Im Rahmen der neuen strategischen Ausrichtung der Rewe Group wurden die letzten verbliebenen Stüssgen-Filialen gemeinsam mit den Minimal-Filialen am 25. September 2006 zu Rewe-Filialen. Die Existenz von Stüssgen wurde mit diesem Tag beendet.
toom-Getränkemarkt

Unabhängig von den SB-Warenhäusern unter dem Namen toom sowie den gleichnamigen Baumärkten betrieb die Rewe bis Ende 2020/Anfang 2021 toom-Getränkemärkte. Diese wurden u. a. an alldrink und Getränke Hoffmann verkauft.[153][154]
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Übernahmen
Delhaize in Deutschland
In Deutschland gab es in der Zeit von 2003 bis 2009 vier Delhaize-Märkte der Lebensmittel-Kette aus Belgien. Zwei Märkte befanden sich jeweils in Aachen (seit 2003) sowie in Köln; 2006 eröffnete eine Filiale in Köln-Mitte und die bis dato letzte Filiale wurde am 18. Oktober 2007 in Köln-Braunsfeld eröffnet. Am 19. Januar 2009 gab Delhaize auf Anfrage bekannt, dass die Filialen in Aachen und Köln verkauft werden sollen.[155] Zunächst hieß es noch, man suche eine Nachfolgelösung, in der das grundsätzliche Konzept und insbesondere die Feinkostabteilung weiterbestehen sollten; zum 26. August 2009 wurden alle vier Häuser von der Rewe Group übernommen.[156] Mittlerweile sind alle vier Märkte in die Rewe-Märkte integriert.[157]
Kaiser’s Tengelmann

Im Zuge der Übernahme von Kaiser’s Tengelmann durch Mitbewerber Edeka gab dieser 64 Filialen, darunter 60 Filialen in Berlin und Umland an Rewe weiter. Bereits 2010 übernahm Rewe 65 Filialen von Kaiser’s Tengelmann im Ballungsraum Rhein-Main-Neckar.[158][159]
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Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
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