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Straßenradsport-Weltmeisterschaften 2016

83. UCI-Straßen-Weltmeisterschaften in Doha, Katar Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Straßenradsport-Weltmeisterschaften 2016
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Die Straßenradsport-Weltmeisterschaften 2016 fanden vom 9. bis 16. Oktober in Doha in Katar statt.

Straßenradsport-Weltmeisterschaften 2016
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Die meisten Rennen dieser Straßen-WM fanden auf der künstlichen Insel The Pearl in Doha statt.
Veranstalter Union Cycliste Internationale
Sportart Straßenradsport
Gastgeber Katar Doha
Datum 9.–16. Oktober 2016
Teilnehmende Nationen 74
Wettbewerbe 12
Offizielle Website www.dohacycling2016.com
Richmond 2015 Bergen 2017

Die Weltmeisterschaften setzten sich aus insgesamt zwölf Wettbewerben zusammen, je einem Straßenrennen, Mannschaftszeitfahren sowie einem Einzelzeitfahren für Männer und Frauen sowie je einem Straßenrennen und einem Einzelzeitfahren für U23-Fahrer, Junioren und Juniorinnen.

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Vergabe und Verlauf

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Wurde zum zweiten Mal in Folge Weltmeister: Peter Sagan

Die Vergabe der WM an Katar war im September 2012 vom Weltradsportverband Union Cycliste Internationale (UCI) bekannt gegeben worden. Es ist die erste Straßen-WM, die im Nahen Osten ausgetragen wurde und die zweite in Asien nach der WM 1990 in Japan.[1] Organisatoren waren John Lelangue, ehemaliger Sportlicher Leiter des BMC-Teams und heutiger Chef des katarischen Radsportverbandes, sowie der mehrfache ehemalige Weltmeister aus Belgien, Eddy Merckx.[2][3] Laut Veranstalter nahmen rund 1000 Sportlerinnen und Sportler aus 75 Ländern teil;[4] erstmals dabei war eine Mannschaft aus Pakistan.[5]

Der flache Kurs in Doha war prädestiniert für Sprinter und Klassikerfahrer. Die Einzelzeitfahren und die Straßenrennen der Junioren und Juniorinnen sowie der Männer-U23 fanden ausschließlich auf einem 15,3 Kilometer langen Rundkurs über die künstliche Insel The Pearl statt, die Straßenrennen von Frauen und Männern sowie das Einzelzeitfahren der Männer führten darüber hinaus in den Süden beziehungsweise den Norden von Doha. Anstiege gab es auf dem Kurs in Katar keine, dafür war mit Windkantenrennen entlang des Meeres zu rechnen.[2] Auf der Strecke gab es 24 Kreisverkehre sowie drei scharfe Kurven.[6]

In den Wochen vor den Weltmeisterschaften gab es Streit zwischen der UCI und der Teamvereinigung Association Internationale des Groupes Cyclistes Professionnels (AIGCP) um die Teilnahme am dortigen Teamzeitfahren. Die AIGCP drohte damit, das Zeitfahren zu boykottieren, unter anderem wegen fehlender Kostenerstattung. Schließlich einigte man sich, so dass zehn Teams ihre Teilnahme zusagten.[7]

Am 15. Oktober fand vor dem Straßenrennen der Frauen ein dreistündiges Jedermannrennen (Ride of Champions) statt.

Der Termin für die WM, die ansonsten jährlich im September stattfinden, wurde wegen der dann zu erwartenden extremen Hitze einige Wochen nach hinten verschoben. Die UCI gab die Broschüre Beat the Heat heraus, mit Tipps für die Radsportler, wie sie der Hitze am besten begegnen können.[8] Kritik an den „unmöglichen“ äußerlichen Bedingungen wies Organisator Eddy Merckx jedoch zurück: In Doha sei es nicht heißer als etwa in Kalifornien oder bei der Vuelta a España. Deshalb sei es zum Beispiel auch nicht notwendig, die Strecken zu verkürzen, wie vielfach diskutiert.[9]

Die Weltmeisterschaften litten an mangelnder Atmosphäre, da kaum Zuschauer vor Ort waren: Sie seien daher fast „surreal“.[10] Der niederländische Fahrer Tom Dumoulin sagte, es sei eine „triste Weltmeisterschaft“. Beim Zeitfahren der Männer konnte man die Zuschauer im Zielbereich an zwei Händen abzählen, „an der Strecke selbst herrschte zumeist Totenstille“.[10] Umso mehr Aufmerksamkeit erhielt die ungewöhnliche Siegerehrung der italienischen Juniorin Elisa Balsamo, bei der ihre Mannschaftskameradinnen inbrünstig die italienische Nationalhymne anstimmten.[11]

Auch die deutsche Radsport-Webseite radsport-news kritisierte die Vergabe der Weltmeisterschaften an Katar wie auch die Rolle von Eddy Merckx: „Bitte nie wieder eine Straßen-WM in einem Land, das mit Radsport soviel gemein hat wie Rosamunde Pilcher mit dem Literaturnobelpreis.“ Im Sinne der Globalisierung des Radsports seien Weltmeisterschaften in Afrika sinnvoller, da dort große Begeisterung herrsche. Leider könne sich kein afrikanisches Land Weltmeisterschaften leisten, und die UCI folge „nur der Spur des Geldes“.[12]

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Wettkämpfe

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Weitere Informationen Datum, Zeit (EDT) ...

Uhrzeiten: EDT = MESZ + 1 Stunde

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Ergebnisse Frauen

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Straßenrennen

Streckenlänge: 134,1 Kilometer. Es waren 146 Fahrerinnen am Start, von denen 103 das Ziel erreichten; eine Fahrerin wurde disqualifiziert.

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Einzelzeitfahren

Streckenlänge: 28,9 Kilometer. Es waren 41 Fahrerinnen am Start, eine Fahrerin wurde disqualifiziert.

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Mannschaftszeitfahren

Streckenlänge: 40 Kilometer. Insgesamt nahmen acht Teams teil.

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Nachdem Canyon SRAM sowie dessen Vorgängermannschaften seit 2012 viermal nacheinander Weltmeister geworden war, riss in Doha die Erfolgsserie und das Team musste sich gegen Boels Dolmans, im vergangenen Jahr noch Vize-Weltmeister, um 48 Sekunden geschlagen geben. Das lag auch daran, dass das niederländische Team von allen Mannschaften am längsten mit sechs Fahrerinnen zusammen blieb. Das andere niederländische Team Rabo Liv belegte mit über sechs Minuten Abstand den letzten Platz, nicht zuletzt deshalb, weil die Fahrerin Anouska Koster in ein Absperrgitter gestürzt war. Da die Mannschaft zu diesem Zeitpunkt nur noch zu viert fuhr, warteten die anderen drei Fahrerinnen auf sie. Anderenfalls wäre das Team im Ziel nicht gewertet worden. Koster wurde in ein Krankenhaus gebracht, erlitt aber keine schweren Verletzungen.[13][14]

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Ergebnisse Männer

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Straßenrennen

Streckenlänge: 257,3 Kilometer. Es gingen 199 Fahrer an den Start, von denen 53 im Ziel ankamen.

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Das Rennen wurde nach 80 Kilometern vorentschieden, als das Peloton bei Seitenwind nach einer Tempoverschärfung der belgischen Mannschaft auseinanderriss. Einziger Deutscher in der Spitzengruppe war John Degenkolb, der jedoch nach einem Defekt zurückfiel. Aus dem rund 30-köpfigen Vorderfeld attackierte zwei Kilometer vor dem Ziel der Niederländer Tom Leezer, der kurz vor dem Ziel eingeholt wurde. Den Sprint gewann der Titelverteidiger Peter Sagan.[15]

144 Fahrer gaben das Rennen auf, darunter: Reto Hollenstein Schweiz, Fabian Lienhard Schweiz, John Degenkolb Deutschland, Marcel Kittel Deutschland, Tony Martin Deutschland, Nils Politt Deutschland, Silvan Dillier Schweiz, Martin Elmiger Schweiz, Pirmin Lang Schweiz, Bernhard Eisel OsterreichÖsterreich, Grégory Rast Schweiz.

Einzelzeitfahren

Streckenlänge: 40 Kilometer. Es gingen 66 Fahrer an den Start.

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Mannschaftszeitfahren

Streckenlänge: 40 Kilometer. Es gingen insgesamt 17 Teams an den Start.

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Ergebnisse Männer U23

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Straßenrennen

Streckenlänge: 165,7 Kilometer. Es gingen 188 Fahrer an den Start, von denen 149 ins Ziel kamen.

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Einzelzeitfahren

Streckenlänge: 28,9 Kilometer. Es gingen 73 Fahrer an den Start; zwei gaben das Rennen auf.

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Ergebnisse Juniorinnen

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Straßenrennen

Streckenlänge: 74,5 Kilometer. Es starteten 81 Fahrerinnen, von den 74 das Ziel erreichten.

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Das Rennen der Juniorinnen war vor allem geprägt von der starken Mannschaftsleistung der Italierinnen, die es Elisa Balsamo ermöglichte, dieses mit rund zwei Radlängen im Sprint für sich zu entscheiden. Sie war wenige Wochen zuvor bei der Europameisterschaft Zweite hinter der Deutschen Liane Lippert geworden, die in Doha Rang neun belegte.

Bereits nach sieben Kilometern war es zu einem Massensturz gekommen. Die später drittplatzierte Norwegerin Susanne Andersen musste anschließend mit einem Ersatzrad weiterfahren.[16]

Einzelzeitfahren

Streckenlänge: 13,7 Kilometer. Es starteten 40 Fahrerinnen.

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Die deutschen Starterinnen Christa Riffel (l.) und Franziska Brauße.
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Ergebnisse Junioren

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Straßenrennen

Streckenlänge: 135,3 Kilometer. Es gingen 185 Fahrer an den Start, von denen 112 das Ziel erreichten.

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63 Fahrer gaben das Rennen auf, darunter Felix Gall OsterreichÖsterreich, Valère Thiébaud Schweiz, Marco Friedrich OsterreichÖsterreich, Robin Froidevaux Schweiz und Markus Wildauer OsterreichÖsterreich.

Einzelzeitfahren

Streckenlänge: 28,9 Kilometer. Es gingen 85 Fahrer an den Start, von denen 83 ins Ziel kamen.

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Medaillenspiegel und Nationenwertung

(Endstand, ohne Mannschaftszeitfahren)

Weitere Informationen Rang, Land ...

Die offizielle Nationenwertung gewann Deutschland mit 979 vor den USA mit 674 und den Niederlanden mit 642 Punkten.[17]

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Aufgebote

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Bund Deutscher Radfahrer

Frauen (Startplätze: Zeitfahren 2, Straßenrennen 6)

Juniorinnen (Startplätze: Zeitfahren 2, Straßenrennen 5)

Männer (Startplätze: Zeitfahren 2, Straßenrennen 6)

Männer U23 (Startplätze: Zeitfahren 3, Straßenrennen 5)

Junioren (Startplätze: Zeitfahren 2, Straßenrennen 5)

Österreichischer Radsportverband

Frauen

Männer

Männer U23

Junioren

Swiss Cycling

Zeitfahren/Straßenrennen Frauen

Zeitfahren Juniorinnen

Straßenrennen Juniorinnen

Zeitfahren U23 Männer

Straßenrennen U23 Männer

Zeitfahren Männer

Straßenrennen Männer

Zeitfahren Junioren

Straßenrennen Junioren

Commons: UCI-Straßen-Weltmeisterschaften 2016 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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