Top-Fragen
Zeitleiste
Chat
Kontext

Eurovision Song Contest 2005

50. Ausgabe des europäischen Musikwettbewerbs Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Eurovision Song Contest 2005
Remove ads

Der 50. Eurovision Song Contest fand am 19. und 21. Mai 2005 in der ukrainischen Hauptstadt Kiew statt. Gewinnerin wurde Elena Paparizou, die für Griechenland mit dem Lied My Number One antrat.

Schnelle Fakten 50. Eurovision Song Contest, Motto ...

Veranstaltungsort war der Sportpalast Kiew (Palats Sportu) in der Innenstadt. Präsentiert wurden die Sendungen von den Moderatoren Marija Jefrossynina und Pawlo Schylko, der in der Ukraine unter seinem Künstlernamen DJ Pasha bekannt ist und im vorherigen Jahr die Wertung seines Landes verlas. Der ukrainische Präsident Wiktor Juschtschenko und die ukrainische Ministerpräsidentin Julija Tymoschenko waren beim Finale persönlich anwesend. Das Televoting im Finale wurde von den aus der Ukraine stammenden Profiboxern Vitali Klitschko und Wladimir Klitschko eröffnet. Wladimir Klitschko und die Vorjahressiegerin Ruslana führten zudem Interviews im Greenroom und vergaben die Siegertrophäe. Darüber hinaus überreichte Präsident Juschtschenko der Gewinnerin persönlich ein Eurovisions-Zeichen aus 500 Gramm Gold.

Remove ads

Besonderheiten

Zusammenfassung
Kontext

Ruslana sollte eigentlich als Moderatorin auftreten, sagte aber am 4. Mai durch ihr Management ab. Begründet wurde dies offiziell damit, dass sie aufgrund einer Benefiz-Veranstaltung zwei Tage zuvor nicht in der Lage sei, sich ausreichend auf die Proben zu konzentrieren. Aus Kreisen des Veranstalters European Broadcasting Union heißt es jedoch, der wahre Grund sei die Kritik an Ruslanas mangelhaften englischen und französischen Sprachkenntnissen, die bei der Punktevergabe zu Irritationen führen könnten.

Die Ukraine nutzte die Gelegenheit, sich mit der Veranstaltung des Wettbewerbs als modernes europäisches Land zu präsentieren. Während der ganzen Woche vor dem Finale war das Zentrum von Kiew Ziel von Besuchern aus aller Welt, denen ein umfangreiches Rahmenprogramm angeboten wurde. Teilnehmer wie der Journalist und Grand-Prix-Experte Jan Feddersen sagten, diese vielfältigen Themenparties und Club-Auftritte der Künstler wären das eigentliche Erlebnis des Events gewesen. Auf Großbildleinwänden wurde der Wettbewerb abends live auf den Maidan Nesaleschnosti übertragen.

Die Teilnahme der Sängerin Gracia für Deutschland war umstritten, da ihr Produzent David Brandes zugeben musste, dass er den Titel Run & Hide durch gezielte CD-Aufkäufe in die Hitparaden gepusht hatte. Er wurde daraufhin von der deutschen Delegation ausgeschlossen. Er hatte aber ebenfalls den Beitrag der estnischen Girlgroup Vanilla Ninja komponiert und reiste als Mitglied der Schweizer Delegation an.

Die Großen Vier belegten im Finale allerdings die letzten vier Plätze und wären ohne ihren Sonderstatus für das Finale des Eurovision Song Contest 2006 nicht qualifiziert gewesen.

In diesem Jahr wurde der von einer Fanseite initiierte Barbara Dex Award zum neunten Mal vergeben. Mit diesem nicht ganz ernst zu nehmenden Preis soll das „schlechteste“ Outfit des Wettbewerbes ausgezeichnet werden. Der diesjährige Gewinner war Martin Vučić aus Mazedonien.

Remove ads

Teilnehmer

Zusammenfassung
Kontext
Thumb
Länder, die im Jahr 2005
  • nicht teilnahmen, aber mal teilgenommen hatten
  • teilnahmen
  • im Halbfinale ausschieden
  • Mit 39 teilnehmenden Ländern war der Eurovision Song Contest 2005 die zum damaligen Zeitpunkt zahlenmäßig größte Veranstaltung im Rahmen dieses Wettbewerbs. Bulgarien und Moldau nahmen das erste Mal am Wettbewerb teil. Ungarn kehrte zurück.

    Wie im Vorjahr gab es zwei Tage vor dem Finale ein Halbfinale, aus der die zehn Erstplatzierten das Finale erreichen. Vierzehn weitere Länder waren bereits für die Endrunde qualifiziert: die Bestplatzierten des Vorjahres sowie die Großen Vier der European Broadcasting Union (Deutschland, Frankreich, das Vereinigte Königreich und Spanien).

    Ursprünglich sollte auch der Libanon teilnehmen. Télé Liban hatte die Sängerin Aline Lahoud und das Lied Quand tout s’enfuit sogar schon als Beitrag des Landes ausgewählt. Der Sender sagte jedoch am 18. März 2005 die Teilnahme ab. Télé Liban begründete seinen Schritt damit, dass die Gesetzeslage des libanesischen Staates eine Übertragung des israelischen Beitrages unmöglich machen würde. Das ESC-Reglement fordert allerdings, dass die gesamte Sendung übertragen wird.

    Wiederkehrende Interpreten

    Weitere Informationen Land, Interpret ...
    Remove ads

    Abstimmungsverfahren

    Seit 2004 werden die Punkte in allen Ländern mit dem Televoting-Verfahren ermittelt. In fast allen Teilnehmerländern wurden bereits in der Vergangenheit auch die Fernsehzuschauer an der Punktevergabe beteiligt. Das Lied mit den meisten Stimmen erhielt zwölf Punkte, das mit den zweitmeisten zehn Punkte. Die nachfolgend platzierten Songs wurden mit acht Punkten bis hinunter zu einem Punkt gewertet.

    Alle 39 teilnehmenden Länder stimmten sowohl im Halbfinale wie auch im Finale ab. Im Halbfinale wurden am Ende lediglich die zehn Länder, die ins Finale kommen, in willkürlicher Reihenfolge bei der Nennung der Sieger genannt; im Finale wurden die Ergebnisse der einzelnen Abstimmungen traditionsgemäß per Liveschaltung in die jeweiligen Länder verlesen. Dabei gaben zunächst die nicht-qualifizierten Länder in der Reihenfolge der Halbfinal-Auftritte ihre Punkte ab, gefolgt von den 24 qualifizierten Ländern entsprechend der Startreihenfolge im Finale.

    Halbfinale

    Zusammenfassung
    Kontext

    Die folgenden 25 Länder nahmen am 19. Mai am Halbfinale teil. Die Startreihenfolge wurde am 21. März ausgelost. Für das Finale konnten sich die grün markierten Länder qualifizieren.

    Weitere Informationen Platz, Startnr. ...

    Punktetafel Halbfinale

    Die Punktevergabe wurde erst nach dem Finale veröffentlicht.

    Weitere Informationen Abstimmungsergebnisse, Startnr. ...
    • Die wenigsten Gesamt-Votings: Litauen Litauen, Monaco Monaco – 3
    • Die wenigsten Gesamt-Punkte: Litauen Litauen – 17
    • Die meisten Gesamt-Votings: Rumänien Rumänien – 35
    • Die meisten Gesamt-Punkte: Rumänien Rumänien – 235

    Statistik der Zwölf-Punkte-Vergabe (Semifinale)

    Weitere Informationen Anzahl, Land ...
    Remove ads

    Finale

    Zusammenfassung
    Kontext

    Israel Israel und Lettland Lettland erreichten das erste Mal seit 2003 wieder das Finale. Die Schweiz Schweiz und Danemark Dänemark nahmen 2002 das letzte Mal teil: 2003 musste man eine Zwangspause einlegen. Alle vier scheiterten 2004 im Halbfinale. Ungarn Ungarn nahm das erste Mal seit 1998 wieder teil und erreichte das Finale. Für Moldau Republik Moldau war es die erste Finalteilnahme gleich beim Debüt.

    Weitere Informationen Platz, Startnr. ...

    Der Sieger und die grün (Top 10) und braun (Hauptsponsoren) markierten Länder waren direkt für das Finale im folgenden Jahr qualifiziert. Aufgrund der Absage Serbien-Montenegros im darauffolgenden Jahr rückte das elftplatzierte Kroatien automatisch nach und war so für das Finale 2006 qualifiziert.

    Punktetafel Finale

    Weitere Informationen Land, Abstimmungsergebnisse ...
    • Die wenigsten Gesamt-Votings: Deutschland Deutschland – 2
    • Die wenigsten Gesamt-Punkte: Deutschland Deutschland – 4
    • Die meisten Gesamt-Votings: Griechenland Griechenland – 33
    • Die meisten Gesamt-Punkte: Griechenland Griechenland – 230

    Statistik der Zwölf-Punkte-Vergabe (Finale)

    Weitere Informationen Anzahl, Land ...

    Punktesprecher

    Die Reihenfolge der Punktevergabe erfolgte zunächst durch die ersten 15 ausgeschiedenen Ländern. Die 24 Finalteilnehmer verkündeten ihre Punkte im Anschluss.

    Weitere Informationen Nr., Land ...

    Marcel-Bezençon-Preis

    Diesmal wurden die folgenden Preisträger für den Marcel-Bezençon-Preis ausgewählt:

    • Presse-Preis für den besten Song – Malta MaltaAngel – Chiara
    • Künstler-Preis für den besten Interpreten – Griechenland GriechenlandElena PaparizouMy Number One
    • Komponisten-Preis für die beste Komposition/Text – Serbien und Montenegro Serbien und MontenegroSlaven Knezović (m) und Milan Perić (t)Zauvijek moja – No Name
    Remove ads

    Übertragung

    Fernsehübertragung

    Weitere Informationen Land, Sender ...
    Remove ads

    „We, the people of Eurovision …“

    Erstmals in der Geschichte des ESC versuchten die Veranstalter mit einer Ausstellung anlässlich des Jubiläums neben der Musik auch weitere Kunstformen einzubinden. „We, the people of Eurovision …“ zeigte im Sportpalast vom 18. bis 21. Mai Fotografien und Skulpturen. Jedes Teilnehmerland konnte für beide Kategorien jeweils einen Künstler bestimmen. Für Deutschland stellte der Lüdenscheider Fotograf Dirk Jung eine Fotografie der Sängerin Gracia Baur aus. Eine Skulptur reichte Deutschland nicht ein.

    Remove ads

    Kontroverse zur Wahl des österreichischen Teilnehmers

    Zusammenfassung
    Kontext

    Alf Poier vertrat 2003 Österreich beim Eurovision Song Contest. Mit seinem Titel Weil der Mensch zählt erreichte er den 6. Platz, das beste Abschneiden für Österreich seit 1989. Sein Lied und seine Bühnenshow waren eine Parodie des Pop-Geschäfts.

    Im Februar 2005 wollte er ein zweites Mal beim Eurovision Song Contest antreten, doch in der österreich-internen Entscheidungs-Show (song.null.fünf) wurde er mit dem Lied Good Old Europe Is Dying mit 4 Punkten Abstand Zweiter. Allerdings wurde er dabei ein Opfer eines Wertungssystems, das die Stimmen ungleich gewichtete: Der Veranstalter ORF ließ die Zuschauer per Telefon und getrennt dazu per SMS abstimmen. Jedes Bundesland hatte gleich viele Punkte zu vergeben – ob das Burgenland oder das sechsmal so große Wien. Die gesamte Stimmabgabe über SMS zählte zusammen nur so viel wie ein einzelnes „zehntes“ Bundesland. Diese ungleiche Gewichtung brachte Poier mit rund 106.000 abgegebenen Stimmen auf Platz 2 hinter die Band Global Kryner, die zwar nur rund 60.000 Stimmen erhielt, aber im Gegensatz zu Poier hauptsächlich von Festnetzanrufern aus Vorarlberg und dem Burgenland mit höherem Stimmgewicht unterstützt wurde.

    Die ursprünglich geplante direkte Auswertung wurde erst wenige Tage vor der Abstimmung durch den beschriebenen indirekten Modus ersetzt; manche Interessierte fassten dies als gezieltes Manöver zur „Verhinderung“ des künstlerisch sperrigen und dezidiert nicht folkloristischen Poier auf.

    Alf Poiers Stellungnahme dazu:

    „Wer auf dieser Welt Gerechtigkeit fordert, ist ein Idiot!“
    „Wer auf dieser Welt Verständnis fordert, ist geistesgestört!“
    „Ich danke euch allen im Namen der Wahrheit!“
    „Alf Poier Platz 2 mit 106.000 Stimmen“
    „Global Kryner Platz 1 mit 60.000 Stimmen“
    „Euer geistesgestörter Idiot Alf Poier“
    Remove ads

    Anmerkungen

    • Die „Big Four“ Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Spanien landeten geschlossen auf den letzten vier Rängen.
    • 9 der 10 erfolgreichen Halbfinalisten platzierten sich unter den ersten 12 Teilnehmern. Auch Mazedonien auf Platz 17 erhielt im Finale mehr als 50 Punkte.
    • Moldau und Bulgarien nahmen zum ersten Mal teil. Bulgarien scheiterte allerdings im Halbfinale.
    • Die Tschechische Republik verschob eine mögliche Teilnahme, weil man sich für 2005 auf andere Projekte konzentrieren wollte.
    • Seit dem Eurovision Song Contest 2005 gilt für Bürger der EU und der Schweiz Visafreiheit für 90 Tage.[1][2]

    Siehe auch

    Literatur

    Commons: Eurovision Song Contest 2005 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Einzelnachweise

    Loading related searches...

    Wikiwand - on

    Seamless Wikipedia browsing. On steroids.

    Remove ads