Top-Fragen
Zeitleiste
Chat
Kontext
Güterverkehrskorridor
durchgehende Trasse im europäischen Gleisnetz für Güterverkehr Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Remove ads
Ein Güterverkehrskorridor (englisch Rail Freight Corridor, RFC) ist eine ausgewiesene Eisenbahnstrecke zwischen zwei oder mehr Staaten der Europäischen Union, die zwei oder mehr Bahnhöfe entlang einer Hauptroute miteinander verbindet. Sie werden auch SGV-Korridore genannt.
Vorerst wurden neun europäische Güterverkehrskorridore geschaffen, um ein europäisches Schienennetz für einen wettbewerbsfähigen Güterverkehr zu schaffen. Die Infrastrukturbetreiber wurden mit der EU-Verordnung 913/2010 verpflichtet, enger als bisher zusammenzuarbeiten, grenzüberschreitend durchgehende Trassen anzubieten und den Trassenbestellprozess zu vereinfachen.
Teile dieser Güterverkehrskorridore wurden als ERTMS-Korridore ausgeschrieben, auf denen frühzeitig die einheitliche europäische Zugbeeinflussung European Train Control System (ETCS) und das Mobilfunksystem GSM-R zum Einsatz kommen sollen. Dazu wurden auch außerhalb von Güterverkehrskorridoren liegende Streckenabschnitte als Bestandteile von ERTMS-Korridoren ausgeschrieben. Zur Erhöhung der Kapazität und der Wettbewerbsfähigkeit dieser Korridore werden Engpässe in der Infrastruktur beseitigt und die betrieblichen Regeln harmonisiert.
Für die ETCS-Ausrüstung der Korridore und der Triebfahrzeuge erwarteten Studien um 2006, für den Zeitraum 2007 bis 2013, insgesamt Infrastrukturkosten von 1,0 bis 1,4 Milliarden Euro sowie Kosten für die Ausrüstung des Rollmaterials in Höhe 0,6 bis 0,8 Milliarden Euro.[1]
2013 beschloss die Europäische Union, die Güterverkehrskorridore in das Transeuropäische Verkehrsnetz (TEN-V) einzubinden. Die Güterverkehrskorridore werden an die Korridore des Transeuropäischen Verkehrsnetzes angeglichen. Die bisherige Nummerierung entfällt und wird durch die Bezeichnungen des Transeuropäischen Verkehrsnetzes ersetzt.
Remove ads
Liste der Güterverkehrskorridore
Remove ads
Siehe auch
Quellen und Weblinks
- Ein europäisches Schienennetz für einen wettbewerbsfähigen Güterverkehr. Zusammenfassung der Gesetzgebung. In: EUR-Lex. Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union, abgerufen am 4. August 2013.
- Verordnung (EU) Nr. 913/2010 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. September 2010 zur Schaffung eines europäischen Schienennetzes für einen wettbewerbsfähigen Güterverkehr
- Beschluss 2012/88/EU der Kommission vom 25. Januar 2012 über die Technische Spezifikation für die Interoperabilität der Teilsysteme „Zugsteuerung, Zugsicherung und Signalgebung“ des transeuropäischen Eisenbahnsystems, Abschnitt 7.3., S. 47 ff. (zu ERTMS-Korridoren).
- Verordnung (EU) 2016/919 der Kommission vom 27. Mai 2016 über die technische Spezifikation für die Interoperabilität der Teilsysteme „Zugsteuerung, Zugsicherung und Signalgebung“ des Eisenbahnsystems in der Europäischen Union
- Transeuropäische Korridore werden zum Kernnetz. In: Schweizer Eisenbahn-Revue. Nr. 12. Minirex, 2013, ISSN 1022-7113, S. 627.
- Die EU erweitert das Netz der Güterkorridore. In: Schweizer Eisenbahn-Revue. Nr. 2. Minirex, Luzern 2014, S. 74–75.
Einzelnachweise
Wikiwand - on
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Remove ads