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Landkreis Elbe-Elster

Landkreis in Brandenburg, Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Landkreis Elbe-Elster
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Der Landkreis Elbe-Elster (niedersorbisch wokrejs Łobjo-Halšter) ist ein Landkreis im Süden des Landes Brandenburg. Er markiert das Elbe-Elster-Land und einen Teil der Niederlausitz. Die nördlichen Kreisteile, hier insbesondere die Stadt Schönewalde, haben noch Anteile am Fläming.

Schnelle Fakten Wappen, Deutschlandkarte ...
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Geografie

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Der Kreis liegt im Süden Brandenburgs. Neben dem Landkreis Prignitz ist er der einzige brandenburgische Kreis, der (mit der Stadt Mühlberg) an der Elbe liegt. Die beiden anderen namensgebenden Flüsse sind Schwarze Elster, die durch den Süden und Westen des Landkreises fließt, und die Kleine Elster, die den Landkreis von Nordost nach Südwest mittig durchquert.

Nachbarkreise sind im Nordwesten der sachsen-anhaltische Landkreis Wittenberg, im Norden die Landkreise Teltow-Fläming und Dahme-Spreewald, im Osten der Landkreis Oberspreewald-Lausitz, im Süden der sächsische Landkreis Meißen und im Westen der Landkreis Nordsachsen.

Der Landkreis kann geografisch in drei Teile gegliedert werden:

Das Elbe-Elster-Land wird von den beiden namensgebenden Flüssen, mit all ihren Fließen und Nebenflüssen, relativ scharf als ausgeprägtes Tiefland vom restlichen Landkreis abgegrenzt. Südöstlich von Schlieben beginnt mit den Kreisteilen Doberlug-Kirchhain und Finsterwalde der westliche Teil der Niederlausitz. Die Orte nördlich des Schweinitzer Fließ werden noch direkt zum Fläming gezählt, während die südlicheren Auszüge noch weiter ins Land hinein reichen und die Dörfer kulturhistorisch prägen. Genannt sind hier insbesondere die Gebiete der Stadt Schönewalde und die nördlichen Gemeinden im Amt Schlieben.

Die Gesamtfläche des Kreisgebietes beträgt 1899 km², davon werden 972 km² landwirtschaftlich, 673 km² waldwirtschaftlich, und 66 km² als Gebäude- und Freifläche genutzt (mit Stand vom 31. Dezember 2005). Die geografische Mitte des Landkreises liegt nördlich von Tröbitz, wurde 2011 bestimmt und mit einer Säule nahe der Mitte bei 51°36'51,0" N – 13°25'32,6" O markiert.[2]

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Gemeinden

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→ Siehe auch: Liste der Orte im Landkreis Elbe-Elster

Nach der Gemeindegebietsreform 2003 umfasst der Landkreis noch 33 Gemeinden, darunter elf Städte. In Klammern die Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2024[3]

ThumbFalkenbergGrödenHeidelandHerzbergHirschfeldMerzdorfRückersdorfSchildaSchönbornSchraden

Amtsfreie Städte

  1. Doberlug-Kirchhain (8438)
  2. Elsterwerda (7663)
  3. Finsterwalde (15.496)
  4. Herzberg (Elster) (8732)
  5. Schönewalde (2899)
  6. Sonnewalde (3120)

Weitere amtsfreie Gemeinde

  1. Röderland (3618)

Verbandsgemeinde und zugehörige Gemeinden
(Sitz der Verbandsverwaltung *)

  1. Bad Liebenwerda, Stadt * (8899)
  2. Falkenberg/Elster, Stadt (6070)
  3. Mühlberg/Elbe, Stadt (3309)
  4. Uebigau-Wahrenbrück, Stadt (4905)

Ämter und zugehörige Gemeinden
(Sitz der Amtsverwaltung *)

1. Elsterland (4322)

  1. Heideland (461)
  2. Rückersdorf (1360)
  3. Schilda (419)
  4. Schönborn * (1455)
  5. Tröbitz (627)

2. Kleine Elster (Niederlausitz) (5289)

  1. Crinitz (1127)
  2. Lichterfeld-Schacksdorf (880)
  3. Massen-Niederlausitz * (1890)
  4. Sallgast (1392)

3. Plessa (5796)

  1. Gorden-Staupitz (929)
  2. Hohenleipisch (1857)
  3. Plessa * (2500)
  4. Schraden (510)

4. Schlieben (5128)

  1. Fichtwald (592)
  2. Hohenbucko (620)
  3. Kremitzaue (779)
  4. Lebusa (793)
  5. Schlieben, Stadt * (2344)

5. Schradenland (4283)

  1. Gröden * (1309)
  2. Großthiemig (981)
  3. Hirschfeld (1173)
  4. Merzdorf (820)
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Geschichte

Der Landkreis Elbe-Elster entstand am 6. Dezember 1993 im Zuge der Kreisreform in Brandenburg aus den ehemaligen (Land)-Kreisen Finsterwalde, Bad Liebenwerda und Herzberg, ohne die Gemeinde Schöna-Kolpien des Amtes Dahme/Mark.

Am 25. Mai 2009 erhielt der Landkreis den von der Bundesregierung verliehenen Titel „Ort der Vielfalt“.[4]

Das heutige Kreisgebiet unterlag einer wechselvollen Geschichte und vereint heute verschiedene Kultur- und Sprachräume miteinander. Es besteht vor allem ein kulturhistorischer Kontrast zwischen den Gebieten der Westniederlausitz um Finsterwalde und Doberlug-Kirchhain und den ehemals kursächsischen, später preußischen (Provinz Sachsen), aber vormals nie brandenburgischen Territorien im Norden, Westen und Süden des Kreises.

Bevölkerungsentwicklung

Weitere Informationen Jahr, Einwohner ...

Gebietsstand und Einwohnerzahl am 31. Dezember des jeweiligen Jahres[5][6][7], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011, ab 2022 auf Basis des Zensus 2022

Politik

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Kreistag

Wahl des Kreistags Elbe-Elster 2024
Wahlbeteiligung: 68,9 % (2019: 60,0 %)
 %
30
20
10
0
27,5 %
22,2 %
10,4 %
9,8 %
6,7 %
6,4 %
4,8 %
3,1 %
2,1 %
2,1 %
2,0 %
2,8 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2019
 %p
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
+10,2 %p
−2,8 %p
−2,0 %p
+1,1 %p
± 0,0 %p
+1,7 %p
−5,4 %p
+3,1 %p
−0,9 %p
± 0,0 %p
−1,4 %p
−0,1 %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
d Wählergruppe Landwirtschaft, Umwelt und Natur Elbe-Elster
e Unabhängige Wählergemeinschaft Elbe-Elster
h Bündnis Vernunft und Gerechtigkeit
i Ländliche Wählergruppe Kreisstadt Herzberg
j Wählergruppe Herzberg zählt
Sitzverteilung im Kreistag Elbe-Elster seit 2024
             
Insgesamt 50 Sitze

Die 50 Sitze im Kreistag verteilen sich seit der Wahl am 9. Juni 2024 wie folgt auf Parteien und Wählergruppen:[8]

Weitere Informationen Partei/Gruppierung, Stimmen 2019 ...

Landrat

Jaschinski unterlag in der Landratsstichwahl am 24. Januar 2010 seiner Mitbewerberin Iris Schülzke (parteilos), die 51,4 % der gültigen Stimmen erreichte[9] Allerdings verfehlte sie durch die geringe Wahlbeteiligung von 25,1 % das erforderliche Quorum von 15 % der Wahlberechtigten. Infolgedessen hatte der Kreistag zu entscheiden. Er wählte Jaschinski am 29. März 2010 entsprechend § 72 (3) des Brandenburgischen Kommunalwahlgesetzes für acht Jahre zum Landrat.

In der Landratswahl am 22. April 2018 wurde Jaschinski mit 52,1 % der gültigen Stimmen für weitere acht Jahre[10] in seinem Amt bestätigt.[11]

Wappen

Thumb
Wappen des Landkreises Elbe-Elster

Dem Landkreis Elbe-Elster ist am 24. April 1995 das Recht zur Führung eines Wappens verliehen worden.

Blasonierung: „Im gevierteilten Schild oben vorn neunmal von Gold und Schwarz geteilt, hinten in Silber ein goldbewehrter rückschauender roter Stier; unten vorn in Gold ein rotbewehrter und rotgezungter, aufgerichteter schwarzer Löwe, hinten neunmal von Rot und Silber geteilt.“[12]

Bei dem goldbewehrten rückschauenden roten Stier handelt es sich um den niederlausitzischen Stier (auch Luckauer Stier). Beim rotbewehrten und rotgezungten, aufgerichteten schwarzen Löwen um den meißnischen Löwen. Beide gehen gemeinsam in dieselbe Richtung, wachsam nach allen Seiten. Die schwarzen und goldenen Streifen gehen zurück auf das Herzogtum Sachsen-Wittenberg des späten 12. Jahrhunderts. Die roten und silbernen Streifen stehen für das brandenburgische Wappen, da 1815 die sächsischen Ämter Doberlug und Finsterwalde, sowie die Standesherrschaft Sonnewalde, welche unter sächsischer Lehnshoheit stand, 1815 der Provinz Brandenburg in den Kreis Luckau zur Niederlausitz, der sie bis in das 15. Jahrhundert bereits angehörten, zugegliedert wurden.

Die Wappen der Ämter, Städte und Gemeinden des Landkreises findet man in der Liste der Wappen im Landkreis Elbe-Elster.

Dienstsiegel

„Das Dienstsiegel enthält das Wappen des Landkreises Elbe-Elster und führt oberhalb des Wappens in Großbuchstaben die Umschrift: LANDKREIS Elbe-Elster.“
(§ 2 Abs. 1 der Hauptsatzung)[13]

Flagge

„Der Landkreis führt eine von Schwarz und Gold geteilte Flagge. Die Farben der Flagge sind aus den sächsischen des Wappens abgeleitet. Die Flagge ist sowohl bei senkrechter wie waagerechter Aufhängung senkrecht geteilt und trägt das Wappen so, dass die Spaltlinie des Schildes auf die Farbtrennungslinie zu liegen kommt.“
(§ 2 Abs. 3 der Hauptsatzung)[13]
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Verkehr

Durch den Landkreis Elbe-Elster verlaufen folgende Verkehrswege:

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Regelmäßige Feste und Veranstaltungen

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Freilichtbühne vor dem Rothsteiner Felsen während des Felsenfestes
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Einige unter Denkmalschutz leerstehende Weinkeller in Schlieben werden zum Moienmarkt jährlich geöffnet

Museen

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Besucherbergwerk F60
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Erlebnis-Kraftwerk Plessa

Geschichtsdenkmale

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Gräberfeld neben dem ehemaligen Lager Mühlberg

Schutzgebiete

Im Landkreis befinden sich 26 ausgewiesene Naturschutzgebiete (Stand Februar 2017).

Naturdenkmale

Siehe Liste der Naturdenkmale im Landkreis Elbe-Elster

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Kfz-Kennzeichen

Am 1. Januar 1994 wurde dem Landkreis das Unterscheidungszeichen EE zugewiesen und wird seitdem ausgegeben. Aufgrund der Kennzeichenliberalisierung sind seit dem 2. April 2013 zudem die Unterscheidungszeichen FI (Finsterwalde), seit dem 29. Mai 2013 auch LIB (Bad Liebenwerda) erhältlich. Das Kennzeichen HZ (Herzberg) wurde inzwischen dem Landkreis Harz zugewiesen.

Eingliederungen und Zusammenschlüsse von Gemeinden

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In der Tabelle sind die Eingliederungen und Zusammenschlüsse von Gemeinden seit der Bildung des Landkreises am 5. Dezember 1993 erfasst[18]

Weitere Informationen Gemeinde, Datum ...

Wahrenbrück wurde am 1. Januar 2002 in Uebigau-Wahrenbrück umbenannt.

Am 1. Januar 2020 schlossen sich Bad Liebenwerda, Falkenberg/Elster, Mühlberg/Elbe und Uebigau-Wahrenbrück zur Verbandsgemeinde Liebenwerda zusammen.

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Sonstiges

Im Landkreis Elbe-Elster treffen die brandenburgischen Mundarten auf die obersächsischen Mundarten aus den angrenzenden Bundesländern. In den Dörfern des nördlichen Kreisgebietes trifft man gelegentlich noch auf Flämisch Platt, einer niederdeutschen Mundart, während im Süden bereits ein ausgeprägtes Obersächsisch vorherrscht.

Die besondere Situation kann gegebenenfalls zu Verwechslungen über die Herkunft des Sprechers, besonders im übrigen Brandenburg, führen.

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Literatur

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nach Autoren / Herausgebern alphabetisch geordnet

  • Autorenkollektiv des MUG Brandenburg e. V.: Heimatbuch Landkreis Elbe-Elster. Herzberg 1996.
  • Sybille Gramlich, Irmelin Küttner: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Brandenburg 7.1 = Die Stadt Herzberg/Elster und die Ämter Falkenberg/Uebigau, Herzberg, Schlieben und Schönewalde. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 1998. ISBN 978-3-88462-152-3
  • Sven Gückel: Im Elbe-Elster Land – In Elbe-Elster Country. Hrsg.: KDI Euroverlag. Cottbus 2005, ISBN 3-938634-09-X (deutsch, englisch).
  • Kulturamt des Landkreises Elbe-Elster, Kreismuseum Bad Liebenwerda, Sparkasse Elbe-Elster (Hrsg.): Orgellandschaft Elbe-Elster. Herzberg/Elster 2005.
  • NN: Baudenkmale des Landkreises Elbe-Elster. (Blattsammlung denkmalgeschützter Bauten des Landkreises Elbe-Elster)
  • Andreas Pöschl (Hrsg.): Kohle, Wind und Wasser. Ein energiehistorischer Streifzug durch das Elbe-Elsterland. Hrsg. v. Kulturamt des Landkreises Elbe-Elster. Herzberg/Elster 2001, ISBN 3-00-008956-X.
  • Juliane Stückrad: Ich schimpfe nicht, ich sage nur die Wahrheit – Eine Ethnographie des Unmuts am Beispiel der Bewohner des Elbe-Elster-Kreises (Brandenburg). Ludwig, 2011, ISBN 978-3-86935-046-2.
  • Renate Völker, Anja Schmidke: Entdeckungen im Landkreis Elbe-Elster. Hrsg.: Druck- und Verlagshaus Delitzsch. Delitzsch 1995, OCLC 75737052.
  • Manfred Woitzik: „Wer zuerst kommt – mahlt zuerst“ eine Kulturgeschichte der Mühlen im Landkreis Elbe-Elster. Hrsg.: Kulturamt des Landkreises Elbe-Elster. Herzberg 1997, OCLC 255728482.

Periodika

  • Heimatkalender für den Kreis Bad Liebenwerda. (für den Altkreis Bad Liebenwerda, das Mückenberger Ländchen, Ortrand am Schraden und Uebigau-Falkenberg, jährliche Erscheinungsweise)
  • Die Schwarze Elster. (heimatkundliche Schriftenreihe für den Altkreis Bad Liebenwerda)
  • Heimatkalender Herzberg (Region Herzberg, jährliche Erscheinungsweise)
  • Finsterwalder Heimatkalender (jährliche Erscheinungsweise)
  • Der Bomätscher (Heimatkundliche Schrift der Stadt Mühlberg/Elbe, quartalsweise Erscheinungsweise)
  • Der Speicher (Jahresschrift des Kreismuseums Finsterwalde)
  • EE-Grafik (Kunstmappe mit Grafiken ansässiger Künstler, jährliche Erscheinungsweise)
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Einzelnachweise

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