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Liste der Kulturdenkmale in Sayda

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Liste der Kulturdenkmale in Sayda
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In der Liste der Kulturdenkmale in Sayda sind die Kulturdenkmale der sächsischen Stadt Sayda verzeichnet, die bis März 2024 vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen erfasst wurden (ohne archäologische Kulturdenkmale). Die Anmerkungen sind zu beachten.

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Wappen von Sayda

Diese Aufzählung ist eine Teilmenge der Liste der Kulturdenkmale im Landkreis Mittelsachsen.

 Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap
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Sayda

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Friedebach

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Ullersdorf

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Ehemalige Denkmäler

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Ehemaliges Denkmal (Sayda)

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Ehemaliges Denkmal (Ullersdorf)

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Tabellenlegende

  • Bild: Bild des Kulturdenkmals, ggf. zusätzlich mit einem Link zu weiteren Fotos des Kulturdenkmals im Medienarchiv Wikimedia Commons. Wenn man auf das Kamerasymbol klickt, können Fotos zu Kulturdenkmalen aus dieser Liste hochgeladen werden: Datei hochladen
  • Bezeichnung: Denkmalgeschützte Objekte und ggf. Bauwerksname des Kulturdenkmals
  • Lage: Straßenname und Hausnummer oder Flurstücknummer des Kulturdenkmals. Die Grundsortierung der Liste erfolgt nach dieser Adresse. Der Link (Karte) führt zu verschiedenen Kartendiensten mit der Position des Kulturdenkmals. Fehlt dieser Link, wurden die Koordinaten noch nicht eingetragen. Sind diese bekannt, können sie über ein Tool mit einer Kartenansicht einfach nachgetragen werden. In dieser Kartenansicht sind Kulturdenkmale ohne Koordinaten mit einem roten bzw. orangen Marker dargestellt und können durch Verschieben auf die richtige Position in der Karte mit Koordinaten versehen werden. Kulturdenkmale ohne Bild sind an einem blauen bzw. roten Marker erkennbar.
  • Datierung: Baubeginn, Fertigstellung, Datum der Erstnennung oder grobe zeitliche Einordnung entsprechend des Eintrags in der sächsischen Denkmaldatenbank
  • Beschreibung: Kurzcharakteristik des Kulturdenkmals entsprechend des Eintrags in der sächsischen Denkmaldatenbank, ggf. ergänzt durch die dort nur selten veröffentlichten Erfassungstexte oder zusätzliche Informationen
  • ID: Vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen vergebene, das Kulturdenkmal eindeutig identifizierende Objekt-Nummer. Der Link führt zum PDF-Denkmaldokument des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen. Bei ehemaligen Kulturdenkmalen können die Objektnummern unbekannt sein und deshalb fehlen bzw. die Links von aus der Datenbank entfernten Objektnummern ins Leere führen. Ein ggf. vorhandenes Icon führt zu den Angaben des Kulturdenkmals bei Wikidata.
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Anmerkungen

  • Diese Liste ist nicht geeignet, verbindliche Aussagen zum Denkmalstatus eines Objektes abzuleiten. Soweit eine rechtsverbindliche Feststellung der Denkmaleigenschaft eines Objektes gewünscht wird, kann der Eigentümer bei der zuständigen unteren Denkmalschutzbehörde einen Bescheid beantragen.
  • Die amtliche Kulturdenkmalliste ist niemals abgeschlossen. Durch Präzisierungen, Neuaufnahmen oder Streichungen wird sie permanent verändert. Eine Übernahme solcher Änderungen in diese Liste ist nicht sichergestellt, wodurch sich Abweichungen ergeben können.
  • Die Denkmaleigenschaft eines Objektes ist nicht von der Eintragung in diese oder die amtliche Liste abhängig. Auch Objekte, die nicht verzeichnet sind, können Denkmale sein.
  • Grundsätzlich erstreckt sich die Denkmaleigenschaft auf Substanz und Erscheinungsbild insgesamt, auch des Inneren. Abweichendes gilt dann, wenn ausdrücklich nur Teile geschützt sind (z. B. die Fassade).
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Ausführliche Denkmaltexte

  1. Bingen, Halden und ein Stolln mitsamt Stollnmundloch im Saydaer Mortelgrund:
    Vermutlich seit der Besiedlung des Mortelgrundes um 1200, spätestens aber seit 1400 wurde hier Bergbau vorrangig auf Kupfer-, später aber auch auf Silbererze betrieben. Ein wirtschaftlicher Aufschwung fand ab 1512 statt (hier Erwähnung der Grube Eschig, Verleihung der Grube „St. Anna zum neuen Glück“ 1518 an die Großkaufleute Welser aus Augsburg). Um 1520 ist eine Schmelzhütte im Tal überliefert. Diese brannte wohl um 1550 ab und wurde durch eine neue, die sogenannte „Roselers Huett“, ersetzt. Das aus den Erzen der nahegelegenen Gruben erzeugte Schwarzkupfer lieferte die lokale Schmelzhütte zur Weiterverarbeitung zunächst an die Chemnitzer, ab 1537 an die Grünthaler Saigerhütte. Heute befindet sich die Alte Fischzucht (08991025) am ehemaligen Hüttenstandort. Um 1630 lag der Saydaer Bergbau vermutlich aufgrund von Kriegsereignissen darnieder, wurde aber Ende des 17. Jahrhunderts erneut aufgenommen und bis um 1830 weiter betrieben. Bemerkenswert ist dieses alte Bergbaugebiet vor allem aufgrund der Beteiligung der Patrizierfamilie der Welser.
    Die erhaltenen Bingen- und Haldenzüge dokumentieren in ihrer Gesamtheit den unterirdischen Verlauf der zwei Erzgänge Schönberger Spat (westlicher Hang des Mortelgrundes) und Eschig Spat (östlicher Hang), auf denen nach Kupfer und Silber gebaut wurde. Jede Halde sowie einige der Bingen für sich markieren die einstige Lage eines Tageschachtes auf den Erzgang, weitere Bingen stellen Verbrüche der untertägigen, aber noch oberflächennahen Abbaue dar.
    • A. Bingenzug über dem Schönberger Spat:
      • 1. Binge: Lage: N 50°41.519', E013°26.497' – Flurstück 1181
      • 2. Binge: Lage: N 50°41.523', E013°26.442' – Flurstück 1179
      • 3. „Schwarze Löcher“: ca. 20 bis 30 Bingen und eine größere Halde, vermutlich teilweise aus der 1. Bergbauperiode, sicher aber aus der 2. Bergbauperiode stammend – Lage: N 50°41.498', E013°26.389' und N 50°41.497', E013°26.390' – Flurstück 1176
      • 4. Binge: Lage: N 50°41.490', E013°26.322' – Flurstück 1172
      • 5. Binge: Lage: N 50°41.464', E013°26.048' – Flurstück 1171
      • 6. Binge: Lage: N 50°41.449', E013°26.010' – Flurstück 1171
    • B. Halden- und Bingenzug über dem Eschig Spat – Flurstück 1328:
      • 7. Halde: Lage: N 50°41.439', E013°26.896'
      • 8. Binge: Einsturzstelle der 1920er Jahre, Lage: N 50°41.427', E013°26.869'
      • 9. Binge: Lage: N 50°41.418', E013°26.859'
      • 10. Binge: Lage: N 50°41.410', E013°26.848'
      • 11. Halde und Binge: Lage: N 50°41.406', E013°26.826'
      • 12. Binge: Lage: N 50°41.397', E013°26.795'
      • 13. Haldenrest: Lage: N 50°41.385', E013°26.719'
      • 14. Große Halde: Lage: N 50°41.381', E013°26.675'
    • C. Michaelis Stolln mitsamt Mundloch – Flurstück 1176: Schmaler Stolln, Lage des zugehörigen Mundlochs: N 50°41.419', E013°26.441'
    Der Michaelis Stolln diente zur Auffahrung eines Silber und Kupfer führenden Erzgangs Eschig Spat, vermutlich im 17./18. Jahrhundert in Betrieb, gemauertes Mundloch (bezeichnet mit 1725) mit seitlich vorstoßenden Futtermauern 1997 restauriert, dabei Rekonstruktion der ersten 15 m des Stollns mit tonnenförmigem Gewölbe.
  2. Bahnhof Sayda:
    • Empfangsgebäude: 1897 erbaut, Sockelgeschoss aus Sandstein, zweigeschossiger Klinkerbau, mehrfach profiliertes Gurtgesims, Segmentbogenfenster, über erstem Obergeschoss Zahnschnittfries, ein Giebel verbrettert, ein Giebel Klinker mit Ornamentfries im Giebeldreieck, historische Tür, Drempelgeschoss, Dachüberstand, Satteldach, 1974 Umzug des Kindergartens in das um- und ausgebaute Gebäude des ehemaligen Bahnhofs
    • Lokschuppen: 1897 erbaut, überwiegend verbrettert, dreiachsige Werkhalle, vierte Achse zweigeschossig, Erdgeschoss Ziegelmauerwerk, Fenster mit Segmentbogen, Obergeschoss verbrettert, Satteldach, eine Giebelseite in den 1950er Jahren verändert
    • Güterabfertigungshalle (vor 2014 abgebrochen): 1897 erbaut, längsrechteckiger Bau, Holzkonstruktion, an Längsseite je zwei Toreinfahrten, eine Giebelseite Laderampe und Vordach, Dachüberstand, flaches Satteldach
    • Geschichte der Schmalspurbahn:
    Der Sächsische Landtag genehmigte am 15. Februar 1894 den Bau der Eisenbahnstrecke Mulda–Sayda auf schmaler Spur von 750 mm. Diese Spurweite war in Sachsen für Schmalspurbahnen gebräuchlich. Baubeginn ab Mai 1896. Beweggrund für den Bau der Eisenbahnstrecke war die zunehmende Industrialisierung im Erzgebirge. Die Strecke umfasste 16 Bahn- und Straßenbrücken, darunter die 193 m lange Muldenbrücke in Mulda. Die Strecke war insgesamt 15,554 km lang und musste einen Höhenunterschied von 252 m überwinden. Der Bahnhof Mulda als Ausgangspunkt der Strecke wurde um ein Schmalspurgleis erweitert. Neu gebaut wurden die Bahnhöfe, Haltestellen bzw. Haltepunkte Dorfchemnitz, Voigtsdorf, Friedebach, Unterfriedebach, Wolfsgrün und Sayda. Am 1. Juli 1897 wurde der Bahnbetrieb feierlich eröffnet. Die Fahrzeit zwischen Mulda und Sayda bzw. zwischen Sayda und Mulda betrug 1:19 h bzw. 1:01 h. Die Strecke wurde sowohl für den Güterverkehr als auch für die Personenbeförderung genutzt. Neben der Beförderung von Arbeitskräften erlangte die Bahn auch Bedeutung für den Transport Erholungssuchender, wie z. B. der Wintersportler. Der Gütertransport umfasste vorrangig Kohle, landwirtschaftliche Produkte, Vieh, Holz- und Textilerzeugnisse.
    Anfang der 1960er Jahre wurden alle Brücken erneuert. Weiterhin gab es einen Bahnpostbetrieb. Anfang der 1960er Jahre wurde durch eine „Sozialistische Arbeitsgemeinschaft Schmalspurverkehr“ bei der Reichsbahndirektion Dresden für die Schmalspurstrecken des Zuständigkeitsbereiches eine Nutzeffektrechnung vorgenommen. Im Ergebnis dieser wurde auch die Stilllegung der Schmalspurstrecke von Mulda nach Sayda empfohlen. So war die Bahnpost zunehmend auf LKWs verlagert worden, der zunehmende Busverkehr ersetzte den Bahnverkehr. Nach und nach verbesserte sich auch die Versorgung der Bevölkerung mit privaten PKWs. Durch die Stilllegung der Strecke wollte man notwendige Investitionen umgehen. Außerdem war auch die Freisetzung von Arbeitskräften gewünscht, die in anderen Bereichen von Industrie und Wirtschaft dringend benötigt wurden. 1966 begann dann die Stilllegung der Strecke, die durch den Abbau der Gleisanlagen 1967 abgeschlossen wurde.
    Über annähernd 70 Jahre war die Kleinbahnstrecke das Hauptverkehrsmittel im Güter- und Personenverkehr der Erzgebirgsorte Mulda, Dorfchemnitz, Friedebach, Voigtsdorf und Sayda, woraus sich ihre große regionalgeschichtliche Bedeutung ableitet (aus: Dokumentation ABS Brand-Erbisdorf, ABM 140/03 und LRA Freiberg).
  3. Wasserturm Sayda:
    Am höchsten Punkt der Stadt errichtete man 1893/94 einen Wasserturm, der zusammen mit dem südlich der Stadt gebauten Wasserwerk und der zugehörigen Hochdruckwasserleitung die Wasserversorgung Saydas und der Umgebung sicherstellen sollte. Als Baumeister des 25 Meter hohen Natursteinturmes ist J. Neubert aus Friedebach verzeichnet.
    Der leicht konische Schaft des Wasserturmes wird durch eine profiliertes Gurtgesims oberhalb der hohen Sockelzone sowie scharrierte Sandsteingewände am Rundbogenportal und den regelmäßig angeordneten Rundbogenfenstern akzentuiert. Das verputzte Behältergeschoss, welches den 200 m³ fassenden Stahlwasserbehälter vom Typ Intze I umgibt, kragt leicht aus und wird von einem Rundbogenfries unterhalb des Kegeldaches abgeschlossen.
    Der Wasserturm ist bis heute in Betrieb und als frühes Zeugnis der zentralen städtischen Wasserversorgung am ausgehenden 19. Jahrhundert von orts- und technikgeschichtlicher Bedeutung. Seine zentrale, hoch gelegene Lage macht ihn zu einem Wahrzeichen Saydas mit ortsbildprägender Wirkung.
    An der Nordostseite aus dem Sockel leicht hervorspringender Eingangsbereich, hier rundbogige Türöffnung mit scharriertem Sandsteingewände, darüber und daneben historische Metallbeschilderung mit Höhenangaben sowie Hinweisen zum Bau, im Wasserturm eiserner Behälter mit einer Speicherkapazität von 200.000 l, Ingenieurbauwerk zw. 1893 und 1894 erbaut, Einweihung am 8. Oktober 1894 (zusammen mit einem Wasserwerk südlich der Stadt und den zugehörigen Hochdruckwasserleitungen), während das Wasserwerk von der Königin-Marien-Hütte in Cainsdorf bei Zwickau errichtet wurde, führte der Baumeister J. Neubert aus Friedebach bei Sayda den Wasserturm aus, 1995/1996 Generalüberholung, Wasserturm speicherte Wasser des Fleckenwiesenbaches, das aus den Fleckenwiesen südwestlich der Stadt zum dort gelegenen Wasserwerk und nachfolgend in den Wasserbehälter im Wasserturm gepumpt und von dort in der Stadt verteilt wurde, dabei Ausnutzung des erhöhten Standpunktes sowie der Eigenhöhe des Wasserturmes zum Aufrechterhalten des Wasserdrucks im Leitungsnetz.
  4. Einzeldenkmale der Sachgesamtheit Hospitalfriedhof in Sayda:
    • Begräbniskirche: Ehemalige Hospitalkirche, 1508 erstmals urkundlich erwähnt. Fertigstellung der heutigen Saalkirche 1690. Der Turm wurde 1776 abgetragen. Restaurierungen erfolgten 1906, 1986–89. Putzbau mit dreiseitigem Chorabschluss. Im Inneren flachgedeckt mit hölzerner Kassettendecke, welche mit floralen Ornamenten und Cherubimen dekoriert wurde. An drei Seiten eingeschossige Emporen. Altaraufbau um 1600, Holzkanzel 18. Jahrhundert, Buntglasfenster von 1906. Sandsteingrabmale im Inneren, meist figürlich aus dem 16. und 17. Jahrhundert, einige Hieronymus Eckart d. Ä. zugeschrieben. Weiterhin Denkmal für den Bürgermeister Brossius (verst. 1576).
    • Friedhofswärterhaus (Totengräberhaus): zweigeschossig über fast quadratischem Grundriss, Erdgeschoss massiv, verputztes Bruchsteinmauerwerk, Sandsteingewände, Obergeschoss Fachwerk verbrettert, zum Teil originale Fenster – zweiflüglig mit Sprossenteilung – mit flacher Dreieckgiebelverdachung, Walmdach
    • Einfriedungsmauer: umlaufende Bruchsteinmauer, teils mit eingefügten alten Grabsteinen, Abdeckung der Mauer teils halbrund, teils durch Steinplatten, in manchen Bereichen neuere Mauer, verputzt
    • Grabmale auf dem Friedhof:
      • 1. Grabmal Jendretzky, roter Granitsockel, darauf kniende Trauernde (vermutlich Galvanoplastik), eventuell Galvanoplastik, bezeichnet mit 1936, Inschrift „Unser Mütterchen 1870 – 1936/ …“
    • barocke Grabmale an der Außenwand der Kapelle:
      • 2. Grabmal Fr. Elisabeth geborene Kieß, Sandstein, bezeichnet mit 1670
      • 3. Grabmal Anna ? (eventuell Grabmal für die verstorbenen Kinder der Familie Heermann), Sandstein, bezeichnet mit 1674
      • 4. Grabmal, Inschrift verwittert, Sandstein, oberer Abschluss Auge Gottes mit flankierenden Puttenköpfen, 2. Hälfte 17. Jahrhundert
      • 5. Grabmal Frau Maria ?, 1652–1729, Sandstein
      • 6. Grabmal Christian B…?, General ACCIS-Einnehmer, Inschrift stark angewittert, 17. Jahrhundert
      • 7. Grabmal Johann Fritzsche, Stadtrichter, Sandstein, bezeichnet mit 1682
      • 8. Grabmal Kirchenvorstand und Gastwirt Johann Schuster und Frau Dorothea Schuster, Sandstein, bezeichnet mit 1703 und 1706, oberer Abschluss Kreuzigungsszene
      • 9. Grabmal Frau ? geborene Schoberin, Sandstein mit herzförmiger Inschrifttafel, bezeichnet mit 1636
      • 10. Grabmal, Inschrift verwittert, Sandstein mit vierpassförmiger Inschrifttafel, 17. Jahrhundert
  5. Dampfwalze in Sayda (Dresdner Straße 77):
    Walze für den Straßen- und Tiefbau, durch Dampfkraft angetrieben (Einzylindermaschine mit Stephenson-Umsteuerung und Getriebeübersetzung), damit vom Prinzip her ein selbstfahrendes Lokomobil mit Walzen anstelle von Reifen (vorne eine durchgehende Walze mit Kettenlenkung, hinten zwei seitlich angeordnete Walzen größeren Durchmessers), diente zum Verdichten des jeweiligen Untergrundes mittels Eigengewicht sowie als Baustellenzuggerät.
    Baujahr 1925, hergestellt von der Lokomotiv- und Maschinenfabrik J. A. Maffei, München (Unternehmensgründung 1837, zunächst eine der führenden deutschen Lokomotivfabriken, 1880–1927 auch Herstellung von Dampfwalzen), die vorliegende Dampfwalze gehörte ursprünglich dem in Freiberg von 1908 bis 1938 als „Dampfwalzenbesitzer“ tätigen Wolfgang Scharf [bei Albert Gieseler als Wolfgang Schart verzeichnet].
    Vermutlich von 1925 bis 1968 als letzte Dampfwalze Freibergs im Einsatz, 1997/98 durch Firma Andreas Adam GmbH (Strassen-, Tief- & Ingenieurbau), Sayda, restauriert, alle Teile blieben dabei original erhalten, funktionsfähig.
    Derzeit auf dem Firmengelände der A. Adam GmbH zusammen mit weiteren Zeugnissen der Straßenbaugeschichte in einem Glashaus ausgestellt, eine der wenigen in Deutschland erhaltenen und noch funktionsfähigen Straßendampfwalzen, mit Baujahr 1925 zu den späteren Exemplaren gehörig, da erste Dampfwalzen bereits in den 1860er Jahren zum Einsatz kamen, um die Jahrhundertwende Blütezeit, bis Mitte 20. Jahrhundert überwiegend durch modernere Walzen mit Dieselmotor-Antrieb verdrängt (um 1910 entwickelt).
    Technische Daten: Hersteller Lokomotiv- und Maschinenfabrik J. A. Maffei, Herstellungsort München, Baujahr 1925, Fabrik-Nummer 9005, Gewicht 12–15 t (je nach Walzenradbreite), Leistung 12–15 PS, Dampfdruck 12 bar, Kesselheizfläche ca. 8 m², Kesseldurchmesser ca. 600 mm, Zylinderdurchmesser ca. 180 mm, Kolbenhub 250 mm, Schwungraddurchmesser 1000 mm, Drehzahl 120–200/min.
  6. Engelhardt’s Fischzucht und Netzfabrikation:
    • Wohnhaus: Erdgeschoss massiv, zum Teil Sandsteingewände, Fensterläden, Obergeschoss Fachwerk verbrettert, Giebel verbrettert, ein Giebel mit originalen Fenstern, Dachüberstand, mittiger Zwerchgiebel, Satteldach, Schieferdeckung
    • Seitengebäude: massiv, verbrettertes Drempelgeschoss, Giebel verbrettert, Satteldach, Dachüberstand, Dachhäuschen, abgebrannt ca. 2008, Neubau 2009
    • Fischteiche mitsamt Entwässerungsgraben: fünf einfache, teils neben-, teils untereinander angelegte Stauteiche, diese stauen das Wasser des von Norden zufließenden Baches an, der in einem mit Trockenmauerwerk befestigen Graben östlich an den Teichen vorbeigeleitet wird und sich unterhalb mit den ebenfalls ausgemauerten Abstichkanälen aus den untersten Teichen vereinigt, dort unter dem Zufahrtsweg hindurchgeführt und weiter südlich wieder in seinem natürlichen Bett fließt, die Teiche sind untereinander mittels kleinerer Gräben oder Rohrleitungen zwecks Wasseraustausch verbunden, die Zufluss- bzw. Ablaufsteuerung erfolgt mittels kleiner Schütze
    Exzerpt der Infotafel am Standort: 1451 erstmals Erwähnung von den „Teichen, Fischereien und Mohlen (Mühlen)“ als herrschaftliche Besitzungen in einem Lehensbrief, Fischfang im Mortelgrund bereits ab Besiedlung des Tals um 1200, allerdings noch aus den ausreichend fischführenden Bächen, um 1520 befand sich am Standort der jetzigen Fischzucht eine Schmelzhütte (gehörte vermutlich dem Großkaufmann Bartel Welser aus Augsburg), sie brannte um 1550 ab und wurde um 1560 durch eine neue Hütte („Roselers Huett“) ersetzt – Schlackenhalden aus dieser Zeit noch heute vorhanden, 1587 Nennung des Mortelteiches in einer herrschaftlichen Vermögensaufstellung, zu dieser Zeit wurden auch die für den Bergbau angelegten Teiche befischt, während der Fischbestand in den Bächen vermutlich aufgrund des Bergbaus abnahm, vermutlich Beginn der Fischzucht, um 1800 bestanden am Standort der heutigen Fischzucht weiterhin Bergbauanlagen, bis 1830 wurde der Bergbau im Mortelgrund betrieben, ab 1900 verstärkter Betrieb der Fischzucht im Mortelgrund, nachfolgend Streitigkeiten und Gerichtsverhandlungen mit der Mortelmühle um Wassernutzungsrechte, um 1920 Bewirtschaftung fast aller Teiche, Bäche und (Mühl-)Gräben durch den Fischzüchter Engelhardt, um 1950 Belieferung vieler Teichbesitzer der Region mit Forellenbrut aus der Mortelgrunder Fischhalterei (zum Fischwirtschaftsverband Dresden, Genossenschaft Freiberg, gehörig), zu DDR-Zeiten starke Subventionierung der heimischen Fischzucht, 1989 Aufgabe der [gewerblichen?] Forellenzucht.
  7. Mortelmühle:
    • Mühle: zweigeschossiger Bruchsteinbau, originaler Putz, 5 zu 6 Achsen, hohes Sockelgeschoss, Fenster mit Sandsteingewände, historische Fenster, Erdgeschoss Kreuzgratgewölbe auf scharrierten Sandsteinpfeilern mit gekehlten Ecken und auskragenden Abdeckplatten, Giebeldreieck Fachwerk verschindelt, Krüppelwalmdach, Kellergewölbe erhalten (Kreuzgrat, Tonne), Kanäle und Schächte des Wasserlaufes zum Teil restauriert, keine Technik mehr vorhanden, Mühlenstein
    • Verlauf Mortelgraben: N 50°41.376', E013°26.220' / N 50°41.375', E013°26.218' / N 50°41.385', E013°26.266' / N 50°41.383', E013°26.286'
    • Geschichte: 1477 erstmalige urkundliche Nennung der „Mortelmühle“. So erhielt Anna Caspar von Schönberg auf Purschenstein umfangreiche Ländereien überschrieben, zu denen auch die „Mortelmohl bey Saida“ gehörte. Die zweite urkundliche Nennung der Mühle stammt aus dem Jahr 1579. Die Mortelmühle war 1584 die einzige herrschaftliche Mühle der Stadt Sayda. Sie verfügte damals über 6 Mahlgänge, 1679 über 4 Gänge und 1711 über 2 Mahlgänge. Verkauf durch Adam Rudolph von Schönberg auf Purschenstein 1784 an Johann Christian Eilenberger. Von 1800 bis 1900 mehrfacher Besitzerwechsel durch Kauf bzw. Vererbung. Laut einem Aufnahmebuch der Deutschen Versicherung wird 1849 auf den Mauern des alten Kellergewölbes die Mortelmühle in der heutigen Form erbaut. 1875 wird eine Schankkonzession für die Mortelmühle erteilt. 1910 stürzt die Radstube ein, wobei das Wasserrad schwer beschädigt wird. Das Wasserrad wurde nicht mehr repariert und verfiel. 1911/12 erwarb der Fischzüchter Karl Hermann Hähle die Mortelmühle, danach der Holzdrechsler Karl August Walther (im Besitz von 1912 bis 1935). Dieser betrieb eine Drechslerei und Gaststätte. 1991 wurde der letzte noch wasserführende Mühlgraben zugeschüttet. 1999 erneuter Verkauf. Heute u. a. Sitz des „Fördervereins Mortelmühle e. V.“, seitdem zaghafte Sanierungsmaßnahmen zum Erhalt des Gebäudes.
  8. Wohnhaus und Seitengebäude in Sayda (Mühlholzweg 12):
    • Historie: 1773 vom aus Freiberg stammenden Berghauptmann Adam Rudolf von Schönberg erbautes Vorwerk. Das auch als Neues oder Saydaisches Vorwerk bezeichnete Gut unterstand der Gerichtsbarkeit von Schloss Purschenstein. Es lag an der alten böhmischen Salzstraße, welche von Leipzig über Oederan, Sayda und Brüx nach Prag führte. Diese Straße war stark befahren. Am Vorwerk konnten Pferde gewechselt werden und die Kutscher erhielten Kost und Logie. Das sogenannte Kleine oder Neue Vorwerk der Herrschaft Purschenstein bestand 1850 laut einem Catastrationsprotokoll vom 26. Juli des gleichen Jahres aus einem Wohn- und Wirtschaftsgebäude mit eingebautem Zuchtviehstall, einer Scheune mit Wagenschuppen und Vorratsgewölbe sowie einem Schuppengebäude. Alle Gebäude waren zu diesem Zeitpunkt 77 Jahre alt, also 1773 neu erbaut worden. Das gesamte Vorwerk war am 30. Juni 1865 (laut Manuskript der ABM 140/03 der GSQ Freiberg von 2003) durch Blitzschlag eingeäschert worden. Das Wohnhaus und die Scheune wurden danach als Forsthaus neu aufgebaut. (Diese Informationen basieren auf einer gründlichen Auswertung von Archivalien der Herrschaft Purschenstein sowie verschiedener Chroniken). Bis ins ausgehende 19. Jahrhundert wurde das Umfeld des Vorwerks land- und forstwirtschaftlich genutzt. Von ca. 1900 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurden neben der Land- und Forstwirtschaft auch ein Restaurant und ein Gartencafé betrieben. Von 1945 bis 1972 überwog eine landwirtschaftliche Nutzung. Danach erfolgte bis 1989 die Nutzung als Kinderferienlager. Seit 1994 bzw. 1998 befindet sich das Grundstück im Privatbesitz. 1998 erfolgten eine grundlegende Sanierung und die Eröffnung der Gaststätte und Herberge. Der heutige Baubestand, der nunmehr als Gasthaus und Pension genutzten Baulichkeiten lässt diese Aussagen als wahrscheinlich erscheinen.
    • Beschreibung: Das Wohnhaus bzw. das Gasthaus ist ein eingeschossiger Putzbau mit Fensterläden, die Fenster mit Natursteineinfassungen und einem schiefergedeckten Satteldach mit neuen Schleppgauben. Auch das zeitgleich erbaute gegenüberliegende Seitengebäude ist ein eingeschossiger Putzbau mit Satteldach und nachträglichem Dachausbau. Die anschließende ebenfalls gegenüber dem Wohnhaus stehende Scheune ist ein schlichter Fachwerkbau mit typischer Verbretterung und Satteldach. Als Standort des ehemaligen Vorwerks sowie eines späteren Ausflugslokals kommt dem Bauensemble vor allem eine große regionalgeschichtliche Bedeutung zu. Auf Grund der weitgehend authentischen Bausubstanz aus dem 19. Jahrhundert erlangt das Anwesen zudem eine baugeschichtliche Bedeutung.
  9. Wohnhaus (ohne Anbau) und Röhrenbohrerei mit technischer Ausstattung in Friedebach (Freiberger Straße 26):
    • Wohnhaus im Schweizer Stil: zweigeschossig, Erdgeschoss massiv, profilierte Sandsteingewände, Obergeschoss zweiriegeliges Fachwerk (vermutlich gedämmt), Andreaskreuze, Giebel verschindelt, Dachüberstand auf Knaggen, Satteldach, Mittelrisalit mit Eingangsbereich, originale Tür, als „Baumeisterhaus“ bezeichnet, weil der Baumeister Neubert dieses Haus für sich erbaut hat
    • Röhrenbohrwerkerei: eingeschossig, Holzkonstruktion, originale Fenster mit Dreiecksabschluss, flaches Satteldach, Dachüberstand auf Knaggen, original erhaltene technische Ausstattung
    • Historie: Herstellung erster Röhrfahrten (Wasserleitungen aus zusammengesteckten Holzröhren) im frühen Mittelalter, zunächst in Handarbeit, später mittels mechanischer Bohrwerke unter Ausnutzung der Wasserkraft (ab dem 17. Jahrhundert nachweisbar), zumeist Anfertigung von 3,4 m (Dresdener Maß) langen Kiefernholzröhren (Kiefernholz in großen Mengen verfügbar, leicht zu bearbeiten, sehr harzhaltige Rinde gewährleistete lange Haltbarkeit): hierzu Einsatz von speziell für diesen Zweck geschmiedeten eisernen Holzbohrern verschiedenster Größen und Formen, die einen gerade gewachsenen, in einem Röhrbohrstuhl/Röhrenbohrwerk eingespannten Kiefernstamm zentriert und längs seiner Achse durchbohrten, dabei zunächst Bohrung mit einem Bohrer kleinen Durchmessers, nachfolgend Aufweitung des Querschnitts mittels stärkerer Bohrer (von einem durch die erste Bohrung geführten Zugseil unterstützt), Einsatz dieser Holzrohrleitungen ursprünglich zur Wasserzu- bzw. -ableitung im Bergbau, später auch für die städtische Wasserversorgung. Das vorliegende mechanische Röhrenbohrwerk wurde vom Baumeister und Inhaber eines Baugeschäftes Gotthold Julius Neubert in Friedebach 1864 angelegt, Geschäft und Röhrenbohrerei 1928 von Martin Julius Wenzel übernommen, Weiterbetrieb ab 1986 durch dessen Enkel Hans-Jürgen Wenzel, Antrieb ursprünglich durch den Chemnitzbach mittels eines 4 m hohen unterschlächtigen Wasserrades, Wasserrad und Radstube um 1960 durch Hochwasser zerstört, seither Antrieb mittels Elektromotor, bis 1945 tägliche Fertigung von ca. 30 Röhren, Produktionszahlen um 1960 noch gesteigert, in der heutigen Schauwerkstatt noch traditionelle Fertigung von ca. 15 Röhren pro Jahr für Museen und Privatkunden u. a. im Schwarzwald und in Österreich.
    Bis heute haben sich das Gebäude und die Werkstatteinrichtung erhalten, damit ist die Röhrenbohrerei Friedebach das einzige noch existierende mechanische Röhrenbohrwerk zur Herstellung hölzerner Wasserleitungen in Europa und von großem technikgeschichtlichen sowie Seltenheitswert.
  10. Obermühle in Friedebach:
    Die erste urkundliche Erwähnung der Mühle stammt aus dem Jahr 1707. Im selben Jahr kaufte Herr George Bräuer aus Deutschneudorf die Mahlmühle mit einem Gang samt vorhandenem Mühlengerät von Wolf Rudolph von Schönberg auf Purschenstein und Sayda. Später ging die Mühle an Christian Friedrich Fritzsche über, der sie 1807 an Karl August Fritzsche verkaufte. Nach weiteren Besitzerwechseln erwarb Oswald Emil Schlesier im Jahr 1896 die Mühle und ließ 1932 ein oberschlächtiges Wasserrad mit 5,50 m und einer Schaufelbreite von 0,80 m einbauen. Die Radstube befindet sich an der hinteren Traufseite des über L-förmigem Grundriss errichteten Mühlenwohnhauses. Der nachfolgende Besitzer Paul Albin Schlesier wechselte das Wasserrad bereits 1950 aus. Bis 1954 wurde in der Mühle vorrangig Mehl gemahlen, später gewann die Futtermittelherstellung an Bedeutung. Von 1960 bis 1988 betrieb die LPG "Heimaterde" die Mühle der Familie Schlesier. Das 1968 demontierte Wasserrad ersetzte nunmehr ein Elektromotor. Die völlige Einstellung des Mühlenbetriebs erfolgte im Jahr 1996, im Zuge dessen, und auch schon in den Jahren zuvor, wurde die gesamte Mühlentechnik entfernt. Dem über L-förmigem Grundriss errichteten Gebäude lässt sich kein genaues Baujahr zuordnen, auf Grund der Mauerstärke von bis zu 1,20 m im Erdgeschoss des Wohnbereiches kann man eine Entstehungszeit aus der Zeit vor dem 30-jährigen Krieg vermuten. Der nicht unterkellerte, zweigeschossige massive Putzbau besteht im Erdgeschoss aus Feldstein- und im Obergeschoss aus Ziegelmauerwerk. Im nördlichem Bereich des Gebäudes befindet sich der Wohnteil. Das nördliche Giebeldreieck ist mit Eternitschindeln verkleidet, das Fachwerk des südlichen Giebeldreiecks ist verbrettert. Im winkligen Anbau, der auch einen Stallteil im Erdgeschoss besitzt, wurde das Getreide gemahlen. Das weitgehend original erhaltene Gebäude besitzt ein steiles Satteldach. Der Denkmalwert des Mühlenenwohnhauses ergibt sich aus seiner hohen bau- und ortsgeschichtlichen Bedeutung.
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Quellen

  • Denkmalkarte Sachsen, abgerufen am 24. März 2024.: Die Denkmalliste kann durch Anklicken des Feldes „Zur Kenntnis genommen“ am Ende der Seite aufgerufen werden, anschließend kann man die Denkmalkarte öffnen. In der Wikipedialiste können in der Spalte "Beschreibung" die sogenannten "Erfassungstexte" eingetragen sein, die in den offiziellen Quellen größtenteils nicht mehr lesbar sind. Diese waren bei der Freischaltung der Datenbank vorübergehend für die Öffentlichkeit komplett abrufbar und wurden für viele Listen automatisiert ausgelesen.
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Commons: Kulturdenkmale in Sayda – Sammlung von Bildern
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