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Olympische Sommerspiele 1976/Leichtathletik

Wettbewerb bei den Olympischen Sommerspielen 1976 Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Olympische Sommerspiele 1976/Leichtathletik
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Bei den XXI. Olympischen Spielen 1976 in Montreal fanden 37 Wettkämpfe – davon 23 für Männer und 14 für Frauen – in der Leichtathletik statt. Austragungsort war das Olympiastadion.

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Teilnehmer

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Auch bei der Austragung dieser Olympischen Spiele gab es wie schon mehrfach zuvor erhebliche Probleme und Sonderfälle im Hinblick auf die Teilnahme verschiedener Nationen. Wiederum nicht eingeladen wurde die Volksrepublik China, die weiterhin kein Mitglied des IOC war, aber auch die Republik China (Taiwan) nahm im Gegensatz zu früheren Jahren nicht teil, weil die Offiziellen aus dem Taiwan nicht mehr hinnehmen wollten, dass ihr Land unter der Bezeichnung Taiwan dabei sei sollte. Das größte Ausmaß allerdings nahm die Problematik um den Streitfall Südafrika herum an. Das Land selber war wegen seiner Apartheidspolitik weiterhin nicht zugelassen. Nun forderten zahlreiche afrikanische Staaten auch den Ausschluss Neuseelands, weil die neuseeländische Rugby-Union-Nationalmannschaft eine umstrittene Südafrika-Tour unternommen hatte. Da das IOC diese Forderung nicht erfüllte, boykottierten insgesamt 28 Staaten, davon 26 aus Afrika diese Spiele, was v. a. in der Leichtathletik dazu führte, dass zahlreiche Mitfavoriten nicht am Start waren.[2]

Das geteilte Deutschland trat nun schon zum dritten Mal mit zwei eigenständigen Mannschaften an. Die offiziellen Bezeichnungen lauteten wie vor vier Jahren: ‚Deutschland‘ bzw. ‚Germany‘ oder ‚Allemagne‘ – kurz ‚GER‘ – für die Bundesrepublik Deutschland und für die DDR ‚Deutsche Demokratische Republik‘ bzw. ‚German Democratic Republik‘ oder ‚République fédérale d’Allemagne‘ – kurz ‚DDR‘ bzw. ‚GDR‘.[3]

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Stadion

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Das Olympiastadion in Montreal

Das Olympiastadion Montreal entsprach den modernsten Anforderungen, wurde allerdings erst im allerletzten Moment fertiggestellt. Die Baumaßnahmen hatten vor Beginn der Wettkämpfe so weit hinter der zeitlichen Planung zurückgelegen, dass das IOC sich sogar mit dem Gedanken beschäftigt hatte, die Olympischen Spiele an einem Ersatzort austragen zu lassen. Dazu kam es letztendlich nicht. Die 400-Meter-Rundbahn sowie die Anlaufbahnen für die verschiedenen Sprung- und Wurfwettbewerbe waren wie inzwischen bei allen Großveranstaltungen aus Kunststoff beschaffen und genügten höchsten Standards. Wie inzwischen üblich standen acht Bahnen zur Verfügung, sodass acht Teilnehmer an den Endläufen teilnehmen konnten. Dies wurde auch in den Wurfdisziplinen sowie im Weit- und Dreisprung für die letzten drei Finaldurchgänge wieder so praktiziert.

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Messtechnik

Der Einsatz elektronischer Messinstrumentarien war inzwischen Standard, und zwar sowohl bei den Zeiten der Läufer als auch den erzielten Weiten im Springen und Werfen. Die Zeiten der Läufer und Geher wurden außer bei Streckenlängen von mehr als zehn Kilometern offiziell in Hundertstelsekunden ausgegeben. Im Diskus-, Hammer- und Speerwurf wurde die erzielte Weite wie bisher auf geradzahlige Zentimeter gerundet.

Wettbewerbe

Im Wettbewerbsangebot gab es eine einzige Änderung: im Gehen, einer Wettkampfform, die damals ausschließlich den Männern vorbehalten war, wurde das 50-km-Gehen aus dem Programm genommen. Einziger Gehwettbewerb hier in Montreal war somit das 20-km-Gehen, wie üblich ausgetragen auf der Straße. Allerdings blieb diese Streichung der langen Gehstrecke einmalig. 1980 war die Disziplin wieder Teil des olympischen Programms. Bis heute – Stand Oktober 2021 – hat sich danach im Bereich der olympischen Männerdisziplinen nichts mehr verändert.

Bei den Frauen dagegen standen noch zahlreiche weitere Ergänzungen für die Zukunft an. Ihr längster Laufwettbewerb war nach wie vor der 1500-Meter-Lauf. Das sollte sich ab 1984 ändern. Von da an kamen nach und nach zusätzliche längere Strecken ins olympische Programm und auch bei den Sprüngen, Würfen, im Gehen und im Mehrkampf sollte es später eine sukzessive Angleichung an den Wettkampfkatalog der Männer geben.

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Sportliche Erfolge

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Das Leistungsniveau war auch bei diesen Olympischen Spielen sehr hoch. Es gab acht neue oder eingestellte Weltrekorde in acht Disziplinen. In weiteren neunzehn Disziplinen wurde der olympische Rekord 23 Mal verbessert oder egalisiert.

Die deutlich erfolgreichste Nation in der Leichtathletik war erstmals die DDR, die elf Olympiasiege und darüber hinaus je acht Silber- und Bronzemedaillen verbuchen konnte. Die bis einschließlich 1968 in dieser Hinsicht vorne liegenden Vereinigten Staaten konnten sich von Platz drei, den sie 1972 erreicht hatten, wieder um einen Rang nach vorne schieben. Für sie gab es sechsmal Gold sowie je achtmal Silber und Bronze. Dahinter folgte die bei den letzten Spielen in der Nationenwertung vorne liegende Sowjetunion mit je vier Gold- und Silber- sowie zehn Bronzemedaillen. Polen hatte drei Leichtathletikolympiasieger zu verzeichnen, bei Finnland und Kuba waren es jeweils zwei. Für alle weiteren Nationen gab es in der Leichtathletik bei diesen Spielen höchstens eine Goldmedaille.

Vier Sportler errangen mindestens zwei Goldmedaillen in der Leichtathletik bei diesen Spielen:

Darüber hinaus sind weitere Leistungen besonders hervorzuheben:

Folgende hier siegreiche Leichtathleten hatten bereits bei früher ausgetragenen Olympischen Spielen Goldmedaillen errungen:

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Resultate Männer

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100 m

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Finale am 24. Juli

Wind: −0,01 m/s

200 m

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Finale am 26. Juli

Wind: +0,72 m/s

400 m

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Finale am 29. Juli

800 m

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Finale am 25. Juli

1500 m

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Favoritensig für John Walker
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Finale am 31. Juli

5000 m

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Olympiasieger Lasse Virén
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Finale am 30. Juli

Brendan Foster stellte im Vorlauf mit 13:20,34 min einen olympischen Rekord auf.

10.000 m

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Finale am 26. Juli

Marathon

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31. Juli

110 m Hürden

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Finale am 28. Juli

Wind: ±0,0 m/s

400 m Hürden

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Finale am 25. Juli

3000 m Hindernis

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Finale am 28. Juli

4 × 100 m Staffel

Finale am 31. Juli

4 × 400 m Staffel

Finale am 31. Juli

20 km Gehen

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23. Juli

Hochsprung

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Olympiasieger Jacek Wszoła (hier im Jahr 2007)
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Finale am 31. Juli

Stabhochsprung

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Finale am 26. Juli

Weitsprung

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Finale am 29. Juli

Dreisprung

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Olympiasieger Wiktor Sanejew, dargestellt auf einer Briefmarke
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Finale am 30. Juli

Kugelstoßen

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Finale am 24. Juli

In der Qualifikation stellte Alexander Baryschnikow 21,32 m einen neuen olympischen Rekord auf.

Diskuswurf

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Olympiasieger Mac Wilkins im Jahr 2018
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Finale am 25. Juli

Mac Wilkins stellte in der Qualifikationsrunde mit 68,28 m einen olympischen Rekord auf.

Hammerwurf

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Finale am 28. Juli

Speerwurf

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Finale am 25. Juli

Zehnkampf

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29. und 30. Juli

Gewertet wurde nach der 1962 entwickelten Punktetabelle, die auch bei den vorherigen Olympischen Spielen verwendet worden war. Zur besseren Einordnung der Leistung sind neben den offiziellen Punkten nach der Wertungstabelle von 1962 die umgerechneten Punktezahlen gemäß dem ab dem Jahr 1985 gültigen Wertungssystem angegeben; danach würden lediglich der Siebente und Achte die Plätze tauschen.

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Resultate Frauen

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100 m

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Finale am 25. Juli

Wind: ±0,0 m/s

Annegret Richter stellte im Halbfinale mit 11,01 s einen Weltrekord auf.

200 m

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Finale am 28. Juli

Wind: ±0,0 m/s

400 m

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Dritter Olympiasieg für Irena Szewińska (links) nach Gold über 4 × 100 1964 und 200 Meter 1968
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Finale am 29. Juli

800 m

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Finale am 26. Juli

1500 m

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Finale am 30. Juli

100 m Hürden

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Olympiasiegerin Johanna Schaller, spätere Johanna Klier
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Finale am 29. Juli

Wind: ±0,0 m/s

4 × 100 m Staffel

Finale am 31. Juli

4 × 400 m Staffel

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Finale am 31. Juli

Hochsprung

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Olympiasiegerin Rosemarie Ackermann
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Finale am 28. Juli

Weitsprung

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Finale am 23. Juli

Kugelstoßen

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Finale am 31. Juli

Diskuswurf

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Finale am 29. Juli

Speerwurf

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Finale am 24. Juli

Fünfkampf

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25. und 26. Juli

Gewertet wurde wie bei den letzten Olympischen Spielen nach der Punktetabelle von 1971.

Über Gold und Silber musste nun die Regelung der IAAF entscheiden. Siegrun Siegl war in drei von fünf Disziplinen besser als Christine Laser gewesen, was ihr den Olympiasieg einbrachte.

Zur besseren Einordnung der Leistung sind neben den offiziellen Punkten nach der Tabelle von 1971 die nach dem heutigen im Siebenkampf gültigen Wertungssystem von 1980 umgerechneten Punktzahlen mit angegeben. Nach dieser Tabelle hätte es in der Reihenfolge der ersten Acht trotz der äußerst knappen Abstände nur eine Veränderung gegeben: die Plätze sieben und acht hätten getauscht werden müssen. Diese Vergleiche sind natürlich nur Anhaltswerte, denn als Grundlage müssen die jeweils unterschiedlichen Maßstäbe der Zeit gelten.

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Literatur

  • Ernst Huberty / Willy B. Wange, Die Olympischen Spiele Montreal Innsbruck 1976, Lingen-Verlag, Köln 1976, S. 5–22 (allgemeine Informationen) / S. 216–255 (Leichtathletik)

Einzelnachweise

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