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Marathonlauf

Laufveranstaltung über 42,195 Kilometer Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Marathonlauf
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Der Marathonlauf (kurz Marathon genannt) ist eine auf Straßen oder Wegen ausgetragene sportliche Laufveranstaltung und zugleich die längste olympische Laufdisziplin in der Leichtathletik, deren Streckenlänge im Jahr 1921 auf 42,195 Kilometer festgelegt wurde. Manche Läufe, insbesondere bei leichtathletischen Jahreshöhepunkten, führen zum Zieleinlauf in ein Stadion, wo abschließend noch etwa eine Runde zu laufen ist.

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Frankfurt-Marathon 2004
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Medienmarathon 2005 in München, Startblock B

Bei Olympischen Spielen wird die Marathonstrecke seit 1896 in Athen von den Männern gelaufen – zunächst auf 25 (englische) Meilen, mithin etwa 40,2 Kilometer – und von Frauen seit 1984 in Los Angeles.

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Geschichte

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Ursprung des modernen Marathonlaufs

Der Geschichtsschreiber Herodot berichtet über den griechischen offiziellen Herold (Laufboten, Hemerodromos) Pheidippides, der 490 v. Chr. von Athen in zwei Tagen nach Sparta gelaufen war, um Hilfe im Krieg gegen die Perser zu suchen (vergleiche hierzu Spartathlon). Daraus formten 500 Jahre danach Plutarch und Lukian unter Berufung auf Herakleides Pontikos die Legende, dass ein Läufer sich nach dem Sieg der Athener in der Schlacht von Marathon auf den knapp 40 Kilometer langen Weg nach Athen gemacht habe, wo er nach Verkündung seiner Botschaft νενικήκαμεν (transkribiert: nenikékamen) „Wir haben gesiegt“ tot zusammengebrochen sei.

Bei den ersten Langstreckenläufen der Neuzeit dachte niemand an diese Historie. Als Vergnügen für die Zuschauer und zur Befriedigung ihrer Wettleidenschaft wurden im ausgehenden 18. Jahrhundert die ersten Langstreckenläufe in einer Art sportlichem Wettkampf ausgetragen. In England und den Vereinigten Staaten absolvierten die Pedestrianisten (Fußläufer) Strecken zwischen 20 Meilen (32,18 km) und 30 Meilen (48,27 km). Die Distanzen wurden überwiegend gegen die Uhr gelaufen, selten traten die Läufer gegeneinander an. Der Lauf führte von Meilenstein zu Meilenstein, was eine zuverlässige Zeitnahme garantierte. Beachtliche Zeiten wurden dabei erzielt. Im Jahr 1808 lief ein Mann mit dem Namen Blewet über 24 Meilen (38,62 km) eine Zeit von 2:34 Stunden. Auf die heute gültige Marathondistanz umgerechnet wäre dies eine Zeit von 2:48 Stunden.

Erst mit den Ausgrabungen an historischer Stelle in Marathon, bei denen 1890 ein Hügel mit den Gräbern der gefallenen Athener von der Schlacht von Marathon freigelegt wurde, kam die Legende über Pheidippides wieder in Erinnerung. Der Sprachwissenschaftler Michel Bréal hatte die Idee, den legendären Lauf des Pheidippides im Rahmen der für 1896 geplanten Olympischen Spiele von Athen als Wettkampf aufleben zu lassen. Mit einem Brief teilte er seinem Freund, Baron Pierre de Coubertin, dem Begründer des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), seine Idee mit. Der Sieger sollte einen von ihm gestifteten Pokal erhalten.

Der erste Marathonlauf fand drei Wochen vor den Olympischen Spielen, am 22. März 1896 (gregorianischer Kalender) statt, der Lauf diente als Testlauf und gleichzeitig als Griechenland-Meisterschaft und nutzte dieselbe Strecke wie der spätere olympische Marathon, vom Dorf Marathon nach Athen (ca. 40 Kilometer). 11 Läufer nahmen teil, der Sieger war Charilaos Vasilakos. Zwei Wochen später, am 6. April 1896 (dem Eröffnungstag der Olympischen Spiele 1896 in Athen) wurde ein weiterer Test- und Qualifikationslauf mit 38 Läufern ausgetragen, bei dem der Sieger Ioannis Lavrentis eine Zeit von 3:11:27 h erreichte und der spätere Marathonolympiasieger, Spyridon Louis, in 3:18:27 h Fünfter wurde (Spyridon Louis war der ehemalige Laufbursche von Major Papadiamanopoulos, welcher im Vorbereitungskomitee damit betraut wurde, den Langstreckenlauf auszurichten). Der eigentliche olympische Marathon 1896 fand am 10. April 1896 statt. Gewinner war Spyridon Louis, in einer Zeit von 2:58:50 h.

Nach verschiedenen Medienberichten lief beim olympischen Marathon 1896 eine Frau verbotenerweise die komplette Strecke (sie konnte lediglich nicht am Ziel ins Stadion einlaufen) in einer Zeit von 4,5 Stunden; ihr Name wurde mit Melpomene angegeben, ihr richtiger Name war wahrscheinlich Stamata Revithi.[1] Erst seit 1984 ist der Marathonlauf für Frauen eine olympische Disziplin.

Bereits am 1. Juli 1896 wurde der erste Marathon außerhalb Griechenlands gestartet. Er wurde von der Zeitung Le Petit Journal in Paris veranstaltet. Am 20. September gewann John J. McDermott einen Marathonlauf von Stamford nach New York City. In Budapest sowie in Kristiania, dem heutigen Oslo, fanden am 4. Oktober weitere Marathons statt. Eine Tradition begründete jedoch erst der im April 1897 ausgetragene erste Boston-Marathon, der wiederum von John J. McDermott gewonnen wurde. Die Organisation des Laufs übernahm die 1887 gegründete Boston Athletic Association, die mit mehreren Athleten in der US-Delegation in Athen vertreten war.[2]

Der erste deutsche Marathon war ein „40‑km‑Distanzlaufen“ am 5. September 1897. Die Strecke verlief von Paunsdorf (heute ein Stadtteil von Leipzig) nach Bennewitz und wieder nach Paunsdorf zurück. Von 26 gemeldeten Läufern gingen 18 an den Start und 13 erreichten das Ziel. Sieger wurde Theodor Schöffler vom VfB Leipzig in 3:35:31 Stunden.[3] Am 3. Juli 1898 fand auf derselben Strecke erneut ein „40‑km‑Distanzlaufen“ statt. Alle 13 Läufer erreichten das Ziel, erster wurde Arthur Techtow vom B.F.V. Arminia-Urania zu Berlin in 3:19:50 mit fast 15 Minuten Vorsprung. Lange Zeit hielt man diesen Lauf für den ersten in Deutschland ausgerichteten Marathon; erst 1998, anlässlich des vermeintlichen 100-jährigen Leipziger Marathon-Jubiläums, wurde man auf den im Vorjahr veranstalteten Lauf aufmerksam.[4]

Entwicklung der Laufdistanz

Weitere Informationen Jahr, Streckenlänge ...

Im offiziellen Bulletin der Olympischen Spiele 1896 wurde die Laufstrecke von Marathon nach Athen mit exakt 40 Kilometer ausgeschrieben. Der heutige Erkenntnisstand besagt, dass dies jedoch vermutlich nicht mit der vom legendären Boten zurückgelegten Distanz übereinstimmt. Während der Läufer aus der Legende wohl den kürzesten Weg über das Pentelikon-Gebirge genommen und dabei höchstens 34 Kilometer zurückgelegt hätte, nahmen die Läufer bei den Olympischen Spielen den Straßenverlauf am Meer entlang und um das Gebirge herum.

Für die folgenden Olympischen Spiele war es dem IOC nicht wichtig, den Marathonlauf an eine bestimmte Distanz zu knüpfen, da die Läufer im direkten Kampf gegeneinander antraten. Die Länge des ersten olympischen Marathonlaufs 1896 diente zwar als Richtschnur, aber es war den Veranstaltern überlassen, die Distanz den örtlichen Verhältnissen anzupassen.

Bei den Olympischen Spielen 1908 in London betrug die Strecke gemäß einem Vermessungsprotokoll exakt 26 Meilen 385 Yards, was umgerechnet 42,195 km entsprach. Es gibt viele Erklärungen, wie es zu dieser Distanz kam. Das Vermessungsprotokoll gibt Auskunft. Ausgangspunkt der Vermessung war das neu erbaute Olympiastadion im Londoner Stadtteil Shepherd’s Bush. Der Start sollte beim Schloss Windsor erfolgen. Nachdem man 25 Meilen (40,23 km), die bislang übliche Distanz eines Marathonlaufs, ausgemessen hatte, war man noch immer eine Meile vom Schloss Windsor entfernt. An der Ostterrasse des Schlosses Windsor hatte man schließlich 26 Meilen vermessen. Es fehlte aber noch das Stück vom Stadionmesspunkt bis vor die königliche Loge, also mussten noch einmal 385 Yards der Distanz hinzugefügt werden. Aus diesem Grund sollen noch heute angelsächsische Marathonläufer auf dem letzten Kilometer ein God Save the King ausstoßen.

Den dramatischen Ausgang im olympischen Marathon 1908 zwischen Dorando Pietri und John Hayes, bei dem Pietri nach mehrmaligen Stürzen kurz vor dem Ziel schließlich von Offiziellen über die Ziellinie geschoben und deshalb disqualifiziert wurde, nutzte man nach den Spielen dazu, in den Vereinigten Staaten eine Reihe von Revanchekämpfen zwischen den beiden zu organisieren. Natürlich sollten die Bedingungen gleich sein, so dass man die Distanz stets auf eine Länge von 42,195 km festlegte. Neben Pietri, der im Jahr 1909 an acht Marathonläufen teilnahm, beteiligten sich an den Wettkämpfen schließlich immer mehr Läufer, die bald wie ein Wanderzirkus durch die Lande und schließlich durch die Welt zogen. Meistens wurden die Läufe in einer Halle, wie etwa im Madison Square Garden, ausgetragen, wo man 262 Runden zu absolvieren hatte.

Trotz der inzwischen fast schon obligatorischen Distanz von 42,195 Kilometern bei den vielen professionellen Wettkämpfen sah das Internationale Olympische Komitee (IOC) es nicht für notwendig an, die Distanz für den Marathon bei den Olympischen Spielen 1912 in Stockholm und auch noch bei den Olympischen Spielen 1920 in Antwerpen auf eine bestimmte Streckenlänge festzulegen. Erst 1921 hat der internationale Verband für Leichtathletik IAAF die Distanz von 42,195 Kilometern als offizielle Streckenlänge für einen Marathonlauf festgelegt.

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Erfolgreichste Sportler

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International

Deutschland

Medaillengewinner bei internationalen Höhepunkten:

Österreich

  • Julia Mayer, österreichischer Rekord, Wien 2023, 2:30:42
  • Aaron Gruen, österreichischer Rekord, Congers 2025, 2:09:53
  • Roman Weger, Staatsmeister im Marathon (2001, 2004, 2006, 2010 und 2013) sowie Halbmarathon (2000, 2001, 2002 und 2006)

Schweiz

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Marathon als Spitzensport

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Teilnehmermedaille des New-York-Marathons 1997

Einige Veranstalter der weltweit größten und angesehensten Marathons schreiben jährlich für Eliteläufer die World-Marathon-Majors-Serie aus. Eine solche Serie geht über die Dauer von einem Jahr (bis 2015: zwei Jahre). In die Wertung fließen die Läufe in Tokio, Boston, London, Berlin, Chicago und New York sowie gegebenenfalls der Marathon bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften oder der Marathon bei den Olympischen Spielen ein. Dabei erhalten die jeweils besten fünf Männer und Frauen nach einem einfachen System Punkte. Das Preisgeld von 1,1 Million US-Dollar wird nach dem letzten Lauf auf die erfolgreichsten Athleten aufgeteilt (Stand: 2017). Seit 2016 gibt es parallel dazu einen Bewerb für Rollstuhlmarathon mit einem separaten Preisgeld in Höhe von 100.000 Dollar.[5]

Weitere Großveranstaltungen finden jährlich in Honolulu, Los Angeles, Paris, Seoul, Peking, Wien und Hamburg statt.

Regeln nach World Athletics

Der Leichtathletikweltverband World Athletics regelt alle Langstreckenläufe, die auf der Straße abgehalten werden, in einer gemeinsamen Norm. Die Regel 240 lautet, für Marathonläufe, zusammengefasst:

  • Die Rennstrecke muss über asphaltierte oder betonierte Straßen führen (engl. „made-up road“). Wenn notwendig, wird ein Rad- oder Fußweg entlang der Straße benutzt. Segmente aus Gras oder unbefestigten Wegen sind erlaubt, aber müssen auf ein Minimum reduziert werden. Die Strecke muss für den motorisierten Verkehr gesperrt sein.
  • Die Strecke wird entlang des kürzestmöglichen Pfades (d. h. Kurveninnenseite) gemessen. Die von World Athletics zugelassenen Prüfer vermessen die Strecke mit einem Fahrrad und einem Jones-Counter. Wegen der geforderten Toleranz von mindestens einem Promille ist eine Marathonstrecke stets geringfügig länger als 42,195 km.
  • Erfrischungen:
    • Am Start, am Ziel und etwa alle fünf Kilometer müssen durch den Organisator Wasser und andere Erfrischungen angeboten werden. Die Athleten dürfen ihre eigenen Getränke benutzen, falls sie im Vorfeld angeben, an welchen Erfrischungsstationen sie gelagert werden sollen. Die Annahme von Erfrischungen an anderen Orten ist erlaubt, falls medizinische Gründe vorliegen.
    • Erfrischungsstationen dürfen nicht am kürzesten Pfad liegen. Wer als Helfer eine Erfrischung übergibt, darf währenddessen weder gehen noch laufen oder fahren.
    • Wasser und andere Erfrischungen dürfen vom Athleten mitgeführt werden, wenn er sie seit dem Start trägt oder wenn er sie bei einer offiziellen Erfrischungsstation aufgenommen hat. Ein Athlet darf seine mitgeführten Erfrischungen jederzeit einem anderen Läufer übergeben. Eine ständige Unterstützung anderer Läufer ist jedoch verboten.
  • Läufer dürfen, unter Aufsicht, die Strecke verlassen, falls die Laufdistanz dabei nicht verkürzt wird.

Weiter die Regeln 143 und 144:

  • Laufschuhe müssen allgemein verfügbar sein. Modelle, die nur bestimmten Athleten zugänglich sind, sind verboten. Nach einer Entscheidung von World Athletics sind ab dem 30. April 2020 Schuhe mit einer mehr als 40 mm dicken Sohle oder mit mehr als einer festen, eingebetteten Platte verboten. Gleichzeitig wurde entschieden, dass nur Schuhe, die mindestens vier Monate lang öffentlich verkauft wurden, zulässig sind.[6]
  • Schrittmacher müssen vom Start an am Rennen teilnehmen. Sie dürfen, wenn sie überrundet wurden, nicht mehr als Schrittmacher dienen. Technische Geräte, welche die Funktion des Schrittmachers übernehmen, sind verboten.
  • Elektronische Geräte (wie Mobiltelefone oder MP3-Player) sind verboten.
  • Geräte, welche die Herzfrequenz, Schrittlänge, Pace oder ähnliche Daten anzeigen, sind erlaubt, falls sie vom Läufer selbst getragen werden und keine Daten an andere Personen übermitteln.

Für die Anerkennung von Weltrekorden gelten zusätzliche Regeln. So darf die Luftlinien-Distanz zwischen Start und Ziel höchstens 50 % der Laufdistanz betragen, um den Einfluss durch günstige Windverhältnisse auszugleichen. So beträgt die Luftlinie Start-Ziel beim New-York-City-Marathon 19,5 km, was knapp unter dem Limit ist. Ebenso darf das durchschnittliche Gefälle von Start bis zum Ziel höchstens ein Promille der Laufdistanz betragen – darum zählt der Boston Marathon mit 146 Höhenmetern Abstieg nicht zu den Weltrekord-tauglichen Strecken. Eine Rundstrecke mit Start und Ziel am selben Ort (z. B. Berlin-Marathon) erfüllt jedoch beide Bedingungen. Dass World Athletics erst seit 2004 Marathon-Weltrekorde registriert, liegt maßgeblich daran, dass erst spät eine weltweit gültige Vorschrift zur Vermessung der Rennstrecken beschlossen wurde.[7]

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Marathon als Breitensport

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Beginnend in den 1970er-Jahren (mit Aktionen wie „Trimm Dich!“ und „Laufen ohne zu Schnaufen“ des DSB) und dann im Zuge des allgemeinen Fitnesstrends hat sich der Laufsport und parallel der Marathonlauf als Breitensport etabliert.

1979 wurde die Zahl der deutschen Marathonläufer auf 10.000 geschätzt und es fanden rund 50 Marathonläufe in Deutschland statt. 2005 wurden in Deutschland 153 Marathonveranstaltungen angeboten und der harte Kern der Marathonläufer wird vom Deutschen Leichtathletik-Verband auf rund 100.000 Aktive geschätzt. Das sind dennoch weniger als ein Prozent aller Laufsportler.[8]

2004 fanden in Europa 73 Marathonläufe mit mehr als 1000 Teilnehmern pro Lauf statt, davon 20 in Deutschland. In den Jahren zuvor gab es 65 (im Jahr 2003) bzw. 60 (im Jahr 2002) mit jeweils 18 Läufen in Deutschland. Im Jahr 2024 nahmen 64.243 Läufer an Marathons in Deutschland teil.[9]

Größte Veranstaltungen in deutschsprachigen Ländern

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Teilnehmer des Berlin-Marathons
Deutschland
Weitere Informationen Veranstaltung, Finisher ...
Österreich
Weitere Informationen Veranstaltung, Finisher ...
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Jungfrau-Marathon in der Schweiz auf knapp 2100 Meter Höhe. (Der höchste Punkt wird bei Kilometer 41 auf 2.205 m erreicht.)
Schweiz
Weitere Informationen Veranstaltung, Finisher ...

Läufe weltweit mit mehr als 30.000 Finishern

Folgende Läufe hatten in ihrer Geschichte schon mindestens einmal mehr als 30.000 Finisher:[10]

Weitere Informationen Lauf, Finisher-Rekord ...
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Abstimmung von Training und Wettkampf

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Training

Wie auch bei allen anderen Laufstrecken hat sich das Training über die Jahrzehnte verändert. Während die Pedestrians im 19. Jahrhundert, falls erforderlich, auch 200 km am Tag liefen, wurde das Training nach dem Ersten Weltkrieg kürzer und schneller. Mit Woldemar Gerschler und Herbert Reindell zog das Intervalltraining ein (Emil Zátopek lief 50 × 400 m mit 200 m Trabpause), ehe Arthur Lydiard und Ernst van Aaken mit einem modernen Training heutiger Prägung begannen.[21] Viele Trainer sind der Ansicht, dass das wichtigste Element im Marathontraining neben dem langsamen Laufen langer Strecken ein Intervalltraining ist, um die Ausdauerhärte auszubilden. Freizeitläufer versuchen zum Beispiel während des Trainings eine maximale Einzelstrecke von 30 km und ein wöchentliches Pensum von 60 km zu erreichen. Dabei wird den langsamen Läufern häufig geraten, aus orthopädischen Gründen den langen Dauerlauf nach etwa drei Stunden zu beenden und die Streckenlänge erst mit höherer Leistungsfähigkeit auszubauen. Fortgeschrittene Marathonläufer laufen auch längere Strecken und mehr Kilometer pro Woche. Im Spitzenbereich sind 200 km und mehr keine Seltenheit. Neben den langen langsamen Läufen spielt in vielen Trainingsplänen erfolgreicher Trainer auch das Intervalltraining eine entscheidende Rolle, allerdings mit einem sehr geringen Anteil an der Gesamtkilometerleistung des Trainings (5 bis 10 %).

Ein Trainingsplan gestaltet eine Zeitspanne von fünf oder sechs Monaten, wobei die geplanten Streckenlängen nach und nach alle zwei Wochen zunehmen. Die oft propagierten 10 bis 12 Wochenpläne sind nur das Aufbautraining für schon vorher geleistete Trainingsarbeit. Ein Läufer sollte mindestens ein Jahr, besser noch zwei Jahre regelmäßig gelaufen sein, bevor er sich an einem Marathon versucht. Wettkampferfahrungen auf Unterdistanzen, die in der Regel zwischen 5000 m und 25 km, seltener auch 30 km liegen, sind wünschens- und empfehlenswert. Während des Marathontrainings ist es wichtig, dem Körper ausreichend Zeit zur Erholung zu geben. Laufen während einer Erkältung oder bei Fieber kann ernsthafte Erkrankungen (z. B. Myokarditis) nach sich ziehen.[22]

Rennvorbereitungen

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Hinter den Kulissen: Kleiderbeutelablage beim Hamburg-Marathon 2006 während des Rennens

Während der letzten zwei oder drei Wochen vor einem Marathonlauf reduzieren die Läufer üblicherweise ihr wöchentliches Pensum (typischerweise auf bis zu 50 bis 75 % der Maximalstrecke) und pausieren im Freizeitbereich manchmal mindestens zwei Tage lang völlig, damit sich der Körper vor der harten Belastung des Marathons noch einmal erholen kann. Diese Trainingsphase wird auch mit dem englischen Begriff „Tapering“ („Reduzierung“) bezeichnet.[23] Viele Marathonläufer nehmen auch in der Woche vor dem Marathon vermehrt Kohlenhydrate zu sich (sogenanntes „Carboloading“), damit der Körper mehr Glykogen aufnehmen kann. Dem gleichen Zweck dienen die von vielen Veranstaltern angebotenen Pastapartys am Tag vor dem Marathonlauf, bei denen den Teilnehmern vorwiegend kohlenhydratreiche Gerichte angeboten werden.

Direkt vor dem Rennen verzichten viele Läufer darauf, festes Essen zu sich zu nehmen, um Verdauungsprobleme zu vermeiden. Weiterhin wird darauf geachtet, genug zu trinken, und die Toilette wird noch einmal aufgesucht. Leichte Streckübungen vor dem Rennen helfen, die Muskeln locker zu machen. Um bei großen Starterfeldern und besonders in der kalten Jahreszeit eine Auskühlung vor dem Start zu vermeiden, verwenden viele Marathonläufer aufgeschnittene Müllbeutel als Bekleidung („Ponchos“), derer sie sich kurz vor dem Start entledigen.

Während des Rennens

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Wasserausgabe beim Marathon

Trainer empfehlen, während eines Marathonlaufs ein möglichst gleichmäßiges Tempo zu halten. Es gibt aber auch Empfehlungen, die Strecke in Phasen aufzuteilen. Es beginnt mit einer Anfangsphase, in der ein Tempo gehalten wird, das unter der angestrebten Durchschnittsgeschwindigkeit liegt. Dann folgt ein Mittelteil, in dem die angestrebte Durchschnittsgeschwindigkeit gehalten wird. Im Endteil wird die Geschwindigkeit nochmals erhöht. Dies entspricht auch der allgemein gültigen Empfehlung, einen Marathon langsam anzugehen. Paul Tergat gelang es bei seiner Weltbestzeit im Jahr 2003 im Rahmen des Berlin-Marathons sogar, die zweite Hälfte gut eine Minute schneller zu absolvieren als die erste.

Isotonische Getränke werden oft entlang der Strecke angeboten. Zu viel reines Wasser kann zu Salzverlusten führen und bei starkem Schwitzen gesundheitsbedrohend sein (Hyperhydration). Deshalb wird an den Versorgungsstellen normalerweise auch Wasser angeboten, das in isotonischer Konzentration mit Kochsalz versetzt ist.[24] Bei nicht allzu hohen Außentemperaturen ist der Schweißverlust geringer, trotzdem wird Trinken während des Marathonlaufs empfohlen[25]. Kohlenhydrat-Gele sind eine gute Energiequelle, aber sie sollten beim Verzehr mit Wasser verdünnt werden, da sie sonst zu Übelkeit und Erbrechen führen können. Die Menge und Art der Getränke und Kohlenhydrate, die während des Laufs vom Körper aufgenommen werden können, hängt sehr stark von der Laufgeschwindigkeit ab. Je schneller der Lauf absolviert wird, desto weniger Blut fließt durch den Verdauungstrakt. Der Körper kann kaum noch Kohlenhydrate oder Wasser aufnehmen. Diese werden zur Belastung und führen leicht zu Übelkeit und Erbrechen.

Typischerweise gibt es eine zulässige Höchstzeit, nach deren Ablauf die Strecke zumeist durch den Besenwagen geschlossen wird. Je nach Zielgruppe und Art der Veranstaltung beträgt die Höchstzeit fünf Stunden und dreißig Minuten oder deutlich mehr. Insbesondere bei den großen und bedeutenden Jedermannmarathonen in den Großstädten bleibt die Strecke wesentlich länger offen. Wenn man sich ein zeitliches Ziel steckt, ist es einfacher, ein regelmäßiges Tempo zu halten. Hier ist es für Laufanfänger günstig, sich eine Tempotabelle (und Uhr) auf die Strecke mitzunehmen.

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Gesundheitliche Aspekte

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Muskelschmerzen nach dem Lauf sind normal. Dieser Schmerz, der oft fälschlich als „Muskelkater“ empfunden wird, aber mit einem solchen einhergehen kann (Laufen beinhaltet kurze, exzentrische Muskelkontraktionen), kann bis zu einer Woche anhalten. Eine komplette Erholung vom Marathonlauf benötigt aber eine wesentlich längere Zeit. Trainer rechnen je nach Rennverlauf, äußeren Bedingungen und Trainingszustand mit mindestens zwei Wochen bis hin zu zwei Monaten bis zur vollständigen physischen wie psychischen Regeneration, die für den Wiederaufbau für ein neues Rennen wichtig sind. Aus diesen Gründen laufen erfolgreiche Athleten nur selten mehr als zwei Marathons im Jahr.

Wie bei fast allen Sportarten, die auch als Breitensportart betrieben werden, überwiegen die gesundheitlichen Vorteile des Marathonlauftrainings gegenüber etwaigen Risiken während des Wettkampfes bei weitem. Ein Problem stellt allerdings das kontinuierlich steigende Durchschnittsalter der Läufer bei großen Veranstaltungen wie dem New-York-City-Marathon dar.[26] Trotz beeindruckender Leistungen treten bei älteren Marathonläufern Probleme des Bewegungsapparates sowohl in der Trainingsphase als auch im Wettkampf gehäuft auf,[27] zum anderen steigt in dieser Altersgruppe aber auch das allgemeine Risiko von Herzerkrankungen an. Das Risiko, während eines Marathons einen plötzlichen Herztod zu erleiden, ist verschwindend gering und liegt zwischen 5:1.000.000[28] und 8:1.000.000 Teilnehmern.[29] Dennoch empfiehlt der Deutsche Sportärztebund Sportanfängern und Wiedereinsteigern, insbesondere bei Vorliegen von Vorerkrankungen, Beschwerden oder Risikofaktoren eine Gesundheitsprüfung durchführen zu lassen.[30] Andere akute gesundheitliche Probleme, die während des Laufs auftreten können, sind Elektrolytstörungen (insbesondere die Hyponatriämie)[31] und der Hitzschlag. Das erhöhte Hautkrebsrisiko von Marathonläufern[32] ist Mahnung zu konsequentem Sonnenschutz. Lästige Beschwerden sind durch Reibung an einem Kleidungsstück verursachte wunde Brustwarzen (Jogger’s nipple), Fußpilz und Blasenbildung.[33]

Bei Marathon- und Langstreckenläufern kommt es häufig zu einem Anstieg von körpereigenen Substanzen im Blut, die üblicherweise mit einer strukturellen Schädigung des Herzens (z. B. kardiales Troponin)[34] oder auch des Gehirns (S-100beta)[35] in Zusammenhang gebracht werden. Diese Anstiege spiegeln in vielen Fällen nicht eine echte Schädigung von Herz oder Gehirn wider, sondern es liegt überwiegend eine Freisetzung aus der Skelettmuskulatur vor.[36][37] Tatsächlich ergab sich kein Zusammenhang zwischen erhöhten Schadensmarkern und der Herzfunktion bei gesunden Marathonläufern.[38] Eine Studie konnte echokardiographische Veränderungen der Herzfunktion bei untrainierten Marathonläufern nachweisen;[39] die Ergebnisse dieser Studie werden kontrovers diskutiert.[40] Weiterhin werden in Medizinerkreisen Blutungen im Gastrointestinaltrakt beschrieben. Als Ursache für diese Blutungen werden Erschütterungen während des Laufens in Betracht gezogen, wie auch die Einnahme von nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) vor und während des Laufes, um Muskel- und Skelettschmerzen vorzubeugen. Diese NSAR (Ibuprofen, Acetylsalicylsäure, …) beeinflussen die Blutgerinnung, indem die Thrombozytenfunktion beeinflusst wird. Diese Gefahr scheint vielen Läufern nicht bewusst zu sein. In medizinischer Fachliteratur werden Umfragen zitiert, die eine steigende Einnahmetendenz vermuten lassen.

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Rollstuhlfahrer, Handbikes und Inlineskates

Bei vielen Stadtmarathons und bei den Paralympischen Spielen werden zusätzlich zu der normalen Laufdisziplin seit den 1970er Jahren Wettkämpfe für Rennrollstuhlfahrer und seit den 2000er Jahren auch für Handbikefahrer angeboten.[41] Während diese Disziplinen querschnittgelähmten Sportlern die Teilnahme an dem Marathonwettbewerb ermöglichen, wird als weitere Disziplin bei manchen Veranstaltungen auch ein Rennen für Inlineskater angeboten.

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Statistik

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Medaillengewinner der Olympischen Spiele

Männer

Weitere Informationen Jahr, Goldmedaille ...

Frauen

Weitere Informationen Jahr, Goldmedaille ...

Medaillengewinner der Weltmeisterschaften

Männer

Weitere Informationen Jahr, Goldmedaille ...

Frauen

Weitere Informationen Jahr, Goldmedaille ...

Siehe auch

Entwicklung der Weltbestzeiten und Weltrekorde

Die Internationale Leichtathletik-Föderation, World Athletics (bis 2019 IAAF), führt als Dachverband aller nationalen Sportverbände für Leichtathletik die Listen aller offiziellen Leichtathletik-Weltrekorde. Bei Straßenläufen wie dem Marathonlauf werden Weltrekordlisten erst seit dem 1. Januar 2004 geführt, nachdem man beim 44. IAAF-Kongress 2003 spezielle Kriterien für dessen Anerkennung festgelegt hatte. Dies war erforderlich, da bestimmte Laufstrecken aufgrund von Naturgegebenheiten schnelle Zeiten begünstigten. Die wichtigsten Regeln der IAAF hierzu besagen:

  • Bei einer Trennung von Start und Ziel soll die Entfernung zwischen beiden Punkten auf einer theoretischen direkten Verbindungslinie gemessen nicht mehr als 50 % der Streckendistanz betragen (IAAF-Regel 260.28.b). Bei einem Marathonlauf wären dies 21 km. Die Regel soll verhindern, dass überwiegend in eine Richtung gelaufen wird, was möglicherweise einen Nutzen durch Windunterstützung (Rückenwind) und durch Streckenabschnitte mit leichtem Gefälle hätte bedeuten können.
  • Zwischen Start und Ziel soll die Höhe nicht mehr als 0,1 % (1 m pro km) der Streckendistanz abnehmen (IAAF-Regel 260.28.c). Bei einem Marathonlauf wären dies 42 m. Die Regel soll verhindern, dass die Strecke insgesamt ein Gefälle aufweist, was möglicherweise die Laufgeschwindigkeit hätte erhöhen können.

Der erste offizielle Weltrekord wurde von Paul Tergat bereits im Jahr 2003 gelaufen und erhielt rückwirkende Anerkennung von der IAAF, da der Kongress mit den Beschlüssen zu den Weltrekordkriterien einen Monat vor Tergats Lauf abgehalten wurde.

In der Zeit vor der Regulierung durch die IAAF wurden die schnellsten Laufzeiten mit den Begriffen Weltbestleistung oder Weltbestzeit umschrieben. Für diese Zeiten gab es unterschiedliche Listen. Die wichtigsten Listen veröffentlichte die IAAF und die Vereinigung der Straßenlauf-Statistiker, Association of Road Running Statisticians (ARRS). Mit Ausnahme der von Khalid Khannouchi im Jahr 2002 gelaufenen Zeit beim London-Marathon haben und hatten alle diese Zeiten jedoch keinen offiziellen Charakter.

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Entwicklung Marathonweltbestzeit bzw. -weltrekord gemäß der nachfolgenden Tabelle

Bei den von der IAAF und von der ARRS als Weltbestleistungen veröffentlichten Zeiten ist auffällig, dass diese teilweise bei Läufen erzielt wurden, deren Laufstrecken für eine heutige Anerkennung als Bestleistung bzw. Rekord nicht mehr den Regularien der IAAF entsprechen. Im Gegensatz dazu haben IAAF und ARRS einstweilen erzielte Bestzeiten, die auf regulären Strecken gelaufen wurden, aus nicht mehr nachvollziehbaren Gründen nicht in ihre Listen aufgenommen.

Nachfolgend sind die von IAAF und ARRS veröffentlichten Weltbestzeiten und Weltrekorde in einer einheitlichen Liste mit unterschiedlicher Kennzeichnung dargestellt.

nur von der IAAF geführte Bestleistungen und Rekorde
nur von der ARRS geführte Bestleistungen und Rekorde
gemeinsam von IAAF und ARRS geführte Bestleistungen und Rekorde

Männer

Inoffizielle Weltbestzeiten
Weitere Informationen Zeit (h), Name ...
Offizielle Weltbestzeiten
Weitere Informationen Zeit (h), Name ...
Offizielle Weltrekorde
Weitere Informationen Zeit (h), Name ...

Frauen

Inoffizielle Weltbestzeiten
Weitere Informationen Zeit (h), Name ...
Offizielle Weltrekorde
Weitere Informationen Zeit (h), Name ...

Weltbestenliste

Männer

Alle Läufer mit Bestzeiten von 2:04:23 h und schneller. Letzte Veränderung: 1. Dezember 2024

  1. 2:00:35 h Kenia Kelvin Kiptum, Chicago, 8. Oktober 2023
  2. 2:01:09 h Kenia Eliud Kipchoge, Berlin, 25. September 2022
  3. 2:01:41 h Athiopien Kenenisa Bekele, Berlin, 29. September 2019
  4. 2:01:48 h Athiopien Sisay Lemma, Valencia, 3. Dezember 2023
  5. 2:02:05 h Kenia Sabastian Sawe, Valencia, 1. Dezember 2024
  6. 2:02:16 h Kenia Benson Kipruto, Tokio, 3. März 2024
  7. 2:02:38 h Athiopien Deresa Geleta, Valencia, 1. Dezember 2024
  8. 2:02:44 h Kenia John Korir, Chicago, 13. Oktober 2024
  9. 2:02:48 h Athiopien Birhanu Legese, Berlin, 29. September 2019
  10. 2:02:55 h Athiopien Mosinet Geremew, London, 28. April 2019
  11. 2:02:55 h Kenia Timothy Kiplagat, Tokio, 3. März 2024
  12. 2:02:57 h Kenia Dennis Kipruto Kimetto, Berlin, 28. September 2014
  13. 2:02:57 h Kenia Titus Ekiru, Mailand, 16. Mai 2021
  14. 2:03:00 h Kenia Evans Chebet, Valencia, 6. Dezember 2020
  15. 2:03:00 h Tansania Gabriel Geay, Valencia, 4. Dezember 2022
  16. 2:03:04 h Kenia Lawrence Cherono, Valencia, 6. Dezember 2020
  17. 2:03:11 h Kenia Alexander Mutiso Munyao, Valencia, 3. Dezember 2023
  18. 2:03:13 h Kenia Emmanuel Kipchirchir Mutai, Berlin, 28. September 2014
  19. 2:03:13 h Kenia Amos Kipruto, Tokio, 6. März 2022
  20. 2:03:13 h Kenia Wilson Kipsang, Berlin, 25. September 2016
  21. 2:03:13 h Kenia Vincent Kipkemoi Ngetich, Berlin, 24. September 2023
  22. 2:03:16 h Athiopien Mule Wasihun, London, 28. April 2019
  23. 2:03:17 h Athiopien Milkesa Mengesha, Berlin, 29. September 2024
  24. 2:03:22 h Kenia Cybrian Kotut, Berlin, 29. September 2024
  25. 2:03:24 h Athiopien Tadese Takele, Berlin, 24. September 2023
  26. 2:03:31 h Athiopien Haymanot Alew, Berlin, 29. September 2024
  27. 2:03:34 h Athiopien Getaneh Molla, Dubai, 25. Januar 2019
  28. 2:03:36 h Belgien Bashir Abdi, Rotterdam, 24. Oktober 2021 (Europarekord)
  29. 2:03:37 h Kenia Stephen Kiprop, Berlin, 29. September 2024
  30. 2:03:38 h Kenia Patrick Makau Musyoki, Berlin, 25. September 2011
  31. 2:03:39 h Athiopien Tamirat Tola, Amsterdam, 17. Oktober 2021
  32. 2:03:40 h Athiopien Herpasa Negasa, Dubai, 25. Januar 2019
  33. 2:03:46 h Athiopien Guye Adola Idemo, Berlin, 24. September 2017
  34. 2:03:47 h Frankreich Morhad Amdouni, Sevilla, 18. Februar 2024
  35. 2:03:48 h Athiopien Dawit Wolde, Valencia, 3. Dezember 2023
  36. 2:03:51 h Kenia Stanley Kipleting Biwott, London, 24. April 2016
  37. 2:03:51 h Athiopien Kinde Atanaw, Valencia, 1. Dezember 2019
  38. 2:03:55 h Kenia Reuben Kiprop Kipyego, Mailand, 16. Mai 2021
  39. 2:03:59 h Athiopien Haile Gebrselassie, Berlin, 28. September 2008
  40. 2:04:02 h Athiopien Leul Gebresilase, Dubai, 26. Januar 2018
  41. 2:04:04 h Kenia Marius Kipserem, Rotterdam, 24. Oktober 2021
  42. 2:04:06 h Athiopien Asefa Mengstu, Dubai, 26. Januar 2018
  43. 2:04:09 h Kenia Bernard Kiprop Koech, Amsterdam, 17. Oktober 2021
  44. 2:04:15 h Kenia Geoffrey Kiprono Mutai, Berlin, 30. September 2012
  45. 2:04:16 h Turkei Kaan Kigen Özbilen, Valencia, 1. Dezember 2019
  46. 2:04:17 h Kenia Barnabas Kiptum, Mailand, 16. Mai 2021
  47. 2:04:18 H Kenia Joshua Belet, Amsterdam, 15. Oktober 2023
  48. 2:04:21 h Kenia Elisha Rotich, Paris, 17. Oktober 2021
  49. 2:04:22 h Kenia Ronald Korir, Berlin, 24. September 2023
  50. 2:04:23 h Athiopien Ayele Abshero, Dubai, 27. Januar 2012
  51. 2:04:23 h Kenia Geoffrey Kamworor, London, 23. April 2023
Schnellste Zeiten auf nicht rekordkonformer Strecke

Nach den Rekordanerkennungsregeln der World Athletics bis 2019 IAAF darf ein Marathon ein maximales Gefälle von 42 Metern aufweisen. Des Weiteren dürfen Start und Ziel nicht weiter als 21,1 km auseinanderliegen. Die Laufstrecke des Boston-Marathons hat ein Gefälle von 136,29 Metern und ist deshalb für Rekordanerkennungen durch die IAAF nicht geeignet.

  1. 2:03:02 h Kenia Geoffrey Kiprono Mutai, Boston, 18. April 2011
  2. 2:03:06 h Kenia Moses Cheruiyot Mosop, Boston, 18. April 2011
Projekt „Breaking2“

Am 6. Mai 2017 versuchten Eliud Kipchoge (Kenia), Zersenay Tadese (Eritrea) und Lelisa Desisa (Äthiopien) auf dem Autodromo Nazionale di Monza in Italien erstmals die 2-Stunden-Marke im Marathon zu unterbieten. Das von Nike gesponserte Projekt[44] war nicht erfolgreich. Kipchoge erreichte das Ziel in 2:00:25 h. Die IAAF erkannte die erzielte Zeit nicht als offiziellen Weltrekord an, da wesentliche Punkte der Regularien nicht eingehalten wurden: So wurden 18 Schrittmacher in 6 Gruppen wiederholt ausgetauscht. Gemäß Regularien müssen die Schrittmacher von Beginn an mitlaufen, und überrundete Schrittmacher müssen alleine laufen. Ebenso ist die Verpflegung von Fahrzeugen aus nicht erlaubt, damit eine Bestzeit als Weltrekord anerkannt wird.[45]

INEOS 1:59 Challenge in Wien

In einem von INEOS gesponserten zweiten Versuch mit Eliud Kipchoge gelang es am 12. Oktober 2019 in Wien, die Marathondistanz in 1:59:41 zu laufen.[46] Aufgrund verschiedener, teils schon oben erwähnter Gründe (wechselnde Schrittmacher, nicht-öffentliche Veranstaltung) wird die Zeit wiederum nicht als Marathon-Weltrekord anerkannt.[47] Gestartet wurde auf der Reichsbrücke, wodurch ein Gefälle von 24 Metern entstand. In der geraden Praterhauptallee wurden 4,4 Runden mit insgesamt nur 12 m Steigung gelaufen; eine reine Bergab-Strecke mit durchschnittlich 1 m Gefälle pro Kilometer wäre für einen offiziellen Rekord erlaubt gewesen. Sportwissenschaftler kalkulierten per Computersimulation 0,11 % Energiemehraufwand oder ca. 4,5 Sekunden extra Laufzeitaufwand – Aufwand für Kurvenlaufen beim Richtungswechsel gegen Gewinn durch Bergablaufen bilanzierend – gegenüber einer völlig geradlinigen und ebenen Strecke. Angestrebt wurde eine Temperatur von 7–14 °C bei weniger als 80 % Luftfeuchte.

Der Veranstalter asphaltierte die Laufstrecke teils neu, die Wendekurven an den Enden der Geraden wurden wie auf einer Radrennbahn nach innen geneigt, und wiederum sorgte ein Team aus Schrittmachern für ein ideales Tempo. Ebenso fuhr ein Auto voraus, welches die Zeit anzeigte und als Hilfe Linien auf den Boden projizierte. 35 Schrittmacher – Gruppen von jeweils sieben, die fünfmal ausgewechselt wurden – begleiteten Eliud Kipchoge.[48][49]

Frauen

Alle Läuferinnen mit Bestzeiten von 2:18:51 h und schneller.[50] Letzte Veränderung: 12. Januar 2025

  1. 2:09:56 h Kenia Ruth Chepngetich, Chicago, 13. Oktober 2024
  2. 2:11:53 h Athiopien Tigist Assefa, Berlin, 24. September 2023
  3. 2:13:44 h Niederlande Sifan Hassan, Chicago, 8. Oktober 2023 (Europarekord)
  4. 2:14:04 h Kenia Brigid Kosgei, Chicago, 13. Oktober 2019
  5. 2:14:58 h Athiopien Amane Beriso, Valencia, 4. Dezember 2022
  6. 2:15:25 h Vereinigtes Konigreich Paula Radcliffe, London, 13. April 2003
  7. 2:15:51 h Athiopien Worknesh Degefa, Valencia, 3. Dezember 2023
  8. 2:15:55 h Athiopien Sutume Asefa Kebede, Tokio, 3. März 2024
  9. 2:16:07 h Athiopien Tigist Ketema, Dubai, 7. Januar 2024
  10. 2:16:14 h Kenia Rosemary Wanjiru, Tokio, 3. März 2024
  11. 2:16:16 h Kenia Peres Jepchirchir, London, 21. April 2024 (WRwo)
  12. 2:16:22 h Athiopien Almaz Ayana, Valencia, 3. Dezember 2023
  13. 2:16:34 h Athiopien Megertu Alemu, London, 21. April 2024
  14. 2:16:49 h Athiopien Letesenbet Gidey, Valencia, 4. Dezember 2022
  15. 2:16:56 h Athiopien Tsehay Gemechu, Tokio, 5. März 2023
  16. 2:17:01 h Kenia Mary Keitany, London, 23. April 2017
  17. 2:17:23 h Athiopien Yalemzerf Yehualaw, Hamburg, 24. April 2022
  18. 2:17:23 h Kenia Joyciline Jepkosgei, Chicago, 8. Oktober 2023
  19. 2:17:29 h Kenia Sheila Chepkirui, Valencia, 4. Dezember 2022
  20. 2:17:36 h Athiopien Tadu Teshome, Valencia, 4. Dezember 2022
  21. 2:17:45 h Israel Lonah Chemtai Salpeter, Tokio, 1. März 2020
  22. 2:17:51 h Kenia Irine Chepet Cheptai, Chicago, 13. Oktober 2024
  23. 2:17:56 h Athiopien Tirunesh Dibaba, London, 23. April 2017
  24. 2:17:57 h Kenia Angela Tanui, Amsterdam, 17. Oktober 2021
  25. 2:17:58 h Athiopien Ashete Bekere, Tokio, 6. März 2022
  26. 2:17:58 h Athiopien Degitu Azimeraw, London, 3. Oktober 2021
  27. 2:17:59 h Athiopien Hiwot Gebrekidan, Valencia, 3. Dezember 2023
  28. 2:18:03 h Athiopien Tigist Abayechew, Berlin, 25. September 2022
  29. 2:18:04 h Rumänien Joan Chelimo Melly, Seoul, 17. April 2022
  30. 2:18:05 h Athiopien Genzebe Dibaba, Amsterdam, 16. Oktober 2022
  31. 2:18:09 h Athiopien Ruti Aga, Dongying, 22. Oktober 2023
  32. 2:18:11 h Kenia Gladys Cherono, Berlin, 16. September 2018
  33. 2:18:11 h Athiopien Gotytom Gebreslase, Eugene, 18. Juli 2022
  34. 2:18:11 h Kenia Fancy Chemutai, Valencia, 4. Dezember 2022
  35. 2:18:20 h Kenia Judith Jeptum Korir, Eugene, 18. Juli 2022
  36. 2:18:21 h Athiopien Meseret Belete, Amsterdam, 15. Oktober 2023
  37. 2:18:25 h Kenia Winfridah Moraa Mosetti, Hamburg, 28. April 2024
  38. 2:18:26 h Uganda Stella Chesang, Valencia, 1. Dezember 2024
  39. 2:18:27 h Athiopien Bedatu Hirpa, Dubai, 12. Januar 2025
  40. 2:18:29 h Vereinigte Staaten Emily Sisson, Chicago, 9. Oktober 2022
  41. 2:18:30 h Athiopien Roza Dereje, Valencia, 1. Dezember 2019
  42. 2:18:31 h Kenia Vivian Cheruiyot, London, 22. April 2018
  43. 2:18:32 h Athiopien Dera Dida, Dubai, 12. Januar 2025
  44. 2:18:33 h Athiopien Azmera Abreha, Valencia, 1. Dezember 2019
  45. 2:18:35 h Athiopien Birhane Dibaba, Tokio, 1. März 2020
  46. 2:18:35 h Athiopien Tiruye Mesfin, Valencia, 1. Dezember 2024
  47. 2:18:41 h Tansania Magdalena Shauri, Berlin, 24. September 2023
  48. 2:18:47 h Kenia Catherine Ndereba, Chicago, 7. Oktober 2001
  49. 2:18:48 h Athiopien Mestawot Fikir, Berlin, 29. September 2024
  50. 2:18:51 h Athiopien Workenesh Edesa, Berlin, 25. September 2022
Schnellste Zeiten auf nicht rekordkonformer Strecke

Nach den Rekordanerkennungsregeln der IAAF darf ein Marathon ein maximales Gefälle von 42 Metern aufweisen. Des Weiteren dürfen Start und Ziel nicht weiter als 21,1 km auseinanderliegen. Die Laufstrecke des Boston-Marathons hat ein Gefälle von 136,29 Metern und ist deshalb für Rekordanerkennungen durch die IAAF nicht geeignet.

  1. 2:18:57 h Kenia Rita Jeptoo, Boston, 21. April 2014
  2. 2:19:59 h Athiopien Bizunesh Deba, Boston, 21. April 2014
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Marathon als Teil in kombinierenden Sportarten

Beim Langdistanz-Triathlon schließt sich an 3,86 Kilometer Schwimmen und 180 Kilometer Radfahren ein Marathon an. Auch ein Duathlon kann Läufe über die Marathondistanz einschließen. Einige wenige Ultramarathon-Läufe haben als Laufdistanz ein ganzzahliges Vielfaches der Marathondistanz.[51]

Superlative und wichtige Eckdaten

  • In mehreren Ländern haben sich „100 Marathon Clubs“ gegründet, die als Vollmitglieder nur solche Läufer aufnehmen, die mindestens 100 Marathonläufe absolviert haben, so der 100 MC U.K. & Ireland, Japan, Deutschland, Finnland, Norwegen, Tschechien, Australien, Niederlande, Nordamerika, Slowakei, (Süd-)Korea, Bosnien und Österreich (in chronologischer Reihenfolge ihrer Gründung). Irland hat zwischenzeitlich einen eigenen 100MC gegründet, wird also nicht mehr vom britischen 100MC mitvertreten. Weltweit jüngstes Mitglied ist Markus Korölus (Freiburg/Elbe), der dieses Beitrittskriterium bereits im Alter von 20 Jahren erreichte.[52]
  • Ende 2019 waren 35 Personen bekannt, die in ihrem Leben mehr als 1000 Marathonläufe gelaufen sind. Angeführt wird die Statistik von Christian Hottas (Hamburg) mit 3210 Marathons und Ultramarathons bei den Männern und von Sigrid Eichner (Berlin) mit 2332 Marathons und Ultramarathons bei den Frauen (Stand: 30. Juni 2023).[52] Christian Hottas hatte am 3. August 2011 den Hamburger Horst Preisler als Weltranglistenersten abgelöst und lief am 5. Mai 2013 beim TUI Marathon Hannover als erster Mensch seinen 2000. Marathon, wobei ihn mehr als 80 Lauffreunde aus elf Nationen als „Eskorte 2000“ begleiteten, darunter acht Vorstandsmitglieder der 100 Marathon Clubs U.K., Nordamerika, Dänemark, Deutschland, Österreich (vertreten durch Anton Reiter) und Italien.[53] Am 4. Dezember 2016 lief er ebenfalls in Hannover in einem eigens zu diesem Jubiläum organisierten Marathon seinen 2500. Marathon. Am 6. Juni 2021 finishte er in Amelinghausen (Niedersachsen) (wiederum als erster Mensch überhaupt) seinen 3000. Marathon.[54] Horst Preisler, der die Weltrangliste seit 1995 angeführt hatte, wird mit 1806 Marathons und Ultras inzwischen auf Rang 6 in der Welt geführt.
  • In Österreich liegt gegenwärtig (Stand: 31. Jänner 2020) Gerhard Wally mit 673 Marathons an der Spitze, gefolgt von Anton Reiter (412) und Ernst Fink (258). Reiter ist zudem österreichischer Marathonjahressammler-Rekordhalter mit 54 Marathons und einem Ultramarathon aus dem Jahre 2013.[55]
  • Zum „2500. Geburtstag“ des Marathonlaufs fand am 31. Oktober 2010 auf der klassischen Strecke Marathon–Athen ein Jubiläumslauf statt.[56]
  • Am 4. November 2016 fand in Bamiyan bis auf 3000 Meter Meereshöhe am Umkehrpunkt ein Marathonlauf mit internationaler Beteiligung statt, an dem erstmals für Afghanistan weibliche Sportler – rund 100 von 250 Teilnehmern – vertreten waren.[57]
  • Der seinerzeit höchstgelegene Bergmarathon Europas fand am 25. Juli 2015 als neue Variante S42 – Rundkurs Davos-Dischma-Sertig-Davos beim 30. Swissalpine Marathon Davos statt.[58]
  • Höhenmeter: Siehe Bergmarathon
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Kulturelle Perspektive

Spielfilm

Zahlreiche Spielfilme zeigen Hauptfiguren, die Marathonläufer sind, darunter:

Dokumentarfilm

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Siehe auch

Literatur

Commons: Marathonlauf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Marathonlauf – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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