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Stadt in Baden-Württemberg Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Göppingen (Stadt in Baden-Württemberg, etwa 40 Kilometer östlich von Stuttgart. Sie ist eine Große Kreisstadt und die größte Stadt des Landkreises Göppingen und bildet als Teil der Region Stuttgart ein Mittelzentrum für die umliegenden Gemeinden. Mit den Gemeinden Schlat, Wäschenbeuren und Wangen hat die Stadt Göppingen eine Verwaltungsgemeinschaft vereinbart.
) ist eineWappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 42′ N, 9° 39′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Stuttgart | |
Landkreis: | Göppingen | |
Höhe: | 323 m ü. NHN | |
Fläche: | 59,21 km2 | |
Einwohner: | 59.300 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 1002 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 73033, 73035, 73037, 73116 | |
Vorwahlen: | 07161, 07165, 07163 | |
Kfz-Kennzeichen: | GP | |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 17 026 | |
LOCODE: | DE GON | |
Stadtgliederung: | Kernstadt und 7 Stadtbezirke | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Hauptstraße 1 73033 Göppingen | |
Website: | ||
Oberbürgermeister: | Alexander Maier (Grüne) | |
Lage der Stadt Göppingen im Landkreis Göppingen | ||
Göppingen liegt im Vorland der Schwäbischen Alb im mittleren Tal der Fils, teils am Hang des Höhenrückens vom Hohenstaufen zum Filstal.
Die folgenden Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Göppingen, aufgeführt im Uhrzeigersinn, beginnend im Osten: Ottenbach, Eislingen/Fils, Süßen, Schlat, Eschenbach, Heiningen, Dürnau, Bad Boll, Zell unter Aichelberg, Hattenhofen, Uhingen, Wangen, Rechberghausen, Birenbach und Wäschenbeuren (alle Landkreis Göppingen) sowie Schwäbisch Gmünd (Ostalbkreis).
Das Stadtgebiet umfasst die Kernstadt und die sieben Stadtbezirke Bartenbach, Bezgenriet, Faurndau, Hohenstaufen, Holzheim, Jebenhausen und Maitis, die allesamt eigenständige Gemeinden waren. Jeder Stadtbezirk verfügt über einen Bezirksbeirat, dessen Mitgliederzahl sich nach der Einwohnerzahl des Bezirks richtet. Die Mitglieder der Bezirksbeiräte werden vom Gemeinderat aus dem Kreis der im Stadtbezirk wohnenden wahlfähigen Bürger nach jeder allgemeinen Wahl des Gemeinderats neu bestellt.
Zu einigen Stadtbezirken gehören weitere, teilweise räumlich getrennte Wohnbezirke oder Wohnplätze mit eigenen Namen. Lerchenberg und Krettenhöfe gehören zu Bartenbach, Schopflenberg zu Bezgenriet, Brühlhof, Gotthardshof, Hirschhof, Hohrein, Vaihinger Hof und Ziegelhütte zu Hohenstaufen, Manzen, St. Gotthardt und Ursenwang zu Holzheim; Lenglingen gehört zu Maitis. In der Kernstadt werden weitere Wohngebiete mit eigenem Namen unterschieden, deren Bezeichnungen sich im Zuge der Bebauung ergeben haben, deren Grenzen jedoch meist nicht festgelegt sind. Dazu gehören Bodenfeld, Reusch, Bürgerhölzle, Hailing, Nordstadt, Schiefergrube, Galgenberg und Bergfeld.
Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2014.[2]
Göppingen ist ein Mittelzentrum innerhalb der Region Stuttgart, deren Oberzentrum die Stadt Stuttgart ist. Zum Mittelbereich Göppingen gehören neben Göppingen noch folgende Städte und Gemeinden im Norden und Westen des Landkreises Göppingen: Adelberg, Aichelberg, Albershausen, Birenbach, Börtlingen, Bad Boll, Donzdorf, Dürnau, Ebersbach an der Fils, Eislingen/Fils, Eschenbach, Gammelshausen, Gingen an der Fils, Hattenhofen, Heiningen, Lauterstein, Ottenbach, Rechberghausen, Salach, Schlat, Schlierbach, Süßen, Uhingen, Wäschenbeuren, Wangen und Zell unter Aichelberg.
Das Filstal im Raum Göppingen wurde spätestens seit der Mittelsteinzeit (Mesolithikum) von Jägern und Sammlern aufgesucht. Aus der Jungsteinzeit liegen einige Funde vor, die eine Besiedlung vermuten lassen. Auch aus den nachfolgenden vorgeschichtlichen Perioden lassen sich Funde belegen: aus der Bronze- und der Urnenfelderzeit stammen Flussfunde aus der Fils. Aus der frühen Eisenzeit, der Hallstattzeit (800–480 v. Chr.), stammen Siedlungsspuren nordöstlich der Stadt. Im Oberholz, einem Waldgebiet im Norden der Stadt liegen rund 30 Grabhügel. Aus der La-Tène-Zeit, der jüngeren Eisenzeit, liegt wiederum ein Gewässerfund aus der Fils vor. Vermutlich Mitte des 2. Jahrhunderts wurde an Stelle der Oberhofenkirche ein römischer Gutshof errichtet, nachdem das Filstal durch den Obergermanisch-Raetischen Limes gesichert war und ein Kastell bei Eislingen bestand. Ein Jahrhundert später rückten die Alamannen vor, die in der Folgezeit das Filstal besiedelten. Die frühalamannische Periode ist bisher jedoch nur durch den Einzelfund einer Fibel und einiger Fragmente in jüngeren Gräbern zu belegen. Aus der Merowingerzeit stammen mehrere Gräberfelder, die man u. a. mit Siedlungskernen bei Oberhofen und Niederhofen (Christophsbad) in Verbindung bringt. Die Endungen der Ortsnamen auf -ingen weisen auf diese alamannischen Siedlungen und Namensgebungen hin; Gründer und Namensgeber von Göppingen war möglicherweise ein alamannischer „Fürst“ namens Geppo.
Der älteste Hinweis auf Göppingen befindet sich in einer im 16. Jahrhundert abgefassten Chronik: 1110 überließ Konrad von Württemberg Göppingen dem Kloster Blaubeuren.
Die älteste erhaltene Urkunde, in der Göppingen erwähnt wird, stammt aus dem Jahre 1154 und wurde von König Friedrich I. Barbarossa ausgestellt. Vermutlich in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts entwickelte sich Göppingen zur Stadt. Dabei scheinen die späteren Herren von Staufeneck, damals Vögte der Staufer in Adelberg und auf der Burg Hohenstaufen, eine besondere Bedeutung gehabt zu haben. Auf sie geht möglicherweise auch die romanische Bauphase der Oberhofenkirche als dreiapsidiale Basilika zurück. Nach dem Niedergang der Staufer gelang es 1273 oder 1274 den Württembergern unter Graf Ulrich II., in den Besitz der Stadt zu kommen. Sie wurde bald danach Sitz eines Amtes.
Ab 1396 gab es eine württembergische Münzstätte in Göppingen. 1404 wurde zum ersten Mal das Sauerbrunnenbad erwähnt (Swalbrunnen); geschätzt wurden die heilenden Kräfte seines schwefelhaltigen Wassers. 1425 gab es einen verheerenden Stadtbrand, den nur ein Haus überstanden haben soll. Im Jahr 1436 gab Graf Ulrich V. den Befehl zur Erbauung der Oberhofenkirche. 1557 ließ Herzog Christoph das Sauerbrunnenbad ausbauen, das als Christophsbad seinen Namen trägt. 1617 baute Heinrich Schickhardt die erste Brücke über die Fils. Ein Jahr später begann er den Bau der Stadtkirche.
Im Dreißigjährigen Krieg litt die Stadt schwer unter der Pest und unter Plünderungen; allein im Jahre 1634/35 gab es fast 1600 Tote. Das Ende dieser dunklen Zeit wird seit 1650 mit wenigen Unterbrechungen jährlich als Maientag gefeiert.
Am 25. August 1782 brannte Göppingen zum zweiten Mal beinahe völlig nieder. Die Stadt wurde anschließend im Schachbrettgrundriss nach einem klassizistischen Plan von Johann Adam Groß d. J. im Auftrag von Herzog Carl Eugen wieder aufgebaut. Als letztes Gebäude wurde 1785 das Rathaus vollendet.
Bereits Ende des 18. Jahrhunderts wurde das Amt Göppingen zum Oberamt erhoben und war als solches von 1806 bis 1918 Bestandteil des Königreichs Württemberg.
Mit dem Anschluss an das Streckennetz der Württembergischen Eisenbahn 1847 hielt die Industrialisierung in Göppingen Einzug. 1848 gab es die erste Arbeiterorganisation, 1911 und 1926 wurden die Nebenbahnlinien nach Schwäbisch Gmünd und nach Boll eröffnet.
Mindestens seit dem 19. Jahrhundert waren in Göppingen jüdische Familien ansässig, die eine Gemeinde bildeten und sich in der Freihofstraße eine Synagoge errichteten. In der Reichspogromnacht 1938 wurde dieses Gotteshaus von SA-Männern zerstört. Auf dem Jüdischen Friedhof innerhalb des Städtischen Friedhofs in der Hohenstaufenstraße wird auf einer Gedenktafel der jüdischen Opfer der Shoa gedacht.[3]
Nach der ersten Kreisreform im Jahre 1938 wurde Göppingen Verwaltungssitz des Landkreises Göppingen, der überwiegend aus den Ämtern Geislingen und Göppingen hervorging. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges wurden bei einem Luftangriff am 1. März 1945 nahezu 300 Einwohner getötet und 212 Gebäude zerstört.
Nachdem die Einwohnerzahl bereits 1901 die Marke von 20.000 überschritten hatte, wurde Göppingen 1948 zur Unmittelbaren Kreisstadt und mit Inkrafttreten der baden-württembergischen Gemeindeordnung am 1. April 1956 kraft Gesetzes zur Großen Kreisstadt erklärt.
Am 27. Mai 1963 stürzte ein Hubschrauber der U.S.-Army beim Versuch, das Kreuz der Christkönigskirche auf den Turm zu transportieren, ab. Bei diesem Unglück starben zwei Menschen.[4]
Die Bevölkerung von Göppingen gehörte ursprünglich zum Bistum Konstanz und war dem Archidiakonat circa alpes, Landkapitel Göppingen, unterstellt. Da die Stadt schon früh zu Württemberg gehörte, wurde auch hier ab 1535 durch Herzog Ulrich die Reformation eingeführt. Daher war Göppingen über Jahrhunderte eine überwiegend protestantische Stadt. In jener Zeit wurde die Stadt Sitz eines Dekanats (siehe Kirchenbezirk Göppingen). Dessen Dekanatskirche war zunächst die Johanneskapelle (St. Maria und Johann Baptist) bei der Burg (später: Schloss), eine Filiale der Oberhofenkirche. Diese Oberhofenkirche außerhalb der Stadtmauer, die Graf Ulrich V. von Württemberg 1436 neu erbauen ließ und in ein Chorherrenstift umwandelte, blieb nach Einführung der Reformation wegen des zunächst weiteren Verbleibs der Chorherren katholisch. In der Stadt wurde 1618/19 an der Stelle der Johanneskapelle die heutige Stadtkirche erbaut, mit Sitz und Gemeinde des Göppinger Dekans. Die Oberhofenkirche blieb bis zur Wende 18./19. Jahrhundert vorwiegend Begräbniskirche und anschließend sogar ausschließlich profan genutzt, bis sie ab 1854 durch bürgerschaftliche Initiative erneuert und ab 1902 als Gemeindekirche wiedergewonnen werden konnte. Neben diesen beiden Kirchengemeinden (Stadtkirchen- und Oberhofenkirchengemeinde) wurden im 20. Jahrhundert vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg infolge Zuzugs von Protestanten weitere Gemeinden gegründet. Es entstanden die Reuschgemeinde (Kirche von 1930), die Martin-Luther-Gemeinde (Kirche von 1956) und die Waldeckgemeinde (Kirche von 1979). Im Jahre 2005 schlossen sich die Oberhofen- und die Stadtkirchengemeinde zur neuen Evangelischen Stadtkirchengemeinde Oberhofen zusammen. Diese vier Gemeinden der Kernstadt bildeten zusammen die Evangelische Gesamtkirchengemeinde Göppingen, seit 2019 die Evangelische Verbundkirchengemeinde Göppingen. Auch in den umliegenden Ortschaften Bartenbach, Bezgenriet, Faurndau, Hohenstaufen, Holzheim, Jebenhausen, Maitis und St. Gotthardt wurde infolge der frühen Zugehörigkeit zu Württemberg die Reformation eingeführt. Daher gibt es auch in diesen heutigen Stadtteilen jeweils eine evangelische Kirchengemeinde bzw. Filialkirchengemeinde (Maitis und St. Gotthardt) und eine eigene Kirche. Darüber hinaus entstand für Manzen und Ursenwang 1975 eine eigene Kirchengemeinde (Johannesgemeinde). Alle evangelischen Gemeinden im Göppinger Stadtgebiet gehören zum Kirchenbezirk Göppingen innerhalb der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Ferner gibt es in Göppingen Altpietistische Gemeinschaften.
Katholiken gibt es in Göppingen erst wieder seit dem 19. Jahrhundert. Für sie wurde 1869 eine eigene Kirche St. Maria gebaut. 1909 folgte die Josefskirche, die 1977 zur Pfarrei erhoben wurde (1977 wurde die Josefskirche neu erbaut), 1964 die Christkönigskirche (Pfarrei seit 1971; zur Gemeinde gehört auch Bartenbach) und 1971 die Pauluskirche (Pfarrei seit 1973). Auch in einigen Stadtteilen Göppingens entstanden katholische Kirchengemeinden infolge Zuzugs nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Kirche Zur Heiligen Familie in Faurndau wurde 1961 erbaut (Pfarrei seit 1963). Bezgenriet erhielt 1954 die eigene Herz-Jesu-Kirche (Pfarrei seit 1968), Jebenhausen 1959 die Kirche St. Nikolaus von Flüe (Pfarrei Bruder-Klaus seit 1963) und Ursenwang 1969 die Kirche Zum Heiligen Geist (Pfarrei seit 1970). In Hohenstaufen gibt es eigene Gottesdienste in der alten Barbarossakirche. Die Gemeindeglieder gehören aber zu St. Maria. Alle genannten Kirchengemeinden gehören zum Dekanat Göppingen-Geislingen innerhalb des Bistums Rottenburg-Stuttgart. Sie sind zu drei Seelsorgeeinheiten zusammengeschlossen. St. Maria und Christkönig Göppingen, St. Josef Göppingen, St. Paul Göppingen und Zum Heiligen Geist Ursenwang sowie Bruder Klaus Jebenhausen, Herz-Jesu Bezgenriet und Zur Heiligen Familie Faurndau. Derzeit gibt es in acht Göppinger Kirchengemeinden etwa 16.000 Katholiken, fast ein Drittel der Gesamtbevölkerung.[5]
Ferner gibt es eine Griechisch-Orthodoxe Gemeinde, eine Serbische-Orthodoxe Gemeinde, eine Armenische Apostolische Gemeinde und zwei Syrisch-Orthodoxe Gemeinden.
Neben den beiden großen Kirchen gibt es in Göppingen auch Freikirchen und Gemeinden, darunter die Evangelisch-methodistische Kirche, die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten) und die Volksmission entschiedener Christen. Auch die Neuapostolische Kirche, die Christengemeinschaft (Michael-Kirche), die Zeugen Jehovas und die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage sind in Göppingen vertreten.
Im Stadtgebiet von Göppingen gibt es außerdem mehrere Moscheen und Gebetsräume für muslimische Gläubige.
Folgende Gemeinden wurden nach Göppingen eingegliedert:
Die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand sind Schätzungen, Volkszählungsergebnisse (a) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).
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Durch den stetigen Zuzug von Aramäern aus Nordmesopotamien hat sich Göppingen zu einem Zentrum der Syrisch-Orthodoxen Kirche von Antiochien entwickelt; heute leben über 550 aramäische Familien in der Stadt Göppingen.[11]
Am 23. September 2008 erhielt die Stadt den von der Bundesregierung verliehenen Titel „Ort der Vielfalt“.
Der Gemeinderat in Göppingen hat 40 Mitglieder. Die Kommunalwahl am 9. Mai 2024 führte zu folgendem Endergebnis.[12] Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Oberbürgermeister als Vorsitzendem. Der Oberbürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2024 |
Sitze 2024 |
% 2019 |
Sitze 2019 |
% 2014 |
Sitze 2014 |
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CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 25,52 | 10 | 20,18 | 8 | 28,25 | 11 | |
AfD | Alternative für Deutschland | 17,36 | 7 | 10,29 | 4 | – | – | |
Grüne | Bündnis 90/Die Grünen | 14,89 | 6 | 23,23 | 9 | 17,14 | 7 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 13,84 | 6 | 15,29 | 6 | 19,87 | 8 | |
FW | Freie Wähler Göppingen | 12,68 | 5 | 13,21 | 5 | 14,39 | 6 | |
FDP+FW | Freie Demokratische Partei + Freie Wähler | 10,98 | 4 | 12,58 | 5 | 14,28 | 5 | |
Linke | Die Linke | 2,71 | 1 | 3,96 | 2 | 4,39 | 2 | |
Piraten | Piratenpartei Deutschland | 2,01 | 1 | 1,26 | 1 | 1,68 | 1 | |
gesamt | 100,0 | 40 | 100,0 | 40 | 100,0 | 40 | ||
Wahlbeteiligung | 53,92 % | 50,33 % | 37,75 % |
An der Spitze der Stadt Göppingen stand in kaiserlicher Zeit der Vogt, in württembergischer Zeit ab 1319 ein Obervogt. Daneben gab es den Rat und das Gericht. Ferner gab es zwei Bürgermeister. Im 19. Jahrhundert gab es nur noch ein Stadtoberhaupt. Dieses trug seit dem 1819 die Bezeichnung „Stadtschultheiß“, seit 1930 Bürgermeister, und mit der Erhebung zur Großen Kreisstadt am 1. April 1956 lautet die Funktionsbezeichnung Oberbürgermeister. Dieser wird von den Wahlberechtigten auf acht Jahre direkt gewählt. Er ist Vorsitzender des Gemeinderats. Seine allgemeinen Stellvertreter sind der Erste Beigeordnete mit der Funktionsbezeichnung Erster Bürgermeister und der weitere Beigeordnete mit der Funktionsbezeichnung Bürgermeister.
Am 14. Januar 2005 wurde Guido Till Oberbürgermeister. Der später parteilose SPD-Kandidat konnte sich bei den Wahlen am 24. Oktober 2004 im ersten Wahlgang gegen seinen Vorgänger Reinhard Frank (CDU) durchsetzen, der seit 1996 amtierte. Frank wurde nach seiner Wahlniederlage vom Kreistag im Main-Tauber-Kreis zum Landrat gewählt. Als Bürgermeister wurden vom Gemeinderat für das Dezernat II die Beigeordnete Gabriele Zull und für das Dezernat III Olav Brinker gewählt. Till wurde als SPD-Politiker gewählt und trat im Oktober 2009 wegen Differenzen über den Kurs der SPD aus dieser aus. Im Oktober 2013 schließlich wurde er Mitglied der CDU.[13] Im April 2014 wurde Helmut Renftle vom Gemeinderat als Baubürgermeister gewählt. Almut Cobet folgte im März 2017 Gabriele Zull, die zur Oberbürgermeisterin in Fellbach gewählt wurde, als Erste Bürgermeisterin.
Im November 2020 wurde Alexander Maier (Grüne) im zweiten Wahlgang mit 41,76 % der Stimmen zum neuen Oberbürgermeister gewählt. Amtsinhaber Guido Till erhielt 41,29 % der Stimmen.[14] Maier ist seit 14. Januar 2021 im Amt und damit der jüngste amtierende Oberbürgermeister Deutschlands.
Stadtoberhäupter in Göppingen seit 1819
Die Blasonierung des Stadtwappens von Göppingen lautet: Unter rotem Schildhaupt in Silber eine liegende schwarze Hirschstange.
Die Stadtflagge ist rot-weiß. Auf dem ersten belegten Stadtsiegel aus dem Jahre 1338 war lediglich eine württembergische Hirschstange abgebildet. Um sich von Hirschstangen-Wappen anderer württembergischer Städte zu unterscheiden, wurde später ein Schildhaupt hinzugefügt. Dieses geänderte Siegel ist erstmals im Jahre 1475 belegt. Zeitweise war der Schildhaupt so groß, dass er zu einer Schildteilung führte. Die Darstellung des Wappens ist seit 1535 nachweisbar, während die Flaggenfarben bis zum Jahre 1855 zurückverfolgt werden können.
Das Logo der Stadt Göppingen ist in den Stadtfarben Rot-Weiß gehalten und symbolisiert die so genannten Drei Kaiserberge Hohenstaufen, Rechberg und Stuifen.
Göppingen unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:
Neben den Partnerstädten bestehen zudem Patenschaften über die heimatvertriebenen Banater Schwaben und seit 1955 jene aus dem Schönhengstgau im Sudetenland.
Die Stadt liegt an der B 10 Stuttgart–Ulm und an der B 297 Lorch–Tübingen. Die B 10 führt heute in einer Umgehungsstraße südlich an der Stadt vorbei. Die nächste Anschlussstelle an die Bundesautobahn 8 Stuttgart–Ulm liegt etwa 10 km südlich in Aichelberg.
Die Stadtmitte ist seit einigen Jahren verkehrsberuhigt („Neue Mitte“).
Göppingen liegt an der 1847 von den Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen eröffneten Filstalbahn von Stuttgart nach Ulm. Auch im westlichen Stadtteil Faurndau gibt es eine Station an dieser Bahnlinie.
Am Bahnhof Göppingen selbst besteht ein großes Netz an Gleisen, der Bahnhof hat sieben Personenbahnsteige und zusätzlich eine weit ausgedehnte Rangiergleisanlage, die unter anderem von der in der Nähe des Bahnhofs ansässigen Firma Leonhard Weiss genutzt wird.
Das frühere Sägewerk Weber hatte ebenfalls einen eigenen Gleisanschluss, der nach einer Brücke über die Fils etwa 500 m parallel zur Jahnstraße verlief, nachdem er ins eigentliche Firmengelände mündete, allerdings wurde er Ende der 1990er Jahre bei der Modernisierung der Jahnstraße abgebaut.
Ebenso wurde der Gleisanschluss der Firma Schuler im Jahre 2005 abgebaut sowie der Rest der Gleisstrecke der Hohenstaufenbahn, der noch bis Faurndau existierte. Nach Bad Boll führt die stillgelegte Voralbbahn.
Bis zur Mitte der 90er Jahre war auch noch ein großer Containerbahnhof in Betrieb, der bei seiner Einweihung in den 70er Jahren als einer der modernsten Deutschlands galt. Planungen sehen eine Einbindung in eine Regionalbahn über Bad Boll vor.[15]
Im Stadtgebiet selbst versorgen zahlreiche Buslinien des Omnibusverkehrs Göppingen und weiterer Unternehmen den öffentlichen Personennahverkehr. Für sie gilt der einheitliche Tarif des Verkehrs- und Tarifverbunds Stuttgart, ehemals Filsland Mobilitätsverbund.
Ein Fahrradweg nach Schwäbisch Gmünd befindet sich auf der Trasse der abgebauten Hohenstaufenbahn. Durch das Filstal gibt es beiderseits eine Fahrradwegweisung von Ort zu Ort. Des Weiteren gibt es im Stadtzentrum und auf großen Straßen Fahrradwege. Außerdem dürfen Radfahrer auch die meisten Einbahnstraßen in der Innenstadt gegen die Verkehrsrichtung benutzen. Der Schwäbische-Alb-Radweg, der vom Bodensee nach Nördlingen führt und als Fernradweg gilt, berührt Göppingen.
Als Tageszeitung erscheinen die Göppinger Kreisnachrichten – Neue Württembergische Zeitung, monatlich das Stadtmagazin PIG sowie das Amtsblatt der Stadt Göppingen, der GEPPO. Des Weiteren hat die Stuttgarter Zeitung eine Lokalredaktion für den Landkreis Göppingen. Außerdem gibt es den Lokalfernsehsender Filstalwelle und den lokalen Radiosender fips, der im Großraum Göppingen auf der UKW-Frequenz 89,0 MHz zu empfangen ist.[16]
Neben dem Landratsamt Göppingen verfügt die Stadt über ein Finanzamt, eine Agentur für Arbeit und ein Notariat. Das Amtsgericht Göppingen gehört zum Landgerichtsbezirk Ulm und zum Oberlandesgerichtsbezirk Stuttgart. Der Landkreis Göppingen unterhält in der Stadt eines seiner beiden zu den Alb Fils Kliniken vereinten Kreiskrankenhäuser, die Klinik am Eichert.
In Göppingen ist das Polizeipräsidium Einsatz der Polizei Baden-Württemberg untergebracht.
Auch der Kirchenbezirk Göppingen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und das Dekanat Göppingen-Geislingen des Bistums Rottenburg-Stuttgart haben hier ihren Sitz.
Schule | Schüler |
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Allgemeine Gymnasien | 3.711 |
Realschulen | 1.653 |
Hauptschulen | 960 |
Grundschulen | 2.170 |
Förderschulen | 140 |
Göppingen ist Hochschulstandort der Hochschule Esslingen (HE) mit den Fakultäten Mechatronik und Elektrotechnik, und der Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen. Die Zahl der Studierenden in Göppingen liegt bei etwa 1200. Der Standort wurde 1988 gegründet.
Die Stadt Göppingen verfügt über folgende Bildungseinrichtungen:
Die Gesamtzahl der Schüler beträgt etwa 8.700. Die Volkshochschule wurde 1946 gegründet und verbucht jährlich 30.000 Unterrichtseinheiten mit über 100.000 Besuchern.
Die Freie Waldorfschule Filstal im Stadtteil Faurndau sowie das Abendgymnasium der Volkshochschule Göppingen sowie die Abendrealschule Göppingen runden das schulische Angebot in Göppingen ab.
Der Landkreis Göppingen ist Schulträger der drei Beruflichen Schulen (Gewerbliche Schule, Kaufmännische Schule und Justus-von-Liebig-Schule – Hauswirtschaftliche und Landwirtschaftliche Schule im Beruflichen Schulzentrum) sowie der Bodelschwinghschule für Geistig- und Körperbehinderte mit Schulkindergarten und der Wilhelm-Busch-Schule für Sprachbehinderte mit Schulkindergarten.
Bekannte Unternehmen in Göppingen sind:
Im Bereich des Bankensektors haben folgenden Kreditinstitute ihren Hauptsitz in Göppingen:
Darüber hinaus bestehen Filialen weiterer überregionaler Banken.
Im Stadtgebiet von der Umgehungsstraße (B 10) im Süden bis zur Blumenstraße, Christophstraße und Eberhardstraße im Norden wird Eigenwasser verteilt, das im Nassachtal gewonnen wird. Der Bereich Manzen, Ursenwang und St. Gotthardt wird mit Wasser des Zweckverbands Kornberggruppe versorgt. Hohenstaufen wird überwiegend mit Wasser des Zweckverbands Eislinger Wasserversorgungsgruppe versorgt, zeitweise wird Wasser des Zweckverbands Landeswasserversorgung über den Zweckverband Rehgebirgsgruppe zugemischt. Für das übrige Stadtgebiet einschließlich der Stadtbezirke wird das Trinkwasser vom Zweckverband Landeswasserversorgung bezogen.
Göppingen besitzt mit dem Tierpark Göppingen einen kleinen Zoo mit einer Fläche von 1,5 Hektar. Die Eröffnung fand im Jahre 1952 als Tiergarten und 1892 als Aquarienverein statt. Es gibt ungefähr 80 Tierarten und 200 Individuen (Stand 2009).
Das bedeutendste Fest der Stadt ist der Maientag. Es ist eines der ältesten Heimatfeste Süddeutschlands und findet jährlich im Monat Mai oder Juni statt. Das erste Mal fand der Maientag am 11. August 1650 als Dankfest statt, um das Ende des Dreißigjährigen Krieges zu feiern. Neben der Feier (Kirmes) auf dem Festgelände vor der EWS Arena finden zuvor das Maientagsansingen und ein historischer Umzug statt. Mit einem Feuerwerk wird das Fest abgeschlossen.
Die Staufer Festspiele Göppingen, eine gemeinnützige GmbH, veranstaltet seit 2006 zweijährlich Operetten-Festspiele mit rund 200 Mitwirkenden und über 10.000 Besuchern je Saison in der Werfthalle Göppingen. Die Spiele wurden mit dem Kulturpreis der Stadt Göppingen und dem Förderpreis der Region Stuttgart ausgezeichnet:
Im Stadtkern findet jährlich zum September das Göppinger Stadtfest statt. Weitere Veranstaltungen sind im Mai der Modellbahn-Treff, im Juli der Göppinger FEZ, im August das Fest im Park, im Oktober das Weinfest und die Schwäbische Woche, im November das Internationale Tanzturnier um den Stauferpokal, die Internationalen Göppinger Theatertage und der Martinimarkt sowie im Dezember der Weihnachtsmarkt.
Seit 2004 fand bis 2013 in der „Chapel“, der Fabrik für Kunst und Kultur im Stauferpark, sieben Mal das zweitägige Doom-Shall-Rise-Festival (Doom-Metal-Treffen) statt.
Im Dietrich-Bonhoeffer-Haus findet seit Februar 2012 regelmäßig ein Poetry-Slam unter dem Titel Wibele&Worte-Slam statt. Der Name der von Robin Mesarosch moderierten Veranstaltung bezieht sich auf das schwäbische Süßgebäck Wibele, deren größter Hersteller die Confiserie Bosch im benachbarten Uhingen ist.
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