23. Januar: Blaise Pascal beginnt mit der Niederschrift von Les Provinciales, einer Reihe von Briefen an seinen jansentischen Freund Antoine Arnauld. Da deren Veröffentlichung illegal ist, prangert er einige Methoden der Jesuiten an, wie beispielsweise die Kasuistik. Am 24. März 1657 beendet Pascal sein Werk. Durch Pascals Polemik und seinen rhetorischen Stil zählen die Briefe zu den bedeutenden literarischen Werken der damaligen Epoche. Die Briefe wurden in den literarischen Salons rezipiert und diskutiert. Sie gehören aufgrund ihrer antikirchliche Stoßrichtung zur Frühaufklärung. Ludwigs XIV. ließ die Briefe 1660 verbieten und auf dem Scheiterhaufen verbrennen. Doch zu diesem Zeitpunkt hatte man sie bereits in diverse Sprachen übersetzt und so beeinflussten sie spätere Denker wie Voltaire und Rousseau maßgeblich.[1]
25. April: In London beschäftigt sich der Stadtrat, der sich normalerweise nur mit größeren Angelegenheit zufriedengibt, ausnahmsweise mit der Zensur einzelner Bücher und beauftragt den Lord Mayor of London den von John Philipps herausgegebenen Titel Sportive Wit, or the Muses' Merriment aufgrund seiner skandalösen, lasziven skurrilen und profanen Inhalte zu verbrennen.[3]
09. Mai: Der britische Staatsrat ordnet die Vernichtung sämtlicher Exemplare von Choice Drollery, Songs, and Sonnets an.[4]
Zwei Schauspielbücher werden 1656 veröffentlicht: The Careless Shepherdess und The Old Law enthalten die ersten Spielliste oder den ersten Katalog aller bisher in England aufgeführten Theaterstücke.
Prosa
Cyrano de Bergerac – Komische Geschichte der Staaten und Reiche des Mondes
Adam Olearius – Vermehrte Newe Beschreibung Der Muscowitischen und Persischen Reyse So durch gelegenheit einer Holsteinischen Gesandtschaft an den Russischen Zaar und König in Persien geschehen
Es sprechen auch Anzeichen für eine Uraufführung in Venedig 1649: David R. B. Kimbell: Italian Opera. Cambridge University Press, Cambridge / New York 1991, S. 163 f.
Elisabeth Theresia Fritz-Hilscher / Helmut Kretschmer (Hrsg.): Wien, Musikgeschichte. Von der Prähistorie bis zur Gegenwart. LIT, Münster 2012, S. 159.