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Stadtgemeinde im Bezirk Neunkirchen, Niederösterreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Stadtgemeinde Ternitz ist mit 14.753 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) die bevölkerungsreichste und mit einer Gesamtfläche von 65,34 km² die flächenmäßig fünftgrößte Gemeinde im Bezirk Neunkirchen in Niederösterreich.
Stadtgemeinde Ternitz | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Neunkirchen | |
Kfz-Kennzeichen: | NK | |
Fläche: | 65,34 km² | |
Koordinaten: | 47° 42′ N, 16° 1′ O | |
Höhe: | 393 m ü. A. | |
Einwohner: | 14.753 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 226 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 2620, 2630, 2631, 2632, 2732, 2733, 2734 | |
Vorwahl: | 02630 | |
Gemeindekennziffer: | 3 18 39 | |
NUTS-Region | AT122 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hans-Czettel-Platz 1 2630 Ternitz | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Christian Samwald (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (37 Mitglieder) |
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Lage von Ternitz im Bezirk Neunkirchen | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Ternitz (Stadtteil) Ortschaft (Hauptort der Gemeinde) | |
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Basisdaten | |
Pol. Bezirk, Bundesland | Neunkirchen (NK), Niederösterreich |
Gerichtsbezirk | Neunkirchen |
Pol. Gemeinde | Ternitz (KG Dunkelstein, Mahrersdorf, Rohrbach am Steinfelde und St. Johann am Steinfelde) |
Koordinaten | 47° 42′ 23″ N, 16° 1′ 10″ O |
Höhe | 398 m ü. A. |
Einwohner der Ortschaft | 7354 (1. Jän. 2024) |
Gebäudestand | 2349 (2001 | )
Postleitzahlen | 2620, 2630 |
Statistische Kennzeichnung | |
Ortschaftskennziffer | 05318 |
Zählsprengel/ -bezirk | Ternitz-Mitte Ober Ternitz 1 Ober Ternitz 2 Mitter Ternitz Dunkelstein Schoeller-Bleckm-Blindend Urbanhof-Spinnerei St. Johann Rohrbach-Mahrersdorf (31839 000-004/010/011/020/021) |
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS |
Ternitz liegt im unteren Schwarzatal am Beginn des Steinfeldes (Trockene Ebene) im Industrieviertel (auch Viertel unter dem Wienerwald)[1] in Niederösterreich. Mit der Gösing-Hochberg-Gruppe, die zugleich auch mit 898 m der höchste Punkt der Gemeinde ist, bildet das Gemeindegebiet von Ternitz die nördliche Umgrenzung der Buckligen Welt am Alpenostrand. Hauptfluss ist die Schwarza, die das Gemeindegebiet in West-Ost-Richtung durchfließt. Im Streckenverlauf des Ortsteiles Pottschach ist der Fluss die Grenze zum Gemeindegebiet von Wimpassing im Schwarzatale. Entlang der Schwarza verläuft durch Ternitz (Dunkelstein, Blindendorf, Pottschach und Putzmannsdorf) die Schwarzatal-Radroute, welche Lanzenkirchen mit Reichenau an der Rax verbindet.
Das gesamte Ternitzer Stadtgebiet erstreckt sich über eine Fläche von 65,34 km² (6539 ha). Von dieser Gesamtfläche entfallen 56,6 % (3700 ha) auf Waldgebiete, 29,1 % oder 1902 ha auf landwirtschaftlich genutzte Flächen (Äcker, Wiesen und Hutweiden) und 1,7 % werden als Baufläche ausgewiesen. Der Grünflächenanteil beträgt insgesamt über 91 %.[2]
Gliederung
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Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap | ||||||
Legende zur Gliederungstabelle
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Puchberg am Schneeberg | Schrattenbach | Würflach |
Prigglitz Bürg-Vöstenhof |
Neunkirchen | |
Buchbach, Enzenreith | Grafenbach-Sankt Valentin | Wartmannstetten Wimpassing im Schwarzatale |
Der Name „Ternitz“ wird 1352 das erste Mal als Flurname urkundlich erwähnt (für den Tehannts, Urbar von St. Lorenzen)[3]. Das Zentrum des heutigen Ternitz dürfte schon im Mittelalter dicht besiedelt gewesen sein, auch die Dammreste des Thomb zeugen von dieser Zeit. Es verödete im Laufe der Jahrhunderte, bis es im 19. Jahrhundert Belebung durch die Verlängerung der Südbahn 1842 (Bahnhof Ternitz 1847) und durch die Errichtung eines Hammerwerkes 1846 durch Franz Müller erfuhr. 1862 kaufte Alexander von Schoeller die Fabrik vom damaligen Besitzer Reichenbach und gründete vier Jahre später die Ternitzer Eisen- und Stahlwerke (→ Schoeller-Bleckmann Stahlwerke). Durch die Ansiedelung der Stahlindustrie entstanden Arbeitersiedlungen und die Bevölkerung wuchs stetig, bald arbeiteten über 1000 Menschen im Werk.
Das Ternitzer Siedlungsgebiet lag auf den Gebieten der Gemeinden St. Johann am Steinfeld, Dunkelstein und Rohrbach am Steinfeld. 1923 erfolgte die Zusammenlegung dieser drei Orte zur Gemeinde Ternitz. 1948 wurde Ternitz zur Stadt erhoben. 1969 vereinigten sich die Gemeinden Flatz und Sieding mit Ternitz und 1974 erfolgt die Zusammenlegung der Gemeinden Pottschach und Raglitz mit der Stadtgemeinde Ternitz.
Die Bevölkerung der Stadt verteilt sich nahezu gleichmäßig auf Frauen und Männer. Während bei der Volkszählung im Jahr 2001 7918 weibliche Einwohner (52 %) gezählt wurden, kam der männliche Teil der Bevölkerung auf 7314 (48 %). In derselben Volkszählung wurde erhoben, dass 92,3 % der Einwohner die Österreichische Staatsbürgerschaft besitzen.
Einwohner nach Ortschaften | |
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Ortschaft | Einwohner |
Flatz | 288 |
Gadenweith | 14 |
Gutenmann | 6 |
Holzweg | 27 |
Pottschach | 4919 |
Putzmannsdorf | 982 |
Raglitz | 593 |
Reith | 40 |
St. Lorenzen am Steinfelde | 64 |
Sieding | 370 |
Stixenstein | 18 |
Ternitz | 7354 |
Thann | 78 |
Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Wohnbevölkerung nach Ortschaft Stand 1. Jänner 2024[4] |
Zur römisch-katholischen Kirche bekannten sich 62,6 % der Ternitzer (Niederösterreich 79, 3 %), weitere 4,6 % waren evangelischen Glaubensbekenntnisses (NÖ 3,3 %) und 0,6 % gehörten einer christlich-orthodoxen Kirche an. Die zweitgrößte Glaubensgruppe stellte jene des Islam dar. Im Jahr 2001 waren 9,4 % der Einwohner von Ternitz Muslime (Niederösterreich 3,2 %), nur fünf Bürger waren jüdischen Glaubens. Ohne Bekenntnis waren 20,5 % der Bevölkerung (NÖ 10,8 %).[5]
Der Gemeinderat hat 37 Mitglieder.
Amtszeit | Name | Bild |
---|---|---|
1923–1932 | Josef Wochesländer | |
1932–1934 | Johann Wegscheider | |
1934–1934 | Lorenz Reiterer (Gemeindewalter) | |
1934–1938 | Josef Spieß | |
1938–1938 | Josef Scherz (kommissionell) | |
1938–1944 | Anton Raaber | |
1944–1945 | Andreas Schwarzer | |
1945–1945 | Johann Brenner | |
1945–1945 | Franz Paar | |
1945–1956 | Franz Dinhobl | |
1956–1965 | Johann Wegscheider | |
1965–1973 | Karl Holoubek | |
1973–1974 | Robert Binder | |
1974–1993 | Franz Samwald (SPÖ) | |
1993–2004 | Werner Feurer (SPÖ) | |
2004–2024 | Rupert Dworak (SPÖ) | |
seit 2024 | Christian Samwald (SPÖ)[12] | |
Ende März 2024 gab Rupert Dworak seinen Rückzug als Bürgermeister mit 11. Mai 2024 bekannt. Als dessen Nachfolger wurde Christian Samwald designiert[13] und am 21. Mai 2024 einstimmig zum Bürgermeister gewählt.[12]
Der Ternitzer Stadtrat setzt sich aus 10 Stadträten (ohne Bürgermeister und Vizebürgermeister) zusammen. Diese sind, abgesehen vom Bürgermeister, nebenberufliche Politiker. Nach den Gemeinderatswahlen 2010 gewann die FPÖ ihr Anrecht auf einen Vertreter im Stadtrat zurück und die SPÖ verlor einen ihrer Stadtratsposten. Derzeit sind im Stadtrat acht Mitglieder der SPÖ und je ein Mitglied der ÖVP und der FPÖ. Grüne und NEOS sind nicht im Stadtrat vertreten. Die Sozialdemokraten stellen dabei sowohl den Bürgermeister als auch den Vizebürgermeister.
In Ternitz wird der Brauch des Maiblasens begangen. In der Nacht auf den 1. Mai wird von einer Bläsergruppe das Lied „Mailüfterl“ dargebracht.[23]
Jedes Jahr zu Peter und Paul am 29. Juni und dem darauf folgenden Sonntag wird in Dunkelstein am Petersberg nahe der Peterskirche ein Kirtag abgehalten. Der Peterskirtag hat eine jahrhundertelange Tradition. Bereits 1632 sollen die Dunkelsteiner Kirchweihfeste zu Ehren des Heiligen Peter gegeben haben. Nachweislich wurde 1751 ein Viehmarkt rund um die Peterskirche abgehalten, wobei bereits Standgeld eingehoben wurde. 1854 wurde die Szenerie des Kirtages von Anton Schirnhofer, einem Schüler des österreichischen Malers Ferdinand Georg Waldmüller, in einer Bleistiftskizze festgehalten.
Im Jahr 2001 gab es 484 nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten und 168 land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999. Es gab 6383 Erwerbstätige am Wohnort bei der Volkszählung 2001. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 43,19 %.
Zu den größten Arbeitgebern in Ternitz zählen die Nachfolgeunternehmen der Schoeller-Bleckmann Stahlwerke wie die börsennotierte Schoeller-Bleckmann Oilfield (SBO) mit 435 Mitarbeiter am Standort Ternitz (Stand: 31. Dezember 2013) sowie die Schoeller-Bleckmann Edelstahlrohr GmbH (SBER) mit 584 Mitarbeitern.[24] 1986 wurde Amada Austria GmbH zur Produktion von Sägebändern und Abkantwerkzeugen in Ternitz gegründet.[25]
Am 21. April 2006 wurde die Stadtmarketing-Ternitz GmbH zur Belebung der Ternitzer Wirtschaft gegründet.[26] Gesellschafter sind die Stadt Ternitz mit 60 Prozent Anteil, sowie die Sparkasse Neunkirchen, Raiffeisenbank Neunkirchen Schwarzatal-Mitte, Schoeller Bleckmann Nitec und Schoeller Bleckmann Edelstahlrohr GmbH mit je zehn Prozent Anteil.[27] Geschäftsführerin war ab 1. April 2014 Irene Reiterer, welche diese Funktion von Marion Handler übernahm.[28] 2018 wurde Gernot Zottl Geschäftsführer.[29] Mit April 2023 übernahm Kristin Stocker die Funktion als Geschäftsführerin der Stadtmarketing-Ternitz GmbH.[30]
Ternitz ist gut an wichtige Verkehrsrouten angeschlossen. Ternitz liegt an der Wiener Neustädter Straße B 17 und an der Puchberger Straße B 26. Auch von der Semmering Schnellstraße S 6 Abfahrt Neunkirchen ist die Gemeinde schnell erreichbar.
Ternitz liegt an der Südbahn und ist durch den Bahnhof Ternitz und die Haltestelle Pottschach an den Verkehr von Regionalzügen in Richtung Payerbach-Reichenau bzw. Richtung Wien Floridsdorf, Retz, Znojmo, Bernhardsthal und Břeclav angebunden.
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