Linz
Landeshauptstadt von Oberösterreich / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Linz ist die Landeshauptstadt von Oberösterreich und mit 210.118 Einwohnern (Stand: 1. Jänner 2023) bzw. 211.449 Einwohnern (Stand: 1. Jänner 2023[3]) nach Wien und Graz die drittgrößte Stadt Österreichs und das Zentrum des mit 823.514 Menschen (Stand 2023) zweitgrößten Ballungsraumes des Landes.[4]
Statutarstadt Linz | ||
---|---|---|
Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Oberösterreich | |
Politischer Bezirk: | Statutarstadt | |
Kfz-Kennzeichen: | L | |
Fläche: | 95,99 km² | |
Koordinaten: | 48° 18′ N, 14° 17′ O48.30305555555614.290555555556266 | |
Höhe: | 266 m ü. A. | |
Einwohner: | 210.118 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 2189 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 4010, 402x, 403x, 404x | |
Vorwahlen: | 0732[1][2] | |
Gemeindekennziffer: | 4 01 01 | |
UN/LOCODE | AT LNZ | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 1–5 4041 Linz | |
Website: | www.linz.at | |
Politik | ||
Bürgermeister: | Klaus Luger (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021) (61 Mitglieder) |
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Lage von Linz | ||
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap | ||
Linz, von der Franz-Josefs-Warte, Blickrichtung Osten. Mittig die Donau, im Hintergrund das bergige Mühlviertel mit dem markanten Pfenningberg | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Die Stadt an der Donau hat eine Fläche von 95,99 km² und ist Zentrum des oberösterreichischen Zentralraums. Als Statutarstadt ist sie sowohl Gemeinde als auch politischer Bezirk; außerdem Sitz der Bezirkshauptmannschaften der benachbarten Bezirke Linz-Land und Urfahr-Umgebung.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs (1945) hatte Linz den Ruf einer staubigen Stahlstadt, den sie dem größten Arbeitgeber, den Stahlwerken der heutigen Voestalpine AG, verdankte. Doch durch verbesserten Umweltschutz und zahlreiche Initiativen im Kulturbereich, beispielsweise Veranstaltungen wie die Linzer Klangwolke, das Brucknerfest, das Pflasterspektakel und den Prix Ars Electronica bzw. das Ars-Electronica-Festival, gewann die Stadt sukzessive ein neues Image. Seit 2004 wird jährlich das Filmfestival Crossing Europe veranstaltet. 2009 war Linz Europäische Kulturhauptstadt. 2013 wurde das neue Musiktheater am Volksgarten, ein modernes Theater- und Opernhaus, eröffnet. Linz konnte sich mit diesen und weiteren Initiativen als Kulturstadt positionieren, wobei auch Strukturen der alten Industriestadt zum Teil noch sichtbar sind. Dazu passend weist Linz als Universitätsstadt mit mehreren Universitäten auch zahlreiche Studienangebote im künstlerischen und kulturellen Bereich auf.
Die Stadt ist wahrscheinlich namensgebend für die Linzer Torte.
Die Stadt wird inoffiziell auch als Linz an der Donau bezeichnet, um nicht mit der deutschen Stadt Linz am Rhein verwechselt zu werden.
Geografische Lage
Linz liegt im östlichen Oberösterreich und erstreckt sich auf beiden Seiten der Donau. Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 18,6 km, die Ost-West-Ausdehnung 12,3 km.[5] Die Stadt befindet sich im Linzer Becken und grenzt im Westen an den Kürnberger Wald sowie das fruchtbare Eferdinger Becken. Nördlich der Donau, im Stadtteil Urfahr, wird Linz durch den Pöstlingberg (539 m), den Lichtenberg (927 m) und die Hügel bzw. Berge des Mühlviertels begrenzt. Der Pipieterkogel (567 m) ist der höchste Gipfel innerhalb der Stadtgrenzen von Linz.[6]
Die östliche Stadtgrenze ist durch die Donau markiert, welche das Stadtgebiet in einem nordost-südöstlichen Halbkreis erst durch- und dann umfließt. Die Traun mündet 7 km südöstlich des Stadtzentrums in die Donau und markiert die innerstädtische Grenze zum größten Stadtteil Ebelsberg. Südlich der Stadt beginnt das Alpenvorland.
Von den rund 96 km² Stadtfläche sind 29,27 % Grünland, 17,95 % Wald, 6,39 % Gewässer, 11,63 % machen Verkehrsflächen aus und 34,76 % sind Bauland.[7]
Nachbargemeinden
Linz grenzt im Norden und Osten, durchwegs links der Donau, an sieben Gemeinden des Bezirks Urfahr-Umgebung (UU), im Süden und Westen an fünf Gemeinden des Bezirks Linz-Land (LL), und im Südosten, in einem kurzen Abschnitt ebenfalls links der Donau, an eine Gemeinde des Bezirks Perg (PE).
Folgende Tabellen geben einen Überblick über die Gemeinden, die nach politischen Grenzen direkt an Linz grenzen, und die Gemeinden, die nicht direkt an Linz grenzen, aber unmittelbar danach folgen, und aufgrund hoher Pendlerraten in die Stadt ebenfalls dem Linzer „Speckgürtel“ zuzurechnen sind. Ebenfalls angegeben sind der Bezirk, in dem sich die jeweilige Gemeinde befindet, sowie die zuletzt erhobene Bevölkerungszahl.
Eine Eingemeindung einiger Nachbargemeinden (Groß-Linz) wird gelegentlich von der Politik und in den Medien diskutiert. Grund dafür ist, dass Linz aus seinem Budget viele überregionale Projekte finanziert, die auch den Bewohnern der Umlandgemeinden zugutekommen, ohne dass diese finanziell etwas dazu beitragen. Die Grenzen zwischen Stadtgebiet und Umland sind zwar politisch immer noch vorhanden, gesellschaftlich oder im Stadtbild jedoch nicht erkennbar.
Gemeinde | Bez. | Fläche in km² | Bevölkerung | |||
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1981 | 2001 | 2011 | 2023 | |||
Folgende Gemeinden grenzen direkt an Linz | ||||||
Leonding | LL | 24,04 | 19.389 | 22.203 | 25.295 | 29.129 |
Traun | LL | 15,49 | 21.464 | 23.470 | 23.810 | 25.006 |
Ansfelden | LL | 31,35 | 13.324 | 14.789 | 15.673 | 18.145 |
Engerwitzdorf | UU | 41,09 | 5.258 | 7.516 | 08.416 | 9.092 |
Asten | LL | 8,48 | 3.431 | 6.025 | 6.230 | 6.853 |
Sankt Florian | LL | 44,17 | 4.129 | 5.530 | 5.913 | 6.379 |
Steyregg | UU | 33,08 | 4.394 | 4.749 | 4.764 | 5.107 |
Gramastetten | UU | 40,20 | 3.663 | 4.525 | 4.677 | 5.095 |
Puchenau | UU | 8,19 | 3.368 | 4.674 | 4.426 | 4.652 |
Altenberg | UU | 36,20 | 2.853 | 4.075 | 4.334 | 4.740 |
Luftenberg an der Donau | PE | 16,86 | 3.079 | 3.665 | 3.867 | 4.325 |
Lichtenberg | UU | 18,49 | 1.554 | 2.389 | 2.606 | 2.855 |
Kirchschlag | UU | 16,78 | 1.378 | 1.903 | 2.009 | 2.224 |
Weitere Gemeinden im Umkreis von rund 10 km | ||||||
Pasching | LL | 12,48 | 6.325 | 6.123 | 6.584 | 7.650 |
Gallneukirchen | UU | 5,18 | 4.398 | 6.183 | 6.306 | 6.643 |
Wilhering | LL | 29,97 | 4.108 | 5.191 | 5.778 | 6.648 |
Hörsching | LL | 29,97 | 4.683 | 5.233 | 5.780 | 6.044 |
Ottensheim | UU | 11,81 | 3.579 | 4.312 | 4.503 | 4.771 |
St. Georgen an der Gusen | PE | 7,12 | 3.093 | 3.529 | 3.639 | 4.424 |
Gemeinde | Bez. | Fläche in km² |
1981 | 2001 | 2011 | 2023 |
Bevölkerung |
Agglomeration Linz
Die Agglomeration (Ballungsraum) beschreibt die Einwohnerzahl einer Kernstadt, in diesem Fall Linz, und der baulich direkt an diese angeschlossenen Siedlungen, ohne Rücksichtnahme auf politisch festgelegte Grenzen. Unter diesen Gesichtspunkten umfasst die Agglomeration Linz etwa 271.000 Personen. Die offizielle Einwohnerzahl von Linz und sämtlicher 13 Nachbargemeinden ist mit 289.107 Personen (2001) größer, da nicht alle Siedlungen der Nachbarstädte und -gemeinden direkt an Linz anschließen.
Eine weitere Möglichkeit die Bedeutung einer Stadtregion zu ermitteln ist die Pendlerrate. Da Linz mehr als 154.867 Arbeitsplätze aufweist, aber von den 188.118 Einwohnern nur 83.245 berufstätig sind, pendeln täglich 89.294 Personen nach Linz zur Arbeit – 7.687 sogar aus anderen Bundesländern, zumeist aus dem nahen Niederösterreich. Zum täglichen Pendleraufkommen gesellen sich noch 18.525 Linzer dazu, die nicht in Linz arbeiten, sondern vorwiegend in den südlich und südwestlich gelegenen Gewerbe- und Industriegebieten. Bei einem durchschnittlichen Beschäftigungsgrad von 50 % in den umliegenden Gemeinden und 45 % in der Kernstadt, hängen rund 367.000 Personen von den Arbeitsplätzen in Linz ab. Inklusive der Zehntausenden, vor allem in den südlichen Vorstädten befindlichen Arbeitsplätze bindet der Ballungsraum Linz eine Bevölkerung von rund einer halben Million, welche vorwiegend im Oberösterreichischer Zentralraum sowie dem traditionell strukturschwächeren Hügelland Mühlviertel nördlich von Linz beheimatet ist.
Von den 89.294 Einpendlern nach Linz stammen 24.593 (27,5 %) aus den 13 Nachbargemeinden von Linz. Insgesamt betrachtet, kommen 41.489 Pendler, das sind rund 46,5 %, aus den vier Bezirken des Mühlviertels und weitere 23.403 oder 23,2 % aus dem Bezirk Linz-Land. 21,7 % kommen aus den restlichen Bezirken Oberösterreichs, überwiegend aus den nahegelegenen Bezirken Eferding, Wels, Wels-Land, Steyr und Steyr-Land. Die restlichen 8,6 % kommen aus anderen Bundesländern.
Stadtgliederung
Die Stadt bildet eine einzige Ortschaft. Seit 1. Jänner 2014 (Beschluss des Stadtsenates vom September 2013) ist die Stadt in 16 statistische Bezirke eingeteilt:[9]
Nr. | Stat. Bezirk | Einw. | Fläche in ha |
---|---|---|---|
1 | Innere Stadt | 25.386 | 278,9 |
2 | Urfahr | 24.017 | 426,8 |
3 | Pöstlingberg | 4.619 | 858,1 |
4 | St. Magdalena | 11.990 | 655,3 |
5 | Dornach-Auhof | 7.298 | 682,6 |
6 | Kaplanhof | 9.914 | 243,2 |
7 | Franckviertel | 6.856 | 120,7 |
8 | Bulgariplatz | 16.721 | 260,3 |
9 | Froschberg | 11.733 | 452,8 |
10 | Bindermichl-Keferfeld | 20.303 | 412,0 |
11 | Spallerhof | 12.725 | 297,1 |
12 | Neue Heimat | 13.823 | 413,2 |
13 | Kleinmünchen-Auwiesen | 22.386 | 645,1 |
14 | Industriegebiet-Hafen | 137 | 1.277,4 |
15 | Ebelsberg | 10.804 | 1.291,2 |
16 | Pichling | 8.183 | 1.290,0 |
GESAMT | 206.895 | 9.604,7 |
Stadtgliederung bis 2013
1957 wurde Linz in neun Stadtteile und 36 statistische Bezirke unterteilt. Diese wiederum bestanden aus insgesamt 863 Baublöcken. Eine Aufteilung des Stadtgebiets in Stadtbezirke als politische Einheiten existiert in Österreich nur in den Städten Wien und Graz. Bei der Neubestimmung der innerstädtischen Grenzen wurden die Grenzen der einst eingemeindeten Gemeinden nur bedingt berücksichtigt. So wurden etwa alle Eingemeindungen südlich der Traun zu einem einzigen Stadtteil und zugleich statistischen Bezirk Ebelsberg zusammengefasst. Auch die Fläche des ehemaligen St. Peter wurde deutlich verändert, um nur zwei Beispiele zu nennen. Die bis Ende 2013 bestehenden Stadtteile und statistischen Bezirke können also nicht eins zu eins mit den Ausmaßen der ehemaligen Vororte von Linz gleichgesetzt werden.
Der sowohl einwohner- als auch flächenmäßig größte statistische Bezirk war das bereits erwähnte Ebelsberg im Süden der Stadt mit 25,81 km² und rund 17.421 Einwohnern. Der zweitgrößte und zugleich einwohnerschwächste Stadtteil und statistische Bezirk war St. Peter (Linz). Er hatte auf 9,13 km² nur 377 Einwohner, was allerdings darauf zurückzuführen war, dass sich auf dem Gebiet der abgetragenen, ehemals eigenständigen Gemeinde und des ehemaligen Bezirks, fast ausschließlich Industriegebiet befindet, wovon die voestalpine den meisten Platz beansprucht (seit Anfang 2014 Industriegebiet-Hafen).[9] Der flächenmäßig kleinste statistische Bezirk war das 45,6 Hektar große Altstadtviertel.
Katastralgemeinden
Etwas abweichend davon gliedert sich die Stadt grundbücherlich in 14 Katastralgemeinden (Fläche: Stand 31. Dezember 2018[10]):
- Ebelsberg (467,39 ha)
- Katzbach (1.252,67 ha)
- Kleinmünchen (1.304,36 ha)
- Linz (612,93 ha)
- Lustenau (968,30 ha)
- Mönchgraben (175,35 ha)
- Pichling (397,87 ha)
- Posch (651,65 ha)
- Pöstlingberg (822,65 ha)
- St. Peter (800,23 ha)
- Ufer (478,76 ha)
- Urfahr (549,04 ha)
- Waldegg (712,74 ha)
- Wambach (404,83 ha)
Eingemeindungen
Als 1848 in Österreich das Gemeindesystem eingeführt wurde, war bereits vorgesehen, dass die damaligen Linzer Vororte Lustenau und Waldegg eingemeindet werden. Da die beiden Orte jedoch selbstständig bleiben wollten und sogar einen Zusammenschluss planten, konnte die Eingemeindung erst 1873, nachdem einem Antrag des Linzer Gemeinderates beim Landtag stattgegeben wurde, zwangsweise stattfinden. Das Linzer Stadtgebiet wuchs somit von 6 km² auf 20 km².
1906, als Linz bereits deutlich an Attraktivität gewonnen hatte, strebten Teile der Gemeinde Leonding, namentlich Gaumberg, Untergaumberg und Landwied, eine Eingemeindung zu Linz an. Die damalige Gemeinde Leonding stellte jedoch unannehmbare Forderungen, sodass die Verhandlungen scheiterten. Keinen Widerstand gab es hingegen bei der Eingemeindung von St. Peter. Bereits 1912 konnte eine Einigung mit der Gemeindevertretung von St. Peter erzielt werden. Die Eingemeindung trat 1915 in Kraft und Linz wuchs auf 29 km² Stadtgebiet an. Zur selben Zeit waren nach mehreren gescheiterten Versuchen die Verhandlungen mit der Stadt Urfahr bereits weit fortgeschritten, doch mussten sie aufgrund des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs zurückgestellt werden. Nach Kriegsende wurden die Verhandlungen fortgeführt, sodass per 31. Mai 1919 die Eingemeindung von Urfahr, inklusive der bis dahin eigenständigen Gemeinde Pöstlingberg, die kurz zuvor Urfahr angeschlossen worden war, rechtswirksam wurde. Linz erreichte nun eine Fläche von 42 km².
1923 wurde der damals südlich an Linz angrenzende und 13 km² große Industrieort Kleinmünchen eingemeindet. 1934 wurde das Stadtgebiet mit Abtretungen von unbewohntem Gebiet beiderseits der Donau von Katzbach (Heilham) und Steyregg (Steyregg besaß bis dahin als Relikt der Zeit vor der Donauregulierung unbewohnte Gründe westlich der Donau im heutigen Hafenviertel) arrondiert und wuchs dabei um eine Fläche von 2 km².
Nach dem „Anschluss“ Österreichs an Deutschland im Jahr 1938 wurde die Gemeinde Ebelsberg nach Linz eingemeindet. Nördlich der Donau wurde St. Magdalena eingemeindet. Damit wuchs die Stadtgröße im Jahr 1938 auf 95 km² an, und seit der letzten geringfügigen Erweiterung 1939 (Keferfeld von Leonding) beträgt die Stadtgröße 96 km².
Die bis Ende 2013 geltende Einteilung der Stadtteile und Stadtbezirke geht auf einen Beschluss aus dem Jahr 1957 zurück. Die Aufgliederung der Stadt in ihre eingemeindeten Gemeinden nahm hiermit ein Ende. Die Stadt wurde in neun Stadtteile aufgeteilt, die teils mehrere eingemeindete Gemeinden zusammenfassten oder deren einstige Grenzen um neu bestimmte statistische Bezirke erweiterten. Innerhalb dieser Stadtteile wurden insgesamt 36 Stadtbezirke kreiert, die sich, sofern möglich, in ihrer Grenzziehung an einstigen Katastralgemeinden oder bestehenden oder zu erwartenden geschlossenen Siedlungen orientierten. Auch Verkehrswege dienten zur Festlegung der Grenzen. So dienten etwa die Landstraße, die Wiener Straße und die Stadtautobahn als Grenze für zahlreiche statistische Bezirke. Bei der Benennung der neuen Stadtbezirke wählte man zumeist die in der Bevölkerung gängige Bezeichnung des Siedlungsgebiets. Mit der Neugliederung vom 1. Jänner 2014 wurde diese Einteilung aufgegeben und stattdessen 16 neue statistische Bezirke eingerichtet. Zahlreiche alte statistische Bezirke wurden zusammengelegt, so gingen etwa das Hafenviertel und St. Peter im Bezirk Industriegebiet-Hafen auf. Der bislang größte Bezirk Ebelsberg dagegen wurde geteilt. Im Osten grenzt er nun an den neu geschaffenen Bezirk Pichling.[9]
Klima
Linz hat ein Übergangsklima mit sowohl ozeanischer als auch kontinentaler Prägung. Die Temperatur schwankt im langjährigen Monatsmittel zwischen −0,4 °C im Jänner und 19,9 °C im Juli. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge beträgt rund 60 mm in den Monaten September bis April und steigt bis zu rund 95 mm in den Sommermonaten Juni, Juli und August an. Die Jahresniederschlagsmenge beträgt im Durchschnitt rund 870 mm.
Die langjährige mittlere Jahrestemperatur (ermittelt in den Jahren 1981–2010) beträgt 9,9 °C.[11]
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Linz
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Ökologie und Umwelt
Das ehemals problematische Umweltimage als Industriestandort hat Linz durch eine diesbezüglich äußerst konsequente Politik seit Mitte der 1980er-Jahre abgelegt. Die Emission der Luftschadstoffe Schwefeldioxid (SO2), Feinstaub und Stickstoffdioxid (NO2) konnte von rund 47.000 Tonnen im Jahr 1985 auf rund 14.000 Tonnen im Jahr 2003 gesenkt werden. Am stärksten war der Rückgang bei Schwefeldioxid, der zu rund 80 % von der voestalpine, dem nach wie vor größten Industriebetrieb der Stadt, erreicht wurde. Doch der Rückgang von 18.000 Tonnen im Jahr 1985 auf 4.000 Tonnen im Jahr 2003 war nicht nur auf die voestalpine zurückzuführen.[12]
Verursachten private Haushalte einst fast 1.000 Tonnen an SO2-Emissionen, ist dieser Wert aus der Statistik heute praktisch verschwunden. Heizwerke und Chemieindustrie, einst Verursacher von rund 2.000 Tonnen SO2-Emissionen, verringerten ihre Emissionen bis 2003 auf weniger als 100 Tonnen. Bis 2002 leicht gestiegen ist der Wert lediglich beim Verursacher Kfz-Verkehr, doch verursachte dieser nach rund 250 Tonnen im Jahr 2002 ein Jahr später sogar etwas weniger als die chemische Industrie plus Heizwerke. Die restlichen Emissionen verursachen einerseits die voestalpine, nämlich rund 3.700 Tonnen, und andererseits sonstige Industrie- und Gewerbebetriebe mit circa 200 Tonnen, statt 750 im Jahr 1985.
NO2-Emissionen waren einst zu rund 60 % auf die Chemiebetriebe der Stadt zurückzuführen, doch reduzierten diese ihre Emissionen von knapp 10.000 Tonnen im Jahr 1985 auf circa 800 Tonnen im Jahr 2003. Nachdem NO2-Emissionen auch beim Kfz-Verkehr auf knapp 2.000 halbiert werden konnten, ist der Hauptverursacher nun die voestalpine, welche die NO2-Ausstöße im gleichen Zeitraum nur um 1.000 Tonnen auf nun 3.000 drücken konnte. Staubemissionen, für welche die voestalpine 1985 zu 80 % verantwortlich war, senkte diese von 8.000 auf 1.500 Tonnen bis 2003. Der Kfz-Verkehr ist der einzige Bereich, in dem Zuwächse bei der Staubbelastung festzustellen waren. Beim Feinstaub mussten im Jahr 2006 an allen Messstationen im Stadtgebiet Überschreitungen der gesetzlichen Höchstwerte verzeichnet werden.
Die Zuwächse bei den CO2-Emissionen von 7,7 Mio. Tonnen im Jahr 1988 auf 10,4 Mio. Tonnen im Jahr 2007 sind auf die Heizwerke, die Chemie und vor allem auf die voestalpine zurückzuführen, die sich bis 1993, dem Jahr mit dem niedrigsten Gesamtwert, noch für den Rückgang der Emissionen auf insgesamt 6,8 Mio. Tonnen verantwortlich zeigte, danach jedoch wieder mehr CO2 ausstieß. Andere Wirtschaftsbetriebe, die Privathaushalte und der Kfz-Verkehr konnten diese Ausstöße jedoch durchgehend etwas verringern.
In den Jahren 2007 bis 2011 sind beim Belastungsniveau in Linz nur geringe Änderungen zu verzeichnen. Linz liegt beim internationalen Luftgütevergleich in keiner Extremposition. Einzig Schwefeldioxid (SO2) war im internationalen Vergleich sowie im Vergleich mit den anderen Landeshauptstädten in den Jahren 2007 bis 2011 leicht über dem Durchschnitt. Die Belastungstendenz in Linz ist allerdings gleichbleibend. Bei Stickstoffdioxid (NO2) und CO2 hingegen konnte Linz besser als der Durchschnitt bewertet werden.
Ab dem Jahr 2008 wurde der Luftgütevergleich um den Feinstaubanteil PM2.5 ergänzt. Diese Partikel haben erhebliche Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit. Dieser konnte in Linz im Jahr 2011 mit 19 μg/m³ gemessen werden. Für einen transparenteren Vergleich der Messstellendichte wurden zudem die Bevölkerungszahl sowie die Größe des Immissionsgebietes mit aufgenommen.
In Linz liegt der Jahresmittelwert bei einer Bevölkerungsdichte von 189.845 sowie einem Immissionsgebiet von 96 km² bei 4 μg/m³ Schwefeldioxid (SO2), bei den NO2-Emissionen bei 32 μg/m³ und bei den CO-Werten bei 360 μg/m³. Die Feinstaubbelastung (PM10) liegt bei 18 μg/m³. Linz liegt bei der Überschreitung des PM10 Tagesmittelwertes von 50 μg/m³ mit 45 Tagen im Mittelfeld. Im Vergleich zu 2001 konnten die Tage von 62 auf 45 deutlich reduziert werden. Den geringsten Wert erreichte Linz im Jahr 2009 mit 30 Tagen.[13]
Im etwa gleichen Ausmaß, wie die Emissionen zurückgegangen sind, sanken auch die Immissionen auf die Linzer Umwelt. Lediglich die Ozonwerte stagnieren auf einem hohen Niveau und variieren je nach Sommer geringfügig. Trotzdem konnte sich Linz bei der Luftverschmutzung im Vergleich der Landeshauptstädte in den letzten Jahren weiter verbessern und ist nun gleichauf mit Wien am ersten Rang.
2006 errang die Stadt Linz bei einem österreichweiten Wettbewerb des Österreichischen Naturschutzbundes den Titel „Naturfreundlichste Gemeinde Österreichs“. Ausgezeichnet wurden vor allem die Leistungen der Stadt Linz auf dem Gebiet des Artenschutzes (z. B. Nistkastenaktionen an Gebäuden), der Bachrenaturierungen (insgesamt wurden 9 km regulierte Bäche renaturiert) und der Förderung für ökologisch orientierte Landschaftspflege durch Stadtbauern. Zuständig für Naturschutz und Stadtökologie ist die Naturkundliche Station der Stadt Linz, die gemeinsam mit dem Botanischen Garten zu den Stadtgärten Linz gehört. Die Station publiziert die vierteljährlich erscheinende Zeitschrift ÖKO.L.
Mittelpunkt
Der Mittelpunkt der Stadt Linz liegt in der Katastralgemeinde St. Peter, Aigengutstraße 20, auf einem Grundstück der ÖBB-Postbus GmbH. Dieser Punkt stellt den geometrischen Schwerpunkt einer ebenen Fläche (= Flächenschwerpunkt) dar.[14]
Konkret befindet sich der Mittelpunkt der Stadt Linz an folgenden Koordinaten:
N48°17'03,6" E014°18'58,1" (WGS84)
5.348.128 449.269 (UTM 33N)