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Sender Flensburg

Einrichtung zur Verbreitung von Rundfunk auf dem Fuchsberg am östlichen Stadtrand Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Der Sender Flensburg ist eine Einrichtung zur Verbreitung von Rundfunk auf dem Fuchsberg am östlichen Stadtrand. Er wird vom Norddeutschen Rundfunk betrieben und verwendet als Antennenträger einen 215 Meter hohen, abgespannten Stahlfachwerkmast. Er dient der Ausstrahlung von Hörfunk im analogen UKW-Bereich und von Digitalradioprogrammen im Standard DAB Plus sowie des digitalen Fernsehens. Mit geringer Leistung werden auch dänische Hörfunk- und Fernsehprogramme zur Versorgung abgeschatteter Bereiche am nördlichen Ufer der Flensburger Förde abgestrahlt.

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Geschichte

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Erste Antenne

Der ursprüngliche Mittelwellensender im Stadtteil Jürgensby lag an der heutigen Straße Am Sender (im Stadtbezirk Sender Flensburg-Jürgensby) und wurde 1928 von der Deutschen Reichspost in Betrieb genommen. Ursprünglich verwendete der Sender Flensburg eine vierfache T-Antenne von 25 Metern Länge, welche an zwei 60 Meter hohen Holztürmen befestigt war, die sich in einem Abstand von 80 Meter befanden. 1934 wurde die Sendeleistung noch von 500 Watt auf 3000 Watt erhöht. Am 1. April 1934 wurde die private Rundfunkanstalt, welche die Antenne betrieb, jedoch auf Druck der Nationalsozialisten aufgelöst.[1] Die beiden Holztürme der T-Antenne wurden im August 1935 demontiert, nachdem kurz zuvor Ersatz geschaffen worden war.

Hölzerner Eiffelturm

Am 15. März 1935 begann der Bau eines 90 Meter hohen Holzturms mit einer schwundmindernden Halbwellen-Eindrahtantenne, welcher am 9. April 1935 den Sendebetrieb aufnahm. Der Sender beziehungsweise Sendemast trug auf Grund seiner Optik den Spitznamen „Eiffelturm“.[2][3] Bis zur deutschen Kapitulation war der Sender Flensburg eine der wenigen Anlagen, die noch in der Hand des NS-Regimes waren. So wurde am 1. Mai 1945 als letzte Sendung aus der Berliner Zentrale des Großdeutschen Rundfunks die Propagandalüge verbreitet, dass Hitler in Berlin den „Heldentod“ im Kampf gegen die Russen gefunden habe. Dies war falsch, da Hitler am 30. April Selbstmord beging.[4] Nachdem britische Truppen am 3. Mai 1945 Hamburg und den dortigen Reichssender besetzt hatten, begann der Reichssender Flensburg aus einem provisorisch eingerichteten Studio bei der Alten Post in der Flensburger Innenstadt den Sendebetrieb. Am 7. Mai 1945 um 12:45 Uhr verkündete Lutz von Schwerin-Krosigk über den Sender Flensburg zum ersten Mal von deutscher Seite her die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht, also das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa.[5][6] Einen Tag später, am 8. Mai 1945, von 12:30 bis 12:40 Uhr, wurde von Karl Dönitz über den Flensburger Sender die Meldung von der deutschen Kapitulation abermals verbreitet.[7] Der Sender ging im Jahre 1948 von der Deutschen Post an den Nordwestdeutschen Rundfunk über.

Bleistift

1957 wurde der Holzturm durch einen 216 Meter[8] hohen, abgespannten Sendemast ersetzt, der, da er auch zur Verbreitung eines Radioprogramms im Mittelwellenbereich diente, gegen Erde isoliert war. Auf Grund seiner deutlichen Präsenz dominierte er einen Teil der östlichen Stadtsilhouette, die man vom Hafen betrachten konnte. Er erhielt den Spitznamen „Bleistift“.[2] Da es immer wieder durch vom Sendemast herabfallende Eisbrocken zu einer Gefährdung der Anwohner kam und da die Möglichkeiten zur Erweiterung an diesem Ort nicht mehr gegeben waren, wurde der Sendemast in Jürgensby 1990 demontiert.[9] Als der Sender damals demontiert wurde, dürfte er sich schon, nach den Eingemeindungen der siebziger Jahre, ziemlich in der Nähe der geografischen Mitte Flensburgs befunden haben,[10]

Neuer Sender

1988 wurde der am heutigen Standort befindliche, östlich des Stadtteils Engelsby im Stadtbezirk Vogelsang auf einer Fuchsberg genannten Anhöhe gelegene, neue Sendermast errichtet, der im Unterschied zum alten Mast eine geerdete Konstruktion mit einer Langdrahtantenne für den Mittelwellensender darstellt. Da der neue Sender dennoch optisch eine starke Ähnlichkeit zum alten Sender besitzt, wird er manchmal ebenfalls Bleistift genannt. Seine Optik ist nahezu identisch.

Zum 13. Januar 2015 schaltete der NDR seine Mittelwellensender ab, zuletzt den Mittelwellensender Flensburg.[11]

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Frequenzen und Programme

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Das ehemalige Sendegebäude an der Straße Am Sender in Flensburg
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Ätherwellen-Zeichen über dem alten Haupteingang am ehemaligen Sendegebäude vom Sender Flensburg

Analoger Hörfunk (UKW)

Die folgenden Hörfunkprogramme werden vom Sender Flensburg auf UKW abgestrahlt:

Weitere Informationen Frequenz (MHz), Programm ...

Die privaten Programme R.SH und delta radio sowie der Deutschlandfunk werden nicht vom Sender Flensburg, sondern vom Fernmeldeturm Freienwill ausgestrahlt.

Analoger Hörfunk (MW)

Weitere Informationen Frequenz [kHz], Programm ...

Digitaler Hörfunk (DAB/DAB+)

Am 22. November 2016 wurde auf diesem Sender das nationale DAB+ Programmpaket und das DAB+ Programmpaket des Norddeutschen Rundfunks aufgeschaltet.[12][13]

Danmarks Radio (DR) sendet seit 24. März 2020 auf Kanal 8B seinen Multiplex "DAB2 S" mit 3,9 kW für die dänischsprachige Bevölkerung über diese Anlage.[14][15]

Weitere Informationen Block, Programme ...

Digitales Fernsehen (DVB-T2)

Die DVB-T2-Ausstrahlungen im Gleichwellenbetrieb (Single Frequency Network) mit anderen Standorten.

Weitere Informationen Kanal, Frequenz (MHz) ...

Bis zum 25. April 2017 war folgender DVB-T-Nachlauf zu empfangen:

Weitere Informationen Kanal, Frequenz (MHz) ...

Digitales Fernsehen (DVB-T)

Weitere Informationen Kanal, Frequenz (MHz) ...

ehemaliges Angebot bis 28. März 2017:

Weitere Informationen Kanal, Frequenz (MHz) ...

Analoges Fernsehen (PAL)

Vor der Umstellung auf DVB-T diente der Sendestandort weiterhin für analoges Fernsehen:

Weitere Informationen Kanal, Frequenz (MHz) ...
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Literatur

  • Die Geschichte der deutschen Mittelwellen-Sendeanlagen von 1923 bis 1945, ISBN 978-3-939197-51-5, S. 64, 65 und 112.
Commons: Flensburg transmitter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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