Top-Fragen
Zeitleiste
Chat
Kontext
Leichtathletik-Europameisterschaften 1998
17. kontinentaler Sportwettkampf Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Remove ads
Die 17. Leichtathletik-Europameisterschaften fanden vom 18. bis zum 23. August 1998 in der ungarischen Hauptstadt Budapest statt. Die Wettkämpfe wurden im Népstadion ausgetragen, in dem bereits die Europameisterschaften 1966 stattgefunden hatten. Das Stadion war auf den neuen Anlass hin renoviert worden. Es nahmen 1330 Athletinnen und Athleten aus 44 Ländern teil.
Remove ads
Wettbewerbe
Zusammenfassung
Kontext

Das Népstadion von Budapest im Jahr 1998
Das Wettkampfprogramm der Frauen wurde um zwei Disziplinen erweitert. Hinzu kamen der Stabhochsprung sowie der Hammerwurf. So waren die Sprung- und Wurfwettbewerbe – abgesehen von unterschiedlichen Gewichten der Wurfgeräte – jetzt bei Frauen und Männern identisch.
Außerdem wurde der 3000-Meter-Lauf der Frauen ersetzt durch den 5000-Meter-Lauf. So waren nun auch die Streckenlängen in den Laufwettbewerben bei Frauen und Männern identisch. Bei den Frauen fehlte allerdings noch der 3000-Meter-Hindernislauf, der 2006 ins EM-Programm kommen sollte.
Unterschiede zwischen Frauen- und Männerprogramm gab es darüber hinaus noch in den Gehwettbewerben. Bei den Frauen gab es nur eine Gehdisziplin, bei den Männern waren und sind es zwei. Die Distanz der Frauenstrecke betrug zehn Kilometern, die kürzere Männerdisziplin wurde schon seit langer Zeit über zwanzig Kilometer ausgetragen. Hier erfolgte eine entsprechende Anpassung bei den Europameisterschaften 2006. 2018 sollte dann auch für die Frauen ein zweiter Gehwettbewerb ins EM-Programm kommen, zunächst wie bei den Männern ausgetragen über fünfzig Kilometer. Ab 2022 wurde die längere Gehstrecke dann für beide Geschlechter verkürzt auf 35 Kilometer.
Remove ads
Doping
Bei diesen Europameisterschaften kam es zu einem nachgewiesenen Dopingfall:
- Dana Cervantes (Spanien), Stabhochsprung (zunächst Elfte) – Ihr wurde ein Verstoß gegen die Antidopingbestimmungen nachgewiesen. Es erfolgte die Disqualifikation, die nach ihr rangierenden Athletinnen rückten um jeweils einen Platz nach vorne.[1]
Sportliche Leistungen
Zusammenfassung
Kontext
Bei den Nationen stand diesmal Großbritannien mit neun EM-Titeln ganz vorne. Deutschland folgte mit acht, dahinter Russland mit sechs Goldmedaillen.
Bei den einzelnen Sportlern sind besonders folgende Erfolge zu nennen.
- Besondere Leistungen:
- Christine Arron (Frankreich) – 100 Meter, Europarekord mit 10,73 s
- Darüber hinaus gab es in neun Disziplinen 36 neue oder egalisierte Meisterschaftsrekorde.
- Des Weiteren wurden in elf Disziplinen achtzehn Landesrekorde bzw. nationale Bestleistungen neu aufgestellt.
- Sechs Athleten errangen je zwei Goldmedaillen bei diesen Meisterschaften:
- Sonia O’Sullivan (Irland) – 5000 Meter, 10.000 Meter
- Darren Campbell (Großbritannien) – 100 Meter, 4 × 100 m
- Douglas Walker (Großbritannien) – 200 Meter, 4 × 100 m
- Iwan Thomas (Großbritannien) – 400 Meter, 4 × 400 m
- Christine Arron (Frankreich) – 100 Meter, 4 × 100 m
- Grit Breuer (Deutschland) – 400 Meter, 4 × 400 m
- Neun der Europameister von 1998 hatten bereits vorher EM-Titel gewonnen:
- Heike Drechsler (Deutschland) – Weitsprung, vierter Sieg in Folge seit 1986, darüber hinaus Europameisterin 1986 über 200 Meter, damit nun fünffache Europameisterin
- Grit Breuer (Deutschland) – 400 Meter, Wiederholung ihres Erfolgs von 1990, / 4 × 400 m, Wiederholung ihres Erfolgs von 1990, damit vierfache Europameisterin
- Colin Jackson (Großbritannien) – 110 Meter Hürden, dritter Sieg in Folge seit 1990, damit dreifacher Europameister
- Steve Backley (Großbritannien) – Speerwurf, dritter Sieg in Folge seit 1990, damit dreifacher Europameister
- Irina Priwalowa (Russland) – 200 Meter, Wiederholung ihres Erfolgs von 1994, damit zweifache Europameisterin
- Sonia O’Sullivan (Irland) – 5000 Meter, Wiederholung ihres Erfolgs von 1994 über 3000 Meter, damit zweifache Europameisterin
- Maria Manuela Machado (Portugal) – Marathon, Wiederholung ihres Erfolgs von 1994, damit zweifache Europameisterin
- Swetla Dimitrowa (Bulgarien) – 100 Meter Hürden, Wiederholung ihres Erfolgs von 1994, damit zweifache Europameisterin
- Wita Pawlysch (Ukraine) – Kugelstoßen, Wiederholung ihres Erfolgs von 1994, damit zweifache Europameisterin – zehn Jahre später nach mehreren Dopingvergehen auf Lebenszeit gesperrt[2]
Remove ads
Legende
Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:
ER | Europarekord |
CR | Championshiprekord |
NR | Nationaler Rekord |
NBL | Nationale Bestleistung |
e | egalisiert |
w | Rückenwindunterstützung über dem erlaubten Limit von 2,0 m/s |
DNF | Wettkampf nicht beendet (did not finish) |
DSQ | disqualifiziert |
Resultate Männer
Zusammenfassung
Kontext
100 m

Sprinteuropameister Darren Campbell – hier in einer Aufnahme aus dem Jahr 2009
Finale: 19. August
Wind: +0,3 m/s
200 m
Finale: 21. August
Wind: −0,1 m/s
Troy Douglas hatte nach Entscheidung anhand des Zielfotos zunächst Platz vier knapp hinter Julian Golding belegt. Als Douglas allzu heftig gegen dieses Urteil protestierte, wurde er schließlich disqualifiziert.
400 m
Finale: 21. August
800 m
Finale: 23. August
1500 m

Reyes Estévez – hier im Jahr 2010 – setzte sich im Spurt gegen seine Konkurrenten durch
Finale: 20. August
5000 m
Datum: 22. August
10.000 m
Datum: 18. August
Marathon

Erster EM-Titel für Stefano Baldini nach guten Platzierungen bei großen Stadtmarathons
Datum: 22. August
Marathon-Cup
Datum: 22. August
Im Marathonlauf gab es zusätzlich auch eine Teamwertung, für die die Zeiten der drei besten Läufer je Nation addiert wurden. Die Wertung zählte allerdings nicht zum offiziellen Medaillenspiegel.
(nur sieben Teams in der Wertung)
110 m Hürden

Colin Jackson – dritter EM-Titel in Folge
Finale: 22. August
Wind: +1,5 m/s
Bereits in der Vorrunde hatte Europameister Colin Jackson seinen eigenen Meisterschaftsrekord bei einem Rückenwind von 1,9 m/s auf 13,02 s verbessert. Diesen Rekord egalisierte er dann im Finale noch einmal.
400 m Hürden
Finale: 20. August
3000 m Hindernis
Finale: 23. August
4 × 100 m Staffel
Finale: 22. August
4 × 400 m Staffel
Finale: 23. August
20 km Gehen

Mitfavorit Ilja Markow siegte im
20-km-Gehen
20-km-Gehen
Datum: 18. August
50 km Gehen
Datum: 21. August
Hochsprung

Artur Partyka errang hier nach vielen olympischen, WM- und EM-Medaillen seinen ersten großen Titel
Finale: 21. August
Stabhochsprung
Finale: 22. August
Weitsprung
Finale: 19. August
Dreisprung

Jonathan Edwards gewann den Dreisprung mit einer großartigen Leistung
Finale: 23. August
Europameister Jonathan Edwards war bereits vor seinem im sechsten Versuch erzielten Meisterschaftsrekordsprung auf 17,99 m mit seinen 17,84 m aus dem ersten Durchgang eine erste Verbesserung der EM-Rekordmarke gelungen.
Kugelstoßen
Finale: 18. August
Diskuswurf
Lars Riedel beherrschte den Diskuswurf wie schon bei vielen großen Meisterschaften seit 1991
Finale: 23. August
Hammerwurf
Finale: 19. August
Speerwurf
Finale: 23. August
Zehnkampf

Erki Nool – Zehnkampfsieger mit achtzig Punkten Vorsprung
Datum: 19./20. August
Gewertet nach der auch heute gültigen Punktetabelle von 1985.
Remove ads
Resultate Frauen
Zusammenfassung
Kontext
100 m

Christine-Arron – Europameisterin mit Europarekord
Finale: 19. August
Wind: +2,0 m/s
Bereits im Halbfinale hatte die Europameisterin Christine Arron mit 10,81 s einen neuen Meisterschaftsrekord aufgestellt, den sie im Finale noch einmal verbesserte.
200 m
Finale: 21. August
Wind: −0,7 m/s
400 m

Grit Breuer – acht Jahre nach ihrem ersten Titelgewinn zum zweiten Mal Europameisterin
Finale: 21. August
800 m
Finale: 20. August
1500 m
Finale: 23. August
5000 m

Deutlicher Sieg und dritter EM-Titel für Sonia O’Sullivan nach ihren Siegen über 3000 Meter (1994) und 10.000 Meter vier Tage zuvor
Datum: 23. August
10.000 m
Datum: 19. August
Marathon
Datum: 23. August
Marathon-Cup
Datum: 23. August
Im Marathonlauf gab es zusätzlich auch eine Teamwertung, für die die Zeiten der drei besten Läuferinnen je Nation addiert wurden. Die Wertung zählte allerdings nicht zum offiziellen Medaillenspiegel.
(nur sieben Teams in der Wertung)
100 m Hürden
Finale: 23. August
Wind: +1,5 m/s
400 m Hürden
Finale: 21. August
4 × 100 m Staffel
Finale: 22. August
4 × 400 m Staffel
Finale: 23. August
10 km Gehen
Datum: 20. August
Hochsprung
Finale: 23. August
Stabhochsprung
Finale: 21. August
Im Stabhochsprung gab es einen Dopingfall. Der zunächst elftplatzierten Spanierin Dana Cervantes wurde ein Verstoß gegen die Dopingbestimmungen nachgewiesen. Es erfolgte die Disqualifikation, die nach ihr rangierenden Athletinnen rückten um jeweils einen Platz nach vorn.[1]
Weitsprung
Heike Drechsler – vierter EM-Titel in Folge für die 33-jährige Athletin
Finale: 22. August
Dreisprung
Finale: 20. August
Kugelstoßen
Finale: 20. August
Diskuswurf

Europameisterin Franka Dietzsch – hier sieben Jahre nach ihrem EM-Erfolg von Budapest
Finale: 21. August
Hammerwurf

Kamila Skolimowska belegte Rang sieben – sie war später sehr erfolgreich, bevor sie 2009 im Alter von 26 Jahren an einer Lungenembolie starb
Finale: 22. August
Speerwurf
Finale: 19. August
Siebenkampf

Denise Lewis wurde zur Königin der Athletinnen bei diesen Europameisterschaften
Datum: 21./22. August
Gewertet nach der auch heute gültigen Punktetabelle von 1985.
Remove ads
Weblinks
Commons: Leichtathletik-Europameisterschaften 1998 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Budapest European Championships, european-athletics.org, abgerufen am 17. Januar 2023
- Athletics European Championships 1998 Budapest, todor66.com, abgerufen am 17. Januar 2023
- European Championships – Statistics Handbook Athletics, 18th European Athletics Championships Budapest HUN 18–23 AUG 1998 Népstadion, S. 634–645, englisch (PDF, 30.741 KB), downloads.european-athletics.com, abgerufen am 17. Januar 2023
- Track and Field Statistics, XVII European Championship, Budapest 1998, trackfield.brinkster.net, abgerufen am 17. Januar 2023
- Jahresrückblick 1998 – Sport – Leichtathletik-EM. In: Focus 13. November 2013, focus.de, abgerufen am 17. Januar 2023
Remove ads
Einzelnachweise
Wikiwand - on
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Remove ads