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Leichtathletik-Europameisterschaften 1986

14. kontinentaler Sportwettkampf Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Die 14. Leichtathletik-Europameisterschaften fanden vom 26. bis zum 31. August 1986 in Stuttgart statt. Alle Wettkämpfe mit Ausnahme der Marathonläufe und der Gehwettbewerbe wurden im Neckarstadion ausgetragen.

Weitere Informationen 14., Chronik ...
Weitere Informationen Medaillenspiegel (Endstand nach 43 Entscheidungen), Platz ...
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Wettbewerbe

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Das Wettbewerbsangebot im Frauenbereich wurde um zwei Disziplinen erweitert. Hinzu kamen der 10.000-Meter-Lauf und mit dem 10-km-Gehen auch erstmals eine Disziplin aus dem Gehsport, der bisher alleine den Männern vorbehalten war.

Immer weiter schritt damit die Annäherung des Wettbewerbsangebots für Frauen an das für Männer fort.

  • Im Laufbereich fehlte noch der Hindernislauf, Unterschiede gab es darüber hinaus nur in den Distanzen zweier Disziplinen:
    • Die kürzeste Bahnlangstrecke wurde bei den Frauen über 3000, bei den Männern über 5000 Meter gelaufen. Das wurde bei den Europameisterschaften 1998 angepasst.
    • Der Hürdensprint wurde bei den Frauen über 100, bei den Männern über 110 Meter gelaufen, was auf die unterschiedliche Schrittlänge von Frauen gegenüber Männern zurückzuführen ist und deshalb sinnvollerweise so blieb.
  • Es fehlte noch eine zweite Gehstrecke. Bis zu deren Einführung mussten die Sportlerinnen noch bis 2018 warten.
  • Den größten Nachholbedarf gab es in den technischen Disziplinen. Hier fehlten noch zwei Sprungwettbewerbe sowie eine Wurfdisziplin.

Unterschiede verblieben in den Höhen der Hürden und Hindernisse sowie den Gewichten der Stoß- und Wurfgeräte.

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Doping

In den 1980er Jahren war das Dopingkontrollsystem nicht vergleichbar mit den in späteren Jahren durchgeführten Kontrollen. So sind zahlreiche Leistungen hier auf dem Boden fehlender Prüfungen auch in den Trainingsphasen zu sehen. Das später transparent gewordene DDR-Dopingprogramm und der in vielen anderen Ländern anzutreffende Einsatz verbotener Mittel blieben bei diesen Europameisterschaften noch weitgehend verborgen.[1]

Es gab einen geahndeten offiziellen Dopingfall:
Die zunächst siebtplatzierte Rumänin Daniela Costian wurde des Verstoßes gegen die Antidopingbestimmungen überführt. Ihr Resultat wurde annulliert, das Ergebnis wurde entsprechend korrigiert. Außerdem erhielt die Athletin eine Sperre von 24 Monaten.[2]

Ein beklemmendes Gefühl hinterlässt sicherlich auch der Fall der Europameisterin im Kugelstoßen, Heidi Krieger. Sie wurde in der DDR jahrelang mit Anabolika sowie männlichen Hormonen gedopt, unterzog sich 1997 einer Geschlechtsangleichung und lebt seitdem als Mann mit dem Namen Andreas Krieger.[3]

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Sportliche Leistungen

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In der Nationenwertung ging es eng zu zwischen der Sowjetunion und der DDR. Beide Teams hatten am Ende jeweils elf EM-Titelträger aufzuweisen. Bezüglich der Silber- und Bronzemedaillen lag allerdings die UdSSR – dreizehnmal Silber / zwölfmal Bronze – vor der DDR – zehnmal Silber / achtmal Bronze. Den unangefochtenen dritten Platz in dieser Wertung belegte Großbritannien mit acht Europameistern in ihren Reihen. Bulgarien kam auf drei Goldmedaillen, Italien und die Bundesrepublik Deutschland hatten je zwei Goldmedaillen zu Buche stehen.

Bei den einzelnen Sportlern lag das Leistungsniveau ausgesprochen hoch.

Außerdem gab es einen egalisierten und einen neuen Europarekord:

    • 110-Meter-Hürdenlauf: Stéphane Caristan, Frankreich – 13,28 s (egalisiert im Halbfinale bei einem Rückenwind von 0,9 m/s)
    • 110-Meter-Hürdenlauf: Stéphane Caristan, Frankreich – 13,20 s (verbessert im Finale bei einem Rückenwind von 2,0 m/s)
  • Darüber hinaus wurden in 28 Disziplinen 34 neue oder egalisierte Meisterschaftsrekorde registriert.
  • In weiteren elf Disziplinen wurden neunzehn Landesrekorde neu aufgestellt.
  • Vier Athleten errangen je zwei Goldmedaillen bei diesen Meisterschaften
  • Sechs der Europameister von 1986 hatten bereits vorher EM-Titel gewonnen:
    • Marita Koch, DDR – 400 Meter, dritter Erfolg in Folge seit 1978, darüber hinaus auch dritter Sieg in Folge mit der 4 × 400-m-Staffel der DDR, damit war sie nun sechsfache Europameisterin
    • Harald Schmid, BR Deutschland – 400 Meter Hürden, dritter Erfolg in Folge seit 1978, darüber hinaus auch zwei Siege (1978/1982) mit der 4 × 400-m-Staffel der Bundesrepublik Deutschland, damit nun fünffacher Europameister
    • Marlies Göhr (DDR) – 100 Meter, dritter Erfolg in Folge seit 1978, darüber hinaus auch zwei Siege (1982/1986) mit der 4 × 100-m-Staffel der DDR, damit jetzt fünffacher Europameisterin
    • Jurij Sedych, Sowjetunion – Hammerwurf, dritter Erfolg in Folge seit 1978, damit dreifacher Europameister
    • Steve Cram, Großbritannien – 1500 Meter, Wiederholung seines Erfolgs von 1982, damit zweifacher Europameister
    • Daley Thompson, Großbritannien – Zehnkampf, Wiederholung seines Erfolgs von 1982, damit zweifacher Europameister
    • Rosa Mota, PortugalMarathonlauf, Wiederholung ihres Erfolgs von 1982, damit zweifache Europameisterin
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Legende

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

WRWeltrekord
EREuroparekord
CRChampionshiprekord
NRNationaler Rekord
BRBundesdeutscher Rekord
NU23RNationaler U23-Rekord
eegalisiert
ininoffiziell
wRückenwindunterstützung über dem erlaubten Limit von 2,0 m/s
DSQdisqualifiziert

Resultate Männer

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100 m

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Linford Christie siegte mit neuem Meisterschaftsrekord
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Finale: 27. August

Wind: −0,1 m/s

200 m

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Finale: 29. August

Wind: ±0,0 m/s

400 m

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Europameister Roger Black – hier als Fernsehmoderator im Jahr 2011
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Finale: 28. August

800 m

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Sebastian Coe (Zweiter von links)
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Finale: 28. August

1500 m

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Steve Cram verteidigte seinen 1500-Meter-Titel erfolgreich
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Finale: 31. August

5000 m

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Finale: 31. August

10.000 m

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Datum: 26. August

Marathon

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Datum: 30. August

110 m Hürden

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Finale: 30. August

Wind: +2,0 m/s

400 m Hürden

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Harald Schmid – zum dritten Mal in Folge Europameister
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Finale: 28. August

3000 m Hindernis

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Finale: 29. August

4 × 100 m Staffel

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Finale: 31. August

4 × 400 m Staffel

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Finale: 31. August

20 km Gehen

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Datum: 27. August

50 km Gehen

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Datum: 31. August

Hochsprung

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Finale: 31. August

Stabhochsprung

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Europameister Serhij Bubka – hier nach seinem Hallenweltrekord von 6,15 m im Jahr 1993
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Finale: 29. August

Weitsprung

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Europameister Robert Emmijan (hier im Jahr 2006) war gleichzeitig auch Inhaber des Europarekords
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Finale: 29. August

Dreisprung

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Finale: 30. August

Kugelstoßen

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Finale: 28. August

Diskuswurf

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Romas Ubartas siegte mit EM-Rekord
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Finale: 31. August

Hammerwurf

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Finale: 30. August

Speerwurf

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Finale: 27. August

Der vom neuen Europameister hier aufgestellte Weltrekord hatte aufgrund des gerade erst eingeführten neuen Speers noch inoffiziellen Charakter. Den ersten offiziellen Weltrekord gab es ebenfalls durch Klaus Tafelmeier am 21. September 1986 mit 85,74 m in Como, Italien.[4]

Zehnkampf

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Datum: 27./28. August

Gewertet wurde nach der auch heute gültigen Punktetabelle von 1985.

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Resultate Frauen

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100 m

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Europameisterin Marlies Göhr unterbot im Finale als einzige Sprinterin die 11-Sekunden-Marke
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Finale: 27. August

Wind: +0,8 m/s

200 m

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Finale: 29. August

Wind: −0,8 m/s

400 m

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Marita Koch – dritter EM-Sieg in Folge
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Finale: 28. August

800 m

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Finale: 28. August

1500 m

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Finale: 31. August

3000 m

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Finale: 28. August

10.000 m

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Ingrid Kristiansen
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Datum: 30. August

Ingrid Kristiansen – auf dem Foto rechts nach einem Straßenlauf im Jahr 1987 – siegte mit mehr als seiner halben Minute Vorsprung,

Marathon

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Datum: 26. August

100 m Hürden

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Finale: 29. August

Wind: −0,7 m/s

400 m Hürden

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Finale: 30. August

4 × 100 m Staffel

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Finale: 31. August

4 × 400 m Staffel

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Finale: 31. August

10 km Gehen

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Datum: 26. August

Hochsprung

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Europameisterin und Welt­re­kord­le­rin Stefka Kostadinowa (Foto: 2012)
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Finale: 28. August

Weitsprung

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Heike Drechsler
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Finale: 27. August

Im Weitsprung gewann Heike Drechsler (Foto rechts) ihre erste von zwei Goldmedaillen bei diesen Europameisterschaften.

Kugelstoßen

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Europameisterin Heidi Krieger – seit 1997 Andreas Krieger
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Finale: 26. August

Europameisterin Heidi Krieger wurde jahrelang im Rahmen des DDR-Dopingprogramms mit Anabolika sowie männlichen Hormonen gedopt, unterzog sich 1997 einer Geschlechtsangleichung und lebt seitdem als Mann mit dem Namen Andreas Krieger.[3]

Diskuswurf

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Diana Sachse
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Finale: 28. August

Doping
Die zunächst siebtplatzierte Rumänin Daniela Costian wurde des Verstoßes gegen die Antidopingbestimmungen überführt. Ihr Resultat wurde annulliert, das Ergebnis wurde entsprechend korrigiert. Außerdem erhielt die Athletin eine Sperre von 24 Monaten.[1][2]

Speerwurf

Thumb
Europameisterin Fatima Whitbread warf in der Qualifikation Weltrekord
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Finale: 29. August
In der Qualifikation hatte Fatima Whitbread mit einer Weite von 77,44 m einen neuen Weltrekord aufgestellt.

Siebenkampf

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Anke Behmer – Europameisterin mit Meisterschaftsrekord
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Datum: 29./30. August

Gewertet wurde nach der auch heute gültigen Punktetabelle von 1985.

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Einzelnachweise

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