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Leichtathletik-Weltmeisterschaften 1993
4. Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Stuttgart, Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die 4. Leichtathletik-Weltmeisterschaften fanden vom 13. bis 22. August 1993 in Stuttgart statt. Die Wettkämpfe wurden im Gottlieb-Daimler-Stadion (heutiger Name MHPArena) ausgetragen. Es nahmen 1689 Athleten aus 187 Ländern teil.
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Überblick
Der Veranstaltungsturnus wurde mit diesen Weltmeisterschaften vom Vier- auf den Zweijahresrhythmus geändert. Zum ersten Mal war Deutschland Gastgeber der Leichtathletik-Weltmeisterschaften. 16 Jahre später fanden mit den Welttitelkämpfen in Berlin 2009 wieder Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Deutschland statt.
Wettbewerbe
Neu ins Programm aufgenommen wurde der Dreisprung der Frauen.
Im Angebotskatalog für die Frauen gab es allerdings weiterhin Defizite im Vergleich zu den Männer-Wettbewerben.
- Bereich Lauf:
- Letztmals wurde anstelle des 5000-Meter-Laufs der 3000-Meter-Lauf ausgetragen, bevor die Athletinnen ab 1995 diese Disziplin ebenfalls über 5000 Meter angingen.
- Es fehlte noch der 3000-Meter-Hindernislauf, der erst 2005 ins Frauen-WM-Programm aufgenommen wurde.
- Bereich Gehen:
- Anstelle des 20-km-Gehens wurde der Wettbewerb über die Distanz von zehn Kilometern ausgetragen. 1999 wurde die Streckenlänge auf die bei den Männern schon lange üblichen 20 Kilometer angehoben.
- Es fehlte das 50-km-Gehen, das 2017 ins Frauen-WM-Programm kam.
- Im Bereich Sprung fehlte im Frauenprogramm nun noch eine Disziplin:
- Stabhochsprung – ab 1999 im Frauen-WM-Programm
- Im Bereich Stoß/Wurf fehlte ebenfalls eine Disziplin:
- Hammerwurf – ab 1999 im Frauen-WM-Programm
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Sportliche Leistungen
Zusammenfassung
Kontext
Auch die vierte Austragung der Leichtathletik-Weltmeisterschaften war von einem hohen Leistungsniveau geprägt.
- Es gab vier neue Weltrekorde und eine Weltrekordegalisierung:
- 110 Meter Hürden Männer – Colin Jackson (Großbritannien): 12,91 s
- 4 × 100 m Männer – USA in der Besetzung Jon Drummond, Andre Cason, Dennis Mitchell, Leroy Burrell: 37,40 s (Rekord egalisiert)
- 4 × 400 m Männer – USA in der Besetzung Andrew Valmon, Quincy Watts, Harry Reynolds, Michael Johnson: 2:54,29 min
- 400 Meter Hürden Frauen – Sally Gunnell (Großbritannien): 52,74 s
- Dreisprung Frauen – Anna Birjukowa (Russland): 15,09 m
- Es wurden sechs weitere Kontinentalrekorde aufgestellt:
- 200 Meter Männer – Frank Fredericks (Namibia): Afrikarekord in 19,85 s
- 4 × 100 m Männer – Großbritannien in der Besetzung Colin Jackson, Tony Jarrett, John Regis, Linford Christie: Europarekord in 37,77 s
- Stabhochsprung Männer – Grigori Jegorow (Kasachstan): Asienrekord mit 5,90 m
- Hammerwurf Männer – Andrei Abduwalijew (Tadschikistan): Asienrekord mit 81,64 m
- 800 Meter Frauen – Maria de Lurdes Mutola (Mosambik): Afrikarekord in 1:55,43 min
- 10.000 Meter Frauen – Carmem de Oliveira (Brasilien): Südamerikarekord in 31:47,76 min
- Außerdem waren vier Landesrekorde zu verzeichnen:
- 4-mal-100-Meter-Staffel – Kanada (Robert Esmie, Glenroy Gilbert, Bruny Surin, Atlee Mahorn): 37,83 s
- Hochsprung Männer – Artur Partyka (Polen): 2,37 m
- Hochsprung Männer – Steve Smith (Großbritannien): 2,37 m
- Dreisprung Frauen – Antonella Capriotti (Italien): 14,18 m
- Darüber hinaus wurden achtzehn Weltmeisterschaftsrekorde in vierzehn Disziplinen verbessert.
Erfolgreichste Sportler
- Folgende Athleten errangen mindestens zwei Goldmedaillen:
- Gail Devers (USA) – 2-mal Gold: 100 Meter, 100 Meter Hürden, außerdem Silber über 4 × 100 m
- Michael Johnson, (USA) – 2-mal Gold: 400 Meter, 4 × 400 m
- Jearl Miles Clark (USA) – 2-mal Gold: 400 Meter, 4 × 400 m
- Folgende Weltmeister waren bereits bei vorangegangenen Weltmeisterschaften siegreich:
- Serhij Bubka, (Ukraine) – Stabhochsprung: vierter Sieg in Folge, bei den ersten drei Erfolgen für die Sowjetunion am Start
- Jackie Joyner-Kersee, (USA) – Siebenkampf: zweiter Sieg nach 1987, außerdem zweifache Siegerin im Weitsprung (1987/1991)
- Heike Drechsler, (Deutschland) – Weitsprung: zweiter Sieg nach 1983, außerdem; 1987 Bronze, 1991 Silber. 1987 Silber über 100 Meter, 1991 Bronze über 4 × 100 m
- Michael Johnson, (USA) – 400 Meter: 1991 siegreich über 200 Meter
- Noureddine Morceli, (Algerien) – 1500 Meter: zweiter Sieg in Folge
- Moses Kiptanui, (Kenia) – 3000 Meter Hindernis: zweiter Sieg in Folge
- Mike Powell, (USA) – Weitsprung: zweiter Sieg in Folge
- Werner Günthör, (Schweiz) – Kugelstoßen: zweiter Sieg in Folge
- Lars Riedel, (Deutschland) – Diskuswurf: zweiter Sieg in Folge
- Dan O’Brien, (USA) – Zehnkampf: zweiter Sieg in Folge
- Huang Zhihong, (Volksrepublik China) – Kugelstoßen: zweiter Sieg in Folge
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Doping
Es gab vier nachträglich festgestellte Dopingfälle mit Disqualifikationen der betreffenden Sportler[2]:
- Mike Stulce (USA) – Kugelstoßen, zunächst Dritter. Er hatte vor dem Gewinn seiner Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 1992 bereits eine zweijährige Dopingsperre hinter sich.[3] Nun wurde er wieder positiv getestet und musste seine Bronzemedaille abgeben.[4]
- Romas Ubartas (Litauen) – Diskuswurf, zunächst Vierter. Er wurde positiv auf das anabole Steroid Boldenon getestet und erhielt eine vierjährige Sperre. Sein Resultat bei diesen Weltmeisterschaften wurde annulliert.[5]
- Dmitri Poljunin (Usbekistan) – Speerwurf, zunächst Dritter. Seine Dopingprobe enthielt das anabole Steroid Stanozolol. So wurde ihm sein dritter Platz bei diesen Weltmeisterschaften aberkannt.[6]
- Lilija Nurutdinowa (Russland), Titelverteidigerin – 800 Meter, zunächst Siebte. Sie wurde positiv auf das anabole Steroid Stanozolol getestet und erhielt eine vierjährige Sperre, was zum Ende ihrer Sportkarriere führte. Ihr Resultat bei diesen Weltmeisterschaften wurde annulliert.[7]
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Zuschauerinteresse
Die Weltmeisterschaften wurden von insgesamt 585.000 Zuschauern besucht – die höchste je erreichte Zuschauerzahl bei Leichtathletik-Weltmeisterschaften. Für „das große Zuschauerinteresse, die Fachkunde und Begeisterung des Publikums“ wurden die Besucher der Weltmeisterschaften mit dem Fairplay-Preis der UNESCO ausgezeichnet. Nicht nur die Sportler aus dem Gastgeberland wurden angefeuert wie bei vielen folgenden Weltmeisterschaften. Jeder Starter erntete Respekt und Beifall von den Rängen. La Ola ging unzählige Male durch die Reihen der Zuschauer.
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Sonstiges
Das Athletendorf befand sich in der kurz zuvor geräumten Kaserne Nellingen Barracks in Ostfildern. Das Gelände wurde nach der Veranstaltung als neuer Stadtteil Scharnhauser Park umgewidmet.
Die Weltmeisterschaften bewogen den im Gottlieb-Daimler-Stadion beheimateten VfB Stuttgart, seine im Jahr 1993 anstehenden Feierlichkeiten zum 100-jährigen Jubiläum größtenteils ins folgende Jahr zu verschieben.
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Resultate Männer
Zusammenfassung
Kontext
100 m
Finale: 15. August, 20:35 Uhr
Wind: +0,3 m/s
200 m

Nach zahlreichen Medaillen gab es für Frank Fredericks hier endlich einen großen Titel
Finale: 20. August, 21:00 Uhr
Wind: +0,3 m/s
400 m

Michael Johnson – 1991 Weltmeister über 200 Meter und nun über 400 Meter, Gold auch am Schlusstag über 4 × 400 Meter
Finale: 17. August, 19:45 Uhr
800 m
Finale: 17. August, 20:25 Uhr
1500 m
Finale: 22. August, 17:50 Uhr
5000 m
Finale: 16. August, 20:20 Uhr
10.000 m

Weltmeister Haile Gebrselassie (hier bei einem Marathon Jahr 2009) begann seine große Karriere mit Gold über 10.000 und Silber über 5000 Meter
Finale: 22. August, 17:00 Uhr
Marathon
Datum: 17. August, 17:40 Uhr
110 m Hürden

Colin Jackson (hier im Jahr 2012): Weltmeister mit Weltrekord
Finale: 20. August, 20:40 Uhr
Wind: +0,5 m/s
400 m Hürden
Finale: 19. August, 19:50 Uhr
3000 m Hindernis
Finale: 21. August, 19:35 Uhr
4 × 100 m Staffel
Finale: 22. August, 16:40 Uhr
Am Tag vor dem Finale egalisierte die Staffel der USA im Halbfinale in 37,40 Sekunden den bestehenden Weltrekord. Die Besetzung war identisch mit der im Finale – wie hier aufgeführt.
4 × 400 m Staffel
Finale: 22. August, 18:30 Uhr
20 km Gehen
Weltmeister Valentí Massana (Foto: 2013)
Datum: 15. August, 17:50 Uhr
50 km Gehen
Datum: 21. August, 8:00 Uhr
Hochsprung

Javier Sotomayor (hier 2009) – nach Olympiagold 1992 nun auch WM-Gold für den Weltrekordinhaber
Finale: 22. August, 15:00 Uhr
Stabhochsprung

Vierter WM-Titel in Folge für Serhij Bubka (Foto: 2013) – zwei weitere sollten noch folgen
Finale: 19. August, 17:00 Uhr
Weitsprung
Finale: 20. August, 19:00 Uhr
Dreisprung
Finale: 16. August, 19:00 Uhr
Kugelstoßen
Finale: 21. August, 18:15 Uhr
Hier gab es einen Dopingfall:
Der zunächst drittplatzierte US-Amerikaner Mike Stulce hatte vor dem Gewinn seiner Silbermedaille bei den Olympischen Spielen 1992 bereits eine zweijährige Dopingsperre hinter sich.[3] Nun wurde er wieder positiv getestet und musste seine Bronzemedaille abgeben.[4] Oleksandr Bahatsch rückte als Bronzemedaillengewinner nach – allerdings wurde auch er fünf Jahre später bei den 1998 positiv getestet und musste seine zunächst errungene Goldmedaille abgeben.[8]
Diskuswurf
Titelverteidiger Lars Riedel siegte erneut
Finale: 17. August, 19:20 Uhr
In dieser Disziplin gab es einen Dopingfall:
Der zunächst viertplatzierte Litauer Romas Ubartas wurde positiv auf das Steroid Boldenon getestet und erhielt eine vierjährige Sperre. Sein Resultat bei diesen Weltmeisterschaften wurde annulliert.[5]
Hammerwurf
Finale: 15. August, 16:20 Uhr
Speerwurf
Mit Jan Železný siegte einer der erfolgreichsten Speerwerfer der Sportgeschichte
Finale: 16. August, 19:30 Uhr
Im Speerwurf gab es einen Dopingfall:
Dem zunächst drittplatzierten Usbeken Dmitri Poljunin wurde seine Bronzemedaille aberkannt, weil seine Dopingprobe das anabole Steroid Stanozolol enthielt.[6]
Zehnkampf
Datum: 19. und 20. August
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Resultate Frauen
Zusammenfassung
Kontext

Gail Devers (Foto: 2011), mit zweimal Gold (100 m, 100 m Hürden) und einmal Silber (4 × 100 m) erfolgreichste Sportlerin dieser Weltmeisterschaften
100 m
Finale: 16. August, 20:45 Uhr
Wind: −0,3 m/s

Nach vielen Bronzemedaillen und einer Silbernen nun der erste Einzeltitel für Merlene Ottey
200 m
Finale: 19. August, 20:45 Uhr
Wind: ±0,0 m/s
400 m
Finale: 17. August, 19:25 Uhr
800 m
Finale: 17. August, 20:05 Uhr
Hier gab es einen Dopingfall:
Die zunächst siebtplatzierte russische Titelverteidigerin Lilija Nurutdinowa wurde positiv auf das anabole Steroid Stanozolol getestet und erhielt eine vierjährige Sperre, was zum Ende ihrer Sportkarriere führte. Ihr Resultat bei diesen Weltmeisterschaften wurde annulliert.[7]
1500 m
Finale: 22. August, 16:00 Uhr
3000 m
Finale: 16. August, 20:00 Uhr
10.000 m
Finale: 21. August, 18:50 Uhr
Marathon
Datum: 15. August, 10:00 Uhr
100 m Hürden
Finale: 20. August, 20:25 Uhr
Wind: +0,2 m/s

400 m Hürden
Finale: 19. August, 19:30 Uhr
4 × 100 m Staffel
Finale: 22. August, 16:20 Uhr
4 × 400 m Staffel
Finale: 22. August, 18:10 Uhr
10 km Gehen
Datum: 14. August, 11:00 Uhr
Hochsprung
Datum: 21. August, 16:40 Uhr
Weitsprung

Heike Drechsler, eine der besten Weitspringerinnen der Sportgeschichte wurde zum zweiten Mal Weltmeisterin
Datum: 15. August, 19:00 Uhr
Dreisprung
Datum: 21. August, 17:45 Uhr
Kugelstoßen
Datum: 15. August, 19:20 Uhr
Diskuswurf
Datum: 19. August, 19:20 Uhr
Speerwurf
Datum: 22. August, 16:00 Uhr

Weltmeisterin Jackie Joyner-Kersee, u. a. zweifache Siebenkampf-Olympiasiegerin
Siebenkampf
Datum: 16. und 17. August
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Weblinks
Commons: Leichtathletik-Weltmeisterschaften 1993 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- 4th IAAF World Championships in Athletics auf iaaf.org, abgerufen am 5. Mai 2020
- Athletics World Championships 1993 Stuttgart, Germany auf todor66.com, abgerufen am 5. Mai 2020
- Ergebnisse im Statistics Handbook der IAAF zur WM 2019 in Doha, Überblick zu allen bisherigen Leichtathletik-Weltmeisterschaften mit verschiedenen Themen wie Rekorde, Doping, komplette Resultate u. (PDF 10,3 MB), englisch, abgerufen am 5. Mai 2020
- Ergebnisse aller Leichtathletik-WM Stuttgart 1993 auf sportschau.de, abgerufen am 5. Mai 2020
- Leichtathletik. Weltmeister - Medaillengewinner auf rekorde-im-sport.de, abgerufen am 5. Mai 2020
- Leichtathletik-Weltmeisterschaft 1993 in Stuttgart, Deutschland ifosta.de, abgerufen am 5. Mai 2020
- Stuttgart, eine WM ohne Verlierer, Artikel von Uli Petersen für die Deutsche Welle, 14. August 2009, abgerufen am 5. Mai 2020
- Die Leichtathletik-WM 1993 in Stuttgart, Hannoversche Allgemeine Zeitung 2. August 2009 auf haz.de, abgerufen am 5. Mai 2020
- Die Leichtathletik erlebte grandiose Sternstunden im Stuttgarter Stadion auf wlv-sport.de, abgerufen am 5. Mai 2020
- Wein statt Geld, Spiegel Online 9. August 1993, Der Spiegel 32/1993 auf spiegel.de, abgerufen am 5. Mai 2020
- Bilder zweier Deutschlands, Süddeutsche Zeitung 17. Mai 2010 auf diepresse.com, abgerufen am 5. Mai 2020
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Einzelnachweise
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