Kommunistische Partei
politische Partei, die den Kommunismus (die klassenlose Gesellschaft) als Gesellschaftsordnung anstrebt / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
Liebe Wikiwand-AI, fassen wir uns kurz, indem wir einfach diese Schlüsselfragen beantworten:
Können Sie die wichtigsten Fakten und Statistiken dazu auflisten Kommunistische Partei?
Fass diesen Artikel für einen 10-Jährigen zusammen
Eine kommunistische Partei (KP) ist eine politische Partei, die den Kommunismus (die klassenlose Gesellschaft) als Gesellschaftsordnung anstrebt.
Die erste kommunistische Partei im Sinn einer national organisierten parteipolitischen Organisation waren die Bolschewiki unter der Führung Wladimir Iljitsch Lenins. Die Umbenennung der Russischen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in Kommunistische Partei Russlands (Bolschewiki) erfolgte 1918 zur Abgrenzung von der den Ersten Weltkrieg billigenden Politik der SPD, die bis dahin die führende sozialistische Arbeiterpartei in Europa war. Ausgehend von Lenins Theorien über die Verwirklichung der von Karl Marx propagierten Ordnung wurden nach der russischen Oktoberrevolution von 1917 weltweit weitere kommunistische Parteien gegründet, meistens als Abspaltungen von zuvor existierenden sozialistischen und sozialdemokratischen Parteien, nachdem diese zunehmend auf einen reformorientierten Kurs umgeschwenkt waren und sich zugleich im Zuge des Ersten Weltkrieges und dem Auseinanderbrechen der Zweiten Internationale in der Auslegung der revolutionären Marxisten vom „proletarischen Internationalismus“ entfernt hatten.
Die weltanschauliche Grundlage der kommunistischen Parteien baut auf den historischen, ökonomischen und philosophischen Erkenntnissen des Marxismus (Wissenschaftlicher Sozialismus) auf, die das theoretische Fundament der kommunistischen Lehre bilden. Diese Lehre war von Karl Marx und Friedrich Engels im Verlauf des 19. Jahrhunderts entwickelt worden. Die maßgeblichen Grundgedanken waren bereits im Manifest der Kommunistischen Partei von 1848 enthalten.
Schon im 19. Jahrhundert und zunehmend im 20. Jahrhundert war es jedoch zu unterschiedlichen Auslegungen und Weiterentwicklungen der Marxschen Lehren gekommen, die bis in die Gegenwart zu mehreren Konzepten des Sozialismus und Kommunismus führten (vergleiche Leninismus, Marxismus-Leninismus, Trotzkismus, Titoismus, Maoismus, Eurokommunismus etc.). Lenins Theorie von der zentralen Bedeutung der kommunistischen Partei als „Vorhut der Arbeiterklasse“ übte dabei großen Einfluss auf alle nachfolgenden realsozialistischen Systeme aus.
Die verschiedenen Auslegungen führten schließlich auch zu Spaltungen und Neugründungen vieler kommunistischer Parteien, die nebeneinander existierten und zumindest in mehreren pluralistisch-demokratischen Staaten weiter existieren. Teilweise befehden sie sich untereinander beziehungsweise werfen sich gegenseitig „Verrat“ an der ursprünglichen kommunistischen Idee vor.
Der folgende Artikel befasst sich mit einem Überblick zur Geschichte kommunistischer Parteien und damit auch zwangsläufig mit der Geschichte verschiedener auch gegeneinander konkurrierender kommunistisch geprägter Theorien und Ansätze ab Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Dabei fließt die welthistorische Situation teilweise mit ein, soweit sie die Geschichte des Kommunismus (beziehungsweise des „real existierenden Sozialismus“) tangiert.
Ein Schwerpunkt liegt auf der Geschichte der KPs in Europa, insbesondere in Russland (beziehungsweise der UdSSR) und Deutschland. Die KPs anderer Länder, vor allem in anderen Kontinenten werden am ehesten beim Unterartikel Kalter Krieg, dabei beispielsweise unter China und Entwicklungs- und Schwellenländer erwähnt.
Keine Erwähnung finden frühkommunistische, vormarxistische Entwicklungen. Dazu sei auf andere Artikel (bspw. Frühsozialismus) verwiesen.
Der Artikel ist im Wesentlichen in drei größere zeitliche Perioden und entsprechende Hauptkapitel unterteilt:
Dabei kommt es vereinzelt auch zu fließenden Übergängen eines Zeitraums beziehungsweise zu Unterartikeln, die eine periodische Trennung nicht ohne weiteres sinnvoll erscheinen ließen (am deutlichsten beispielsweise bei der Geschichte der Kommunistischen Partei Chinas, aber auch bei manchen anderen Entwicklungen einzelner KPs).
Bei allem Umfang kann aufgrund der Komplexität des Themas nicht jede KP im Detail aufgeführt werden. Diesbezüglich sei auf Artikel über die Geschichte der entsprechenden Länder und der einzelnen KPs verwiesen.
Anfänge im 19. Jahrhundert bis zur Revisionismusdebatte
Im Februar 1848 veröffentlichten Karl Marx und Friedrich Engels in London im Auftrag des Bundes der Kommunisten das kommunistische Manifest, das eine der ersten Grundlagen der kommunistischen Bewegung darstellte und die wesentlichen Ziele der späteren sozialistischen und kommunistischen Parteien zusammenfasste.
Mit dem Schluss-Satz „Proletarier aller Länder, vereinigt euch!“ betonte das Kommunistische Manifest den internationalistischen Charakter des Kommunismus und forderte die Arbeiterschaft zum Klassenkampf gegen die im Kapitalismus herrschende Bourgeoisie auf.
Schon zuvor hatten Marx und Engels den noch kleinen Bund der Gerechten (gegründet 1836 in Paris unter entscheidendem Einfluss des frühen Kommunisten Wilhelm Weitling) geprägt. Dieser Bund war aus dem 1834 ebenfalls in Paris gegründeten Bund der Geächteten hervorgegangenen, und 1848 in London in Bund der Kommunisten umbenannt worden, der als Vorläufer der späteren kommunistischen Parteien gilt.
Entwicklung in Westeuropa im 19. Jahrhundert
Im 19. Jahrhundert gingen fast alle sozialdemokratischen und sozialistischen Parteien Europas mehr oder weniger konform mit den von Marx und Engels formulierten Thesen und Theorien (siehe auch Das Kapital und das Manifest der Kommunistischen Partei).
Angestrebt wurde eine revolutionäre sozialistische Gesellschaftsordnung, in der die bisher bestehenden kapitalistischen Produktionsverhältnisse in sozialistische umgewandelt werden sollen. Das bedeutet, dass der Privatbesitz an Produktionsmitteln abgeschafft und die Produktionsmittel unter der Führung einer revolutionären Arbeiterpartei in Gemeineigentum überführt werden soll. Diese „Diktatur des Proletariats“ (Sozialismus) würde sich zur klassenlosen Gesellschaft (Kommunismus) entwickeln.
Im ausgehenden 19. Jahrhundert war es jedoch schon zu verschiedenen Kontroversen innerhalb der sozialdemokratischen Parteien und der Arbeiterbewegung gekommen. Die erste Internationale (IAA = Internationale Arbeiterassoziation) löste sich infolge des fundamentalen Konflikts zwischen Karl Marx (Kommunisten) und Michail Alexandrowitsch Bakunin (Anarchisten) bis 1876 auf.
Dieser Konflikt zwischen den beiden profiliertesten Vertretern der Arbeiterbewegung ihrer Zeit hatte sich nach der Niederschlagung der Pariser Kommune 1871, die als erste sozialistisch-proletarische Revolution gilt, verschärft. Bakunin, der den anarchistischen Flügel der Arbeiterbewegung vertrat, strebte auch die Überwindung staatlicher Strukturen an und verneinte die Führungsrolle irgendeiner Partei.
Auf den nationalen Ebenen einiger sozialistischer Parteien kam es Ende des 19. Jahrhunderts zu Kontroversen über einen revolutionären oder einen reformistischen Kurs der Partei. In Deutschland stellte Eduard Bernstein seine „Revisionismustheorie“ dem zumindest theoretisch noch mehrheitlich revolutionär gesinnten Lager der SPD unter dem Parteivorsitzenden August Bebel entgegen. Das Ziel der Umwandlung der Gesellschaft durch Reformen nach einer angestrebten demokratischen Regierungsübernahme setzte sich in der SPD sowie in anderen sozialdemokratischen Parteien mittelfristig bis spätestens nach dem Ersten Weltkrieg durch. Daraufhin kam es zu kommunistischen, will heißen: im marxistischen Sinne revolutionär gesinnten Abspaltungen von der Sozialdemokratie.
Entwicklung in Deutschland bis 1912
Die bürgerlich-liberale Deutsche Revolution 1848/1849, während der Marx und Engels mit der von Marx gegründeten linken Neuen Rheinischen Zeitung in Köln versuchten, mit sozialistischen und kommunistischen Inhalten Einfluss auf die Revolution zu nehmen, führte zwar nicht zu einer von Marx/Engels erhofften sozialistischen Wende der Revolution; jedoch begannen sich im Zuge der Liberalisierung auch frühe gewerkschaftliche Organisationen wie die Allgemeine Deutsche Arbeiterverbrüderung herauszubilden, die den Beginn einer überregionalen Organisierung des deutschen Proletariats markierte.
Ab Mitte des 19. Jahrhunderts kam es, wie in vielen europäischen Ländern auch, in den Staaten des Deutschen Bundes zur Gründung von Arbeiterorganisationen wie Arbeiterbildungsvereinen und Arbeiterwohlfahrtsverbänden, den Vorläufern der Gewerkschaften. Zur Unterstützung der Interessen der Arbeiter auf allgemeingesellschaftlicher und parlamentarischer Ebene wurden schließlich sozialdemokratische und sozialistische Parteien ins Leben gerufen.
In Leipzig gründete Ferdinand Lassalle 1863 eine eher reformorientierte sozialistische Partei unter dem Namen Allgemeiner Deutscher Arbeiterverein (ADAV). 1869 wurde in Eisenach die marxistisch orientierte Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP) von Wilhelm Liebknecht und August Bebel als deutsche Sektion der ersten Internationale gegründet.
ADAV und SDAP vereinigten sich 1875 in Gotha unter dem Namen Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (SAP), der Vorgängerin der seit 1890 unter dem Namen Sozialdemokratische Partei Deutschlands bestehenden SPD und verabschiedeten das Gothaer Programm, das von Marx wegen seiner kompromisslerischen Anpassung gegenüber dem reformorientierten ADAV kritisiert wurde.
Trotz Unterdrückung, juristischer Verfolgung und zeitweiliger Verbote gegen die Sozialdemokratie und ihre Aktionen außerhalb des Reichstags durch die Sozialistengesetze unter Reichskanzler Otto von Bismarck zwischen 1878 und 1890, wuchs die Anhängerschaft der Sozialdemokratie stetig an, bis sich die SPD schon Ende des 19. Jahrhunderts zu einer Massenpartei im Deutschen Reich entwickelt hatte. Bismarck sah sich gezwungen, mit der für die Zeit der 1880er Jahre relativ fortschrittlichen Sozialgesetzgebung, der Arbeiterschaft einige Zugeständnisse zu machen, durch die er den Zulauf zur SPD aufhalten wollte, was ihm jedoch nicht in dem Ausmaße gelang, wie er sich das vorgestellt hatte.
Nach ihrer Neuformierung ab 1890 wurde die SPD mit dem Erfurter Programm zumindest in seinem ersten von Karl Kautsky verfassten Teil wieder deutlicher am Marxismus ausgerichtet. Das Erfurter Programm beeinflusste auch andere sozialistische Parteien in Europa und machte die SPD zur stärksten Partei in der 1889 neu gegründeten Sozialistischen Internationale (Zweite Internationale).
Im Deutschen Reich wurde die SPD nach den Reichstagswahlen 1912 mit nahezu 28 Prozent der Wählerstimmen und damit 110 von 397 Abgeordneten zur stärksten Partei im Deutschen Reichstag, jedoch, ohne an die Regierung zu kommen. Die wurde noch vom Kaiser auch ohne Berücksichtigung des Parlaments bestimmt.
(Weitere Entwicklung siehe weiter unten)
Russland bis zur Oktoberrevolution 1917
In Russland war 1898 die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Russlands (SDAPR) aus dem Zusammenschluss dreier marxistischer Gruppen hervorgegangenen. Die SDAPR wurde jedoch schon kurz nach ihrer Gründung verboten; die meisten ihrer Mitglieder wurden verhaftet oder gingen ins Exil.
Im Exil hatten sich die Bolschewiki (= Mehrheitler) unter der Führung Wladimir Iljitsch Lenins von den Menschewiki (= Minderheitler) zuerst 1903 getrennt. Nach einer Wiedervereinigung folgte dann 1912 die endgültige Spaltung zwischen Bolschewiki und Menschewiki. Auch hier lag der Grund der Spaltung in der Auseinandersetzung zwischen einem revolutionären oder reformistischen Kurs der Partei.
Obwohl eines der mächtigsten Länder der Welt, war das zaristische Russland bis ins ausgehende 19. Jahrhundert noch überwiegend landwirtschaftlich geprägt. Vielerorts herrschten noch vorkapitalistische Feudalstrukturen (Feudalismus). Eine verstärkte Industrialisierung setzte vor allem seit der Regierung von Zar Nikolaus II. (ab 1894) ein. Das darauf schnell anwachsende Proletariat litt unter miserablen sozialen Verhältnissen. Eine linke Opposition gegen den Zarismus war im 19. Jahrhundert in Russland stärker als in den meisten anderen europäischen Ländern von sozialrevolutionären und anarchistischen Strömungen geprägt, wohingegen die organisierte marxistische Sozialdemokratie zu Beginn des 20. Jahrhunderts erst noch in ihren Anfängen steckte.
Im Januar 1905 war es im Anschluss an den sogenannten „Blutsonntag“ von Sankt Petersburg, wo bei der Niederschlagung einer Massendemonstration von Arbeitern, die dem Zaren eine Bittschrift überreichen wollten, mindestens 130 Demonstranten ums Leben kamen und etwa 1000 verletzt wurden,[1] landesweit zu revolutionären Aufständen, Streiks und Demonstrationen gekommen. Diese Aufstände standen jedoch noch nicht unter der Führung einer bestimmten Partei. Sie ebbten ab, als der Zar einlenkte und einige liberale Reformen einführte (siehe auch: Russische Revolution 1905).
Mit dem opferreichen Verlauf des Ersten Weltkrieges verstärkte sich erneut die Unzufriedenheit in der russischen Bevölkerung, vor allem bei den Soldaten und den Arbeitern. Russland stand am Rande des wirtschaftlichen Ruins. Die Februarrevolution 1917 führte schließlich zum Sturz des Zaren, der nach seiner Abdankung nach Jekaterinburg in den Ural verbannt wurde, und zur Regierung der sozialdemokratischen Menschewiki, die sich jedoch noch nicht zur Beendigung des Krieges gegen die Mittelmächte Deutschland und Österreich-Ungarn durchringen konnte. Mit Hilfe des Deutschen Reiches wurde Lenin in einer geheimen Aktion aus seinem Schweizer Exil in einem verplombten Eisenbahnwaggon über Schweden nach Petrograd gebracht. Die kaiserliche deutsche Regierung erhoffte sich durch eine Revolution der Bolschewiki, deren zentrale Figur Lenin war, ein siegreiches Ende des Krieges an der Ostfront, damit sie die frei werdenden Verbände für den Krieg im Westen verwenden konnte.
Unter der Führung Lenins und Leo Trotzkis übernahmen die Bolschewiki mit dem „Sturm auf das Winterpalais“ in der Oktoberrevolution 1917, nachdem sie die regierenden Menschewiki unter Kerenski gestürzt hatten, die Macht und gründeten die Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik (RSFSR), aus der zusammen mit weiteren Sowjetrepubliken nach dem Bürgerkrieg 1922 die Sowjetunion hervorging. Wie von Deutschland erwartet, hatten die Bolschewiki den Ersten Weltkrieg Anfang 1918 in Russland beim Friedensschluss von Brest-Litowsk beendet.
Die Oktoberrevolution, von den Mittelmächten zuerst als taktisches Manöver, das eine Wende im Ersten Weltkrieg zu ihren Gunsten bringen sollte, mit gefördert, bildete jedoch das entscheidende Fanal für linksrevolutionäre Kräfte der ganzen Welt, und setzte letztendlich den Grundstein für das Ende, mindestens den Machtverlust der meisten europäischen Monarchien. Die Folgen der russischen Oktoberrevolution prägten auch insgesamt die kommende Geschichte des 20. Jahrhunderts entscheidend mit, in der die als „realsozialistisch“ bezeichnete UdSSR die weitere Entwicklung von KPs in anderen Ländern über viele Jahrzehnte hinweg dominieren sollte. Auch für viele Historiker gilt diese Revolution mit der Beendigung des sogenannten „Bürgerlichen Zeitalters“ als der eigentliche inhaltliche Markierungspunkt der Trennung des 19. vom 20. Jahrhundert.
Aus den Bolschewiki ging schließlich die Kommunistische Partei Russlands (KPR) und nach mehreren Namensänderungen der Kommunistischen Partei seit 1918, 1952 die Kommunistische Partei der Sowjetunion (KPdSU) hervor. Theoretische Grundlage der KPdSU bildeten die Schriften Lenins, der die Theorien von Karl Marx unter Berücksichtigung der Situation Russlands zum Marxismus-Leninismus erweiterte.
Deutsches Reich 1915 bis 1933: Erster Weltkrieg, Novemberrevolution und Weimarer Republik
In Deutschland spaltete sich 1916/1917 nach der Verweigerung der Zustimmung für die Kriegskredite durch Karl Liebknecht und Otto Rühle im Reichstag die USPD (Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands) von der SPD ab. Die Protagonisten der Kriegsgegner in der SPD, Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, die mit ihrem Verhalten gegen den Krieg und die Burgfriedenspolitik der SPD den Unmut von Regierung und Parteien auf sich geladen hatten, wurden 1916 zu Zuchthausstrafen verurteilt.
Nach dem Ersten Weltkrieg kam es in mehreren Staaten, neben Ungarn und Österreich, auch in Deutschland zu revolutionären Umbrüchen mit teilweise bürgerkriegsähnlichen Zuständen, wobei Kommunisten versuchten, nach dem Vorbild der Oktoberrevolution in Russland sozialistische Sowjetrepubliken durchzusetzen, was ihnen kurzfristig in einigen Städten auch gelang. So kam es knapp zwei Monate nach der Ermordung des bayrischen USPD-Anführers und Ministerpräsidenten Kurt Eisner durch den rechtsgerichteten Anton Graf von Arco auf Valley auch in Bayern im April 1919 für einen Monat zur bayrischen Räterepublik (vergleiche Münchner Räterepublik), in deren Verlauf sich mehrere Regierungen aus Kommunisten wie beispielsweise Eugen Leviné, linken Intellektuellen wie Ernst Toller und Anarchisten wie Gustav Landauer und dem Dichter Erich Mühsam abwechselten. Die Räterepublik wurde jedoch bis zum 2. Mai 1919 von Reichswehr und Freikorpseinheiten (auch als „Weißen Truppen“ bezeichnet) unter politischer Verantwortung Gustav Noskes von der SPD-Reichsregierung blutig niedergeschlagen.
Auch im übrigen Deutschland war die Novemberrevolution von 1918 spätestens nach dem sogenannten Spartakusaufstand 1919 und dem darauf folgenden Bürgerkrieg, unter Federführung der SPD-Führung, die sich zuerst aus taktischen Gründen der Revolution angeschlossen hatte, aber im Geheimen mit den konterrevolutionären kaisertreuen Militärs paktierte, gewaltsam zerschlagen worden. Unter Führung der SPD mit dem reformorientierten Friedrich Ebert an der Spitze setzte sich die Weimarer Republik als pluralistische Mehrparteien-Demokratie durch.
Die prominenten Symbolfiguren des linken Flügels der USPD, Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg, die zum Kriegsende aus der Haft entlassen worden waren, hatten schon vor der Novemberrevolution 1918, die Gründung des Spartakusbundes mit initiiert. Beide waren jedoch bis Oktober/November 1918 inhaftiert und versuchten danach, mit Artikeln in der kommunistischen Zeitung „Die Rote Fahne“ agitatorischen und aufklärerischen Einfluss auf den Verlauf der Revolution zu nehmen.
Der Spartakusbund hatte während des Ersten Weltkrieges als „Gruppe Internationale“ nach dem Parteiausschluss Liebknechts und anderer aus der SPD weiter gegen den Krieg agitiert. Nach der Spaltung der SPD war er als revolutionärer Flügel Teil der USPD und bildete nach dem Krieg eine parteiunabhängige linksrevolutionäre Organisation, aus der schließlich Ende 1918 bis Januar 1919 zusammen mit anderen kommunistisch orientierten Gruppierungen wie zum Beispiel den aus den Bremer Linksradikalen hervorgegangenen Internationalen Kommunisten Deutschlands (IKD) mit Paul Frölich und Johann Knief an deren Spitze die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) hervorging.
Kurz nach deren Gründung wurden Liebknecht und Luxemburg als Symbolfiguren der Revolution durch rechtsnationale Freikorpssoldaten im Dienst der SPD-Regierung unter Friedrich Ebert und Gustav Noske am 15. Januar 1919 gefangen genommen und ermordet.
Dabei waren sowohl Liebknecht als auch Luxemburg an den revolutionären Kämpfen kaum aktiv oder gar führend beteiligt. Für die regierende SPD stellten sie mit ihrer Agitation und ihren aufklärenden Artikeln in der KPD-Parteizeitung „Die Rote Fahne“ über die Rolle der SPD als Verräterin der Revolution dennoch eine Gefahr dar. Die revolutionären Arbeiter und Soldaten sahen in der SPD zumeist noch eine im Grunde revolutionäre Partei, die sie unter der Führung von Ebert, Scheidemann und Noske tatsächlich schon beim Beginn der Novemberrevolution nicht mehr war. Das Verhältnis der SPD-Führung zur Revolution war ein taktisches Verhältnis. Ihr eigentliches Ziel war es, die alten Staatsstrukturen unter einer SPD-Führung zu retten und die Revolution abzufangen, schließlich niederzuschlagen, wofür sie mit den im Krieg herrschenden kaisertreuen und rechtsnationalen Militärs zusammenarbeitete. Diese Zusammenhänge versuchten Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht öffentlich zu machen, und dies war der politische Grund für ihre Verfolgung und Ermordung.
Die USPD wurde zwischen SPD und KPD zusehends zerrieben. Nach 1922 spielte sie als Kleinpartei politisch kaum noch eine nennenswerte Rolle in der Weimarer Republik. Ein Teil ihrer Mitglieder ging zurück in die SPD, der linke Flügel der USPD war zum größten Teil schon bis 1920 der KPD beigetreten, die daraufhin für kurze Zeit – unter dem Vorsitz Paul Levis – auch als Vereinigte Kommunistische Partei Deutschlands (VKPD) firmierte.
Die KPD orientierte sich Anfang der 1920er Jahre zunächst noch an den Konzepten und Prinzipien von Rosa Luxemburg (vgl. dazu Demokratischer Sozialismus). Nach verschiedenen Flügelkämpfen, bei der die „Parteirechten“ um Heinrich Brandler und August Thalheimer eine Einheitsfront mit der SPD anstrebten, setzte sich auf dem Parteitag 1924 die an der Sowjetunion orientierte „Parteilinke“ durch. Sie hatte die revolutionäre Praxis gegen die junge Weimarer Republik auch nach dem Spartakusaufstand fortzusetzen versucht. Nach dem erfolglosen Versuch, im März 1919, den Generalstreik auszurufen, folgten zu Beginn der 1920er Jahre einige erfolglose regionale Aufstände, so beispielsweise 1920 im Ruhrgebiet und 1921 im Vogtland.
Unter dem Vorsitz Ernst Thälmanns ab 1925 bis zu ihrem Verbot 1933 durch die Nationalsozialisten orientierte sich die KPD im Wesentlichen an den Bolschewiki, der nunmehr kommunistischen Partei in Russland beziehungsweise der Sowjetunion unter der Vorherrschaft Josef Stalins.
Die von Rosa Luxemburg verfassten Prinzipien wurden dabei stillschweigend fallen gelassen. Ende der 1920er Jahre konnte die Partei im Zuge der Weltwirtschaftskrise und den sozialpolitischen Polarisierungen in der deutschen Gesellschaft ihre Mitgliederzahlen und ihr Wählerpotenzial steigern, war jedoch nie an einer Regierung in der Weimarer Republik beteiligt. Mit Clara Zetkin, einer engen Vertrauten und Mitstreiterin Rosa Luxemburgs bis zu deren Tod, stellte die KPD am Ende der Weimarer Republik die Alterspräsidentin des Reichstages. Von 1924 bis 1932 konnte die Partei ihre Anhängerschaft mehr als verdoppeln und hatte kurz vor ihrem Verbot etwa 360.000 Mitglieder. Bei der Reichstagswahl November 1932 erreichte sie 16,9 Prozent der Wählerstimmen und 100 Mandate im Reichstag.
Der Kampf gegen den aufkommenden Nationalsozialismus war in der KPD von sekundärer Bedeutung. Als politischer Hauptgegner galt der Partei die SPD, wohingegen von vielen (nicht nur in der KPD) die Ansicht vertreten wurde, dass der Faschismus nach einer möglichen Machtübernahme durch die NSDAP scheitern und danach den Wechsel in ein kommunistisches System vereinfacht würde. Diese Grundrichtung folgte der von Stalin vorgegebenen Sozialfaschismustheorie, an der sich die Partei über ihr faktisches Verbot 1933 infolge der Reichstagsbrandverordnung hinaus bis zum Wechsel zur Volksfrontpolitik im Jahr 1935 orientierte. Allerdings kam es am Ende der Weimarer Republik im Zuge der erbittert geführten, relativ kurz aufeinander folgenden Wahlkämpfe zu teilweise heftigen Straßenkämpfen zwischen Anhängern der KPD (→ Roter Frontkämpferbund) und der SA, einer paramilitärischen Organisation der NSDAP, bei denen auch Todesopfer zu beklagen waren.
Unmittelbar nach der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler rief die KPD zum reichsweiten Generalstreik gegen eine sich ankündigende faschistische Diktatur auf. Jedoch wurde dieser Aufruf – anders als beim Kapp-Putsch von 1920 – am 31. Januar 1933 nur in der kleinen schwäbischen Industrieortschaft Mössingen befolgt (vgl. Mössinger Generalstreik), wo die Streikaktionen schnell niedergeschlagen und von der Geschichtsschreibung nahezu verdrängt wurden.
(Weitere Entwicklung der KPD siehe weiter unten unter Kommunistische Parteien unter dem Faschismus und im Kalten Krieg unter Westdeutschland)
Russisches Reich und der Bürgerkrieg 1918 bis in die 1920er: Bruch zwischen Stalin und Trotzki
In der Sowjetunion kam es nach der Oktoberrevolution von 1917, nachdem Trotzki den Ersten Weltkrieg mit dem Deutschen Reich im Frieden von Brest-Litowsk für Russland beendet hatte, zu einem fünfjährigen verheerenden Bürgerkrieg zwischen der von Trotzki aufgebauten Roten Armee und sehr unterschiedlichen oppositionellen Gruppierungen, insbesondere den Truppen der sogenannten „Weißen“ („Weiße Armeen“), den noch relativ starken Anhängern des vormaligen Zaren, der 1918 mit seiner Familie von den Bolschewiki in der Verbannung bei Jekaterinburg im Ural ermordet worden war.
Während des Bürgerkriegs wurden auch sozialrevolutionäre und anarchistische Bewegungen, die bei der Oktoberrevolution die Bolschewiki zunächst unterstützt hatten, niedergeschlagen. Ein relativ bekanntes Beispiel dafür ist die Niederschlagung des Aufstands des Kronstädter Sowjets. Weniger bekannt, jedoch größer in der Dimension, war die Unterwerfung der anarchistischen Bewegung der Machnotschina, einer Partisanenbewegung unter Führung des Bauernführers Nestor Machno in der Ukraine, die stark von den Ideen des anarchistischen Theoretikers Peter Kropotkins geprägt war. Die Machnowzi, die etwa drei Jahre lang den größten Teil der Ukraine kontrolliert hatten, hatten sich sowohl gegen die zaristischen „Weißen Armeen“ als auch später gegen die zunächst mit ihnen verbündete Rote Armee Trotzkis zu erwehren, bis sie schließlich 1922 den Bolschewikí unterlagen.
Der Bürgerkrieg, in dessen Folge es auch zu einer großen Hungersnot mit mehreren Millionen Todesopfern gekommen war, schwächte die junge Sowjetunion mit enormen sozialen Problemen. Dennoch waren die Bolschewiki am Ende erfolgreich und setzten die Vorherrschaft der kommunistischen Partei in Russland und den angegliederten Sowjetrepubliken durch.
Kommunistische Parteien bildeten sich weltweit seit der Dritten Internationale 1919, der Kommunistischen Internationale (Komintern), die auf Initiative Lenins in Abgrenzung zur zweiten, der Sozialistischen Internationale mit 30 Mitgliedsparteien gegründet wurde, und die durch die russische KP maßgeblich geprägt wurde, die über die Komintern ihren weltweiten Führungsanspruch über die kommunistische Bewegung geltend machte.
Die Erfahrung der Oktoberrevolution in Russland führte innerhalb der KPdSU zur Ansicht, dass vor einer Weltrevolution die Umsetzung des Sozialismus auch in einem Lande möglich sei, um die kapitalistische Staats- und Gesellschaftsordnung durch eine kommunistische zu ersetzen. Parteien, die sich dieser Position oder dem Führungsanspruch der KPdSU entzogen, wendeten sich in der Folgezeit teilweise wieder eher sozialdemokratischen Positionen zu. Spätestens ab 1924 waren daher nahezu alle Kommunistischen Parteien im Grunde lediglich nationale Sektionen der Komintern, ausgerichtet an den Vorgaben der KPdSU.
Nach dem Tod Lenins 1924 führte der Machtkampf um Lenins Nachfolge zum Bruch zwischen Stalin und Trotzki (→ Linke Opposition in der Sowjetunion). Gegen den ursprünglichen Willen Lenins konnte sich Stalin auch durch innerparteiliche Intrigen durchsetzen. Stalin war schon seit 1922 Inhaber des neu geschaffenen Amtes des Generalsekretärs der Partei, das später von ihm mit fast uneingeschränkten Machtbefugnissen ausgestattet wurde.
Neben Trotzki wurden mögliche Konkurrenten aus den Reihen der Unterstützer Stalins wie Sinowjew, Bucharin und Kamenew ausgeschaltet, in den 1930er Jahren im Zuge der sogenannten „Großen Säuberung“ schließlich hingerichtet. Trotzki wurde verbannt und anschließend außer Landes verwiesen. Seine Emigration führte ihn bis nach Mexiko.
Stalin passte den Demokratischen Zentralismus in der praktizierten Realität seinen persönlichen Vorstellungen an und festigte die Führungsrolle der KPdSU. Dabei räumte er einem nationalen Weg zum Kommunismus Priorität ein.
Trotzkismus und der Spanische Bürgerkrieg in den 1930er Jahren
Trotzki propagierte weiterhin einen strikten Kurs der Weltrevolution, den er in der Theorie der permanenten Revolution begründete. Während seiner Emigration baute er seine theoretische Arbeit weiter aus. In der Folge entstanden trotzkistische kommunistische Parteien, die schließlich 1938 die Vierte Internationale bildeten. 1940 wurde Trotzki in seinem mexikanischen Exil von einem Agenten Stalins, Ramón Mercader, ermordet.
Ein bedeutenderer Einfluss trotzkistischer Parteien blieb insgesamt auf nur wenige Staaten (etwa in Lateinamerika oder in Sri Lanka) begrenzt. Trotzkistische Parteien unterstützten in den 1950er und Anfang der 1960er Jahre unter anderem den am Ende erfolgreichen Unabhängigkeitskrieg der FLN in Algerien gegen Frankreich (siehe auch weiter unten).
Die spanische linkskommunistische Partei Partido Obrero de Unificación Marxista (POUM) spielte neben der anarchosyndikalistischen Gewerkschaft Confederación Nacional del Trabajo (CNT) während des Spanischen Bürgerkriegs gegen die Truppen des Generals Franco zwischen 1936 und 1939 eine relativ bedeutsame Rolle.
Die Sowjetunion belieferte als einzige Großmacht die Republik mit Waffen. Zuvor hatte Stalin vergeblich versucht, Großbritannien und Frankreich zu einem Eingreifen gegen die faschistischen Staaten Deutschland und Italien zu bewegen, die Franco massiv unterstützten. Die 1921 gegründete Partido Comunista de España (PCE; Kommunistische Partei Spaniens), zunächst eine kleine politische Kraft, erlangte eine dominante Stellung innerhalb der Volksfrontregierung der Republik. Die Kommunisten wandten sich gegen die von den Anarchisten ausgehende Revolution und versuchten das Kleinbürgertum auf ihre Seite zu ziehen. Weiterhin prägten sie mehr und mehr die Militärstrategie der Republik, was zusätzlich starke innenpolitische Friktionen hervorrief. Am 1. Mai 1937 kam es in Barcelona zwischen Kommunisten einerseits und Anarchisten und Linkskommunisten andererseits zu Straßenkämpfen.
Ähnlich wie Russland zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Spanien noch stark landwirtschaftlich geprägt. Die Anarchisten der CNT und deren militanter Arm, die Federación Anarquista Ibérica (FAI), hatten eine millionenstarke soziale Basis. Aufgrund der selektiven Waffenlieferungen, der innenpolitischen Verhältnisse und der Fehler der anarchistischen Führer im Umgang mit der Macht konnten die Kommunisten ihren Einfluss auf Kosten dieser Gruppe ausbauen. Auch die innerlich gespaltenen Sozialisten des Partido Socialista Obrero Español gerieten in den Sog des kommunistischen Einflusses. Der starke, vor allem in der Gewerkschaft verankerte „revolutionäre“ Flügel musste sich unterordnen.
Die POUM wurde von der PCE und von Stalin als konterrevolutionäre Organisation betrachtet, als politische Kraft ausgeschaltet und in die Illegalität getrieben. Gleichzeitig drängten die Kommunisten gemeinsam mit den Liberalen die Revolution in die Defensive und gingen auch physisch gegen Kollektive vor. Die entsprechende Konkurrenz zwischen PCE einerseits und POUM beziehungsweise CNT andererseits und der sich daraus letztlich entwickelnde ideologisch bedingte Zweifrontenkrieg trug mit dazu bei, dass am Ende des Spanischen Bürgerkriegs der von Adolf Hitler und Benito Mussolini unterstützte Franco siegte und die franquistische Diktatur Spanien 36 Jahre lang prägte. Die CNT, die POUM, die PCE und andere Parteien wurden darauf im Spanien unter Franco verboten. Franco konnte die Macht bis zu seinem Tod 1975 halten.
In der Bundesrepublik Deutschland der 1970er und 1980er Jahre gab es trotzkistische Parteien, zum Beispiel die politisch relativ unbedeutende Gruppe Internationale Marxisten (GIM), die an der Bundestagswahl 2005 teilnehmende PSG und verschiedene andere Kleinparteien.
Unter dem Faschismus in den 1930er und 40er Jahren: Untergrund, Widerstand und KZ-Haft
Spanien war der dritte faschistische Staat in Europa nach Italien (seit 1922) und Deutschland (seit 1933). Während der Zeit des Faschismus waren kommunistische Parteien in den jeweiligen Staaten verboten. Ihre Mitglieder wurden vielfach verhaftet oder (etwa im Deutschen Reich) in Konzentrationslagern interniert und dort oft auch ermordet, wenn sie nicht ins Exil fliehen konnten. So war etwa der Vorsitzende der KPD, Ernst Thälmann, ab 1933 elf Jahre interniert, bis er 1944 im KZ Buchenwald erschossen wurde. Der führende Theoretiker der italienischen KPI, Antonio Gramsci, starb 1937, ebenfalls nach elf Jahren Haft, im Gefängnis.
Einige Kommunisten setzten illegal im Untergrund ihre politische Aktivität unter lebensgefährlichen Bedingungen fort. In Deutschland sammelten sich Kommunisten beispielsweise in der Spionageorganisation „Rote Kapelle“, wo sie vor allem während des Zweiten Weltkrieges aus dem Untergrund im Widerstand gegen den Nationalsozialismus der Sowjetunion zuarbeiteten. Im Exil arbeiteten Kommunisten auch daran, die Struktur der Partei aufrechtzuerhalten und ihre Reorganisation nach dem Krieg vorzubereiten. Die Exil-KPD in Moskau unter Wilhelm Pieck propagierte ab 1935 eine Volksfront-Politik gegen den Faschismus, nachdem die Sozialfaschismustheorie aufgegeben worden war. Diese Volksfront-Politik war die Voraussetzung für die spätere Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED in der sowjetischen Besatzungszone 1946. Während des Zweiten Weltkrieges spielten vor allem in Frankreich, Albanien, Griechenland, Italien und Jugoslawien die jeweiligen kommunistischen Parteien eine führende Rolle im Kampf gegen die faschistische Besatzungsmacht und beeinflussten den Partisanenkrieg in bestimmender Funktion. Die Rolle der KPs im Kampf um die Befreiung vom Faschismus in diesen Ländern führte nach dem Krieg dazu, dass die jeweiligen kommunistischen Parteien auch unabhängig von der KPdSU einflussreiche Positionen erlangten. In Albanien (unter Enver Hoxha) und Jugoslawien (unter Josip Broz Tito) kamen die KPs nach der Befreiung an die Regierung und konnten über Jahrzehnte hinweg je unterschiedliche, eigenständige Formen des Kommunismus etablieren.
Sowjetunion 1924 bis nach 1945: Stalinismus bis nach Ende des Zweiten Weltkriegs
Auf dem 14. Parteitag der KPdSU 1925 wurde Stalins Position, sein Kurs und seine Thesen zum Aufbau des Sozialismus in einem Land gefestigt. Zur Zeit des Stalinismus in der UdSSR (1924–1953) folgten viele kommunistische Parteien anderer Länder dem Leitbild der KPdSU: Der „Demokratischer Zentralismus“ genannte Parteiaufbau kannte einen Parteikongress, auf dem die anwesenden Delegierten ein Zentralkomitee wählten, das dann das Politbüro wählte. De facto stellte das Politbüro allerdings eine unkontrollierte Machteinheit dar, und dominierte das Zentralkomitee, welches wiederum sicherstellte, dass die Wahlen auf dem Parteikongress „nach Wunsch“ abliefen.
In fast allen Ländern, in denen eine kommunistische Partei die Regierung stellte (namentlich in den Ostblockstaaten nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges), wurden zur Zeit des Stalinismus Oppositionsparteien verboten oder zwangsassimiliert. Stalin stattete sich mit diktatorischer Macht aus und baute um seine Person einen bis dahin beispiellosen Personenkult auf, der fast schon Züge religiösen Wahns annahm.
Am 1. Dezember 1934 kam Parteisekretär Sergei Mironowitsch Kirow bei einem Anschlag ums Leben. Stalin nahm dieses Attentat zum Anlass, tatsächliche oder auch nur vermeintliche Widersacher innerhalb und außerhalb der Partei bei den sogenannten stalinschen Säuberungen, die die „Große Tschistka“ (russisch: „Große Säuberung“) genannt wurden, vor allem zwischen 1935 und 1939 teilweise nach spektakulären Schauprozessen auszuschalten (vgl. Moskauer Prozesse). Wenn sie nicht hingerichtet wurden, dann wurden sie zu langen Freiheitsstrafen oder zur Verbannung verurteilt. Dazu wurde ein System von Straf- und Arbeitslagern, das schon in den 1920er Jahren unter Lenin eingerichtet worden war, ausgebaut: der sogenannte „Gulag“, den der Schriftsteller und Dissident Alexander Issajewitsch Solschenizyn durch seine Veröffentlichungen seit den 1970er Jahren einer weltweiten Öffentlichkeit bekannt machte. Es gibt unterschiedliche Schätzungen über die Zahl der Todesopfer im Gulag; sie reichen von einigen hunderttausend bis zu mehreren Millionen.
Wirtschaftlich versuchte Stalin, die UdSSR durch eine massive Industrialisierung und den Ausbau des Schienennetzes auf die Höhe der westlichen Industrienationen heranzubringen. Mit rigorosen Mitteln organisierte Stalin die Zwangskollektivierung der Landwirtschaft, wodurch viele Bauern ihre Existenzgrundlagen verloren. Ebenfalls rigoros bekämpfte er die orthodoxe Kirche in der UdSSR. Viele Angehörige des Klerus wurden umgebracht oder in Arbeitslager verbannt. In vielen Orten kam es zum Bildersturm in den orthodoxen Kirchen und zur Zerstörung der christlichen Insignien.
Mit dem Hitler-Stalin-Pakt vom August 1939, in dessen geheimen Zusatzprotokoll Polen und andere Gebiete Osteuropas zwischen Deutschland und der UdSSR aufgeteilt wurden, hoffte Stalin, seinen ideologischen Gegner Hitler von einem Krieg gegen die UdSSR abzuhalten. Stalin-Verteidiger vertreten die Auffassung, dass Stalin damit nur habe Zeit gewinnen wollen, um die Rote Armee bis zum drohenden Krieg zu verstärken. Als 1941 mit dem „Unternehmen Barbarossa“ dann doch der deutsche Überfall auf die Sowjetunion kam, waren Stalin und die Rote Armee zunächst überrascht und überrumpelt. Stalin war auf die Unterstützung durch die USA mit Waffenlieferungen über das Nordmeer angewiesen. Die deutsche Wehrmacht konnte zunächst in einem Vernichtungsfeldzug bis vor Moskau und nach Stalingrad (heute: Wolgograd) vordringen. Im Winter 1942/43 kam nach dem Sieg der Sowjetunion über die 6. deutsche Armee in der Schlacht von Stalingrad die Wende. Die Wehrmacht wurde zurückgedrängt und schließlich besiegt (vgl. auch Schlacht um Berlin). Der Sieg über die NS-Diktatur im „Großen Vaterländischen Krieg“ gab Stalin ab 1945 neuen Auftrieb.
Im Zuge des Krieges war 1943 die Dritte Internationale (Komintern) auch aus Rücksicht gegenüber den westlichen Alliierten USA und Großbritannien aufgelöst worden. Sie wurde 1947, nach Beginn des Kalten Krieges, nachdem die UdSSR ihren machtpolitischen Einfluss auf die neuen Ostblockstaaten ausgedehnt hatte, durch das Kommunistische Informationsbüro (Kominform) ersetzt, das die KPs insbesondere Osteuropas noch stärker als zuvor den Vorgaben der KPdSU unterzuordnen versuchte. Schließlich löste sich auch das Kominform bis 1956/1957 im Zuge der späteren Entstalinisierung und der von der KPdSU nicht mehr aufzuhaltenden sich unabhängig von ihr auszubildenden kommunistischen Ideologien, vor allem in China, auf. Dennoch behielt die KPdSU auch danach bis zum Niedergang der UdSSR um 1990/1991 weiterhin einen bedeutenden, wenn auch nach und nach abnehmenden Einfluss auf viele KPs in anderen Ländern.
Entwicklung kommunistischer Parteien bis Ende der 1940er Jahre
Europa
In der nach dem Ersten Weltkrieg 1918 gegründeten Volksrepublik Ungarn kam es im März 1919 zur Machtübernahme der KP Ungarns unter Béla Kun, der dort eine Räterepublik gründete, die jedoch nur etwa 4 Monate Bestand hatte und schon Anfang August 1919 durch eine konservativ-autoritäre Regierung beendet wurde.
Die KP Finnlands, die nach ihrer Gründung 1918 zunächst eine große Bedeutung hatte, büßte diese nach dem Finnischen Bürgerkrieg im selben Jahr wieder ein. Einen größeren Einfluss erlangte sie wieder, als Stalin dort während des Sowjetisch-Finnischen Winterkriegs 1939/1940 eine kommunistische Regierung unter Otto Wille Kuusinen einsetzte.
In der Illegalität Spaniens wurde 1942 eine neue kommunistische Partei aufgebaut, die aus dem Exil von 1942 bis 1960 von Dolores Ibárruri („La Pasionaria“) und später, ab 1960 von Santiago Carrillo geleitet wurde. (Zu Spanien bis 1939 siehe weiter oben)
Weitere KPs spielten neben den schon genannten bis 1945 und viele auch danach, jedenfalls in Westeuropa, kaum eine gewichtige politische Rolle. – Abgesehen von den KPs Osteuropas im Zuge der sowjetischen Hegemonie nach dem Zweiten Weltkrieg (siehe weiter unten).
Die meisten europäischen KPs wurden zwischen 1918 und 1923 gegründet und gingen oft aus Abspaltungen der sozialdemokratischen oder sozialistischen Parteien der jeweiligen Staaten hervor. Sie richteten sich zumindest bis 1945 vornehmlich an der UdSSR aus und waren nationale Sektionen der Komintern. Zusammengefasst wurden in Europa beispielsweise in folgenden Ländern kommunistische Parteien gegründet:
- 1918 in Russland, den Niederlanden, Österreich, Ungarn und in Finnland
- 1919 in Deutschland, Jugoslawien, Portugal und Dänemark
- 1920 in Frankreich, Griechenland und Großbritannien
- 1921 in Italien, Spanien, Belgien, Luxemburg, Schweden und der Schweiz (dort 1940 verboten, 1944 als „Partei der Arbeit der Schweiz“ (PdA) wieder neu gegründet)
- 1923 in Norwegen
- 1941 in Albanien
Frankreich
Die Kommunistische Partei Frankreichs (KPF; französisch: Parti communiste français, PCF) wurde 1920 gegründet. Unter dem Vorsitz von Maurice Thorez erreichte die Partei bei den Wahlen 1936 15,3 % der Wählerstimmen und unterstützte die sozialistische Volksfrontregierung unter Léon Blum. Die KPF-Führung folgte stets bedingungslos den Anweisungen der Komintern aus der Sowjetunion. Die Unterstützung des Hitler-Stalin-Paktes brachte ihr nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges 1939 ein verheerendes Parteiverbot ein. Gegen die im Juni 1940 folgende deutsche Besetzung Frankreichs engagierte sich die KPF seit dem Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion im Sommer 1941 umso stärker in der Résistance. Dieses Engagement bescherte der Partei nach der Befreiung vom Faschismus einen starken Rückhalt in der französischen Nation. In der Vierten Republik wurde die KPF zu einer Massenpartei. Bei den Wahlen 1946 erreichte sie 28,6 % der Wählerstimmen.
(Weitere Entwicklung der PCF siehe weiter unten)
Italien
Die Kommunistische Partei Italiens (KPI, italienisch Partito Comunista Italiano – PCI) wurde 1921 von Amadeo Bordiga, Antonio Gramsci und Palmiro Togliatti gegründet. Sie ging aus der Sozialistischen Partei Italiens PSI (Partito Socialista Italiano) hervor. Nach der Machtergreifung des Faschismus unter Benito Mussolini agierte die Partei, nachdem sie 1926 verboten worden war, aus dem Untergrund heraus gegen den Faschismus. Gramsci wurde verhaftet und starb 1937 kurz nachdem er aus dem Gefängnis entlassen wurde, wo er sich weiter als kommunistischer Theoretiker betätigt hatte und einige Grundlagen für die spätere Entwicklung des Eurokommunismus, der maßgeblich von der italienischen KP ausgehen sollte, erarbeitet hatte. Amadeo Bordiga wurde aufgrund seiner Opposition gegenüber dem stalinistischen Kurs der Partei 1930 ausgeschlossen. Er war bis zu seinem Tode 1970 aktiv und leitete die 1943 gegründete Internationale Kommunistische Partei.
Während des Zweiten Weltkrieges spielte die verbotene PCI eine führende Rolle im italienischen Widerstand. Ab 1945 war die Partei mit zu der Zeit 1,8 Millionen Mitgliedern mitgliederstärkste KP Westeuropas und übte danach zeitweise wesentlichen Einfluss auf die Politik des demokratischen Italien aus. Die PCI prägte nach dem Krieg in ihrer zunehmenden Abgrenzung zur Politik der KPdSU in der UdSSR auch die Entwicklung einiger westeuropäischer KPs insgesamt.
(Weitere Entwicklung der PCI siehe weiter unten)
Griechenland
Die Kommunistische Partei Griechenlands KKE (Kommounistikó Kómma Elládas) ging 1920 aus der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei hervor. Unmittelbar nach ihrer Gründung wurde sie schon verboten und arbeitete zunächst aus der Illegalität heraus weiter. Während des Zweiten Weltkrieges dominierte die KKE im Widerstand gegen die deutsche Besatzung die Nationale Befreiungsfront (EAM) und die Volksbefreiungsarmee ELAS. Nach der Befreiung von den Nationalsozialisten kam es 1944 zum Bürgerkrieg in Griechenland (Griechischer Bürgerkrieg), bei dem die Partei aber nicht ihr Ziel, die Macht im Land zu erringen, erreichte. 1947 erneut verboten, wurden ihre letzten Kämpfer 1949 endgültig von Regierungstruppen geschlagen.
(Weitere Entwicklung der KKE siehe weiter unten)
Belgien
Die Kommunistische Partei Belgiens wurde 1921 gegründet. Sie bestand bis 1989.
Jugoslawien
Die Kommunistische Partei Jugoslawiens wurde 1919 gegründet, jedoch schon 1920 verboten, obwohl sie innerhalb des einen Jahres schon zur drittstärksten Partei im Land geworden war. In den 1940er Jahren prägte die Partei den Widerstand gegen die deutschen Besatzer. Der kroatische General Josip Broz Tito, der den Partisanenkrieg gegen die Nationalsozialisten besonders effektiv organisierte, wurde schon während des Krieges zu einer charismatischen Leitfigur der jugoslawischen Kommunisten. Die KP schaffte es aus eigener Kraft, 1943 eine provisorische Regierung zu bilden. Nach dem Krieg verfolgte Jugoslawien unter Tito mit dem Aufbau einer föderativen Staatsstruktur und einer Arbeiterselbstverwaltung einen eigenen, unabhängigen Weg zum Kommunismus, was 1948 zum Zerwürfnis mit Stalins KPdSU in der UdSSR und zum Ausschluss aus dem Kominform führte.
(Entwicklung nach 1945 siehe weiter unten)
Albanien
Die Kommunistische Partei Albaniens wurde im November 1941 gegründet. Sie spielte eine führende Rolle im Widerstand der nationalen Befreiungsfront gegen die Achsenmächte Deutschland und Italien während des Zweiten Weltkrieges. Im November 1944 war das Land vom Faschismus befreit. Nach dem Krieg setzte der Vorsitzende der KP Enver Hoxha mit seiner „Partei der Arbeit“ eine am Stalinismus ausgerichtete Ein-Parteienherrschaft durch.
(Entwicklung nach 1945 siehe weiter unten)
Nordamerika und Australien
Auch in anderen Kontinenten kam es um den Anfang der 1920er Jahre zur Gründung von kommunistischen Parteien. In den USA (gegründet 1919), Kanada (gegründet 1921) und Australien (gegründet 1920) hatten die KPs so gut wie keine nennenswerte Bedeutung in der offiziellen Politik der jeweiligen Staaten.
Insbesondere in den USA waren Kommunisten und andere Sozialisten zeitweise besonderen Repressionen ausgesetzt. Schon lange vor der McCarthy-Ära der 1950er Jahre (siehe weiter unten), war die Furcht vor dem Einfluss kommunistischer Bewegungen, kurz nach der russischen Oktoberrevolution, um 1920 herum besonders stark. Ein bekannt gewordenes Beispiel für die US-amerikanische Empfindlichkeit gegenüber Kommunisten und anderen linken Parteigängern war der Prozess gegen die beiden aus Italien stammenden Arbeiter, der anarchistischen Einwanderer Nicola Sacco und Bartolomeo Vanzetti, denen unter fadenscheiniger Beweisführung 1920 ein Raubmord vorgeworfen wurde. Entlastungsmaterial ließ man verschwinden, wenn man es nicht anderweitig unterdrücken konnte. Sacco und Vanzetti wurden zum Tode verurteilt und 1927 – gegen die Proteste einer internationalen Massenbewegung für ihre Freilassung – nach sieben Jahren in der Todeszelle auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet. Erst 1977 wurden sie posthum rehabilitiert. Heute gilt als unbestritten, dass die beiden unschuldig waren und ihre Verurteilung, bedingt durch den verbreiteten Antikommunismus in den USA, politisch motiviert und von den entsprechenden Kreisen gewollt war.
(Weitere Entwicklung in den USA siehe weiter unten)
Lateinamerika
Die KPs, die zwischen 1919 und den 1930er Jahren in vielen Staaten Südamerikas und Mittelamerikas gegründet wurden, spielten dort oft wichtigere Rollen als in den industrialisierten Staaten der außereuropäischen Kontinente, auch wenn die meisten von einer Regierungsbeteiligung ausgeschlossen blieben. Bis Ende der 1940er Jahre war nur die KP Chiles 1938 an einer Regierung in Chile beteiligt.
Die erste KP in Lateinamerika war diejenige Argentiniens, gegründet 1918. Es folgten die KP Mexikos (PCM) 1919, dann die Uruguays 1920, Brasiliens (PCB) 1922, Kubas (Kommunistische Partei Kubas) 1925, Perus 1928, die KPs Kolumbiens, Costa Ricas, Venezuelas (Partido Comunista de Venezuela) 1931 und Ecuadors (Partido Comunista del Ecuador) 1931 und die KP Nicaraguas 1937.
(Weitere Entwicklung in Lateinamerika siehe weiter unten unter Kalter Krieg und Nach dem Kalten Krieg)
Afrika
In Afrika spielten kommunistische Parteien erst nach dem Zweiten Weltkrieg im Zuge der dortigen Entkolonialisierung und teilweise im Rahmen von mit durch den Kalten Krieg bedingten Stellvertreterkriegen eine bedeutendere Rolle (siehe weiter unten).
Asien
Mit Ausnahme der heutigen Volksrepublik China (siehe weiter unten) und der Mongolei (siehe ebf. weiter unten) war die Rolle der asiatischen KPs ähnlich wie in Afrika hauptsächlich erst nach dem Zweiten Weltkrieg von größerer Bedeutung. Jedoch wurden in einzelnen asiatischen Staaten und Kolonien auch schon relativ früh KPs gegründet, so zum Beispiel neben China und Mongolei …
- In der damals noch britischen Kolonie Indien die in den 1920er-Jahren gegründete Communist Party of India, deren Einfluss ab 1942 in den indischen Gewerkschaften stark anwuchs.
- In Indonesien die ebenfalls 1920 gegründete Kommunistische Partei Indonesiens.
- In Japan wurde 1922 die Kommunistische Partei Japans gegründet, die zeitweise auch ins japanische Parlament gewählt wurde, aber auf nationaler Ebene ohne entscheidenden Einfluss blieb, im Gegensatz zur allgemein eher parteipolitisch unorganisierten Gemeindeebene, wo sie die Partei mit den meisten aggregierten Sitzen ist.[2] Zudem ist sie mit 400.000 Mitgliedern in 24.000 Ortsverbänden die größte nichtregierende kommunistische Partei der Welt.
- Die 1925 in Chōsen gegründete KP Koreas kam im Zuge des Zweiten Weltkrieges in Nordkorea an die Macht (siehe weiter unten), wo sie bis heute unter ihrem jetzigen Namen „Partei der Arbeit Koreas“ regiert.
- Die während des Kalten Krieges an wichtiger Bedeutung gewinnende Kommunistische Partei Vietnams wurde 1930 von Ho Chi Minh in Hongkong als Kommunistische Partei Indochinas gegründet und 1951 in Lao Dang (Partei der vietnamesischen Werktätigen) umbenannt. Sie ging nach dem Gefecht bei Điện Biên Phủ letztendlich als Sieger im Indochinakrieg von 1946 bis 1954 gegen die Kolonialmacht Frankreich hervor. Ab 1954 wurde sie die führende Partei in der kommunistischen Volksrepublik Nordvietnam. Von der Indochinesischen Kommunistischen Partei spaltete sich die Laotische Revolutionäre Volkspartei ab.
- Im Iran wurde 1941 die kommunistische Tudeh-Partei (übersetzt: Volkspartei) gegründet, die wegen Verboten lange Zeit in der Illegalität arbeitete.
- Im Irak gab es seit 1934 die Irakische Kommunistische Partei (IKP); 1958 war sie maßgeblich am Sturz der Monarchie beteiligt. Nach der Machtübernahme Saddam Husseins im Jahr 1979, wurde die IKP verboten.
- In Palästina die Kommunistische Partei Palästinas
- Im von Frankreich beherrschten Syrien und Libanon wurde 1924 die Syrisch-Libanesische Kommunistische Partei gegründet, die sich 1944 in die Syrische Kommunistische Partei und die Libanesische Kommunistische Partei spaltete