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Liste von Fabelwesen

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Liste von Fabelwesen
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Dies ist eine Liste von Fabelwesen. Generell kann man menschliche, tierische und Mensch-Tier-Mischwesen unterscheiden. Jedes Wesen ist nur einmal aufgeführt.

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„Welche furchterregenden Gestalten und Schatten säumten seinen Weg inmitten des trüben und gespenstischen Scheins einer verschneiten Nacht!“ (Washington Irving, Die Legende von Sleepy Hollow)

Fabelwesen nach Lokalität

Zusammenfassung
Kontext

Allgemein und International

Die folgende Liste beinhaltet Fabelwesen und Fabelwesengattungen, die kultur- und kontinentübergreifend bekannt sind.

Menschliche Gestalt

  • Anhaltergeist – (auch geisterhafter Anhalter, verschwindender Anhalter, verschwundener Anhalter, Phantomanhalter, oder ...Tramper / -tramper) Jemand steigt in ein Fahrzeug, spricht meistens mit dem Fahrer und verschwindet dann, oft aus dem fahrenden Wage und ohne Erklärung – fast überall auf der Welt bekannt und ähnliche alte Überlieferungen:
    Der Apostel Philippus stieg auf einen vorbeifahrenden Wagen des Eunuchs der Kandake, bekehrte und taufte ihn. Dann entrückte ein Engel Philippus und der Eunuch sah ihn nicht mehr. Auch die Legende des Heiligen Christophorus hat Ähnlichkeiten.
    Eine Magd bat im Jahr 1602 einen Pfarrer und zwei Bauern, sie begleiten zu dürfen. In einem Gasthaus aßen sie etwas und die Magd bestellte einen Krug Bier. Als der Wirt das erste Mal Bier brachte, war der Krug mit Malz gefüllt, das zweite Mal mit Eicheln und schließlich mit Blut. Die Magd erklärte, dass es dieses Jahr viel Getreide und Obst geben werde, aber auch Krieg und Pest. Dann verschwand sie spurlos.
    Auf Hawaii reist die Feuer- und Vulkangöttin Pele in der Gestalt einer schönen jungen Frau oder einer älteren Frau mit weißem Haar, manchmal in Begleitung eines kleinen weißen Hundes und immer mit einem roten Muumuu bekleidet, inkognito durch die Straßen. Wenn Passanten anhalten, um ihr zu helfen, belohnt sie sie und verschwindet. Gelegentlich warnt sie selbst vor Vulkanausbrüchen und die Passanten sind dann verpflichtet, andere zu warnen, um beim nächsten Ausbruch kein Unglück zu erleiden.
    Oft aber ist es der Geist eines Verstorbenen, manchmal ein Rachegeist, und meistens eine Frau, die der Fahrer oder Reiter ahnungslos als „Anhalter“ mitnimmt. Einige Phantomanhalter sprechen Prophezeiungen und Warnungen aus, bevor sie verschwinden. Manche Erzählungen kehren das Szenario um: der Anhalter erfährt später, dass der Fahrer in Wirklichkeit die Person ist, die zuvor gestorben ist.
    Ähnlichkeiten hat auch die Geschichte von zwei Zugreisenden: einer fragt, ob der andere an Geister glaubt oder welche gesehen hat. Dieser antwortet, dass er noch nie Geister gesehen oder an sie geglaubt habe. Der Frager bezweifelt dies und verschwindet. Verwandte
  • Apokalyptische Reiter – Boten der nahenden Apokalypse, im Volksglauben heißen sie meistens „Sieg“ (erster Reiter mit Bogen oder Armbrust und Siegeskranz oder Krone auf weißem Pferd), „Krieg“ (Tod durch Kriege, Schwert, rotes Pferd) und „Hunger“ (Tod durch Hunger, Waage, schwarzes Pferd). Der vierte Reiter heißt „der Tod“ und die Hölle zieht hinter ihm her (bisweilen Skelett mit Sichel oder Sense auf einem grünlichen oder fahlen Pferd). In neueren Überlieferungen gibt es einen fünften Reiter mit den Namen „Pestilenz“, „Pest“, „Seuche“ oder „Krankheit“ (Tod durch Krankheit), der manchmal den ersten Reiter (Sieg) ersetzt. Siehe auch Kopflose Reiter, Schimmelreiter, personifizierter Tod, Wilde Jagd
  • Bigfoot – (auch Sasquatch) großes menschenähnliches Wesen mit dichtem Pelz in dichten Wäldern Nordamerikas
  • Bloody Mary – (auch unter den Namen Mary Worth, Mary Whales, Mary Jane und Svarta Madame (Schweden) bekannt) rachsüchtiger Geist, der in Spiegeln haust. Siehe auch Arme Seele Verwandte: Black Annis, Bloody Bones, Bloody Cap, Madame Koi Koi
  • Dämonischer Liebhaber – (auch dämonische Verführerin oder Verführer) übernatürliche Wesen weiblichen oder männlichen Geschlechts, deren Eigenschaften sich für ihre irdischen Partner (und eventuell für sie) als verhängnisvoll erweisen wie Dämonen, Feen, Meerjungfrauen, Nixen, Nymphen, Teufel, Untoter, Vampire, Wiedergänger. Siehe auch Mahrtenehe, Teufelsbuhlschaft
  • Elfen – (auch Albe, Elben oder Alfen) heterogene Gruppe der kunstfertigen Naturgeister, ursprünglich aus der nordischen Mythologie. Später wird in der Snorra-Edda unterschieden zwischen den
    • Lichtalben (Ljósálfar), die originären Alben in Álfheim, werden gelegentlich mit den Elfos, Ellyllons, „guten Feen“, Seelies und Sídhe gleichgesetzt. Aus den Spiritualia nequitie in celestibus (hier etwa „nichtsnutzige“ oder „böse Geister im Himmel“) und geflügelten Sylphen (Nympha silvestris = „Waldnymphe“) entwickelten sich die Elfen mit Insektenflügel (seltener Fledermausflüge wie Nachtalben), und später meist zart und klein dargestellt. Die etwa schmetterlingsgroßen, häufig blumenbewohnenden Elfen werden auch „Blumenelfe“ und „Blumenfee“ genannt, hingegen heißen die etwa menschengroßen Elfen oft Elben. Siehe auch Tylwyth Teg, Túatha Dé Danann in der keltischen Mythologie.
    • Schwarzalben (Svartálfar) in Svartálfaheim (unter der Erde, teilweise mit den Zwergen gleichgesetzt)
    • Dunkelalben (Dökkálfar, bisweilen auch mit Zwergen oder den „bösen Feen“ und Unseelies gleichgesetzt)
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Älvalek (Elfenspiel, auch Tanzende Feen) von August Malmström (1866)

Der Oberbegriff „Elfenwesen“ beschreibt wie früher der Begriff „Fee“ übernatürliche, aber nicht göttliche Wesen, insbesondere aus der germanischen und keltischen Sagenwelt.

  • Fee – Wesen mit übernatürlichen Kräften, meist weiblich, seltener männlich, den „bösen Hexen“ gegenübergestellt. Ursprünglich beschrieb der Begriff „Fee “(„fay“, „fairy“, „fairy folk“) keltische Sagenfiguren und wurden auf alle übernatürliche, aber nicht göttliche Wesen, unabhängig von Geschlecht und Größe, übertragen. Die Vier-Elemente-Lehre von Thomas von Cantimpré mit den „Hornet demons“ (Hornissendämonen) wurde insbesondere im französischen und im englischen Raum aufgegriffen und die Feen wurden zu Elementarwesen und Naturgeistern: die Neptuni schwimmen im Wasser, die Incubi wandern auf der Erde, die Dusii (hier wohl nach dem gallischen Gott und Dämon Dusios benannt) wohnen unter der Erde und die Spiritualia nequitie in celestibus (hier etwa „nichtsnutzige“ oder „böse Geister im Himmel“) leben in der Luft wie die geflügelten Sylphen (Nympha silvestris = „Waldnymphe“). Aus ihren entwickelten sich die Feen mit Insektenflügel (meist Schmetterlingsflügel), oft zart und schön dargestellt. Die etwa schmetterlingsgroßen, häufig blumenbewohnenden Feen werden auch „Blumenfee“ und „Blumenelfe“ genannt.
    • Verwandte: Fanferlüsch, Féetauds, Hada, Grottenfee, Karabossa, Margot la Fée, Morgan le Fay, Nimue
    • Ähnliche Wesen: Elfen, Huldra, Iele, Nymphe, Oberon, Rusálka, Salige Frau, Samodivas, Sídhe, Sylphe, Vila, Weiße Dame, Zana, Zână
      Die fairies und fairy folk in Großbritannien und Irland:
    • Seelie und Unseelie: die Licht- und Dunkelelfen (Ljósálfar und Dökkálfar) der germanischen Überlieferungen korrespondieren mit den schottischen fairies, die dem Seelie Court und dem Unseelie Court angehören. Seelies und Seelie-wight (etwa „gesegnete Wesen“, wight = „Wicht“) werden von Menschen um Hilfe gebeten, warnen diejenigen, die sie versehentlich beleidigt haben, und erwidern menschliche Freundlichkeit mit Gefälligkeiten. Eine „gute Fee“ rächt jedoch Beleidigungen und kann zu Unfug neigen (mögliches Äquivalent ist der Wortbestandteil „sili“ in walisischen Feennamen). Die Unseelies dagegen sind „finster veranlagte“ Feen, die unbegründet Menschen angreifen. In einigen irischen Überlieferungen können ähnliche Gruppen von Feen beobachten: die verspielten, oft auch sanften Sidhe, die „Musik und Tanz“ lieben; und die oft kleinen, bösartigen Wesen, die dem Teufel verbunden sein sollen.
    • Trooping Fairy und Solitary Fairy: Zudem sieht William Butler Yeats bei den irischen fairies, die in Gemeinschaften leben und für ihren Gesang und Tanz bekannt sind (trooping fairies). Sie können Menschen gegenüber freundlich sein, müssen es aber nicht. Hingegen leben die solitary fairies als Einzelgänger allein und neigen eher dazu, Schaden anzurichten. Eine dritte Gruppe bemerkt Katharine Mary Briggs: die „domesticated fairies“ (etwa „häusliche Feen“), die in kleinen Familiengruppen leben.
    • Bei dem Tylwyth Teg, die „walisischen Feen“, beobachtete William Wirt Sikes fünf Gruppen: die oft gutwilligen Ellyllon (Elfen), Bwbachod (Hausgeister, Hauskobolde), die Coblyns (Minengeister) und die Gwragedd Annwn (Wasserfrauen) sowie die meist böswilligen Gwyllion (Berggeister, Ungeheuer, ähnlich wie Hexen).
      Die „kornischen Feen“ Cornwalls werden manchmal unterteilt in Kleine Leute (hier wohl ähnlich wie die Tylwyth Teg), Spriggans, Piskies, Buccas und Knockers und die (ursprünglich englischen) Brownies.
  • Flaschengeist – menschenähnlicher Geist, der in einem Gefäß gefangen ist und seinem Befreier Wünsche erfüllt. Siehe auch Dschinn, Familiar, Toyol (Kuman thong); Verwandte: Flaschenkobold, Galgenmännlein (Alraune)
  • Fliegender Holländer – Kapitän, der durch einen Fluch dazu verdammt worden ist, bis zum jüngsten Tag mit seinem Gespensterschiff auf dem Meer umherzuirren
  • Gnom – kleinwüchsiges Wesen, unter der Erdoberfläche lebend, dem Bereich der Erde zugeordnet; meist wird im englischsprachigen Raum der Zwerg als gnome (garden gnome) übersetzt, seltener als dwarf. Siehe auch Kobold
  • Goblin – bösartiger Plagegeist oder grotesk hässliches koboldähnliches Wesen; meist wird im englischsprachigen Raum Kobold als goblin übersetzt. Siehe auch Hobgoblin
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Bockreiterin (Albrecht Dürer, um 1500)
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Illustration zum Buch Zur See, von 1885
  • Klabautermann – (auch Kalfatermann, Klabattermann) Schiffsgeist und Kobold, warnt den Kapitän bei Gefahren
    • Weitere Namen: Kaboutermanneken (kurz auch Kabouter, Niederlande), Klabaternik (Polen), Klabautermanden (Dänemark), Klaboltermaan (Nordfriesland), Kotermann (Estland)
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Troll von Theodor Kittelsen (1911)

Menschliche oder tierische Gestalt, menschliches Mischwesen

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„Der Pflug und der Erdgeist“ (George William Russell, 1913)
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Fabeltier, Drache, Glasmalerei; Österreich 15. Jahrhundert

Tiergestalt, tierisches Mischwesen

Pflanzengestalt

Mediterraner Raum und Orient

Fabelwesen aus Spanien, (Süd-)Frankreich siehe hier unter Nord-, Mittel- und Westeuropa; Fabelwesen auf dem Balkanhalbinsel (außer Griechenland) siehe hier unter Osteuropa, weitere Fabelwesen hier unter Asien

Menschliche Gestalt

Menschliche oder tierische Gestalt, menschliches Mischwesen

Tiergestalt, tierisches Mischwesen

Europa

Deutschsprachiger Raum

Fabelwesen aus Deutschland, Deutschschweiz, Österreich, Liechtenstein, Luxemburg, Elsass, Südtirol, teils aus ehemaligen Ostgebieten (Ostpreußen, Pommern, Schlesien, Siebenbürgen, Sudetenland). Fabelwesen aus Ostbelgien siehe hier unter Mittel- und Westeuropa, Fabelwesen der sorbischen Mythologie, Sagen und Märchen aus der Lausitz siehe hier unter Osteuropa.

Menschliche Gestalt
Menschliche oder tierische Gestalt, menschliches Mischwesen
Tiergestalt, tierisches Mischwesen

Nordeuropa

Fabelwesen aus Finnland, Island und Skandinavien

Menschliche Gestalt
  • Askeladden – (auch Espen Askeladd, Oskeladden, Tyrihans) sehr kleiner Mann, meist der jüngste Sohn und kleiner Bruder, in norwegischen Märchen und Sagen, in denen er als Protagonist und Held auftritt. Verwandte: Däumling
  • Berserker - im Rausch kämpfender Mensch, der sich in einen Bären verwandelt; siehe auch Beorn, Wertier, Werwolf
  • Draugr – Toter, der in seinem Grabhügel weiterlebt. Siehe auch Nachzehrer
  • Grýla – Ungeheuer auf Island, später dargestellt als hässliche, gierige trollähnliche Alte
  • GullveigWanen-Göttin der germanischen Mythologie
  • Huldra – (auch Huld, Hulder) Naturgeist in Norwegen, meist beschrieben als wunderschöne Waldfee mit langen blonden Haaren und ein Schweif, betört Männer mit ihrem Gesang und bringt sie vom Weg ab, ist aber meist wohlwollend, selten tötet sie Männer. Verwandte: Deer Woman, Korrigan, Kitsune, Nymphe, Skogsrå, Sirene, Sylphe, Uldra
  • HuldrekallNaturgeist in Skandinavien, als abstoßend beschrieben
  • Huldufólk – (auch verborgene Menschen, verborgene Leute,Trollvolk) Álfar (= „Elfe“) auf den Färöern, in Island, Norwegen und früher auch in Dänemark (dort huldrefolk genannt); siehe auch Huldra, Uldra, Kleine Leute
  • Idise – (auch Dise) weibliche Geburtshelferinnen, Schutzgeister, Schlachthelferinnen und Totengeister aus der nordischen Mythologie. Siehe auch Walküre
  • – gibt auf Haus, Hof und Tiere acht, lebt auf Dachboden
  • Nisse – Kobold und Hausgeist in Dänemark, Norwegen und Schonen, in Nordschleswig (Südjütland) der Nis Puk; in Schweden ähnlich der Tomte und in Finnland Tonttu. Siehe auch Kleine Leute
  • Nornen – Trias von meist alten Schicksalsfrauen aus der nordischen Mythologie: Urd (Schicksal; Vergangenheit), Verdandi (das Werdende; Gegenwart) und Skuld (Schuld; das, was sein soll; Zukunft). Siehe auch Moiren, Parzen
  • Skogsrå – (auch Skogsrået, Skogsfrun (= „Herrin des Waldes“, „Waldfrau“), Skogssnuvan, Skogsnymfen (= „Waldnymphe“), Råndan, in Finnland metsänneitsyt (= „Jungfrau des Waldes“) oder haapaneitsyt („Espenmädchen“)) Naturgeist in Schweden und Finnland, beschrieben als kleine, schöne Frau, aber oft einen Schwanz oder eine Haut wie Baumrinde. Heterogerne Charakter: bringt Männer vom Weg ab und verführte sie. Siehe auch Deer Woman, Fee, Huldra, Nymphe, Kitsune, Rusálka, Salige Frau, Samodivas, Sylphe, Uldra, Vila, Zana, Zână
  • Slattenpatten – (auch Slattenlangpat) weiblicher Naturgeist in Dänemark mit langen Brüste „bis zum Knie“, können über die Schulter geworfen werden, damit ein Kind stillen kann oder wenn sie gejagt wird, symbolisiert Fruchtbarkeit. Das Wesen wird auch als hässliche „Ellekone“ (Elfenfrau) bezeichnet, das im Gegensatz zu den „Ellepige“ (Elfenmädchen), die den Männern durch ihre Schönheit die Seelen stahlen. Nacht stiehlt die Slattenpatten Brot, zur Abwehr wird ein Kreuz in Brot und Gebäck geritzt. Wenn sie jemandem folgt, kann man ihr entkommen, indem man auf die Felder über die Pflugfurchen rennt. Sie kann nicht über die mit einem Stahlpflug gepflügte Furchen gehen, denn die Unterirdischen mögen keinen Stahl. Auch kann sie nicht über fließendes Wasser springen. In Sagen wird erzählt, das die Slattenpatten von Valdemar Atterdag (auch König Volmer genannt) mit seinen Hunden als Wilde Jäger gejagt wird. Siehe auch Langtüttin, Ojancana, Unterirdische; zur „Ellepige“ Fee, Huldra, Huldufólk, Skogsrå
  • Stalo – (Stallo, auch Staalo, Stállo, Stállu) Gestalt der samischen Sagen, als Menschenfresser, Riese, Troll, Dämon oder Teufel dargestellt. Häufig in Einöden oder Wäldern zu begegnen. Wegen seiner Dummheit, Leichtgläubigkeit oder Plumpheit wird er von den kleineren Samen überlisten, das Verhältnis zu ihm ist jedoch nicht immer feindlich.
  • Tomte – Kobold und Hausgeist in Schweden, ähnlich der Tonttu in Finnland, der Nisse in Dänemark, Norwegen und Schonen und der Nis Puk in Nordschleswig (Südjütland). Siehe auch Kleine Leute
  • Tonttu – Kobold und Hausgeist in Finnland, ähnlich der Tomte in Schweden, der Nisse in Dänemark, Norwegen und Schonen und der Nis Puk in Nordschleswig (Südjütland). Siehe auch Kleine Leute
  • Uldra – unterirdisch lebende Wesen in Lappland mit spitzen Zähne und behaartes Gesicht. Laut Mythologie Herrscher über das Großwild, darunter Rentiere. Freundliche Wesen, wenn sie nicht stören werden. Dann könnten sie sich auf schlimme Weisen rächen. Wird auch Huldravolk (Huldrafolk) und kleines Volk genannt; siehe auch Deer Woman, Huldra, Huldufólk,Skogsrå, Sylphe
  • Walküre – weibliches Geistwesen im Gefolge des Göttervaters Odin, auch bei der Wilden Jagd; siehe auch Totengeist
  • Wanen – zweites Göttergeschlecht aus der germanischen Mythologie, siehe auch Asen, Jötunn
Menschliche und tierische Gestalt, menschliches Mischwesen
Tiergestalt, tierisches Mischwesen

Mittel- und Westeuropa

Fabelwesen unter anderem aus Belgien, Frankreich, Großbritannien, Irland, Niederlande, Portugal, Spanien

Menschliche Gestalt
  • Alberich - bekannt als Zwerg, der den Nibelungenhort hütet und eine Tarnkappe besitzt. In der germanischen Mythologie König eines Geschlechts von Zwergen oder von Elfen, entsprechend dem nordischen Andwari und Oberon. Siehe auch Arawn, Erlkönig, Gwynn
  • Alocer – Großherzog der Hölle und „unhimmlischer Engel“, eine der 72 Dämonen des Solomon. Siehe auch Ars Goetia
  • Anjana (auch Jana, Moura (Portugal), Xana) feen- und nymphenähnliche Naturgeister (Duendes), beschrieben als schöne Frauen mit langem, wallendem Haar, das sie täglich stundenlang kämmen. Kleiden sich in Kleider aus Sternen oder Sternenstaub und tragen prächtige Perlen und Blumenkränze. Je nach Region meist klein – kaum größer als eine Blume –, können aber auch Menschengröße oder größer werden. Leben in Brunnen, Quellen, Flüssen, Teichen, Seen und Höhlen, kommen meist nur nachts hervor, hüten Schätze, hilfreich für die, die sie wirklich brauchen, unter anderem zur Flucht vor den bösartigen Ojancanus. Wird oft mit den Elfos („Elfen“) und Hadas („Feen“) gleichgesetzt. Siehe auch Nymphe, Zana, Zână
  • Ankou – Totengeist in der bretonischer Überlieferung
  • Ahasver – Mensch unbekannter Herkunft, später Ewige Jude, der nicht sterben kann.
  • Arawn – Fürst der Anderswelt Annwn, ein Sídhe und Angehöriger des Túatha Dé Danann, Anführer der Wilden Jagd mit seinen Hunden, den Cŵn Annwn (auch Feenhunde genannt) sowie Untergebener und Gegner des Fürsten Hafgan. Siehe auch Alberich, Erlkönig, Gwynn, Oberon
  • Banshee – (auch bean sídhe, bean sìth, bean shìth, „Frau aus den Hügeln“, „Frau aus dem Feenreich“, Geisterfrau, im Deutschen häufig „Todesfee“) weiblicher Geist aus der Anderswelt in der keltischen Mythologie und im Volksglauben in Irland, eine Sídhe und Angehörige des Túatha Dé Danann. Verwandte: Bean Nighe, Cailleach, Gwrach y Rhibyn, Mallt-y-Nos, Nachtwäscherinnen, Weiße Frau, Winselmutter (Klagemutter)
  • Baobhan Sith – verführerische Vampirin, die hübsche Jünglinge tötet, eine Sídhe und Angehörige des Túatha Dé Danann
  • Bean Nighe (= „Waschfrau“, „Wäscherin“, nigheag , „die kleine Wäscherin“, nigheag na h-ath, „kleine Wäscherin der Furt“, nigheag bheag a bhroin, „kleine Wäscherin des Kummers“) weiblicher Geist in Schottland aus der keltischen Mythologie und im Volksglauben, der als Omen des Todes und Bote aus der Anderswelt gilt. Sie wäscht an einsamen Orten im Bächen oder Seen Kleidung derjenigen, die bald sterben. Manche Waschfrauen singen ein Trauerlied, während sie die Kleidung eines Menschen wäscht, der im Begriff ist, einen plötzlichen, gewaltsamen Tod zu erleiden. In verschiedenen Überlieferungen hat die Wäscherin die Gabe, Wissen zu vermitteln oder Wünsche zu erfüllen, wenn man sich ihr mit Vorsicht nähert oder gefangen nimmt. Auch sagt man, dass die Waschfrauen Geister von Frauen sind, die bei der Geburt gestorben sind und dazu verdammt sind, ihre Aufgaben bis zu ihrem normalen Lebensende zu erfüllen, wenn sie alle Kleidungsstücke der Verstorbenen waschen können, andernfalls müssen sie diese Aufgabe ewig Ende fortführen. Dargestellt wird die Wäscherin als gedrungene Gestalt wie ein kleines bemitleidsvolles Kind und gelegentlich in Grün gekleidet; oder mit ungewöhnlich lange Brüste, die sie beim Waschen über die Schulter wirft. Wer sie sieht, muss sich leise von hinten nähern, eine ihrer Brüste ergreifen, sie in den Mund nehmen und behaupten, ihr Pflegekind zu sein (siehe Milchverwandtschaft). Sie wird ihm dann alles Wissen mitteilen, das er begehrt. Wenn sie sagt, dass die Kleidung, die sie wäscht, einem Feind gehört, kann er das Waschen zulassen. Gehört sie jedoch ihm selbst oder einem seiner Freunde, kann er sie an der Beendigung ihrer Aufgabe hindern und so seinem Schicksal entgehen. Siehe auch Arme Seele, Langtüttin, Ojáncana, Slattenpatten, Totengeist, Wassergeist; Verwandte: Banshee, Cailleach, Cyhyraeth, Gwrach y Rhibyn, Mallt-y-Nos, Nachtwäscherinnen, Weiße Frau, Winselmutter (Klagemutter)
  • Bluecap – (= „Blaukappe“) wohlgesinnter koboldähnlicher Bergwerkgeist und englischer fairy, der in Minen lebt und als kleine blaue Flamme erscheint. Wenn die Bergleute sie respektvoll behandeln, führen sie sie zu reichen Mineralvorkommen und warnen vor Einstürzen. Man hinterlegt die Bezahlung eines durchschnittlichen Wagenschiebers in einer abgelegenen Ecke der Mine. Gegenpart siehe Cutty Soames, Irrlicht, Redcap; Verwandte: Coblyn, Knockers, Muki
  • Brenin Llwyd – (= „Grauer König“, auch „Herrscher des Nebels“) Geistwesen der walisischen Mythologie, ein Gwyllion und Angehöriger der Tylwyth Teg. Stets schweigsam, halbkörperlich, in Nebel oder einen grauen Mantel gehüllt macht er Jagd auf unvorsichtige Reisende, insbesondere Kinder. Verwandte: Fear Liath, Nebelmännle, Wettergeist
  • Brownie – helfender, sehr friedlicher Hausgeist und englischer fairy, werden Heinzelmännchen und dem Tomte aus Skandinavien vergleichen, verwandt mit den neckische Hob und Hobgoblin.
  • Busgosu (auch Musgosu) koboldähnliche Waldgeister (Duendes), Mischwesen halb Mensch, halb Ziege, in Moos und Blätter gekleidet. Ein Busgosu ist Herr des Waldes und all seiner Lebewesen und Feind der Holzfäller und Jäger: sein Kuss verursacht einen grausamen und langsamen Tod. Jedoch führte er verirrten Hirten und jenen, die dem Wald keinen Schaden zufügen, durch den Wald. Auch kann er mitfühlend und fleißig sein, reparieren Scheunen und Häuser der Menschen, die aufgrund des Wetters eingestürzt sind. Siehe auch Faun, Goatman, Herr der Tiere, Machu Lanú, Moosmann, Pan, Poe-Lick-Monster, Satyr, Urisk, Wilder Mann; Verwandte: Alux, Tentirujus, Trenti
  • Cailleach – hexenartige Riesinnen aus Schottland, Irland und auf der Isle of Man, die als Naturgeister mit dem Wetter in Verbindung gebracht werden; die Foawr sollen von ihnen abstammten. Siehe auch Sídhe, Túatha Dé Danann, Wettergeist
  • Cliodhna – (auch Clíodhna, Clíodna, Clíona, Cleena) beschrieben als feenähnliche Banshee, Angehörige des Túatha Dé Danann aus der Anderswelt und Liebes- und Schönheitsgöttin Irlands
  • Cluricaun – Elfenwesen (im Deutschen „Kobolde“) aus der keltischen Mythologie Irlands, das bekannt ist für seine Vorliebe, viel zu trinken und in Brauereien, Kneipen und Weinkellern zu spuken. Siehe auch Sídhe, Túatha Dé Danann
  • Coblyn – freundliche und hilfsbereite koboldähnliche Bergwerkgeister in Wales und in walisischen Siedlungsgebieten in Nordamerika, Angehörige der Tylwyth Teg. Führen Bergleute mit ihren Klopfgeräuschen den Weg zu Erzadern oder anderen Schätzen; erscheinen in Miniatur-Bergbaukleidung, arbeiten unentwegt, beenden ihre Aufgabe aber nie. Sie sollen einen halben Meter groß und sehr hässlich sein. Gegenpart siehe Cutty Soames, Verwandte: Bluecap, Knockers, Muki
  • Comte Arnau – (auch Comte l'Arnau, Conde Arnau) Geist eines sagenhaften Graf von Katalonien aus Ripollès, der wegen seiner räuberischen Grausamkeit und Wollust dazu verdammt ist, als Wilder Jäger für alle Ewigkeit mit Hunden zu reiten, während sein Fleisch von Flammen verzehrt wird. Siehe auch Arme Seele, Schimelreiter; Verwandte: Comte Mal
  • Comte Mal – („böse Graf“) Geist auf Mallorca, der dazu verdammt ist, für alle Ewigkeit als trauernde Seele auf einem schwarzen Pferd umherzuwandern, während Flammen aus seinem Mund und seinen Augen schlugen, um seine Missetaten in seiner Beziehung zu einer Nonne und der Nichtbegleichung versprochener Schulden zu sühnen. Siehe auch Arme Seele, Feuerspeiendes Ungeheuer, Schimmelreiter; Verwandte: Comte Arnau
  • Coraniaid – (auch Coranians) fremde Volk aus der walisischen Mythologie, furchteinflößende, zwergenartige (auch verkümmert und elfenähnlich beschrieben) Wesen „aus Asien“, die nicht verletzt werden dank ihres scharfen Gehörs: sie hören alle Geräusche des Windes und können so Gefahren ausweichen. Sie suchten die Britischen Inseln heim und waren die erste Plage der Herrschaft Lludds. Sie sollen zusammen mit den Riesengeschlecht Cawr den schottischen Foawr und den irischen Fomori entsprechen.
  • Corujá – zauberkundige Frauen oder weibliche Geistwesen in Gestalt von einer Bruja (im Deutschen „Hexe“) aus der Extremadura-Mythologie. Sie haben die Fähigkeit, sich in Lichtpunkte verwandeln, um in Häuser zu schleichen, Babys aus ihren Wiegen zu nehmen und sie an unwahrscheinlichen Orten wieder erscheinen zu lassen. Auch können sie die Brust von Schlafenden zu drücken. Siehe auch Irrlicht; Verwandte: Gestaltwandler, Nachtalb
  • Cutty Soames – (auch Old Cutty Soames) bösartiger Minengeist in England, der die Seile („soames“) durchschneidet, die den Fördermann (Schlepper, Putter) mit dem Fördergutwagen verband; Gegenpart siehe Bluecap, Coblyn, Knockers, Muki,
  • Cyhyraeth – Totengeist der walisischen Mythologie, ein Gwyllion und Angehörige der Tylwyth Teg mit einer körperlosen Stimme, die vor dem Tod eines Menschen zu hören sind. Verwandte: Banshee, Bean Nighe, Cailleach, Gwrach y Rhibyn, Mallt-y-Nos, Nachtwäscherinnen, Weiße Frau, Winselmutter (Klagemutter)
  • Däumling – (auch Daumerling, Daumesdick, Däumelinchen) menschliche Gestalt, nicht größer als ein Daumen, meist Held und Heldinnen in Märchen. Verwandte: Askeladden
  • Dullahan – (auch Gan Ceann = „kopflos“) kopfloser Reiter bzw. kopfloser Ritter aus der irischen Mythologie, seltener kopflose Frau. Meist Gespenster von gefallenen Soldaten und Helden, die hierbei oft ihren Kopf unter dem Arm tragen. Gelten als böse und als Todesomen
  • Duende – (Abkürzung von „dueñ(o) de casa“, etwa „Herr des Hauses“) heterogene, menschenähnliche Haus- und Naturgeister aus der iberischen, iberoamerikanischen und lateinamerikanischen Kultur, werden mit Kobolden, Zwergen, aber auch mit kleinen Feen verglichen, beziehungsweise im deutschen Sprachraum mit Kobold und Zwerg übersetzt.
  • Enano – (im Deutschen „Zwerge“, Duendes) winzige Geschöpfe, die Tag und Nacht in den Wäldern arbeiten, immensen Reichtümer der unterirdischen Welt bewachen und spöttisch die Gier der Bauern reizen, indem sie ihnen goldene Kämme und Säcke voller Silber anbieten, die später zu Haufen verdorrter Farnblätter und weißer Kieselsteine werden. Einige helfen gute Menschen, um ihre verlorenen Besitztümer wiederzufinden.
  • Elfo – (im Deutschen „Elfen“) Wesen der Duendes, vermutlich von germanischen Stämmen eingeführt, älteste Erwähnung im mittelalterlichen Cantar de Mio Cid, sehr ähnlich wie die Anjanas und oft gleichgesetzt.
  • Ellyllon – (im Deutschen „Elfen“) Angehörige der Tylwyth Teg („schöne Familie“), oft als ätherische, schöne und meist blondhaarig beschrieben, ähnlich der Feen
  • Entiznáu – Riese und Wettergeist aus der Extremadura-Mythologie, reicht bis an die Wolken. Oft als Duendi, „Duendi Tiznáu“ oder „Duendi Entiznáu“ bezeichnet, ähnlich den Mulachinis und Nuberus, den Xuan Cabritu und Escolar (hier etwa „Zauberlehrling“), jedoch nicht die Kleinwüchsigkeit der typischer koboldähnliche Duendes. Er trägt dunkle Kleidung, einen großen Hut (manchmal ein Zylinder) und sein Gesicht ist rußbedeckt. Kann Stürme heraufzubeschwören, erzeugt mit Feuerstein und Stahl Blitze, mit einer riesigen Trommel Donner und Regen, indem er die Wolken mit seinem Hut aufwirbelt. Er ist jähzornig: wenn Hirten ein Angebote des Entiznáu ablehnen, wie etwa zum Anzünden ihrer Wasserpfeifen mit seinen Stahl und Feuerstein, entfesselt er in seiner Wut die schlimmsten Stürme. Er wird von der Chancalaera gefürchtet, mit denen er eine Feindschaft verbindet. Siehe auch Thor, Odin
  • Ettin – englischer Riese mit mehreren Köpfe, ähnlich mit Oger und Troll
  • Fear Dearg – (= „Roter Mann“, auch Far Darrig, Rat Boy) bösartige koboldähnliche Wesen aus der irischen Mythologie, beschrieben als Gestalt mit dunkle, haarige Haut, lange Schnauze und dünne Schwanz, bekleidet mit roten Mantel und rote Mütze. Spielt Menschen grausame Streichen, ersetzt ihre Babys durch Wechselbälger und verursacht Albträumen. Verwandte unter anderem: Goblin, Korrigan, Nachtalb
  • Fear Liath – (= „Graue Mann“, auch Am Fear Liath Mòr = „der große graue Mann“, „Der große Mann von Ben MacDhui“) bösartiger Riese um Ben Macdui (Schottland), der Wanderer in die Irre führt. Personifikation des Nebels. Siehe auch Brenin Llwyd, Nebelmännle, Wettergeist
  • Féetauds – (auch Fétauds) männliche Feen und Ehemänner von den weiblichen Feen, insbesondere die Grottenfeen in der Haute-Bretagne. Die Féetauds sind weniger mächtig; diejenigen, die mit den Grottenfeen leben, sollen sehr schön sein und wie diese in grauen Tücher gekleidet. Sie verbringen ihre Zeit damit, im Kreis zu tanzen oder sich mit den Fions auf See auf einem Schiff, das nach Belieben seine Größe zu ändern, zu vergnügen.
  • Fenoderee – koboldähnlicher Hausgeist auf Isle of Man, wird auch als englischer fairy zu den Brownies gezählt. Verwandte: Grogoch
  • Feu follet – („Narrenfeuer“) Irrlichtwesen in Frankreich
  • Fions – koboldähnliche Wesen aus dem kleinen Volk, führen ein militärisches Leben als Diener der Grottenfeen, die sie schützen. Meist in der Seefahrerfolklore der Haute-Bretagne erwähnt, könnten englischen Ursprungs sein. Vergnügen sich auf einem Schiff mit den männlichen Feen Féetauds
  • Foawr – (auch Fooar) Volk von bösartigen Riesen oder riesige Feen (fairies) auf der Isle of Man und Teilen Schottlands, gelten als Söhne der Cailleach und werden mit Fomori verglichen
  • Follet – koboldähnliche Hausgeist in Katalanien, unsichtbar oder in Gestalt eines kleinen, alten Mann, seltener in Tiergestalt. Oft schelmischer, spöttischer und verspielter Charakter, soll fleißig sein und Ordnung lieben, da er nur nachts ohne böse Absicht Unfug treibt. Wird gelegentlich als bösartigeres Wesen beschrieben. Der Begriff „Follet“ wird gleichgesetzt mit den Begriffe „Duendes“, „Kobolde“, „Goblin“, „Gnom“ und ähnliches in anderen Sprachen.
  • Goldenes Hand – Wesen in der Jerte-Tal in Gestalt einer großen Hand aus Gold, die Rinderherden tötet und ihnen ein Brandmal auf dem Rücken hinterlassen. Ebenfalls aus der Extremadura-Mythologie der Kinderschreck Schwarze Hand.
  • Golem – stumm, menschenähnlich aus Lehm, mit gewaltiger Größe und Kraft
  • Grindylow – (auch Grundylow) Wassergeist und englischer fairy aus Yorkshire und Lancashire, beschrieben als kleine, starke, menschenähnliche Wesen mit schuppiger Haut, grünlichem Teint, scharfen Krallen und Zähnen, langen, drahtigen Armen und langen Fingern. Lebt in Teichen und Sümpfen und wartet auf Kinder, die er unter Wasser zieht. Der Name wird mit Grendel in Verbindung gebracht. Ähnliche Wassergeister: Peg Powle, Nelly Longarms und Jenny Greenteeth. Siehe auch Grindeloh (Harry-Potter-Welt), Wassermann, Kinderschreck
  • Grendel – monströse Gestalt der frühen angelsächsischen Heldenepik, beschrieben unter anderem als Unhold mit übermenschlichen Kräften, menschenähnliches Ungeheuer und Riese (Jötunn, Thurse, Troll). Grendels Mutter wird auch grundwyrgen („verfluchte Unholdin der Tiefe“) genannt, auch beschrieben als hässliche Trollfrau, monströse Hexe oder Monsterfrau, auch als Menschenfresserin. Siehe auch Wasserfrau, Wassermann
  • Grogochkoboldähnliche Geschöpf aus der keltischen Mythologie und im irischen Volksglauben. Gilt als hilfsbereit, aber lästig. Stammten aus Kintyre in Schottland, ließen sich in Irland nieder, bekannt in North Antrim, auf Rathlin Island und in Teilen Donegals. Auf Isle of Man werden sie Fenoderee genannt. Beschrieben werden sie als sehr kleinen, alte Männer, mit grobem, dichtem rötlichem Haar oder Fell bedeckt, statt Kleidung Zweige und Schmutz. Wohnen in ihre Häuser in Höhlen und Mulden: manche großen schiefen Steine gelten als Gorochs-Häuser. Sie sind gesellig, besitzen aber auch die Fähigkeit der Unsichtbarkeit, sodass nur von Menschen, denen sie vertrauen, sie sehen. Manchmal helfen bei der Feldarbeit und im Haushalt gegen Bezahlung mit einem Krug Sahne, doch stehen sie oft unerwartet im Weg. Siehe auch Sídhe, Túatha Dé Danann, Wolterkens
  • Grottenfee – (fées des houles) schöne, mächtige und fast unsterbliche Wesen, die jedoch durch Salz sterblich werden können. Leben entlang der Kanalküste in Höhlen und Grotten, heiraten die männliche Feenwesen Féetauds. Haben die Fähigkeit, das Unsichtbare zu sehen, sind Gestaltwandlerin und lieben Musik. Ihre Diener sind kleine kämpferische Fions. Wohlwollend, solange man ihnen mit Respekt und Höflichkeit begegnet. Verwandte: Margot la Fée, Weiße Dame
  • Gwrach – (auch Gwrach y Rhibyn) Totengeist in der Gestalt eines hässlichen alten Weibes mit harpyienhafte Züge, eine Gwyllion und Angehörige der Tylwyth Teg; siehe auch Cyhyraeth
  • Gwragedd Annwn – (= „Frauen Annwns“, Damen der Unteren Region, Damen des Elfenlandes, Frauen der Unterwelt) Wasserfrauen in Wales, Angehörige der Tylwyth Teg. Werden auch als Seejungfrauen genannt, jedoch weisen sie keinerlei Merkmale von Meeresgeschöpfen auf.
  • Gwyllion (= „Dämmerung“, auch Gwyllon) walisische Geistwesen wie Berggeister, Gespenster, Hexen und andere übernatürliche „Nachtwandler“ („Gesetzlose der Wildnis“), Angehörige der Tylwyth Teg („schöne Familie“), furchterregendes Aussehen und meist mit bösen Absichten für die Menschen.
  • Gwynn – (auch Gwyn ap Nudd, Gwynn fab Nudd) König des Elfenvolkes (Ellyllon) der Tylwyth Teg im Hügel Twr Avallach (Glastonbury Tor) und Anführer der Wilden Jagd, auch Gefolgsmann von König Artus. Siehe auch Alberich, Arawn, Erlkönig, Oberon
  • Hada – (auf Katalanisch „fade“, auf Galizisch-Portugiesisch „fada“, im Deutschen „Fee“) weibliche Geschöpf der Duendes, die mit den Anjanas gleichgesetzt wird; ursprünglich die hispanisierten römischen Fatas, Personifizierungen des Schicksals. Die Hadas werden auch als Oberbegriff für alle möglichen mythologischen Wesen gesehen, ähnlich wie die englischen faeries. Siehe auch Fee, Fata Morgana
  • Herne der Jäger – auf einem Pferd reitendes Gespenst und Wilder Jäger in der englischen Grafschaft Berkshire, dem ein Geweih aus dem Kopf wachsen soll
  • Hob – hilfreicher koboldähnlicher Hausgeist und englischer fairy in den englischen Midlands , in Nordengland und an der anglo-schottischen Grenze vorkommt, leben im Haus oder im Freien, arbeiten auf Bauernhöfen arbeiteten, bei Beleidigungen konnten sie jedoch lästig werden. Wenn man ihm neue Kleidung gab, verschwand er meist für immer. Es konnte jedoch auch unmöglich sein, die schlimmsten Hobbs loszuwerden. Siehe auch Aulken, Hauselfe (Harry-Potter-Welt), Heinzelmännchen, Hinzenmännchen, Hobgoblin, Wolterkens
  • Hobgoblin – (auch Hob) hilfsbereiter, aber sehr neckischer koboldähnlicher Hausgeist, Gestaltwandler und englischer fairy. Während Brownies friedlichere Wesen sind, machen Hobgoblins lieber Streiche, können boshaft, furchteinflößend und gefährlich sein. In der Fantasygenre werden sie sogar bösartig dargestellt. William Shakespeare soll die Figur des Pucks (Robin Goodfellow) in seinem Sommernachtstraum als Hobgoblin identifiziert.
  • Imp – boshafte Kobold oder Dämon, Begleiter des Teufels („Teufelchen“) und englischer fairy im angelsächsischen Raum. Siehe auch The Bottle Imp, The Imp of the Perverse
  • Iratxo – (baskisch Plural Iratxoak) koboldähnliche Naturgeister aus der baskischen Mythologie, die aus alten Legenden aus Biscaya stammt und auch im französischen Baskenland sowie in Navarra bekannt ist. Sein Name scheint direkt mit Farn (auf Baskisch „ira “) in Verbindung zu stehen, deren Verkleinerungsform er ist, und wird als anderer Begriff für die Duendes verwendet. Meist lebt er in Höhlen und Brunnen und erschreckt Menschen in der Nacht. Wenn jemand ihm folgen, führt er ihn durch Schluchten und andere gefährliche Orte im Gebirge. Böshaft, aber nicht bösartig. Ähnlich der Idittu, der bisweilen mit den Iratxo gleichgesetzt wird: er erscheint manchmal in Menschengestalt, aber auch als Feuer spuckende Tier. Wenn man in der Nacht eine Flamme sehen, ist der Idittu in der Nähe. Siehe auch Irrlicht
  • Jack O’Lantern – (auch Hobby Lantern, Jacky Lantern, Joan the Wad, Will-o’-the-Wike, Will-o’-the-wisp, Will-o’-wisp) Irrlichtwesen und fairy imn englischsprachigen Raum: der listige Schmied Jack trickst den Teufel mehrmals aus. Der Teufel verwehrte Jack nach seinem Tode den Eintritt in die Hölle und gab Jack ein brennendes Stück Kohle , das niemals verlischt. Jack steckte die Kohle in eine große, ausgehöhlte Steckrübe, nur um dann für alle Ewigkeit, auf der Suche nach Erlösung, umherwandeln zu müssen. Eine ähnliche Überlieferung gibt es unter anderem über den „Will mit dem (brennenden) Strohbündel“ (Will-o’-the-wisp)
  • Jenny Greenteeth – (auch Jinny Greenteeth, Ginny Greenteeth, Wicked Jenny, Peg o’ Nell) Wassergeist, Flusshexe und englische fairy, die Kinder und ältere Menschen ins Wasser zieht und ertränkt
  • Jetins – kleine koboldähnliche Wesen aus der bretonischen Mythologie, die mit enormer Kraft große Steine werfen können und Babys entführen, um sie mit Wechselbälger zu ersetzen
  • Knockers – (auch Knacker, Tommyknockers (USA)) koboldähnliche Bergwerkgeister (englische fairies) oder Gespenster verunglückter Bergleute in Cornwall und Devon (England), die an die Wände von Bergwerken zu klopfen, entweder, um die Stollen einstürzen zu lassen, oder ihre Nachfolger vor Gefahr zu warnen. Ein walisisches Verwandter ist der Coblyn und der englischen Bluecap, auch die Púcas (walisisch Bwca, cornish Bucca) in Wales und Cornwall sind in ihrer unterirdischen Lebensweise ähnlich. Weitere Verwandte: Cutty Soames, Muki
  • Thumb
    Lange Wapper in Antwerpen, Belgien
    Korrigan – Fee (englischer fairy) oder zwergenhafte weibliche Spukgestalt der Kelten, durch ihren Gesang Männer betören, Trugbilder vorgaukeln und weitere magische Fähigkeiten, ersetzt Kinder durch Wechselbalge. Siehe auch Huldra, Sirene
  • Lange Wapper – flämischer Riese, Gestaltwandler und Trickster in Antwerpen und Umgebung, warnendes und strafendes Geistwesen; Verwandte: Stelzenmann
  • Green Lady - („Grüne Dame“) verschiedene Schlossgespenster in Frankreich (Château de Brissac), England (Longleat House) und vor allem in Schottland (Ashintully Castle, Ballindalloch Castle, Crathes Castle, Fyvie Castle, Knock Castle (Skye), Ladyland House). Die „grüne Damen“ in Picard und in Franche-Comté (grottes de la Dame Verte, „Höhlen der Grünen Dame“) sind Feen. Siehe auch Green Lady (Hawaii)
  • Leprechaun – Naturgeist der irischen Mythologie, wird im Deutschen Kobold genannt; siehe auch Sídhe, Túatha Dé Danann
  • Lutin – (weiblich Lutine) Hauskobold aus dem kleinen Volk in Berry, Normandie und Picardie (Frankreich), trägt roten Hut
  • Mallt-y-Nos – (= „Matilda of the Night“) Gespenst aus Wales, eine Gwyllion und Angehörige der Tylwyth Teg, reitet als hässliches, bösartiges altes Weib in der Wilden Jagd mit, um arme Seelen zu fangen.
  • Margot la FéeFeen in der Bretagne und der Mayenne. Es ist kein Eigenname für eine bestimmte Fee, sondern ein Begriff für eine Gruppe von Feen, die mit der Erde verbunden sind („Erdfeen“,„irdische Feen“). Wahrscheinlich eine Abwandlung des Namens von „Fee Morgane“ und vor dieser von einem Aspekt von „Mutter Erde“. Sie gelten als mächtig, sie können sich unsichtbar machen, sind Gestaltwandler und verwandeln andere. Sie sind ausgezeichnete Tänzer, oft großzügig, jedoch manchmal auch grausam und haben Freude daran, Menschen auf die Probe zu stellen, indem sie ihnen Gold und Gegenstände geben. Ihnen wird der Bau mehrerer Megalithen zugeschrieben und man sagt, sie besitzen riesige, unter der Erde verborgene Schätze. Sie entführen auch Menschenkinder, um sie durch ihre eigenen zu ersetzen (Wechselbalg), und werden Patinnen von Babys, denen sie Namen geben und die sie mit Geschenken unterschiedlicher Art überhäufen. Siehe auch Túatha Dé Danann, Tylwyth Teg, Weiße Dame
  • Martinico – (= „kleiner Martin“, auch kleiner Mönch, Kapuzinerkobold) koboldähnliches düsteres Mänchen in Teilen Spaniens mit großen Kopf und Händen. Oft als Mönche gekleidet und mit einer Kapuze, die ein monströses Gesicht verbirgt. Seltener dargestellt als freundlichen, kindlichen Gesicht, als wäre er ein Junge. Ursprünglich im Mittelalter ein Dämon oder Teufel, erzählen einige Sagen, dass er von einem anderen Dämon in die Wälder verbannt wurde und nach Verbüßung seines Urteils in die Stadt floh, um den Menschen näher zu sein und so seine Einsamkeit zu lindern. Ambivalenter Charakter, jedoch meist freundlich: dringt in Häuser ein, erschreckt dort Menschen und spielt ihnen Streiche, besonders Geizhälse, indem er ihr Gold in Kohlen verwandelt. Wenn man ihn belästigt, wird er furchterregend. Am häufigsten erscheint er aber Kindern, da er gern mit ihnen spielen; auch beschützte er umherwanderten Kinder. Siehe auch Duende
  • Mooinjer veggey – (auch Muinntir Bheaga (Schottland), Muintir Bheaga (Irland)) kleine Leute auf der Isle of Man, werden gleichgesetzt mit den englischen fairies („Feen“) und koboldähnliche Hausgeister der Tylwyth Teg. Im deutschen Sprachraum werden sie auch Kobolde genannt. Tragen rote Mützen und grüne Jacken, meist zu Pferd gesehen, gefolgt von einem Rudel Welpen in allen Regenbogenfarben. Leben in grünen Hügeln, insbesondere in alten Grabhügeln. Es heißt, die Mooinjer Veggey seien für Menschen nur sichtbar, wenn sie es wollten. Einige sind wohlgesinnt, heilten Menschen von Krankheiten und erlösten sie von Unglück, während andere bösartig sind, bringen Unglück, stehlen Kinder und verschleppen Erwachsene verschleppten. Alter Brauch ist nachts ein Feuer im Haus brennen zu lassen, damit die Mooinjer veggey hereinkommen und sich daran erfreuen. Abends wird etwas Brot und Wasser für sie hinausgestellt, bei Backen und Buttern klebt man ein kleines Stück Teig und Butter zum Verzehr an die Wand. Siehe auch Draugr, Elfen, Sídhe, Túatha Dé Danann, Unterirdische
  • Mulachinis – (etwa „Schärfer“) kleine, fast babyartige einäugige Geistwesen aus der Extremadura-Mythologie, die in den Gewitterwolken spielen und mit Meißeln Blitze schnitzen, die sie abschießen. Kreuze werden zum Schutz vor ihren Blitzen in den Bergen aufgestellt. Sie teilen sich die Rolle der Blitzerzeugung mit den Entiznáu und ähndeln den kantabrischen Nuberos. Siehe auch Dokkaebi, Kyklop, Putto, Wettergeist
  • Nachtspinnerin – in manchen Teilen Europas bekanntes Geistwesen, manchmal ein Geist einer Toten, der in einem Haus sich mit dem Spinnen von Wolle bemerkt macht: man hört das Spinnrad oder bisweilen sieht man die Hände. Nach einer Schweizerischen Sage erscheint die Nachtspinnerin auf der Leewasserbrücke am Vierwaldstättersee und spinnt mit dem silbernen Spinnrad und darauf Flachs von Gold. Die Sagen werden manchmal mit denen der weißen Dame verwechselt. Siehe auch Arme Seele, Gespenst, Rumpelstilzchen
  • Nachtwäscherinnen – (auch Bean Nighe, Mitternachtswäscherinnen, Todeswäscherinnen) Geistwesen, die den Tod einen Menschen ankündigen und „Geister, die fast immer zum Tod führen“. In der keltischen Mythologie meistens Trias von alten Wäscherinnen, die um Mitternacht ans Wasser die Leichentücher für die Sterbenden oder die blutbefleckten Kleider der Sterbenden zu waschen. Beschrieben werden sie unter anderem als klein, grün gekleidet und mt Schwimmhäuten. In der spanischen Provinz Asturien sind die Wäscherinnen pelzige Wesen. Einzelne Nachtwäscherinnen büßen als arme Seele für ihre vergangenen Sünden. Die Nachtwäscherinnen könnten mit der keltischen Göttin Morrigan oder die dreifaltige Göttin in Verbindung stehen. Siehe auch Moiren, Nornen, Parzen, Sihuanaba, Totengeist, Wassergeist; Verwandte: Banshee, Bean Nighe, Cailleach, Cyhyraeth, Gwrach y Rhibyn, Mallt-y-Nos, Weiße Frau, Winselmutter (Klagemutter)
  • Nikolaus – Geschenkebringer am 6. Dezember, der Gedenktag des Heiligen Nikolaus von Myra. Weitere Namen: Sinterklaas (Niederlande), Sunderklaas (Brauch am 5. Dezember auf den Friesischen Insel) und Klaasohm sowie der nach auf den niederländischen Sinterklaas zurückgehenden Santa Claus. Siehe auch Belfana (Weihnachtshexe), Weihnachtsmann
  • Oberon – Elfenkönig, auch Feenkönig genannt, entsprechend dem Alberich. Siehe auch Arawn, Erlkönig, Gwynn
  • Ojancanu – bösartiger einäugiger Riese und Menschenfresser aus der kantabrischen Mythologie und mit übermenschlichen Kräften, rote Haaren, auch im Gesicht, die fast bis zum Boden reichen, mit Fellen bekleidet. Um einen Ojancanu zu töten, muss man ihm ein weißes Haar aus seinem Bart ausreißen. Wenn ein Ojancanu stirbt, begraben die anderen seine Eingeweide unter einer Eiche oder Eibe, damit er sich vermehren. Der Ojancanu fürchtet sich nur die feenartigen Anjanas. In der Extremadura-Mythologie nennt man ihn Jáncanu; der Pelujáncanu unterscheidet sich von ihm lediglich durch seinen kahlen Kopf mit einem einzigen Haar, in dem seine enorme Kraft liegt. Das weibliche Gegenstück ist die Ojáncana (Jáncana). Siehe auch Cuélebre, Kyklop
  • Père Fouettard – (fouet = Peitsche, Geißel) meist dunkel gekleidete Gehilfe des Sankt Nikolaus in Frankreich.
  • Pixie – geflügeltes koboldartiges Wesen mit spitzen Ohren und grüne Kleidung
  • Púcas – (auch Puka, Phooka, Phuka, Pooka) boshaftes und zauberkräftiges, aber relativ harmloses Wesen aus der keltischen Mythologie in Wales (Angehörige der Tylwyth Teg) und Cornwall, unterirdischen Lebensweise. Im Deutschen Kobold genannt, siehe auch Puk
  • Redcap – (auch Bloody Cap, Dunter, Powrie, Redcomb) bösartiger, blutrünstiger Wesen, wird als Goblin, Kobold, Elf oder Fee (englische fairy) beschrieben, lebt in verfallenene Schlösser an der Grenze England und Schottland und ermordet Reisende. Gegenpart siehe Bluecap; siehe auch Schlossgeist
  • Ritskemooi – (auch Rixt van het Oerd, Strandhexe) Strandräuberin und Gespenst auf der niederländischen Insel Ameland
  • Santa Compaña („heilige Gefolgschaft“, ähnlich Cortejo de gente de muerte, La Güestia, Procesión das Xás) Prozession von Toten, Geistern oder ruhelosen Seelen, die nachts über die Wege einer Gemeinde zieht und dabei alle Häuser besucht, in denen der Tod eines Menschen bevorsteht, hauptsächlich in Galicien und Asturien. Anführt meist von einem lebenden Menschen oder von der La Estadea, manchmal auch von einen großen schwarzen Hund, Höllenhund (sabueso infernal) genannt.Siehe auch Wilden Jagd
  • Shellycoat – schottischer Wassergeist mit Muschelkleid
  • Sluagh – (= „Heer“, auch Sluagh na marbh = „Heer der Toten“) Geister der ruhelosen Toten (unerlöste Seelen oder Sídhe) im irischen und schottischen Volksglauben
  • Sídhe – (auch Side, aos sí, aes sídhe) Bewohner der Sid („Feenhügel“) in Irland, Angehörige der Túatha Dé Danann, ähnlich den englischen fairies („Feen“) und in Wales den Angehörigen der Tylwyth Teg. Siehe auch Elfen
  • Sooterkin – (auch Suyger) kleine Wesen in Niederlande von der Größe einer Maus; siehe auch Kielkropf, Wechselbalg
  • Spriggan – schreckliche, hässliche Wesen im kornischen Volksglauben, das verborgene Schätze bewacht und als Dieb, Räuber, Einbrecher und Schurken gilt
  • Spring Heeled Jack – (= „der Bursche mit der Sprungfeder-Ferse“, auch Springheel Jack, Spring-heel Jack, „Sprunggewaltiger Jack“) soll im viktorianischen England mehrere Menschen angegriffen haben, beschrieben als „springender Übermensch“ und als dämonischer übernatürlicher Mann
  • Spunkie – Irrlichtwesen in Schottland
  • Tardokoboldähnliche Erd- und Hausgeist der Duendes in Galizien, ähnlich dem Trasno , aber viel bösartiger: klein, haarig, hat viele Zähne, eine grünliche Hautfarbe, runde, schwarze Augen und Bart; trägt alte Kleidung, eine rote Mütze und scharfes Schwert. Wohnt unter der Erde, nachts dringt er in Häuser ein und setzt sich auf die Brust schlafender Menschen, was ihnen Schmerzen und Albträume bereitet. Siehe Gnom, Nachtalb
  • TentirujuDuende (Kobold) in Kantabrien mit spitzen Ohren, rotem Gewand und einer Baskenmütze. Er nutzt die Unsichtbarkeit der zarten Alraunentriebe, die er stets bei sich trägt, um junge Frauen schamlos zu liebkosen. Der Busgosu aus der Asturien hat Ähnlichkeiten. Siehe auch Dämonische Liebhaber, Incubus
  • Trasgo – (unter anderem auch Trasno) koboldähnliche Hausgeist der Duendes in Nordspanien. Lebt im Haus, meist unsichtbar oder als kleiner Mann mit dunkler Hautfarbe, Schwanz (und manchmal Hörner) und durchbohrte linke Hand, lahmte am rechten Bein, gekleidet mit roter Spitzmütze.Spielt gerne Streiche, täuscht und erschreckt Menschen. Für den Trasgo gibt es viele andere Namen in den Regionen und wird gleichgesetzt mit Kobold und koboldähnliche Geschöpfe in der mittel- und nordeuropäischen Kulturen.
  • Trastolillukoboldähnlicher Hausgeist der Duendes in Kantabrien, beschrieben mit schelmischen Gesichtszügen, schwärzer als Ruß, und mit langem, schwarzen Haar, grüne Augen, krumme Reißzähne, ein kurzer Schwanz und flache Hörner. Trägt einen roten Umhang aus mit Efeu bestickter Baumrinde, eine weiße Mütze und benutzen einen kleinen Holzstab. Spielt einen Menschen Streich, schützt aber das Haus.
  • Jan Tregeagle – Magistrat und Verwalter des Herzogtums Cornwall im frühen 17. Jahrhundert, galt als bösartiger Anwalt, der seine Frau ermordet und einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hat. Er soll der Hölle entkommen sein und von den Hunden des Teufels verfolgt werden. Siehe auch Arme Seele, Wilde Jagd; Verwandte: Johann Georg Faust
  • Trentikoboldähnliche Waldgeister der Duendes in Kantabrien, gekleidet in Blätter, Moos und Wurzelnm.Versteckt im Dickicht zupfen sie an den Röcken von Mädchen und kneifen sie in die Waden. Jedoch helfen sie dem Hirten, sein Vieh nach einem Sturm oder den Übeln des Ojáncanu wiederzufinden, und alten Frauen, die sich nicht mehr selbst versorgen können. Im Winter schläft sie im Dolinen und im Sommer in der Kühle der Bäume. Wasser trinken sie nie, da es für sie giftig ist. Verwandte: Busgosu, Moosmann, Mosweiblein, Tentiruju
  • Túatha Dé Danann – „Volk der Göttin Danu“ mit übernatürliche Kräfte, fünftes Volk der Landnahme Irlands, zog sich unter der Führung von Dagda in die Sid („Feenhügel“) als Sídhe zurückzog. Viele sehen sie auch als kleines Volk; siehe auch Tylwyth Teg
  • Tylwyth Teg – (etwa „Die schöne Familie“, „Die schönen Vorfahren“, auch Bendith y Mamau (= „Verzauberung/Verhexung/Segen der Mütter“), Kleines Volk) Angehörige werden meist in fünf Gruppen unterteilt: Ellyllon („Elfen“), die koboldähnliche Hausgeister (Bwbachod), die koboldähnliche Bergwerk- und Minengeister (Coblyn), die Gwragedd Annwn (Wasserfrauen) und die Gwyllion (Berggeister, Hexen und andere). Sie ist auch bekannt als „Welsh fairy folk“ (walisische Feenvolk). Siehe auch die irische Túatha Dé Danann mit den Sídhe sowie die englischen fairies („Feen“).
  • Vibes – weibliche Quellgottheiten der keltischen Mythologie, Hüterinnen der Thermalquellen in Noricum. Siehe auch Camena, Najaden
  • Wilder Mann – einzelgängerischer, starker Urmensch, zuerst als Wildleute bzw. Waldleute (mittellateinisch silvani) und Wildes Volk, später selten auch die Wilde Frau und Wildes Fräulein. Siehe auch Waldmensch; Verwandte: Mohán
  • XanaQuellnymphe in Asturien (Nordspanien), bewacht Schätze bzw. wurde den Drachen Cuélebre gefangen genommen, vertauschen sie ihre Babys mit Menschenkindern (Wechselbalg). Siehe auch Anjanas
  • Zánganus – (= „Drohnen“, Zánganos) gewöhnliche Männer, die den bösen Brujas („Hexen“) der Extremadura dienen. Sie sind besonders geschickt im Spielen der großen Trommel „Tamboriles“, die bei Hexenfeste verwendet werden und geisterhafte Lichter und arrhythmische Klänge aussenden, die in der Dunkelheit der Berge zu hören sind. Zwar besitzen sie keine übernatürlichen Kräften, doch ihr Bündnis mit den Brujas verleiht ihnen die Fähigkeit, unsichtbar durch Schornsteine und Ritzen in Häusern zu schlüpfen, wo sie mit lauten Geräusche die Bewohner quälen. Siehe auch Familiar, Poltergeist, Zángano (oder Zancú, Galipote); Verwandte: Voladora
  • Zwarte Piet – (= „Schwarzer Peter“, auch Swarte Pyt, Piet) Kinderschreck und Helfer des Sinterklaas, des Heiligen Nikolaus in den Niederlanden und Flandern
Menschliche und tierische Gestalt, menschliches Mischwesen
  • Alraune – (auch Mandragora, im deutschen Sprachraum unter anderem Allürken (Dithmarschen, Schleswig-Holstein,), der Alraun, Alraunmännlein, Galgenmännlein, Glückmännlein (Schlesien), Heinzelmännlein (auch -männchen)) giftige Heil- und Ritualpflanze und Zaubermittel mit menschenähnliche Wurzel. Alraunen werden nicht nur als Wurzel gedacht, sondern zum Beispiel auch als Kröte, als goldene Eier legender Drache oder als undefiniertes Wesen mit rollenden Augen. Beim Ausgraben der Wurzel sendet sie tödliche Schreie aus, wenn man keine Vorsichtsmaßnahmen einhält. Häufig kann sie sich bewegen oder sie verzaubert eine Puppe, ein Kloß und anderes zu einem lebendigen, koboldähnlichen Alraunmännlein. Aufbewahrt in Schachteln, oft in Gläsern kann sie Wünsche erfüllen, Krankheiten heilen und anderes, am Ende häufig zum Unglück der Besitzer.
    Ähnliche einheimische Pflanzen, vor allem die (Zaun-)Rüben und das Allermannsharnisch (unter anderem auch Allermannsmännlich, Allermannsheken (Rendsburger Apotheke), Aller Menschen Ärgernis, Allermannswurzel (St. Gallen), Alraun (Lungau), wilder Alraun und Bergalraun (Schlesien) sowie Siegwurz genannt) wurden wie die Mandragora verwendet.
    Verwandte: Atzmann, Drak, Familiar, Flaschengeist, Flaschenkobold, Geldmännlein, Jenglot
  • Auld Hornie - (auch Old Horny) archetypischen Teufel im englischsprachigen Raum in Gestalt des Pan respektive Faunus mit Hörnern, krummen Nase, Ziegenbart, spitzen Ohren und Ziegenfüßen
  • Black Annis – (auch Black Agnes) Geistwesen, Aufhocker und Kinderschreck in Großbritannien, beschrieben als blaugesichtiges altes Weib mit eisenharten Klauen oder als Katze, Vorliebe für menschliches, besonders Kinderfleisch. Ähnliche Wesen: Banshee, Cailleach, Gwrach, Gentle Annie (Schottland, Ähnlichkeiten zu den irischen Göttinen Anu und Danu). Verwandte „Kinderfresser“: Blutschink, Hexe, Kuntilanak (Pontianak), Lamia, Lamien, Langsuyar, Mormo, Ojáncana, Oude Rode Ogen (Bestie von Flandern) Rangda, Striges
  • Bloody Bones – (auch Rawhead and Bloody Bones, Tommy Rawhead, Rawhead) Geistwesen und Kinderschreck im englischsprachigen Raume, heterogenes Gestalt (menschenähnlich und Tiergestalt), meist in Wassernähe
  • Blumenelfe, Blumenfee – (auch kurz Elfe und Fee genannt) grazile, etwa schmetterlingsgroße, oft blumenbewohnende Elfen und Feen mit Insektenflügel (meist Schmetterlingsflügel), die sich aus den Nymphen, Elementarwesen und Luftgeister Spiritualia nequitie in celestibus (hier etwa „nichtsnutzige Geister im Himmel“) und die geflügelten Sylphen (Nympha silvestris = „Waldnymphe“) entwickelten.
  • Boggart – heterogenes übernatürliches Wesen aus der englischen Volksglaube: weit gefasst alle ambivalenter oder böser Geist. Typische Beschreibung der „Haus-Boggarts“: menschenähnlich, sehr hässlich, weisen oft tierische Eigenschaften auf wie die Satyren oder der archetypischen Teufel (Hörner, gespaltene Hufe, Schwanz). Bösartig, kriecht nachts in die Betten der Menschen, legt ihnen seine feuchte Hand auf das Gesicht oder zieht ihnen die Bettlaken herunter. Manchmal kann der Boggart einer Familie folgen, wohin sie auch flieht.
    Bogle (auch boggle, bogill und andere regionale Namen) in Northumbria, Cumbria und Schottland erschrecken Menschen am Weg und auf Felder, manchmal als Vogelscheuche. Die Sage The Farmer and the Boggart ist mehr ähnlich mit der deutschen Sage Der Bauer und der Teufel. Im deutschen Sprachraum wird der Boggart auch gleichgesetzt mit Kobold und dem Irrwicht (Harry-Potter-Welt). Siehe auch Hausgeist, Kinderschreck, Nachtalb, Poltergeist, Púca, Puk
  • Brollachan – Gestaltloses bösartige Formwandler im schottischen Hochland, nimmt das Aussehen der Person, des Tieres oder des Gegenstandes an, die er berührt; wird als dunkles, nebulöses Wesen mit zwei hellen Augen und Mund dargestellt
  • Bugul-Noz – Geistwesen und Kinderschreck in der Bretagne, siehe auch Cernunnos
  • Cawr – walisische Riesengeschlecht beziehungsweise menschliche oder halbmenschliche Riesen mit enormer Größe und Stärke, zusammen mit den Zwergengeschlecht Coraniaid sollen sie den schottischen Foawr und irischen Fomori entsprechen, aber auch den nordischen Jötunn.
  • ChancalaeraGestaltwandlerin und „Männerjäger“ aus der Extremadura-Mythologie, lebt in den Bergen und tötet Männer. Kann sich in eine wehrlos wirkende alte Frau oder in ein Tier verwandelt und ganze Flüsse mit einzigem Schritt überqueren, sodass ihr kaum ein Mann ihr entkommt – eine Eigenschaft, die ebenfalls der Serrana de la Vera zugeschrieben wird und auch, dass sie den Entiznáu aus dem Weg geht.
    Auch wird erzählt, dass die Chancalaera in Gestalt einer Vogelscheuche in Häuser eindringen, wo sie Kinder weinen hört, die Kinder wegbringt und sie gebraten frißt. Siehe auch Dämonischer Liebhaber, Kinderschreck, Menschenfresser, Zángano (oder Zancú, Galipote)
  • Diañokoboldähnliche Gestaltwandler der Duendes, die die Gestalt von Haustieren und von Menschenbabys annehmen können. Nachts erschrecken und ärgern die Menschen.
  • Each Uisge – gefährlichstes gestaltwandelndes Wasserungeheuer der Anderswelt; Verwandte: Bäckahästen, Cabyll-ushtey, Ceffyl dŵr, Fuath, Kelpie
  • Fideal – bösartiges, wohl menschenähnliches Wasserwesen in schottischen Seen, das Menschen in die Tiefe reißt, Personifizierung der umschlingenden Sumpfgräser und Wasserpflanzen
  • Fomori – (auch Fomoraig, Fomóiri, „Fomorii“, „Formorii“, „Formoren“, „Formorier“, „Formianer“) übernatürliches Volk in Irland, Gegner der Tuatha Dé Danann und anderer menschlichen Siedler, beschrieben unter anderem als bösartige Riesen, vergleichbar mit den schottischen Foawr und das walisischen Zwergengeschlecht Coraniaid und das Riesengeschlecht Cawr, auch Geschöpfe mit einem Arm und einem Bein sind dargestellt, einige mit Tierköpfen, gehörnt oder reptilienartig
  • Fuath – bösartige Wassergeister in Schottland; Verwandte: Bäckahästen, Cabyll-ushtey, Ceffyl dŵr, Each Uisge, Kelpie, Water Babies
  • Ganipote – (auch Galipote, Galipotte) bösartiger Werwolf, Mischwesen Mensch und Wolf oder Gestaltwandler, auch Aufhocker und Kinderschreck in Tiergestalt in Frankreich; Verwandter: Galipote (Dominikanische Republik)
  • Gruñu – dämonisch aussehendes, besitzergreifendes Geistwesen mit dunkler Kleidung und einer höhlenartigen Stimme aus der Extremadura-Mythologie. Lebt in den Höhlen des Jerte-Tals und nur nachts verlässt es sein Versteck. Wanderer, die ihm nahe kommen, werden von ihm in Besitz genommen, was zu einer Charakteränderung führt.
  • Guayota – bösartige Geist („Dämon“, „Teufel“) oder Gottheit in der Mythologie der Altkanarier (Guanchen auf Teneriffa), lebt im Inneren des Vulkans Teide und Achamáns Widersacher. Wird als schwarzer Hund beschrieben, begleitet von den hundeähnlichen Tibicenas, deren Herrscher und Vorfahr Guayota ist. Siehe auch Berggeist, Feuergeist, Naturgeist, Teufel; Verwandte: Hephaistos, Ngai, Pillan (Perpillan), Pele, Vulcanus
  • Jenny Haniver – Meereswesen mit grotesker Gestalt
  • Lobo hechizado – („verzauberter Wolf“, auch lobo hechaízo, lobo hechicero, Zauberwolf) Wesen im kastilischen Volksglauben, entweder Mischwesen zwischen Mensch und Wolf, geht auf allen Vieren, hat große Nägel oder Krallen, Eckzähne und langes Haar am ganzen Körper; oder Gestaltwandel, der sich in einen riesigen Wolf verwandelt. Er soll Opfer eines Fluchs gewesen sein oder durch Salben oder die Einnahme bestimmter Kräuter „verhext“ worden sein. Manchmal wird er von Rudeln echter Wölfe begleitet. Sein Wesen ist ihm bewusst und dem Volk bekannt. Oft warnte er seine Familie vor der Verwandlung in bestimmten Nächten. Obwohl sein Aussehen Angst oder Misstrauen einfloß, scheint bei den Bauern eine gewisse Nachsicht gegenüber diese Werwölfen zu herrschen: sie dürfen gelegentlich ein Tier töten „als Spende für ein unglückliches Wesen“, um ihren Hunger zu stillen. Danach konnte man sich sogar mit ihm unterhalten. Siehe auch La Calchona; Verwandte: Luisón, Werwolf
  • Machu Lanú – korpulente,zweibeinige Mischwesen aus der Extremadura-Mythologie mit Ziegenkörper, menschliche deformierte Gesicht mit Hörner und tiefen menschlichen Stimme; siehe auch Faunus, Goatman, Pan, Poe-Lick-Monster, Satyr, Urisk
  • Merrow – (auch Muidhuachán, Muir-gheilt, Murrough, Samhghubha, Suire) Meermann in Irland und Schottland, halb Mensch, halb Fisch; Verwandte: Ekke Nekkepenn, Millalobo, Tritonen
  • Nixe – (männlich Nix) weibliche Wassergeist der nordeuropäischen Volksüberlieferung, meistens mit der Wasserfrau gleichgesetzt, menschliche Gestalt oder Mischwesen.Siehe auch Meerjungfrau, Najaden, Wasserpferd; Rusálka, Schwanenjungfrau, Samodivas, Vila;
  • Nuberu – (auch Escolar (etwa „Zauberlehrlinge“), Nublero ,Nubeiro, Renuvero) Wettergeister der Duendes, die über Wind, Wolken und Niederschlag herrschen. Ihr Aussehen variiert je nach Region: in Form von Wolken, als Riese oder als schelmische kleine Geister mit rundlichen Körpern und listigen Gesichtern, reitend auf bleiernen Wolken. Meistens jedoch werden sie als alte, hässliche, dunkelhäutige Männer mit dichtem Bart, großen Mündern und Ohren, tiefliegenden Augen, aussehend wie rote Glut, beschrieben. Sie tragen oft Pelze und breitkrempige schwarze Hüte. Allgemein gelten sie als schadenbringende Wesen, die auch mit den Brujas verkehren. Sie sind gefürchtet wegen der Zerstörung, die sie anrichten. Sie weisen eine große Ähnlichkeit mit dem Entiznáu auf. In Asturien wird der Nuberu auch Xuan Cabritu genannt, der mit Frau und Kindern auf einem Berg lebt. Wenn er auftaucht, bringt er Stürme und Regengüsse. Die Nuberu werden mit den germanischen Göttern Thor und Odin in Verbindung gebracht; der asturische Nuberu wird als einäugig dargestellt.
  • Ojáncana – bösartige einäugige Riesin und Menschenfresserin aus der kantabrischen Mythologie mit bis zum Boden hängende Brüste, die sie zum Laufen hinter den Schultern wirft. Ihre Opfer sind insbesondere Kinder. In Extremadura nennt man sie Jáncana und hat manchmal Schlangenhaare auf dem Kopf. Sie kann sich in eine riesige Schlange verwandeln, um Hirten in die Flucht schlagen; oder in eine attraktive Frau, um Männer zu bedrängen. Ihr männliches Gegenstück ist der Ojáncanu (Jáncanu, Pelujáncanu). Siehe auch Cuélebre, Dämonische Liebhaber, Gorgonen, Kyklop, Langtüttin, Slattenpatten
  • Oude Rode Ogen – („alte rote Augen“, auch bekannt als die Bestie von Flandern) Geist in Mechelen und Umgebung (Belgien), beschrieben als schwarzer, zwei Meter großer Mann, der sich in einen Hund mit feuerroten Augen verwandeln, oder eine schattenhafte Gestalt mit roten Augen. Wenn er nachts erscheint, hören die Menschen oft das bedrohliche Knurren eines Hundes. In Überlieferungen gab es im 15. Jahrhundert ein unerklärliche Verschwinden von Kindern, die Opfer eines kannibalischen Gestaltwandlers geworden seien. Augenzeugen berichteten, einen großen, nackten Schwarzen gesehen zu haben, der davonlief, nachdem er versucht hatte, ein junges Mädchen aus ihrem Bett zu entführen. Es wurden Schüsse auf den Mann abgefeuert, der sich daraufhin in einen großen schwarzen Hund verwandelte. Kurz darauf wurde ein schwarzer Obdachloser in der Nähe von Nekkerspoel gelyncht und bei lebendigem Leib gehäutet. Die Haut des Mannes soll im Keller der St. Rumold-Kathedrale von Mechelen vergraben worden sein. Seit dem 18. Jahrhundert wird von einer geisterhaften, dunklen Gestalt mit feuerroten Augen berichtet, die nach ihrer Haut sucht, mit der sie wieder in eine ursprüngliche Gestalt wird. Im 20. Jahrhundert wurde die Geist als de nikker, de nekker und de neger bekannt. Der „nikker “oder „nekker“ ist im belgischen Volksglauben ein Wassermann oder Nix, der in Melchen von dem Heiligen Rumold vertrieben wurde. Man sagte, dass die Kreatur lebende Kinder fraß, wenn diese nach dem Schlafengehen noch wach waren. Siehe auch Hexen, Höllenhund, Kinderschreck, Menschenfresser; Verwandte: Lange Wapper, Stelzenmann
  • Owlman – (= „Eulenmann“, auch Cornish Owlman, Owlman of Mawnan) eulen- und menschenähnliches Wesen, gesehen 1976 im Dorf Mawnan in Cornwall bei seinen Flug über dem Kirchturm, möglicherweise eine Schleiereule.
  • Schweineköpfige Frauen – wohlhabenden Frauen menschlicher Gestalt mit dem Kopf eines Schweins.
  • Selkies – an Land kommende Robbe aus der schottischen Volksüberlieferung, die sich oft in Frauen verwandelt. Nicht zu verwechseln mit Seelkee
  • Serrana de la Vera – (etwa „Bergfrau“) schöne Jägerin oder Amazone mit übernatürlichen Kräften aus der Extremadura-Mythologie, manchmal auch als weibliche Kentaur beschrieben. Lebt in den Bergen und bringt Männer, denen sie begegnete, in ihre Höhle, macht sie betrunken und/oder hat mit ihnen Geschlechtsverkehr, danach tötet sie den Männer und bewahrt ihren Knochen in der Höhle auf. Sie kann ganze Flüsse mit einzigem Schritt überqueren. In vielen Überlieferungen kann ein Mann fliehen, die Bergfrau verfluchen ihn und seine Familie zu Pferden; in andere Versionen begeht die Bergfrau Selbstmord oder wird gefangen. Lediglich den Entiznáu geht sie aus dem Weg. Ähnlich die Chancalaera, siehe auch Dämonischer Liebhaber
  • Tangie – (auch Tongie) Wassergeist und Gestaltwandler auf Orkney und Shetlandinseln, beschrieben als Seepferde oder ein Meermann, der die Gestalt eines Pferdes oder eines alten Mannes annimmt, mit Seetang bedeckt. Er erschreckt nachts einsame Reisende in der Nähe der Seen und des Meeres, insbesondere junge Frauen, die er entführt. Siehe auch Kelpie, Nuckelavee
  • Tibicena – (Gran Canaria, auch Hirguan (La Gomera), Guacancha / Jucancha (Teneriffa), Yruene (La Palma)) böswillige Geist („Dämonen“, „Teufel“) mit dem Körper großer Wildhunde und roten Augen, die von langem, schwarzem Fell bedeckt ist. Die Geister leben in tiefen Höhlen in den Bergen (Tibicena-Höhlen wie die „Cueva del Tibicena“) und griffen meist nachts Vieh und Menschen an. Ihr Herrscher ist Guayota, dessen Nachkommen sich die Tibicenas betrachten. Böse übernatürliche Wesenheiten in Form von Hunden aus der Mythologie der Altkanarier waren zumindest den indigene Einwohnern der Inseln Gran Canaria, La Gomera. La Palma und Teneriffa bekannt. Siehe auch Berggeist, Naturgeist; Verwandte: Schwarzer Hund
  • Trow – (auch Trowe, Drow oder Dtrow) boshafte, gelegentlich böse Geistwesen auf den Orkney und Shetlandinseln. Man unterscheidet zwei Arten von Trows: die Bergtrows („Landtrows“) und die Seetrows („Meertrows“), die als Todfeinde gelten.
    Die Bergtrows werden manchmal als monströse, sogar vielköpfige Riesen dargestellt, meist aber als Kobolde oder Feen (fairies), ähnlich wie kleine Trolle und grau gekleidet. Nachts verlassen sie ihre „Trow Knowes“ (Erdhügelwohnungen) und betreten oft Häuser, während die Bewohner schlafen. Bergtrows haben eine Vorliebe für Musik, deshalb ihre Angewohnheit, Musiker zu entführen oder in ihre Höhlen zu locken. Es gilt als Tabu, über sie zu sprechen und es bringt Unglück, wenn man einen Trow sieht. Ein gutes Zeichen hingegen ist es, einen Bergtrow sprechen zu hören.
    „Drow“ auf Orkney werden auch im Sinne von „Teufel“ verwendet. Auf Shetland bedeutet es „das verborgene Volk“ wie das Huldrefolk („Trollvolk“, Feen). Siehe auch Draugr, Unterirdische
    Die Seetrows werden unterschiedlich beschrieben: auf Orkney wird erzählt, das es ein Seeungeheuer in Fohlengestalt ist, ähnlich des Tangies; oder es wird als schuppiges Wesen mit verfilztem Haar und affenartigem Gesicht beschrieben. Auf den Shetlandinseln soll der Seetrow ein in den Tiefen lebenden großer böser Geist sein. Seetrows bringt den Fischer Unglück: sie stehlen Fische, verursacht Stürme und kündigen in der Gestalt einer klagenden Frau das Unglück, dass die Zuschauer widerfahren könnte. Siehe auch Seeungeheuer, Wettergeist, Totengeist
  • Urisk – Mischwesen aus Ziege und Mensch, lebt in Quellen und Teichen der schottischen Highlands, meist sehr hilfsbereit; siehe auch Faunus, Goatman, Machu Lanú, Pan, Poe-Lick-Monster, Satyr
  • Wasserfrau – weibliche Wassergeister, häufiger positiver Einstellung zum Menschen, meist im deutschsprachigen mit Nixe gleichgesetzt. Siehe auch Fee, Rusálka, Schwanenjungfrau, Samodivas, Vila, Wasserpferd
  • Wassermann – männlicher Wassergeist, tritt ambivalent auf, dennoch eher bösartig und zieht Menschen in das Wasser; meist Gestaltwandler, wird bisweilen zu den Naturgeistern und Elfen gezählt und gelegentlich als im Süßwasser lebende Wesen den Meermann gegenüberstellt. Siehe auch Wasserpferde, Wasserstiere (Elfstier)
Tiergestalt, tierisches Mischwesen

Osteuropa

Thumb
Querx

Fabelwesen aus Griechenland hier unter Mediterraner Raum und Orient

Menschliche Gestalt
  • Alma – (auch Almas, mongolischWildmensch“) lebt im Altai, im Tianshan und im Kaukasus
  • Baba Jaga – alte Frau oder Großmutter aus der slawischen Überlieferung, öfters als bösartig Hexe beschrieben. Siehe auch Kajiga Baba, Yamauba
  • Bannik – Unsichtbarer Hausgeist aus der slawischen Mythologie, manchmal als kleiner alten Mann oder als Tier
  • Barstukken – Zwergmännlein der Prußen, wie deutsche Wichtelmänner
  • Bies – böse Geist mit dämonischem Charakter aus der slawischen Mythologie
  • Bubaksorbischer Aufhocker und Kinderschreck in der Lausitz in Gestalt eines wilden schwarzen Mann, manchmal auch kleines Männlein
  • Bogatyr – (auch Witjas) Bezeichnung aus mittelalterlichen russischen Sagen für Recke mit übernatürliche Kräften
  • Dhampir – Kind eines Vampirvaters und einer menschlichen Mutter
  • Domowoi – (auch weiblich Domowicha) slawische Hausgeist, beschrieben als zwergartige, alternden Mann mit langem Bart und weichem, seidigem Fell, kümmert sich um das Wohlergehen der Familie
  • Drekavac – (auch Drekavats, „der Schreier“) Wesen, entstehend aus der Seele eines vor der Taufe verstorbenen Kindes, meist unheilbringend
  • Dwojeduschnik – unheilbringendes Wesen mit zwei Herzen und zwei Seelen (menschlich und dämonisch)
  • Eglė – Königin der Schlangen der litauische Sagen und Volksmärchen
  • Gamajun – prophetischer Vogel, Herold der slawischen Götter, Symbol für Wissen und Weisheit, aus der slawischen Mythologie
  • Iele – weibliche Naturgeister in der rumänischen Mythologie, leben in Gruppen in der Luft, in Wäldern und auf bestimmten Bäumen sowie in den Bergen, in Höhlen und auf einsamen Felsen. Beschrieben werden sie als durchscheinende Körper, gelegentlich als feenartige Zână, und mit ambivalenten Charakter, großer Verführungskraft über Männer und magischen Fähigkeiten und Eigenschaften, die den Nymphen, Najaden und Dryaden ähneln. In der Nacht tanzen sie nackt (selten mit Kettenhemden oder gehüllt in durchsichtigen Schleier) mit Glöckchen an den Knöcheln und Kerzen in der Hand an abgelegenen Orten und in der Luft ein Horo, ähnlich dem Tanz der Bacchantinnen. Der Ort, an dem sie getanzt haben, bleibt verkohlt zurück und später wachsen Pilze und rotes oder dunkelgrünes Gras, das die Tiere nicht fressen. Siehe auch Elfen, Muma Pădurii, Rusálka, Vila
  • Kaubuk – (auch Alf, Drak, Lataniec) böser oder dienstbarer Geist in Masuren
  • Kaukas – mythisches Wesen im baltischen Sprachraum, als kleine gutartige Männchen beschrieben
  • Kikimora – alte, seltsam gekleidete, meist unsichtbare Frau, zum Poltergeist umgewidmete, heidnische Gottheit
  • Koschtschei – (auch Kaschtschei) hässlicher alter Zauberer, der junge Frauen bedroht, sehr schwer zu töten, da er seine Seele außerhalb seines Körpers aufbewahrt.
  • Krasnoludek – (auch Krasnal) polnische Zwergen, tragen spitze rote Hüte; siehe auch Kleine Leute
  • Laima – Personifizierung und Göttin von Schicksal, Glück und Unglück der baltischen Mythologie, manchmal erscheint sie mit ihren „Schwestern“ Kārta und Dēkla
  • Lauma – feenhafte Wesen der baltischen Mythologie
  • Lutken – („Leutchen“, auch Ludken, Lutki, Lutchen) meist freundlich gesinntes kleinwüchsiges Volk in der Lausitzer Sagenwelt
  • Licho – slawischer Geist des Unglücks und des bösen Schicksals in Gestalt einer einäugigen, sehr dünne Frau in schwarzen Kleidern, unter anderem beschrieben als Aufhocker, Menschenfresser und Kinderschreck
  • Mātes – mütterliche Naturkräfte („Muttergöttin“) der lettischen Mythologie
  • Matuya – Königin der Schicksalfrauen Urmen in den Überlieferungen der Roma.
  • Mawka – weibliche ukrainische Geistwesen, die tragisch unnatürlich und zu früh gestorben waren, leben und arbeiten in Gruppen in Wäldern, Berghöhlen oder Schuppen; siehe auch Arme Seelen, Rusálka, Samodivas, Vila
  • Morena – weibliche Gottheit der slawischen Mythologie, bringt Frühling und Fruchtbarkeit, auch Winter, Nacht, Tod
  • Muma Pădurii – (= „Mutter des Waldes“, Waldhexe) Waldgeist aus der rumänischen Mythologie und Volksglauben in Gestalt einer zauberkundigen, sehr hässlichen alten Frau, die einsiedlerisch im Wald in einer Hütte oder einem alten Baum lebt. Ambivalenter Cahrakter als Beschützerin der Tiere und Pflanzen, die unerwünschte Menschen fernhält, sie in den Wahnsinn treibt und ihnen Angst macht. Sie wird mit Hexen und Baba Jaga in Verbindung gebracht als das Gegenteil von feenartigen Zână und als Gegnerin der Helden. Siehe auch Herrin der Tiere, Iele
  • Nosferatu – Vampir in Rumänien, Untoter
  • Pan TwardowskiAlchemist und Mediziner, der seine Seele dem Teufel verkauft
  • Polewik – Naturgeist, Korndämon und Kinderschreck, heterogenes Aussehen, hilft bei der Feldarbeit
  • Puschkait – kleine „Erdmännchen“ im Baltikum, vergleichbar mit den Heinzelmännchen,
  • QuerxOberlausitzer Zwergenwesen, die Nahrung stibitzen oder schenken
  • Ragana – Hexe, ähnlich der Lauma, hat kannibalistische Züge; siehe auch Frau Holle
  • Rusálka – weiblicher Wassergeist; siehe auch Iele, Mawka, Samodivas, Vila
  • Snegurotschka – (auch Snegurka) Schneejungfrau, auch Schneemädchen und Schneeflöckchen genannt, russische Märchengestalt
  • Strigoi – bekämpft als Mensch in der Nacht zum Feiertag des Heiligen Andreas (30. November) andere lebenden menschlichen Strigois und nach seinem Tod kehrt er als Poltergeist und Wiedergänger in die Welt der Lebendend zurück; siehe auch Striges.
  • Suur Tõll – (= „Der große Tõll“) Riese von der estnischen Insel Saaremaa in der estnischen Mythologie, hilfsbereit, wenn auch mit aufbrausendem Temperament. Bruder von Leiger von der benachbarten Insel Hiiumaa, Gegner von Vanapagan
  • Swjatogor – ein Bogatyr, russischer Krieger mit übernatürlichen Kräften
  • Szélanya – (= „Windmutter“, auch Szélanyó) Geist in der Gestalt einer alten Frau (gelegentlich auch als Hexe beschrieben) und Personifizierung des Windes in der ungarischen Mythologie
  • Upyr – (auch Upir) Untoter aus der slawischen Mythologie, oft als Vampirwesen beschrieben
  • Urmen – (auch Uremi, Ursitory, Ursitori, Ursitele, Urbitele, Urditele, Osatorele, Ursoi, Ursoni) Trias von feenähnliche Schicksalsfrauen in den Überlieferungen der Roma; siehe auch Moiren, Nornen, Parzen
  • Väterchen Frost – Personifikation des Winters, beschenkt die Kinder
  • Vedmak – Hexenmeister (männliche Hexe) aus der slawischen Mythologie, der im Gegensatz zu der weibliche Hexe Vedma auch positive Eigenschaften hat
  • Vanapagan – (= „Alter Heide, auch Vanatühi, „Der alte Leere“) aus der estnischen Mythologie beschrieben als riesenhafter Bauer mit simplen Gemüt oder ein Teufel und Unterweltgott, Feind des wohlgesinnten Riesen Suur Tõll. Die Vanapaganad leben in Mooren, im Wald oder in Höhlen.
  • Víla – (auch Wila) feenähnliche Wesen, leben in der Gruppen, überwiegend mit dem Wasserelement verbunden, zählt oft zu den armen Seelen; siehe auch Iele, Mawka, Rusálka, Samodivas
  • Zana – weibliche Berg- und Wassergeister der albanischen Mythologie, die an Quellen und Flüssen des nordalbanischen Hochlandes leben, wo jeder Berg und jeder Familienverband seine eigene „Bergfeen“ hat. Beschützend, aber wer sie beim Baden beobachtet, wird von ihnen erschlagen. Ähnlich mit der slawischen Wila und der rumänischen Zână; siehe auch Fee, Najade, Nymphe
  • Zlydzens – kleine, bucklige Hausgeister (im Deutschen gleichgesetzt mit Kobolde) und Personifaktion der Armut in der slawischen Mythologie, oft mit riesigen Stiefeln und Hüten mit Ohrenklappen dargestellt, auch ähneln sie Hunden oder Katzen. Gelegentlich unsichtbar auf der Schulter einen Menschen sitzen, meist jedoch unter dem Herd oder Ofen, seltener in Gruppen auf dem Dachboden. Stíften Unheil wie Wasser in Milch gießen, Sand in den Brei geben und anderes, verstecken Gegenstände, zerschlagen Teller und stehlen verschiedene Besitztümer. In der estnischen Mythologie sind sie böse, kriegerische Menschen, die seit vielen Jahrhunderten leben, oder böse Helfershelfer des Teufels und Feinde von Kalevipoeg.
  • Yuda – (auch Yuda-Samodivas) bösartiges weibliches Geistwesen (im Deutschen Dämon) in Bulgarien in Gestalt einer hässlichen alten Frau, lebt in Wälder und Berge, besitzen große magische Fähigkeiten und beschäftigen sich mit Kräuterkunde und Giftstoffen. Manchmal erscheinen sie jungen Männern auch als schöne Frauen vnd überreden sie, sie zu heiraten. Heiratet ein Mann eine Yuda, entführt sie seine Seele in die Totenwelt Nav und sein Körper verdorrt und stirbt. Um sich vor Judas zu schützen, tragen Männer in einigen Regionen Bulgariens Blätter von Schafgarbe, Basilikum, weißer Comuniga oder Wermut an ihren Gürteln oder Mützen. Siehe auch Chancalaera, Churel, Dämonische Liebhaber, Hexe, Nachzehrer, Serrana de la Vera
Menschliche und tierische Gestalt, menschliches Mischwesen
  • Thumb
    Sirin und Alkonost – Vögel der Sorge und Freude (1896, Wiktor Michailowitsch Wasnezow)
    Alkonost – Vogel des Glücks und der Hoffnung mit dem Gesicht einer schönen Frau, der den Menschen gut gesinnt ist. Siehe auch Sirin
  • Bannik – Unsichtbarer Hausgeist aus der slawischen Mythologie, manchmal als kleiner alten Mann oder als Tier
  • BludNaturgeist und Gestaltwandler aus der slawischen Mythologie, der unter anderem als Irrlicht dem Menschen in die Irre führen. Soll Helfer des Waldgeistes Leschi; siehe auch Blutschink
  • Gamajun – prophetischer Vogel aus der slawischen Mythologie, Herold der slawischen Götter, Symbol für Wissen und Weisheit, oft mit Menschengesicht dargestellt. Verwandte: Sirin
  • Kłobuk – ein Kobold in Masuren, der in Gestalt eines gefiederten Wesens, einer Katze oder als Mensch auftritt, sich Zugang zu den Häusern der Bauern verschafft und Speise und Obdach verlangt. Lästig, bringt aber dem Haushalt Glück und Wohlstand
  • Krakonoš – (auch Rübezahl, Liczyrzepa) Berggeist des Riesengebirges, Gestaltwandler und Riesengestalt
  • LeschiWaldgeist aus der slawischen Mythologie, Herr des Waldes, Trickster und Gestaltwandler, seine menschliche Gestalt ist ein alter Mann im Pelzmantel. Der Blud soll sein Helfer sein.
  • Mittagsfrau – weiblicher Naturgeist der slawischen Sagenwelt
  • Přezpołnica – Mittagsfrau der sorbischen Mythologie (Lausitz)
  • Samodivas – (bulgarisch, auch Samovils) Naturgeister und Beschützer der Natur im süd- und westslawischen Volksglauben in Gestalt von schöne, ewig junge Mädchen mit langem Haar, gelegentlich mit Flügel, unter ihren Achseln verbergen. Teils helfend, teils boshaft und strafend. Tragen dünne Gewänder, einen Regenbogen-Gürtel (vorherrschend Grün), oft einen Kranz aus Samodivska-Blumen auf dem Kopf, bewaffnet mit Pfeil und Bogen, auch auf großen geflügelten Hirschen reitend mit Schlangen als Zügel und Peitschen. Leben in den ihnen zusammengehörigen Gebirge unter riesigen alten Bäumen, in verlassenen Hütten oder in dunklen Höhlen in der Nähe von Flüssen, Quellen und Brunnen. Erscheinen oft vom Frühling bis zum Herbst auf der Erde (von Blagoweschtschenie bis Seknovene), im Winter leben sie im mythischen Dorf Zmeykovo. Bei Begegnungen mit Menschen können sie sich in Tiere verwandeln. In manchen bulgarischen Regionen glaubt man, dass sie unsichtbar sind, nur die Sabbotniks, die zu bestimmten Tagen geboren wurden, die Povatraks (entwöhnten und wiedergesäugten Babys) und die Kindern einer Samodivas und einem Sterblichen sowie Hunden mit „vier Augen“ (zwei kontrastierenden Flecken über den Augenbrauen) können sie gesehen. In der Abenddämmerung gehen sie zu Gewässern, baden, waschen ihre Kleidung und hängen sie im Mondlicht auf. Danach versammeln sie sich auf einer Lichtung in den entlegensten dichten Wäldern („Horishte“) und singen und tanzen die ganze Nacht. Sie lieben Musik, besonders der Kaval, deshalb entführen sie oft Hirten und lassen sie für sie spielen. Auch messen sie sich oft in Wettkämpfen untereinander und mit Menschen, und wer gewinnt, darf den Verlierer für sich behalten. Einige glauben, dass die Samodivas Angst vor Sonnenlicht haben, weshalb sie im Morgengrauen schnell die Horishte verlassen und sich verstecken. Manchmal wird beschrieben, dass ihre Gewand ihre gesamte Macht enthält: wenn man ihre Kleidung genommen wurde, wird sie eine menschliche Frau, kann heirateten und Kinder kriegen. Die Samodivas ehren christliche Feiertage und helfen als Arbeiterinnen während der Ernte und den Frauen mit Kindern. Jedoch entführen sie auch schöne Frauen oder ärgert sie aus Neid. Sie haben die Macht, Dürren herbeizuführen, Ernte zu verbrennen oder Vieh sterben zu lassen. Wenn Menschen Samodivas stören oder ihr Lebensraum schädigen, können sie strafen: ihre magische Blicke sind schwindelerregend und sogar tödlich. Ein Jäger, der einen Hirschen tötet, lässt die Schutzherrin ihm erblinden, schickt ihm die Samodivas-Krankheit und tötet ihm mit tödlichen Schreien. In manchen Glaubensrichtungen waren die Samodivas sündige Frauen, die starben nd weder auf Erden noch im Himmel erwünscht sind. Auch die entführten Mädchen und Frauen, die als Jungfrauen starben, wurden zur Samodiva. Eine Art Samodiva sind die bösartigen Yudas. Siehe auch Elfen, Fee, Iele, Mahrtenehe, Nymphe, Schwanenjungfrau, Vila, Zana, Zână
  • Sirin – Vogel der Trauer und des Kummers, den Eulen ähneln, mit Gesicht einer schönen Frau ist, den Menschen eher böse gesinnt. Siehe auch Alkonost
  • Wodjanoi – (auch Hastrman, Houggä-Ma, Povoduji, Topielec, Utoplec, Vodni Moz, Vodník, Vodyanoy, Wódny muž) Wassermann der slawischen Völker
  • Wódny mužWassermann in den Überliefungen der Sorben
  • Zânăfeenähnliche Wesen in der rumänischen Mythologie und im Volksglauben, variieren in Größe und Aussehen und können sich verwandeln, um zum Schutz und zur Deckung in ihre Umgebung einzufügen. Sie können Reisenden erscheinen, um ihnen zu helfen, ihren Weg zu finden oder diejenigen, die Hilfe brauchen, leise mit Zeichen und „Brotkrümeln“ durch den Wald führen. Sie rächen sich nur, wenn sie provoziert, beleidigt oder tanzend gesehen werden. Als rumänische Äquivalent der Feen werden sie auch als aus Blumen geborene schöne, schlanke, junge, schelmische Jungfrauen beschrieben. ihre Zahl variiert von drei bis unzählige Schwestern. Sie gelten als Gegenstück der Iele und Muma Pădurii, gelegentlich werden böse Zână beschrieben, dargestellt als hässliche, alte Frauen oder jung und verführerisch, aber sadistisch gegenüber wagemutigen Menschen. Siehe auch Blumenfee, Nymphe, Vila, Zana
Tiergestalt, tierisches Mischwesen

Afrika

Fabelwesen der arabische Welt, Sagen und Märchen aus den Maghrebländer siehe hier unter Mediterraner Raum und Orient

Menschliche Gestalt

  • Asanbosam – dem Vampir ähnliches Wesen im Süden Ghanas, menschenähnlich mit Eisenzähne, Beine mit hakenartigen Fortsätzen und sechs Arme
  • Aziza – übernatürliches Volk in der westafrikanischen Mythologie (insbesondere in Dahomey) mit magischen Fähigkeiten, leben in Ameisenhügeln und in Kapokbäumen im Wald und lehren den Menschen praktisches und spirituelles Wissen, unter anderem Umgang mit dem Feuer; siehe auch Dwende, Kleine Leute, Kulturheros
  • Egbere – (in Englischen übersetzt als goblin oder fairy) kleiner, bösartiger Geister aus der Yoruba-Mythologie, leben in den Wäldern, vielleicht auch in Gräber, kommen nachrts hervor und kehren im Morgengrauen zurück („ähnlich wie Vampire“). Sie reiten gern Schafe und übertragen Krankheiten auf sie; in einige Überlieferungen besitzt sie die kleinen Matten: wer es schafft, einem Egbere die Matte abzunehmen, erlangt unvorstellbaren Reichtum. Auch wird gesagt, dass sie ständig weinen, wobei die Aufrichtigkeit dieser Tränen fraglich ist. Siehe auch Kleine Leute
  • Kalanoro - (auch Fahasivy) gnomähnlicher, teilweise bösartiger Waldgeist und Kryptid auf Madagaskar; Verwandte: Angat,Tromba
  • Madam Koi Koi – (auch Madam Moke) Geistererscheinung in nigerianischen modernen Sagen, die auch in anderen afrikanischen Ländern beschrieben wird. Des Nachts soll sie Schlafsäle, Flure und Toiletten in Internaten heimsuchen.
  • Mami Wata – (für „Mutter des Wassers“, Mammy Water) ursprüngich afrikanischer Wassergeist respektive Wassergöttin im Volksglauben Westafrikas, Ostafrikas und Südafrikas, später dargestellt als Meerjungfrau (halb weiße Frau, halb Fisch), die von den Fon und Ewe sowie im Haitianischen Voodoo verehrt wird.
  • Madebele – Naturgeister in der Mythologie der Senufo, die im Busch leben und Wasserquellen und Berge beherrschen. Der Schöpfergott Kolocolo erschuf die Madebele und die Tiere als erste Bewohner der Erde und sie führten ein friedliches Leben mit einer einzigen Sprache. Doch die Madebele beschlossen, Kolocolo gleichgestellt zu sein, was ihn erzürnte: die Madelele mussten nach ihrem Tod auf der Erde bleiben und die Menschen sollen über sie und die Tiere herrschen. Die Buschhgeister ähneln kleinen Menschen, besitzen jedoch rückwärts gerichtete große Füße, einen übermäßig großen Kopf, verkümmerte Beine und übergroße Genitalien. Ihre Gesellschaft, Tätigkeiten und ihre Kunst weisen Parallelen zu den Menschen auf, aber sie sind fürMneschen unsichtbar und sprechen eine für Menschen unverständliche Sprache. Durch die Handlungen des Menschen wie Jagd und Landwirtschaft werden sie leicht reizbar. Siehe auch Kleine Leute
  • Orishas – (auch Orisa, Orixá, Oricha, Òrìṣà) vermenschlichte Geistwesen bzw. Götter in der Religion der Yoruba und in afroamerikanischen Religionen wie Naturgeister (personifizierte Naturgewalten), Kulturheroen und vergöttlichte Ahnen, Boten und Vermittler zwischen Menschen und den allmächtigen Schöpfungsgott Olorun
  • Yumboes – (auch Bakhna Rakhna = „gute Menschen“) etwa 60 cm große, perlweiße Geister der Toten aus der Mythologie der Wolof. Sie leben unter den Pap (brustförmiger Hügel), tanzen im Mondlicht, feiern an großen Tischen und werden von Dienern bedient, die bis auf ihre Hände und Füße unsichtbar sind. Yumboes essen Mais (den sie den Menschen stehlen) und Fisch (den sie selbst fangen). Sie laden Einheimische und Fremde zu ihren Festen ein. Siehe auch Ahnengeist, Kleine Leute
  • Zankallala – kleiner, auf einem Nagetier reitender Trickster aus der Mythologie der Hausa. Siehe auch Kleine Leute

Menschliche und tierische Gestalt, menschliches Mischwesen

Tiergestalt, tierisches Mischwesen

Amerika

Nordamerika

Vereinigte Staaten (USA) und Kanada

Moderne Fabelwesen

Hier gemeint: Fabelwesen der nicht-indigene Überlieferungen in Nordamerika, manche ursprünglich aus Europa (meist Großbritannien und Spanien, auch Frankreich), aus Afrika und aus der Mythologie der indigenen Völker in Nordamerika.

Menschliche Gestalt
  • Bell-Hexe – Geistwesen aus dem US-amerikanischen Bundesstaat Tennessee
  • Dover Demon – menschenähnlicher Kryptid in Dover (Massachusetts, USA)
  • Duppy – (auch duffy) Geistwesen in menschlicher und tierischer Gestalt, ursprünglich aus den Bantu- und Ashanti-Volksglauben Seelen von Toten, Ahnengeister und bösartige Geister, später in der Karibik und auf den Bahamas. Auf den Kleinen Antillen wurden sie auch Jumbies genannt. Die Geister erscheinen meistens nachts und bringen Unglück und Leiden über die Menschen. Zu den Duppy gehört das Rolling Calf („Rollende Kalb“), das Ketten um den Körper trägt, das Three Footed Horse („Dreibeinige Pferd“) und die Ol' Hige (auch Ol' Higue, Ole Haig), eine Soucouyant.
  • Flatwoods Monster – menschenähnlicher Kryptid bei Flatwoods (West Virginia, USA)
  • Green Lady – Geist einer Frau, deren Kind bei einem Besuch in der Schlucht von Wahiawā verloren ging und nicht gefunden wurden. Nach ihren Tod wandert sie durch die Schlucht, sucht nach ihrem Kind und nimmt jedes Kind mit, das ihr in der Schlucht begegnet. In mehrere Sichtungen wird sie beschrieben als mit Moos oder Schimmel bedeckten grünen Frau. Andere sagen, die grüne Frau habe große Ähnlichkeit mit dem japanischen Kappa und ist eine Kinderschreckfigur. Siehe auch Arme Seele, Gespenst
  • Jack Frost – Personifizierung des Winter und der Kälte. Siehe auch Väterchen Frost
  • Lady of White Rock Lake – Im White Rock Lake Park (Texas) spukt ein Gespenst eines zwanzig Jahre alten Mädchens, das ein wasserdurchtränktes Abendkleid aus den 1930er Jahren trägt und nachts am Straßenrand des East Lawther Drive erscheint. Sie bittet die Fahrer darum, zu ihrem Haus in der Gaston Avenue in Dallas gebracht zu werden, bevor es während der Fahrt im Auto verschwindet und einen durchnässten Autositz zurücklässt. Der Legende nach ist die Frau bei einem Bootsunfall in den 1930er Jahren ertrunken. Siehe auch Anhaltergeist, Arme Seele; Verwandte: Niles Canyon-Ghost, Resurrection Mary
  • Niles Canyon-GhostGespenst auf der Niles Canyon Road (San Francisco Bay Area): ein Mädchen kam auf dem am 28. Februar (das Jahr variiert) bei einem Autounfall ums Leben. Seitdem läuft der Geist jedes Jahr an diesem Tag die Straße entlang, um per Anhalter nach San Francisco zu gelangen. Siehe auch Anhaltergeist, Arme Seele; Verwandte: Lady of White Rock Lake, Resurrection Mary,
  • Paul BunyanHolzfäller von riesenhafter Größe und titanischer Kraft gewesen, Begleiter sein blauer Ochse Babe
  • Resurrection Mary – (etwa „wiederkehrende Mary“) Gespenst oder Wiedergängerin in Justice, Illinois. Ein Mädchen namens Mary wurde nach einem Tanzabend auf dem Archer Avenue angefahren und getötet, der flüchtigen Fahrer wurde nie gefunden. Man beerdigten sie auf dem Resurrection Cemetery, in einem weißen Tanzkleid und dazu passenden Tanzschuhen. Seit den 1930er Jahren wurde sie im weißen Tanzkleid als Anhalterin Richtung Resurrection Cemetery auf der Archer Avenue beobachten. Wenn ein Fahrer sie mitnimmt und sich dem Resurrection Cemetery nähert, verschwindet sie auf dem Friedhof. Andere erzählen, dass sie von Autos angefahren oder beinahe angefahren worden sein, aber verschwunden, als der Autofahrer aussteigt. Siehe auch Anhaltergeist, Arme Seele; Verwandte: Lady of White Rock Lake, Niles Canyon-Ghost, Sayona
  • Skunk Ape – (= „Stinktier-Affe“) großer Affenmensch (Kryptid) aus Florida bezeichnet.
  • Slender Man – (auch Slenderman) großer menschenähnliche Wesen ohne Gesicht, meist in Nordamerika bekannt, ähnlich dem „Kunekune“ und „Hanako, dem Klogeist“.
Menschliche und tierische Gestalt, menschliches Mischwesen
Tiergestalt, tierisches Mischwesen
Fabelwesen der indigenen Völker in Nordamerika

Fabelwesen der First Nations in Kanada und der Native Americans in den Vereinigten Staaten. Die Fabelwesen der Eskimos (Alaska Natives) findet man hier unter Arktis und die Fabelwesen der Mayas (Mexiko) hier unter Fabelwesen der indigenen Völker in Lateinamerika.

Menschliche Gestalt
  • Canotila – („kleiner Baumbewohner“, „sie leben in einem Baum“) Waldgeister der Lakota, die in Gestalt von Kobolden oder haarigen Zwergen als Boten der Geisterwelt oft in Träumen erscheinen. Siehe auch Kleine Leute
  • Fliegender Kopf – (auch Großer Kopf, Kanontsistóntie's (Mohawk), Ganoñ'waeñ•dye's (Onondaga), Kunenhrayenhnenh, Kwennenhrayenhnen, Konearauneh, Unenhrayenhnenh, Ko-nea-rau-neh-neh, Ro-nea-rau-yeh-ne, Takwëtán (Seneca)) menschenfressende Geister aus der Mythologie der Irokesen und Wyandot, die mit einem unstillbaren Hunger verflucht sind. Beschrieben als Köpfe mit langem dunklem Haar, „schrecklichen Augen“ und einem großen Mund voller messerscharfer Reißzähne, „größer als der größte Mann“ und mit einer Haut, die keine Waffe durchdringen kann. In einige Überlieferungen haben Fledermausflügel, die aus jeder Seite seiner Wange ragen, und vogelartige Krallen; in andere auch Vogelflügel. Siehe auch Menschenfresser; Verwandte: Chonchon, Hungergeist, Langsuyar, Nukekubi, Penanggalan (Leyak, Rangda), Rokurokubi
  • Jogah – („Trommeltänzer“) auch Jokao, Gahongas, Drum Dancers, Stone Throwers genannt in Überlieferungen der Cayuga, Irokesen, Mohawk, Seneca, Tuscarora. Volk von Naturgeister mit drei Gruppen, meist unsichtbar, ihre Anwesenheit kan man erkennen durch seine Trommeln, Ringe aus nackter Erde und „Schalen“ in Steinen oder Schlamm. Meist sehen sie Kinder, Ältere und spirituelle Heiler, die sind Gestaltswandler, lieben Streiche und Spiele, auch mit Menschen. Die Gahongas („Steinwerfer“ oder „-roller“) leben in felsigen Gebieten an Bächen, ihr Lieblingsspiel ist Fangen mit Menschen, oft mit Felsbrocken. Die Gandayah schützen Pflanzen und helfen den Bauern. Wenn sie gute Nachrichten haben, nehmen die Gestalt von Wanderdrosseln an und/oder von Eulen, wenn sie schlechte Nachrichten haben. Die Ohdows ist die unterirdischen Wächter der oberen Welt und schützen vor Wesen der Unterwelt. Siehe auch Kleine Leute, Unterirdische
  • Kachina – (auch Katchina, Katsina, Kokko) Geist einer Naturerscheinung in Form eines Tieres, einer Pflanze, eines Ahnen etc., den maskierten Tänzer, der diesen Geist darstellt, und die figürliche Darstellung desselben Geistes in den Kulturen der Hopi, Zuni und anderer Pueblo-Indianer im Südwesten der Vereinigten Staaten. Verwandte: Alraunmännchen (Alraun), Familiar, Homunculus, Jenglot, Voodoo-Puppen
  • Manogemasak – (auch Manogames) kleine Naturgeister der Abenaki, Maliseet, Penobscot und der Passamaquoddy, leben an felsigen Flussufern und spielen gerne den Menschen Streiche. Sie haben schmale Gesichter, die in manchen Überlieferungen so dünn beschrieben werden, dass sie nur im Profil zu erkennen sind. Lehm- oder Schlammablagerungen am Flussufer, die Menschen oder Tieren ähneln, gelten als Skulpturen der Manogemasak und bringen dem Finder Glück. Felsen am Flussufer mit geometrischen Mustern ist Zeichen der Heimat einer Manogames-Familie und sollten am besten unberührt bleiben. Siehe auch Kleine Leute, Kobold
  • Memegwesi - (auch Memegawensi, Memengweshii, Mannegishi, Pa'iins) kleine, am Flussufer lebende, haarige Wassergeister in Überlieferungen der Algonkin, Anishinabe, Cree, Innu, Menominee, Metis, meist gutartig: insbesondere bei Kinder, die verärgert, verletzt, verängstigt oder einsam wirken, beschützt sie. Siehe auch Kleine Leute
  • Nimerigar – (auch Ninipi, Nunumbi) Volk kleiner kriegerischer Menschen, die nach Erzählungen der Paiute und Shoshonen früher das Gebiet von Wyoming besiedelt haben. Siehe auch Kleine Leute
  • Water Babies – mächtige und gefährliche Wassergeister in Überlieferungen der Achumawi, Cahuilla, Cahuilla (Cupeño, Luiseño), Paiute, Salish, Serrano, Shoshonen, Washoe und Yokuts im Westen Amerikas vorkommen, insbesondere bei den Great Basin Indians. Diese Wesen leben in Gewässern wie Quellen, Teichen und Bächen lund erscheinen oft als kleine Wesen wie Säuglinge, deren Schreie als unheilbrigendes Omen gelten oder Menschen in den Tod locken. Auch sollen sie Kinder fressen. Eine Überlieferung der Ute erzählt, wie die „Pawapicts “ erschaffen wurden: bei einem Kampf zwischen einem Mann namens Pahahpooch und einer Wildkatze wurde er in dem Utah Lake geworfen und in ein Wasserbaby verwandelt. Dieser Wesen ziehen Menschen ins Wasser, wo sie dort selbst zu Water Babies werden. Etwas ambivalenter sind die Überlieferungen der Paiute. die besagen, dass missgebildete oder frühgeborene Säuglinge ins Wasser geworfen wurden oder dass es einem Fluch auf einer Seejungfau liegt: in bestimmten Nächten hört man aus dem See die schreiender Babys. Ein Wasserbaby überwältigte einen Riesen, der die Gegend terrorisiert, und ertränkt ihn im Owens Lake. Siehe auch Kleine Leute, Menschenfresser, Wassermann
  • Wendigo – bösartiger und rachsüchtiger Geist in Nordamerika, der aus Menschen Kannibalen macht; Verwandte: Waheela
  • Yehasuri – (= „wilde kleine Leute“) kleine und unscheinbare menschenähnliche Naturgeister, leben in Baumstümpfen im Catawba-Indianerreservat in South Carolina, ernähren sich von Fröschen und Käfern ernähren. Nicht gefährlich, aber spielen gerne Streiche und sind manchmal zerstörerisch. Als Kinderschreck eingesetzt, um Kinder vor schlechtem Verhalten zu warnen.
Menschliche und tierische Gestalt, menschliches Mischwesen
  • Deer Woman – („Hirschfrau“, auch Deer Lady, „Hirschdame“) Naturgeist in der indigenen Kulturen in Nordamerika, gilt als bösartig-strafend gegenüber Männern und lockt sie in den Tod. Gegenüber Frauen und Kindern ist sie meistens nur mahnend. Sie erscheint entweder als schöne junge Frau mit Hirschfüßen oder als Hirsch. In den Überlieferungen der Lakota wurde wegen ihrer Respektlosigkeit gegenüber Wesenheiten der Himmels eine Gesichtshäfte hässlich und ihr Name wurde Anukite (Frau mit dem Doppelgesicht) oder Winyan Numpa (Doppelfrau). Im Gegensatz zu den Skinwalkers steht sie für die Werte der indigene Völker.
    Siehe auch die Gestalt der Hel (halb tot und halb lebendig, bisweilen Hälfte alt und Hälfte jung), Gestaltwandler, Mischwesen; Verwandte: Huldra, Rusalka, Skogsrå, Uldra, Vilas; ähnliche weibliche Geister in Lateinamerika, deren Opfer Männer sind: Cegua, Descarnada, Llorona, Patasola, Sihuanaba, Taconuda, Verschleierte Dame, Xonaxi Queculla, Yalám Bequet; weitere Verwandte: Hone-onna, Sirene
  • Granny Squannit – eine der Makiawisug und mächtige Zauberin: sie lehrt und hilft den Heilern. Bei Streitigkeiten mit ihrem Mann Maushop löst sie Stürme aus.
  • Makiawisug – wohlwollende Naturgeister der Mohegan, Pequot und Wampanoag, wenn man ihnen Respekt zollte. Verfügen über magische Kräfte, darunter die Fähigkeit, sich unsichtbar zu machen. Die Anführerin ist Granny Squannit, Frau des Riesen Maushop.
  • Maushop (auch Mushop) Riese und Kulturhelden der Wampanoag, der ihnen das Jagen und Fischen beibrachte. Es wird erzählt, dass die Pukwudgies aus Eifersucht auf die Hingabe und Zuneigung der Menschen für Maushop begannen, die Menschen zu quälen und Maushops fünf Söhne oder sogar Maushop selbst töteten. Maushops Frau war Granny Squannit.
  • Pukwudgie – (auch Puk-Wudjie, Puck-wudj-ininee, etwa „kleiner wilder Mann des Waldes, der verschwindet“) menschenähnliches Wesen in Überlieferungen der Abenaki, Algonkin, Chippewa, Mohegan und Wampanoag, die nach Belieben erscheinen und verschwinden, ihre Gestalt verändern (häufig aufrecht gehender Mensch, der von hinten wie ein Stachelschwein aussieht). Pukwudgies waren einst freundlich zu Menschen, die aber mit vielen bösen Streichen die Pukwudgies verfolgten, sodass sie sich gegen die Menschen wandten. Sie können Menschen in den Tod locken, Magie anwenden, Giftpfeile abschießen und Feuer machen. In anderen Erzählungen sind sie Feinde der Kulturhelden der Wampanoag, der Riesen Maushop, und seiner Frau Granny Squannit. Siehe auch Formwandler, Kleine Leute, Nimerigar
  • Sabawaelnu – („Wassermenschen“, auch Halfway People, Halbmenschen) kleiner Wassergeister der Mi'kmaq, wie europäische Meerjungfrauen haben sie einen menschlichen Oberkörper und einen Fischschwanz. Sie haben Macht über Stürme, aber fügen Menschen, die ihnen den gebührenden Respekt erweisen, kein Leid zu. Siehe auch Wettergeist; Verwandte: Nixe, Sumpall
  • Skinwalker - (etwa „Hautgänger“, Skin-switcher („Hautwechsler“), Naaldlooshii, Yeenaldlooshii) Gestaltwandler aus der der Navajo-Kultur. Der Überlieferung nach ist es eine „Hexe“ oder ein abtrünniger Schamane, der sich Tier- oder gar Menschenhaut überstreift. Sie sollen kannibalistisch geneigt sein, sind auch anderen nordamerikanischen indigenen Völkern bekannt und werden mit Werwölfen verglichen. Siehe auch Menschenfresser, Warlock, Zauberer; Verwandte: Berserker, Hüllenläuferin, Werhyäne, Werkatze (Katzenmensch)
Tiergestalt, tierische Mischwesen

Lateinamerika

Mittelamerika (Zentralamerika, Karibik) und Südamerika

Moderne Fabelwesen

Hier gemeint: Fabelwesen der nicht-indigene Überlieferungen in Mittel- und Südamerika, manche ursprünglich aus Europa (meist Spanien und Portugal), aus Afrika und aus der Mythologie der indigenen Völker in Lateinamerika.

Menschliche Gestalt
  • Bolefuego – (Feuerball, auch Candileja) leuchtende Wesen, das meist wie eine Laterne in dunklen Nächten in der Region Llanos in Venezuela und Kolumbien erscheint. Es kann sich drehen, summt und geht an und aus. Es soll sich um den Geist einer Frau handeln, die zusammen mit ihren beiden Kindern in ihrem eigenen Haus lebendig verbrannte. In einer anderen Überlieferung war es La Candelaria, die ihren Ehemann ermordete. Nach ihren Tod ist sie dazu verdammt, durch die Llanos zu wandern, verwandelt in einen Feuerball, der Reisende vernichtet. Eine weitere Überlieferung zufolge war es eine Frau, die ihren einzigen Sohn, der Bischof werden sollte, enthauptete. Dafür wurde sie dazu verdammt, auf den Straßen zu wandern, verwandelt in einen Feuerball, der Reisende vernichtet. La Bolefuego wird von Gebeten angezogen, deshalb müssen Reisende sie verfluchen. Man kann ihre Verfolgung auch entgehen, indem man das Ende eines Schleppseils trägt oder sich mit dem Gesicht nach unten hinlegt, bis sie weggeht. Siehe auch Arme Seele, Irrlicht, Kugelblitz, Rachegeist; Verwandte: Anchimayen, Irrlichtwesen
  • Brujos von ChiloéHexen und Hexer (auch Hexendoktoren genannt) aus der Mythologie von Chiloé, deren Ursprung in der Mapuche-Mythologie liegt, bei den Schamanen (wohlwollende Machis und böswillige Kalkus) Kenntnissen in der Naturheilkunde und spirituelle sowie magische Kräfte haben. Dieser indigene Glauben verschmolz sich diese mit dem Glauben europäischer Hexen in einem kulturellen und religiösen Synkretismus und es entstand eine tief verwurzelte Hexentradition in Chile. Die Brujos von Chiloé haben eine komplexe Gemeinschaft mit verschiedenen Rängen (wie Voladora), viele magische Methoden, Handlungen und Rituale (unter anderem Teufelspakt, Todesbotschaft „Duam“, „Macuñ“-Weste zum Fliegen) und arbeiten mit übernatürlichen Wesen wie die Anchimayen, Chonchon, Huecuvus.
  • Ciguapa – (auch Siguapa, Ciguaya) weibliche Wesen mit brauner oder dunkelblauer Haut, nach hinten gerichteten Füßen und lange Haare, die ihren Körper bedeckt. Sie stößt Schreie, Winseln oder Zwitschern aus, ähnlich des Rebhuhns. Besonders bekannt in der Dominikanische Republik, Kuba und Puerto Rico. Sie erscheint nachts, oft liebenswert, manchmal jedoch schrecklich, am Flüssen und wird mit einer Nixe verglichen: schön, aber auch grausam und hinterlistig. Ebenfalls wird sie als bösartiger Maboya-Geist bezeichnet, der den Tod bringt: wenn Männer ihr in die Augen blicken, werden sie verzaubert oder sogar in den Wald gelockt, um mit ihr zu schlafen. Anschließend tötet sie die Männer. Auch den Raub von Neugeborenen wird ihr verschrieben. Andererseits deuten einige Quellen darauf hin, dass sie auch gütig und harmlos sein kann. Nur mit Hilfe eines weißen Hundes in mondhellen Nächten kann man sie fangen, doch in Gefangechaft wird sie sterben. Der Ciguapo gilt als Sohn einer Ciguapa.
    Die Herkunft der mittelamerikanischen Überlieferung ist ungeklärt und hat vermutlich Einflüsse aus Europa, Afrika und aus der Mythologie der Taino. Möglicherweise verbindet sich der Mythos mit den letzten Überlebenden der Taínos, die sich in den Bergen in Tunneln und Höhlen verstecken, um der Gefangennahme durch die Spanier zu entgehen, und gegen die Spanier kämpfen. Für manche Spanier sahen sie aus wie Dämonen, Hexen oder Wesen aus der Unterwelt, weshalb sie heute als Ciguapas bekannt sind.
    Ähnliche weibliche Geister in Lateinamerika, deren Opfer Männer sind: Cegua, Descarnada, Llorona, Patasola, Sihuanaba, Taconuda, Verschleierte Dame, Viuda, Xonaxi Queculla, Yalám Bequet; Verwandte: Deer Woman, Huldra, Skogsrå
  • Curupira – (auch Kurupira) koboldähnlicher Naturgeist (oder auch Dämon) in der Gestalt eines Jungen oder eines Zwerges mit feuerrotem Haar und nach hinten gedrehten Füße. Schützt die Wälder vor den zerstörerischen Gewohnheiten des Menschen, aber toleriert diejenigen, die zum Essen jagen, nicht jedoch diejenigen, die zum Vergnügen jagen. Vergleichbar mit dem Kurupi aus der Tupí-Guarani-Mythologie mit Eigenschaften der westafrikanischer und europäischer Überlieferungen. Siehe auch Duende, Herr der Tiere, Kleiner Leute, Schutzgeist; Verwandte: Chaneque, Jasy Jatere, Saci, Yaçi-Yaterê
  • De-Loys-Affe – (auch Ameranthropoides loysi, Loys Affe, St. Loy’s Ape, Didi, Vasitri, Guayazi, Fallhammer) Menschenaffenart oder Affenmenschen (Kryptid) in Südamerika
  • Descarnada – (etwa „Hagere“, „Magere“, „Fleischlose“) rachsüchtiger Geist einer Frau in El Salvador, auch bekannt in anderen Ländern Lateinamerikas: sie verführt Männern als eine schöne junge Anhalterin, oft auf Straßen zu größeren Städten. Wenn ein Mann sie mitnimmt, verwandele sie sich: ihr Körper verwest langsam und ein lebendes Skelett erscheint oder ihr wahres Gesicht mit „höllischen Augen“. Das Opfer stehen unter Schock und können nicht erklären, was passiert war. Viele bekommen Fieber und Albträume. Der Ursprung der seltsamen Frau ist unbekannt, einige meinen, dass es sich um den Geist einer Bruja handelt. Siehe auch Anhaltergeist, Lebender Leichnam; Verwandte: Hone-onna; ähnliche weibliche Geister in Lateinamerika, deren Opfer Männer sind: Cegua, Llorona, Patasola, Sayona, Sihuanaba, Taconuda, Verschleierte Dame, Xonaxi Queculla, Yalám Bequet; weitere Verwandte: Deer Woman, Huldra, Sirene, Skogsrå
  • Galipote – (auch Zancú, Zángano, Lugarú) bösartige Gestaltwandler aus der Dominikanischen Republik, der sich in Tiere, Pflanzen und unbelebte Objekte verwandelt kann. Verfügt über enorme Stärke und Immunität gegen Schusswaffen. Er führt Menschen in die Irre und erschreckt sie, auch wird gesagt, dass er sich vom Blut unschuldiger Kinder nachts aussaugte, wodurch er ewiges Leben erlangte. Es wird auch gesagt, dass er mit ihnen sexuelle Missbrauchhandlungen praktiziert. Seiner Macht wird auf einem Teufelspakt respektiv mit anderen bösartigen Geistwesen zurückgeführt. Das Wesen hat einen europäischen und christlichen Ursprung, vermischt mit afrikanischen Elementen. Ein Galipote, der sich ausschließlich in einen Hund verwandeln kann, nannt man Lugarú (vom französischen loup-garou). Andere Galipote sind die Zángano oder Zancú, die die Fähigkeit haben, mit sehr großen Schritten zu gehen und sogar unsichtbar zu werden. Siehe auch Chancalaera, Vampir, Werwolf, Zánganus; Verwandte: Ganipote (Frankreich)
  • Huenchur – wohlwollende Geist aus der chilotischen Mythologie, beschrieben als eine alte Frau mit traditionelle Kleidung, die man in einem Bongo vor der Küste seht. Der Überlieferung nach war sie eine Heilerin und Machi der Huilliche. Als sie einen sterbenden Holzfäller fand, heilte sie ihn, sie heirateten und bekamen eine Tochter, die Huenchula genannt wurde. In einer Sage erschien ihr beim Wasser holen am Lago Huelde stets ein Wesen, halb Seelöwe, halb Mensch. Ihre Mutter glaubte nicht die Begegnungen. Ein andere Überlieferung zufolge holte Huenchula aus einem Brunnen in der Nähe des Sees. Eines Tages äußerte sie gegenüber ihrer Mutter, dass sie Angst vor einem seltsamen Tier habe, das sie immer eindringlicher anstarrte. Huenchur warnte sie, nicht in den Brunnen zu schauen, da sie sonst nicht ihr Spiegelbild sehen könnte, sondern der Millalobo , der sie unbemerkt beobachten könnte. Sie gehorchte ihrer Mutter jedoch nicht und starrte stattdessen auf sein Gesicht im Wasser, zu dem sie sich hingezogen fühlen. Irgendwann verschwand Huenchula. Huenchur suchten verzweifelt ihre Tochter, aber erst nach einem Jahr kehrte ihre Tochter nach Hause. Sie erzählte, dass sie den „König der Meeres“ oder eine Fisch geheiratet habe, mit ihm auf den Meeresgrund lebte und eine Tochter bekam, die von keinem sterblichen Wesen angesehen werden sollte. Aus Neugier missachtete Huenchur dem Befehl und ihre Enkelin verwandelte sich in kristallklares Wasser. Nach der Gegebenheit kehrte Huenchula niemals nach Hause zurück, was Huenchur große Trauer und Schuldgefühle bereitete. Als Huenchurs Mann starb, machte sie sich wieder auf die Suche nach ihrer Tochter. Sie segelte mit einem Bongo aufs Meer hinaus, doch das zerbrechliche Boot wurde von gewaltigen Wellen zerstört und Huenchur ertrank. Ihre Enkelin Pincoya fand die Tote und brachte sie zu ihrem Vater, dem mächtigen Millalobo. Als er die Trauer seiner Frau und seiner Tochter sah, beschloss er, Huenchur wiederzubeleben, aber unter der Bedingung, dass Huenchur nie wieder direkten Kontakt mit Menschen habe oder trockenes Land erreichen dürfe. Sie müsste eine Ewigkeit in ihrem kleinen Boot segeln. Millalobo verlieh ihr die Macht über das Wetter und gab durch seine Kinder das Wissen von den (bevorstehenden) Tod von Menschen auf See. Die Cahuelche wurden ihre Begleiter und Diener, die die Nachricht zu den Familien überbringen. Siehe auch Arme Seele, Tabu, Totengeist, Wassergeist, Wettergeist; Verwandte: Pincoy, Sirena chilota
  • Llorona – („Die Weinende“, „die Wehklagende“) Geist einer Frau des lateinamerikanischen Volksglauben, die um ihre Kinder immer weint, die sie zuvor eigenhändig in einem Fluss ertränkt hat. Erscheint sie Menschen – meist in der Umgebung von Flüssen. Sie gilt als Vorbotin des Todes und weist einen ambivalenten Charakter auf: als von Rachsucht und Verzweiflung getriebener Geist stellt sie untreuen Ehemännern nach und töte sie oder sie ist verrückt geworden, sucht nach irhen Kindern und neidisch auf glückliche Familien. Sie versuche alles, um anderen Familien die Kinder wegzunehmen oder Kinder in den Fluss zu zerren. In jedem Falle soll die Begegnung mit La Llorona einen Fluch oder eine schwere Krankheit zur Folge haben. La Llorona wird manchmal mit der harmlose Bruja La Calchona und der bösartige Bruja La Viuda verwechselt und ihre Eigenschaften vermischt. Siehe auch Arme Seele, Rachegeist; Verwandte: Cihuateotl, Ixtab, Ubume; ähnliche weibliche Geister in Lateinamerika, deren Opfer Männer sind: Cegua, Descarnada, Patasola, Sayona, Sihuanaba, Taconuda, Verschleierte Dame, Xonaxi Queculla, Yalám Bequet; weitere Verwandte: Deer Woman, Huldra, Sirene, Skogsrå
  • MandingaTeufel oder einen von Teufel gesandten Dämon in einigen Traditionen und Glaubensvorstellungen in Regionen Südamerikas, erscheint meist in der Gestalt eines normalen Menschen, mit der Absicht, den Menschen ein freundlicheres Aussehen zu präsentieren und sie leichter in Versuchung zu führen. Trotzdem besagt der Überlieferung, dass er, wenn er sich entfernt, einen charakteristischen Schwefelgeruch hinterlässt. In Argentinien wird er ganz schwarz in Hautfarbe, Haar und Kleidung darstellt. Man geht davon aus, das Begriff „Mandinga“ von Sklavenhändlern eingeführt wurden als Bezeichnung für schwarze Männer aus dem Westsudan. Siehe auch Mandinka, Teufel
  • Mohán – (auch Muan, Moan, Mohan, Poira) Geschöpf ähnlich des Wilden Mannes in der Überlieferungen in Mittel- und Südamerika, besonders im kolumbianischen Volksglauben. In einigen indigenen Kulturen Kolumbiens wird das Wort Mohan auch für Schamanen verwendet. Heterogene Aussehen und ambivalente Charakter, gilt als Gott des Wassers, der Flüsse, Schluchten und Bäche und wird als Schwarzbär bezeichnet. Meist beschrieben als korpulenter Mensch mit üppigem, langem und ungepflegtem Haar, das seines Körpers bedeckt oder als moosartiges Wesen mit glänzenden Augen und langen, spitzen Nägeln. Er streift nachts in Flussnähe, auch in Höhlen und Lagunen, umher. In einigen Überlieferungen hat er übernatürliche Kräfte und verbreiten Angst zum Schrecken der Fischer, Ruderer und Wäscherinnen.
    Andere Überlieferungen zufolge ist er ein Zauberer, der eine Vision von der Ankunft der Spanier hatte und in einem Berg Zuflucht suchte, wo er zu El Mohán wurde. Er wird als hünenhafter Mann beschrieben (manchmal allerdings auch als klein und muskulös), der Tabak raucht und, in einem Menschen verwandelt, Brandy kauft. Hat leuchtende, rötliche Augen, die wie Feuerflammen aussehen, einen großen Mund mit goldene Zähne und ein sonnenverbranntes Gesicht. Er ist verspielt und widmet sich als Ständchensänger den jungen Wäscherinnen.
    Andere beschreiben El Mohán mit einem dichten, langen Bart wie den eines schrecklichen Patriarchen, der Autorität und gleichzeitig ein Gefühl teuflischer Bosheit ausstrahlt, ungesellig, schwer fassbar und hinterlistig.
    Siehe auch Dämonische Liebhaber, Ciguapo, Patasola, Trauco, Waldgeist, Waldmensch, Wassergeist
  • Muki – (Quechua für „Ersticken“, auch Chinchiliku, Anchanchu, Janchanchu, Jusshi, Mooqui, Muqui) koboldähnliches Wesen, ursprünglich aus der Mythologie der indigene Völker der Zentralanden Geistwesen wie der Anchanchu und kleine Kreaturen, die in Ukhu Pacha („Welt unten“) leben, später ein Bergbaugeist im Volksglauben in Bolivien, Peru, Ecuador und Kolumbien. Beschrieben als stämmiger, bis 0,60 m kleiner Bergmann, blasse Haut, langes, meist hellblondes Haar und langer weißer Bart, manchmal mit spitzen Ohren. Stimme tief und heiser, Blick aggressiv und hypnotisch. Trägt Bergmannkleidung und eine Bergbaulaterne. Lebt in Gruppen, bevorzugt aber allein an einsamen Orten in den Minen. Ambivalenter Charakter: flößen Opfern und Gegnern Angst ein, stehlen wehrlose Kinder oder ungetauften Kinder, die selbst zu Muki werden. Doch er ist auch bekannt, Bergleuten zu helfen: er spürt ihre Stimmungen und Gefühle und steht die ehrlichen und respektvollen Menschen bei: pfeift gerne laut und warnt so die Bergleute seiner Wahl vor Gefahren, lässt Metalladern erscheinen und verschwinden oder macht sie weicher oder härter für die Bergbauarbeit. In einigen Überlieferungen hat er zwei Hörner, mit denen er Steine aufbricht und auf Mineraladern zeigt. Manchmal kann ein Bergmann ein Pakt mit einem Muki schließen, wenn er seine Versprechen einhält und das Bündnis nicht preisgibt. Auch soll es möglich sei, einen Pakt zu schließ, indem man einen Muki zu fangen. Der Muki bietet oft an, die Arbeit der Bergleute für Koka, Alkohol oder die Gesellschaft einer Frau zu übernehmen, da ihm das hilft, sich weniger einsam zu fühlen. Doch das Ergebnis ist meist tragisch, da der Bergmann sein Versprechen nur selten einhalten kann. In diesem Fall nimmt der Muki dem Bergmann das Leben. Siehe auch Teufelspakt; Verwandte: Bluecap, Coblyn, Cutty Soames, Knockers
  • Soucouyant – blutsaugendes Wesen in Trinidad und Tobago, erscheint in Gestalt einer Frau, die sich nachts als Feuerball zu ihrer Opfer fliegt, um sein Blut zu trinken. Siehe auch Duppy (Ol' Hige, auch Ol' Higue, Ole Haig), Vampir; Verwandte: Tunda
  • Sacibrasilianischer Kobold mit schwarzer Hautfarbe; hat nur ein Bein, trägt eine rote Mütze, raucht Pfeife und bettelt um Tabak. Kann gut oder böse sein. Vermutlich eine „Verbindung“ des koboldähnliche Yaçi-Yaterê der Tupí-Guarani-Überlieferung mit afrikanisch-brasilianischen und europäischen Sagen. Siehe auch Patasola
  • Sayonarachsüchtiger Geist und Gespenst einer Frau aus Venezuela, die ein langes weißes Kleid („sayona“) trägt. Sie erscheint Männern, die eine außereheliche Affäre haben: in vielen Überlieferungen bittet sie um eine Mitfahrgelegenheit, und das Opfer bemerkt nach einer Weile, dass sie einen Totenschädel mit schrecklichen Zähnen hat. In anderen Geschichten erscheint sie Männern im Dschungel, die über Sex sprechen oder an Frauen denken, die sie in ihrer Heimatstadt zurückgelassen haben. Solchen Männern lockt sie in Gestalt einer schönen Frau oder einer geliebten Personin den Wald, um ihre tierähnlichen Züge zu offenbaren und sie zu fressen oder zu zerstückeln. Der Legende nach war La Sayona eine junge Frau namens Casilda, der man sagen, dass ihr Ehemann eine Affäre mit ihrer Mutter hat. Blind vor Wut brannte sie das Haus nieder, während ihr Mann und ihr Sohn sich darin befanden, und griff ihre Mutter mit einer Machete an. Als diese verblutete, verfluchte sie Casilda: von nun müsse sie an alle Frauen rächen, indem sie untreuen Ehemänner tötet. Siehe auch Anhaltergeist, Menschenfresser, Weiße Dame / Weiße Frau; Verwandte: Hone-onna; ähnliche weibliche Geister in Lateinamerika, deren Opfer Männer sind: Cegua, Descarnada, Llorona, Patasola, Sihuanaba, Taconuda, Verschleierte Dame, Xonaxi Queculla, Yalám Bequet; weitere Verwandte: Deer Woman, Huldra, Sirene, Skogsrå
  • TaconudaGespenst in Nicaragua, beschrieben als große schöne und junge Frau, einziges Kind des Häuptlings Sánchez, der ihr seine Ländereien bis nach Masaya und sein gesamtes Vermögen vermachte. Nach Überlieferungen treibt sie als Geist die Arbeiter der Kaffeeplantagen in den Wahnsinn, taub und nackt bleiben sie zurück, bis ihre Familien sie finden. Die Taconuda („Frau mit den hohen Absätzen“), wie sie gerne genannt werden will, erkannt man am starken Parfümduft. In anderen späteren Überlieferungen bittet sie wie die Descarnada in El Salvador um eine Mitfahrgelegenheit: wenn sie in Autos einsteigt, verwandelt sie sich in eine skelettartige Leiche. Siehe auch Anhaltergeist, Lebender Leichnam; ähnliche weibliche Geister in Lateinamerika, deren Opfer Männer sind: Cegua, Descarnada, Llorona, Patasola, Sihuanaba, Taconuda, Verschleierte Dame, Xonaxi Queculla, Yalám Bequet; weitere Verwandte: Deer Woman, Huldra, Sirene, Skogsrå
  • Tata Duende - mächtiger Naturgeist im belizischen Volksglauben, insbesondere der Mestize, Schutzgeist der Tiere und Dschungel. Der Name Tata Duende kommt vom yukatekischen Maya-Wort tata = „Großvater“, „alter Mann“ und dem spanischen Wort duende = „Besitzer des Hauses“ („duen de casa“) und beschreibt koboldähnliche Geschöpfe. Man sagt, der der Tata Duende ursprünglich ein eigenwilliger Geist, der ein Haus bewohnt, später jedoch im Wald lebt. Er wird meistens als kleines, runzliges, haariges Wesen von etwa 1,20 m Größe mit spitzen Absätzen und ohne Daumen dargestellt, oft in Pelz oder Lumpen gekleidet und stets mit großem Hut. Er hat eine Begabung für Sprache und Musik sowie hypnotische Kräfte. Manchmal trug er auch eine Machete, eine Gitarre oder einen Stock. Wer ihn begegnet, soll ihm seine Hände zeigen und seine Daumen verbergen, sonst reißt der Tata Duende sie ab. Zwar gilt er auch als liebevoller Geist, jedoch muss man äußerst vorsichtig sein, um Tata Duendes sich zu reizen und er einen tötet. Manchen sagen, dass ein Maya-Schamane dieser Geist heraufbeschworen kann. Verschiedenen Geschichten zufolge lockt Tata Duende Kinder in den Dschungel zu locken, weshalb er von Eltern als Kinderschreck eingesetzt wird. Auch geben die Bauern ihn die Schuld, wenn auf dem Hof merkwürdige Dinge passierten. Bei den Yucatec-Maya in Belize ist der Nukux Tat (Nukuch Tat) oder Tata Balam bekannt, der wohl teilweise Ursprung des Tata Duende ist. Siehe auch Duende, Herr der Tiere, Daumenlutscher (Struwwelpeter); Verwandte: Alux, Chaneque, Mohán
  • Verschleierte Dame - (auch verhüllte Dame, La dama tapada) Gespenst in Ecuador, sein Ursprung im Guayaquil des 18. Jahrhunderts: in manche Überlieferungen ist sie eine gequälte Seele, vielleicht im Leben eine missbrauchte Prostituierte. Beschrieben wird sie als Frau mit schlanker Figur, eleganten Gang, mit ein Schleier, der das Gesicht verhüllt, und umgeben von einem sehr süßen Duft. Sie erscheint nur Männern, die zwischen Mitternacht und vier Uhr morgens allein durch die Straßen der Stadt gehen. Fasziniert von ihrer Schönheit und durch ihre leichten Kopfbewegungen, flüchtigen Blicken und jugendlichen Lachen folgen sie ihr. Schließlich bleibt die Dame stehen und sagt zum Mann: „Du siehst mich, wie ich bin … Wenn du mir nun folgen willst, nur zu …“ Dann nimmt sie ihren Schleier ab: für Sekunden zeigt sich auf dem Gesicht der Frau eine Schönheit, dann aber ein verwesender scheußlicher Schädel, aus dem ein widerlicher Gestank strömte. Das Opfer wird vor Angst gelähmt, zittert am ganzen Leib, und seine Stirn und Hände waren von totenkalten Schweißtropfen bedeckt.
    Nach eine neuere Überlieferung im Jahr 2015 zufolge ist es eine junge Frau, die von ihrem Freund abgewiesen wurde. In Neumondnächten wird jedem, der den Ruf „Wo ist mein Mann?“ hört, geraten, sofort laut zu antworten: „Er ist nicht Ihr Mann, haben Sie etwas Respekt!“, gefolgt von einem traditionellen Schimpfwort von der ecuadorianischen Küste –„La dama tapada“, um sie zu verscheuchen.
    Siehe auch Lebender Leichnam; Verwandte: Hone-onna; ähnliche weibliche Geister in Lateinamerika, deren Opfer Männer sind: Cegua, Descarnada, Llorona, Patasola, Sayona, Sihuanaba, Taconuda, Xonaxi Queculla, Yalám Bequet; weitere Verwandte: Deer Woman, Huldra, Sirene, Skogsrå
  • Viuda – („Witwe“, auch Viuda de negro, „Schwarze Witwe“) weibliche Geist aus der chilenischen Volksglauben und in Teilen Argentiniens, der nachts Männern angreift. Er ist eine gequälte Seele einer Frau oder eine Bruja, die nach dem Tod ihrer großen Liebe allein und verlassen zurückblieb. Vor Trauer und Wut wahnsinnig geworden beschloss sie, sich an allen Männern zu rächen. Aus ihrem ewigen Hass auf die Menschen machte sie vor ihrem Tod einen teuflischen Pakt mit dem , um ewig ihre Rache fortsetzen: er verwandelte sie in furchterregende, besessene Gespenst. Inbesonders Motorradfaher und Reiter fürchten sie: sie halten Ausschau nach der Gestalt einer Frau auf der Straße, die angeblich ein schwarzes Kleid trägt, das sie vollständig bedeckt. Wer ihr zu nahe kommt und ihr Gesicht und ihren Körper sieht, kann nicht mehr fliehen. Sie hat die Macht, Motorräder und Pferde zur nächsten Schlucht zu lenken, in die Fahrer, Reiter und Pferd stürzen. In jüngerer Zeit heißt es zudem, dass die Witwe auch in das Auto alleinstehender Männer einsteigt, insbesondere wenn diese einen gewissen Alkoholgehalt im Blut haben und untreu sind. La Viuda wird manchmal mit der harmlose Bruja La Calchona und dem Geist der La Llorona verwechselt und ihre Eigenschaften vermischt. Siehe auch Anhaltergeist, Schwarze Witwe; ähnliche weibliche Geister in Lateinamerika, deren Opfer Männer sind: Cegua, Descarnada, Llorona, Patasola, Sayona, Sihuanaba, Taconuda, Xonaxi Queculla, Yalám Bequet; weitere Verwandte: Deer Woman, Hone-onna
  • Yalám BequetBrujas und ihr Geist im mexikanische Bundesstaat Chiapas, ursprünglich wohl der Geist Xonaxi Queculla. Eine der Überlieferungen zufolge heiratete ein Mann namens José Manuel die schöne Ernestina. Eines Nachts lag José Manuel wach im Ehebett und beobachtete, wie seine Frau vorsichtig und geräuschlos in einem Nebenzimmer ging und dort sagte: „Yalám bequet, yalám bequet“, Worte, die in der Tzotzil-Sprache „Niederes Fleisch, niederes Fleisch“ bedeuten sollen. Mit Entsetzen sah er, wie das Fleisch vom Körper der schönen Frau ablöste und ihre Skelett in das Fenster davonflog. Als die Morgendämmerung anbrach, kehrte das Skelett zurück, landete inmitten des Fleisches und sagte mit heiserer, hohler Stimme: „Muyán bequet, muyán bequet“, was auf Tzotzil bedeutet: „Lade Fleisch hoch, lade Fleisch hoch.“. Das Fleisch bedeckte das Skelett bis Ernestinas jugendlicher Körper wieder Gestalt annahm. Jose Manuel erzählte es seinem Patenonkel und diese wies ihn an, ein Liter Essig und Salz über das verzauberte Fleisch zu gießen. In der nächsten Nacht gehorchte das Fleisch nicht erneut den Worten: „Muyán bequet, muyán bequet.“ und den Fluch war gebrochen. Doch das Skelett flog durch das Fenster mit heiseren, drohenden Lachen davon, denn es hat dieselbe Lebenserwartung wie eine Frau, wäre sie als normales Wesen geboren worden. Und seitdem wurden am Himmel von San Cristóbal de Las Casas weibliche Skelette fliegen gesehen, die die Leute Yalám Bequet nennen. Sie erscheint häufig nachts an einsamen Straße als hilfsbedürftige schöne Frau, die von Männern mitnehmen wird und sich im Auto in ein skelettartige Wesen verwande, um die Männer im Wahnsinn zu treiben.
    Siehe auch Anhaltergeist, Hexe, Skelett; ähnliche weibliche Geister in Lateinamerika, deren Opfer Männer sind: Cegua, Descarnada, Llorona, Patasola, Sihuanaba, Taconuda, Verschleierte Dame; weitere Verwandte: Deer Woman, Huldra, Sirene, Skogsrå
Menschliche und tierische Gestalt, menschliches Mischwesen
  • Calchona – (Mapudungun Kalcha „Locke“ , „langes, unordentliches, schmutziges Haar“) Mischwesen in dem zentralchilenischen Volksglauben: La Calchona war eine Bruja, die mit ihrem Mann und drei kleinen Kindern zusammenlebte. Ihre Familie wusste nicht, dass sie Hexerei praktizierte, Zaubertränke herstellte, die Menschen in Tiere verwandeln kann und die sie in ihrem Haus.versteckte. Jede Nacht nutzte sie ihre Macht, um ihren Mann und ihre Kinder vor dem Aufwachen zu hindern, während sie sich in ein großes schwarze Schaf verwandelte, durch die Felder wanderte und jeden tötete, der schlecht über sie sprach. Wenn die Dämmerung anbrach, ging sie nach Hause und erlangte ihre menschliche Gestalt zurück. Eines Nachts vergaß sie, den Schlafzauber zu wirken, und ihre Kinder wachen auf und sahen ihre Verwandlung. Sie wollten ihrer Mutter nacheifern, tranken den Zaubertrank und verwandelten sich nacheinander in Hühner, Hunde und Füchse. Doch sie konnten sich nicht zurückverwandeln und begannen bitterlich zu weinen. Dadurch wachte auch ihr Vate auf und sah nur die kleinen Füchse. Da er die Geschichten über Zaubertränke der Hexen kannte, vermutete er, dass die geheimnisvollen Gefäße, die seine Frau versteckte, einen Zauber enthielten und die kleinen Füchse seine Kinder waren. Er nahm die Tränken, um seine Kinder zurückzuwandeln. Dann schüttete er das Gebräu in einen Fluss und er und seine Kinder verließen das Haus. Als Calchona nach Hause zurückkehrte, stellte sie fest, dass weder ihr Mann noch ihre Kinder da waren und nur in einem Gefäße ein kleiner Rest Zaubertrank war. Doch der Trank reichte nur aus, um ihre Hände, ihr Gesicht und ihre Haare wieder in menschliche Gestalt zu verwandeln. Von da an blieb sie in diese Gestalt gefangen. Wenn Bauern nachts das Blöken eines Schafes hören, das allein durch die Felder wandert, wissen sie, dass es die Calchona ist, und die Bauern stellen für sie ein Teller mit Essen hinaus, denn es heißt, dass die Calchona völlig harmlos sei und ihre vergangenen Taten bereuen (siehe auch Lobo hechizado).
    La Calchona wird manchmal mit der böse Bruja La Viuda und dem Geist der La Llorona verwechselt und ihre Eigenschaften vermischt. Siehe auch Gestaltwandler; Verwandte: Hombre Caimán
  • Cegua – (auch Ceguanaba, Cigua, Segua, Tzegua) Anhaltergeist in Mittelamerika: eine Frau erscheint nachts den meist untreuen Männer oder Frauenhelden auf einsamen Straßen und bittet, dass sie sie zur nahegelegenen Stadt bringen. Sitzt sie in einer Kutsche, auf einem Pferd oder im Auto, verwandelt sich ihr Kopf zu einem mit verfaultem Fleisch bedeckter menschlichen oder Pferdeschädel. In manchen Überlieferungen waren die Geister von Hexen oder von Frauen, die im Leben eitel und rücksichtlos waren.
    Vermutlich während der Kolonialzeit aus Spanien nach Lateinamerika gebracht, sollte das Gespenst die indigene und Mestizenbevölkerung kontrollieren, ähnlich wie die Sihuanaba. Die Cegua und die Sihuanaba haben einen mesoamerikanischen Ursprung in der Göttinnen Chicomecoatl, Coatlicue und Ixtab der indigenen Mythologie hat.
    Siehe auch Arme Seele, Gestaltswandler; Verwandte: Hone-onna; ähnliche weibliche Geister in Lateinamerika, deren Opfer Männer sind: Descarnada, Llorona, Patasola, Sayona, Taconuda, Verschleierte Dame, Xonaxi Queculla, Yalám Bequet; weitere Verwandte: Deer Woman, Huldra, Sirene, Skogsrå
  • CiguapoMischwesen, ein auf den Rücken gedrehter Hahn mit gefiedertem Rücken und weiblichen Brüsten, der in ländlichen Gebieten Kubas und der Dominikanischen Republik vorkommt. Sein Schrei ähnelt dem eines Babys. Wer ihm begegnet und ihn töten will, den erwartet ein schrecklicher Fluch. Auch wird gesagt, dass der Ciguapo Bäuerinnen erscheint, um sie zu verführen. Andere glauben, das er hauptsächlich verspielt sind und niemanden schadet. Der Ciguapo gilt als Sohn eines Ciguapa; allerdings wird auch angenommen, dass er Selbstmord begangen hat und, da er kein indigenes Blut hatte, in dieses Wesen verwandelt wurde. Siehe auch Arme Seelen, Basilik, Dämonische Liebhaber, Mohan, Trauco
  • El Familiar – („Vertrauter“, auch Sulpay, El Tío, Perro Familiar) magischen Helfer (Familiar) in Südamerika, der seinem Besitzer Macht und Geld im Austausch für Menschenleben gibt. Meistens in Tiergestalt, oft ein menschenfressender Geisterhund mit großen roten oder feurigen Augen, bisweilen kopflos oder mit menschlichen Züge und Klauen wie Hände, gelegentlich auf zwei Beinen gehend. In der Nähe nimmt man einen starken Geruch wahr und hört das Geräusch von großen Ketten, die geschleift werden. Dies wird immer mit verdammten Seele oder Abgesandten des Teufels in Verbindung gebracht werden. In anderen Überlieferungen wird El Familiar als Wildschwein oder Mischwesen aus Hund und Wildschwein beschrieben (ähnlich dem Teju Jagua), als eine große Viper (ähnlich der haarigen Schlange Viborón) und sogar als menschliche Gestalt eines „Europäers“, der ganz in Schwarz gekleidet sind und auf einem Pferd reiten (ähnlich des Mandinga). Siehe auch Höllenhund, Schwarze Hund, Verwandte: Lluhay, Vilpoñi
    Thumb
    El-Hombre-Caiman-Denkmal in Plato, Magdalena
  • Hombre Caimán – („Kaimanmann“, meistens Alligatormann genannten) Mischwesen an der Karibikküste Kolumbiens. Der Fischer beobachtete immer in seiner Freizeit nackte Frauen aus La Plata beim Bade im Río Magdalen. Da er befürchtete, im Gebüsch entdeckt zu werden, reiste er nach Alta Guajira zu einem Brujo: der bereitete zwei Tränke für ihn zu: einen roten, der ihn in einen Alligator (oder Kaiman) verwandelte, und einen weißen, der ihn wieder in einen Menschen verwandelte. Eine Zeit lang ging es gut, doch einmal konnte seinen Freund, der ihm den weißen Trank übergossen hatte, nicht mitkommen. Stattdessen sollte es ein anderer tun, doch dieser erschrak vor dem Alligator und ließ die Flasche des weßen Trankes fallen. Nur ein paar Tropfen spritzten auf dem Kopf, der Rest seines Körpers blieb ein Alligator. Von da an wurde er zum Schrecken der Frauen, nur seine Mutter besuchte ihn, tröstete ihn und brachte ihm seine Lieblingsspeisen. Da der Brujo kurz nach der Herstellung der Zaubertränke gestorben war, fand sie niemanden, der ihrem Sohn helfen konnte. Verzweifelt darüber starb sie vor Kummer. Der Alligatormann ließ sich vom Fluss zum Meer tragen. Dort versuchten die Fischer, er zu fangen. In Plato findet jährlich ihm zu Ehren ein Fest statt, ein Platz wurde nach ihm benannt und ein Denkmal gebaut. Siehe auch Gestaltswandler; Verwandte: Calchona
  • Sihuanaba – (Quiché „geisterhafte Schwester des Abgrunds“, auch La Sihuehuet, Siguanaba) Gespenst der lateinamerikanischen Volksglauben: attraktive nackte oder halbnackte Frau, deren Gesicht verborgen ist, badet oder wäscht Wäsche in Teichen oder Flüssen (siehe auch Nachtwäscherinnen). Sie verführt untreue Männer ode Frauenhelden, die in dunklen, mondlosen Nächten ausgehen, und stößt sie in eine Schlucht – daher der Name. In Mexiko und Guatemala erscheint die Siguanaba als schöne, langhaarige Frau, deren Gesicht erst im letzten Moment enthüllt wird: eine Tierkopf (Pferd, Hund, Schwein), ein entstelltes Gesicht oder ein skelettierten Schädel. Das Opfer, wenn es nicht vor Schreck stirbt, verfällt dem Wahnsinn. Gelegentlich nimmt das Gespenst die Gestalt der Freundin eines Mannes an, um ihn zu täuschen und von ihrer Spur abzulenken. Manchmal erscheint sie auch kleinen Kindern und nimmt die Gestalt ihrer Mütter an, um sie anzulocken. Sobald die Siguanaba sie berührt, werden die Kinder verrückt und das Gespenst überlässt ihrem Schicksal. In anderen Überlieferungen hat das Gespenst lange Brüste, die bis zu den Knien hängen, lange Nägel und zerzaustes Haar (siehe auch Langtüttin, Ojancana, Slattenpatten). In Nicaragua wird es als Wesen mit Pferdebeinen und hageres Pferdgesicht beschrieben und verfügt über große Kraft und Geschwindigkeit.
    Ähnlich die Cegua, beide haben einen mesoamerikanischen Ursprung in der Göttinnen Chicomecoatl, Coatlicue und Ixtab der indigenen Mythologie.
    Siehe auch Anhaltergeist, Arme Seele, Gestaltswandler; Verwandte: Hone-onna; ähnliche weibliche Geister in Lateinamerika, deren Opfer Männer sind: Descarnada, Llorona, Patasola, Sayona, Taconuda, Verschleierte Dame, Xonaxi Queculla, Yalám Bequet; weitere Verwandte: Deer Woman, Huldra, Sirene, Skogsrå
  • Tulevieja – (auch Tulivieja) Geist mit ambivalenten Charakter im Volksglauben Costa Ricas und Panamas. Meistens als kleine, stämmige Frau mit entblößten geschwollenen Brüsten, aus der Milch tropft, und mit einem bananenförmiger geflochtenen Hut (Tule, daher ihr Name) beschrieben, manchmal auch mit Hühnerbeinen. Auch wird sie als harpyieähnliches Mischwesen aus Frau und kräftige Vogel oder Fledermaus dargestellt.
    Nach einigen Überlieferungen ist sie eine verlorene Seele, die den Verlust ihres verstoßenen Sohnes betrauert. Wegen der schmerzenden Brüste ist sie stets bereit, jedes Baby, das ihr findet und für ihr verlorenes Kind hält, zu stillen, wahrscheinlich auch es zu stehlend.
    In anderen Überlieferungen ist sie als verdammte Seele ein rachsüchtiger Geist, der lüsterne Männer bestraft und tötet, die für sie die Figur des verantwortungslosen Vaters ihres Kindes sind. Weitere Überlieferungen zufolge war La Tulevieja eine ältere Dame, über die sich die Kinder wegen ihres grotesken Aussehens lustig machten. Nach ihren Tod jagt sie als Kinderschreck aus Rache die Kinder, doch es gelangt ihr nicht, die Kinder zu erreichen.
    In mündlichen Überlieferung der Bribri lautete der ursprüngliche Name des Tulevieja „Itsa‘“ oder „Itsö‘“, ein bösartiger, übernatürlich starker Gestaltwandler. Der Mythos des Itsö hat grundlegende Aspekte mit der Tulevieja-Legende: Anwesenheit der Tules, Verfolgung von Kinder, die sie verspotten, klagende Lieder, Beziehung zu den Flüssen, Neigung zum Kannibalismus (als alte Frau, die Häuser besucht, um die Kinder zu stehlen (oder zu fressen), oder als Mischwesen aus Frau und Raubvogel, der die Menschen selbst verschlingt). Die Geschichten verschmelzt sich auch mit der Überlieferungen um La Llorona. In den neuesten Darstellungen sieht La Tulevieja wie der griechischen Sphinx oder die Sirene aus.
    Siehe auch Hexe, Menschenfresser; Verwandte: ähnliche weibliche Geister in Lateinamerika, deren Opfer Männer sind: Descarnada, Patasola, Sayona, Taconuda, Verschleierte Dame, Xonaxi Queculla, Yalám Bequet; weitere Verwandte: Deer Woman, Huldra, Skogsrå
  • Tunda – bösartiger, einer menschlichen Frau ähnlicher Gestaltwandler aus der afrokolumbianischen Überlieferungen in der Pazifikküstenregion von Kolumbien und Ecuador. Er kann seine Gestalt verändern, um die Gestalt einer geliebten Person anzunehmen (beispielsweise die Mutter eines Kindes, aber auch eine schöne Frau), seine Opfer in den Wald zu locken und dort mit Garnelen zu füttern, und sie gefügig zu halten. Seine Täuschung ist aber unvollkommen, da dieser Doppelgänger immer ein Holzbein in Form eines Molinillo hat, ein gedrechselter Holzbesen zum Umrühren heißer Getränke. Der Tunda trinkt vampirähnlich das Blut seiner Opfer oder frißt es wie ein wildes Tier. Siehe auch Menschenfresser, Vampir; Verwandte: Patasola, Soucouyant
  • Voladora – sterbliche Frau in der Mythologie von Chiloe, die sich in einen Vogel verwandelt, um als Helferinenen und Botinnen der Brujos von Chiloé zu dienen. In der Regel ausgewählt werden Töchter von Brujos oder den Brujos treu ergebenen Frauen. Im Rang stehen sie unter den Brujos, nehmen nicht an allen Hexereiaktivitäten teil und viele der Geheimnisse des Brujos sind ihren verboten. Sie kündet oft Unglück an und überbringen Botschaften innerhalb der Hexengemeinschaft und an ihre Angehörigen wie das „Duam“ (Mapuche „Todesbotschaft“ des Oberhauptes). Sie ist befugt, jeden zu töten, der sie bei der Erfüllung ihrer Pflichten als Voladoraie hindert. Im Gegensatz zur Bruja (oder Brujo), die ihre „Macuñ“-Weste zum Fliegen verwenden kann, muss sie einen magische Prozess der Verwandlung durchlaufen, um ein Vogel zu werden, meistens der dämmerungsaktiven Nachtreiher, aber auch andere Reiher, die Grauralle oder der Seeraben. Siehe auch Familiar; Verwandte: Zánganus
Tiergestalt, tierisches Mischwesen
  • Cadejo - großer, schwarz geisterhafter Hund mit leuchtenden Augen in Mittelamerika, der Ketten hinter sich herzieht und nachts an einsamen Orten erscheint, um Betrunkene oder Nachteulen zu beschützen oder zu quälen, aber meistens harmlos. In mehreren Regionen Mittelamerikas spricht die Legende von zwei Cadejos: einem weißen, göttlichen und beschützenden und einem schwarzen, monströsen und bösen, erschaffen von dem Teufel. In anderen Überlieferungen ist der Cadejo unter anderem ein Geist eines (Haus-)Hundes, eine durch einen Fluch in Ketten gelegte, schmerzende Seele oder ein Geist, der entweder sich aus Liebe zu seinen Verwandten um sie kümmert oder sich rächt. Der Cadejo ist den Nahuales verwandt und hat seinen Ursprung aus der Mythologie der Maya und in den Traditionen der Nahuatl-Völker, in denen Schamanen und ihre Nahuales die Gestalt von Tieren annehmen können und der Hund den Toten als Begleiter auf ihrer Reise ins Jenseits dient. Siehe auch Schutzgeist, Schwarzer Hund, Totengeist
  • Chupacabra – der lateinamerikanische „Ziegensauger“, der mit den Huay Chivo der Maya-Mythologie in Verbindung gebracht wird
  • Lluhay – (auch Lluaya , Lluhaya, Yuayua, Yuhay) kleines Reptil und Familiar aus der chilotischen Mythologie, das sich durch seine Unsterblichkeit auszeichnete. Es hatte zwei große Reißzähne und eine silberähnliche Haut, was ihm ein Aussehen von außergewöhnlicher Schönheit verlieh. Sehr schwer zu finden und zu fangen. Wer eines besitzt, erlangt Wohlstand und Glück. Tagsüber wird das Lluhay mit Milch gefüttert, nachts jedoch ernährt es sich von Kartoffeln. Deshalb erhalten die benachbarten Bauern eine schlechte Kartoffelernte, nicht jedoch die seines Besitzers. Anders als bei den ähnlichen Vilpoñi kann das sein Besitzer nicht verhindern. Ernährt sich das Lluhay bei seinen Besitzer nicht von Kartoffeln, verlässt es ihn und kehrt nicht zurück. Verwandte: Culebrón, El Familiar, Vilpoñi
  • Nahuelito – (auch patagonische Plesiosaurier) Seeungeheuer im Nahuel-Huapi-See, Argentinien
  • Totaseeemonster – (auch Monster vom Totasee, Diabloballena, „Teufelswal“) fischartige Seeungeheuer im Totasee (Kolumbien)
  • Trehuaco – (Mapudungun trewa = „Hund“, ko = „Wasser“) Wassergeist in der chilotischen Mythologie, beschrieben als „wunderschönes Tier“, ähnlich einem Hund, mit Fischkopf, Hengstgenitalien und schwarzen Fell. Er lebt in eine verzauberte Lagune in der Nähe von Yaldad. Wenn sich eine Frau dieser Lagune nähert und bestimmte magische Verse rezitiert, weicht das Wasser der Lagune in Meer zurück und der Trehuaco erscheint. Wenn die Frau dann den Trehuaco ruft, nähert er sich ihr schnell und es beginnt ein sexuelle Beziehung. Danach schläft die Frau ein und wacht später neben ihrer Haustür auf. Der Trehuaco geht wieder in die Lagune, heult heiser und das Wasser fließt zurück. Er verschwindet in Wasser, bis eine andere Frau ihn erneut ruft. Es wird auch gesagt, dass der Trehuaco sofort verschwand, wenn jemand das ungewöhnliche Paar überraschte.Siehe auch Cadejo, Dämonische Liebhaber, Mischwesen; Verwandte: Kurupi, Pombero, Tentirujus, Trauco
  • Vilpoñi – (Mapudungun filu „Schlange“, poñi „Kartoffel“, auch Vilpoñe) Eidechsenähnliche Tier und Familiar aus der chilotischen Mythologie, gilt als sehr scheues und schwer zu finden. Tagsüber versteckt es sich in Schuppen oder Scheunen,und wacht nur auf, wenn es hungrig ist, und jagt kleine Tiere (vor allem Nagetiere). Wenn es gefangen wurden, ernährt sich es nachts von Kartoffeln wie das Lluhay. Ist die Erntezeit vorbei und die Nahrung knapp, fällt das Vilpoñi in eine Art Winterschlaf und wacht erst während der nächsten Kartoffelerntezeit auf. Die Schamanen von Chiloé setzen sie als magische Vernichter von Mäusen, Spinnen und anderen schädlichen Tieren ein. Boshaften Brujos jedoch erpressten die Bauern, indem sie ihre Vilpoñi befehlen, bei Nacht die zarten Kartoffelstängeln auf den Feldern zu fressen und so die Ernte zu ruinieren. Auch bezahlten einige Bauern ein Brujo, damit dieser sein Vilpoñi einsetzen, um anderen Bauern zu schaden. Verwandte: Culebrón, El Familiar, Lluhay

Fabelwesen der indigenen Völker in Lateinamerika

Unter anderem Azteken und Maya (Mexiko, Mittelamerika), Guarani und Tupi (Amazonien), Mapuche (Chile, Argentinien),

Menschliche Gestalt
  • Abchanchu – bolivianischer Gestaltwandler und Vampir, der die Gestalt eines hilflosen, alten Reisenden annimmt. Wenn ein Passant ihm seine Hilfe anbietet, greift er ihn an und trinkt sein Blut. In einigen Überlieferungen ist er ein Verwandter des Ekeko aus der Inka-Mythologie. Verwandte: Tiyanak
  • Aluxkoboldähnlicher, meist boshafter Naturgeist der Maya, etwa kniehoch mit traditionelle Maya-Kleidung, meist unsichtbar außer er jagt den Menschen Angst ein. Ambivalenter Charakter: wenn ein Bauer ein kleines Haus baut, hilft das Alux sieben Jahre lang bei Wachsen von Mais, ruft Regen herbei und beschützt nachts die Feldern, indem er pfeift, um Raubtiere und Erntediebe abzuschrecken. Danach muss der Bauer die Fenster und Türen des Hause schließen und das Alux darin einschließen, sonst rennt das Alux wild umher, lebt in Höhlen und beginnt, den Menschen Streiche zu spielen, sogar auch Kinder zu entführen. Siehe auch Duende, Kinderschreck, Kleine Leute; Verwandte: Chaneque, Mohán, Nukux Tat, Tata Duende
  • Anchimayen – (auch Anchimallén, Anchimalguén) Geistwesen in der Mapuche-Mythologie, die die koboldähnliche Gestalt kleiner Kinder annehmen und sich in fliegende Feuerbälle verwandeln können. Sie sind ursprünglich Diener eines Kalku, später zu Wesen vom Fuego Fatuo (Irrlicht), die auch das Reisende erschreckt und aus dem Sattel wirft. Anchimayen werden manchmal mit der Mapuche-Mondgöttin Kueyen verwechselt, weil sie ebenfalls ein helles Licht erzeugt, und durch ihre kleine Gestalt mit den Volk der Laftrache. Siehe auch Familiar, Kleine Leute; Verwandte: Bolefuego, Irrlichtwesen
  • Caipora – (auch Caapora) weiblicher Naturgeist aus der Tupí-Guarani-Mythologie der Amazonasregion Brasiliens, erscheint als kleine, dunkelhäutige, stark behaarter Indianerin auf einem Pekari, schützt Tiere des Waldes vor den Jäger. Weitere Verteidiger der Natur des Amazonas sind der Curupira und der weiße Hirsch Anhangá. Siehe auch Herr der Tiere, Kleine Leute, Schutzgeist; Verwandte: Alux, Chaneque, Kurupi, Mohán
  • Chaneque – (auch Chanekeh, Ohuican Chaneque) kleine Naturgeister der Azteken meist in Gestalt alter Männer und Frauen in Kindsgröße, gelegentlich nackt. Leben in Wäldern, Flüssen oder Höhlen, repräsentieren Elementarkräfte Erde und Wasser und sind Wächter der Natur, die unter anderem Menschen in die Irre führen und Furcht einflößen, sodass ihre Seele den Körper verlässt und in die Unterwelt versetzt wird (sprich unter Gedächtnislücken haben). Ein bestimmter Ritual ist erforderlich, um die Seele wieder mit dem Körper zu vereinen; andernfalls folgt Krankheit und Tod. Auch mit dem Teufel in Verbindung stehen. In spanischsprachigen Länder werden Chaneque oft Duende genannt. Siehe auch Alux, Wendigo
  • Chonchon – (auch Chon-Chon, Tue-Tué) fliegende Kopf aus der Mapuche-Mythologie und aus den Volksglauben Chiles und Südargentiniens: eine Person, meist eine Frau, schließt einen Pakt mit einem Kalku (böswillige Schamane) respektive mit einem Brujo oder Bruja. Nachts kann sie dann ihren Kopf ablösen, der Flügel bekommt. In dieser Gestalt fliegt sie zu einem geheimen unterirdischen Ort namens Reni, schließt sich einem Hexenzirkel an, praktiziert dort Hexerei und feiern Feste. In einigen Überlieferungen haben Ehemännern, die nachts aufwachen, feststellen, dass der Kopf ihrer Frauen fehlt. In anderen Überlieferungen haben Kalkus oder Brujos einen Vertrag mit einem böswilligen Huecuvus und erhälten verschiedene übernatürliche Diener, darunter auch den Chonchon, ein bösartiger Vogel. Weitere Überlieferungen sagen, dass der Chonchon eine Manifestation einer Kalku oder Brujos ist. Siehe auch Familiar, Hexe, Teufelpakt, Zauberer; Verwandte: Fliegender Kopf, Langsuyar, Nukekubi, Penanggalan (Leyak, Rangda), Rokurokubi
  • Cherufemenschenfressende Riesen aus Lava in der Mythologie der Mapuche
  • CihuateteoGeister jener Frauen in der Mythologie der Azteken, die bei der Geburt ihres ersten Kindes verstorben waren, dargestellt als furchterregende Frauen in aggressiver Haltung mit gefletschten Zähnen und klauenbewehrten Fäusten.
  • Ekeko - (auch Iqiqu) Gott oder Geist des Glückes, des Überflusses und des Wohlstands in Bolovien und Peru, ursprünglich aus der Inka-Mythologie und der Tiwanaku-Kultur. Wird als Mann mit Schnurrbart dargestellt, der ein traditionelle Poncho trägt und voll beladen ist mit Säcken und Körben voller Getreide und Nahrungsmittel (vergleichbar mit dem Füllhorn der griechisch-römischer Gottheiten), Haushaltsgegenständen, Geldscheinen und alles, was ein Mensch für ein angenehmes und erfolgreiches Leben braucht oder wünscht. Die neuen Statuen des Gottes haben eine runde Öffnung im Mund, in die man eine Zigarette stecken kann, denn neueren Überlieferungen zufolge „raucht“ Ekeko einmal im Jahr eine brennende Zigarette, um ein ganzes Jahr Wohlstand zu gewährleisten. Er soll ein Verwandter von dem Geist und Vampir Abchanchu sein. Siehe auch Fortuna, Tyche
  • Gynechen – (auch Ngenechén) mächtige Ngen-Geister in der Mapuche-Mythologie, nach einigen Überlieferungen auch der allmächtiger Schöpfer Pu-am und der Sonnengeist respektive Sonnengott Antu; Verwandte: Pillan, Wangulén
  • Huitzilopochtli – (auch Uitzilopochtli, Vitzliputzli) Kriegs- und Sonnengott und Schutzpatron der Stadt Tenochtitlán in der aztekischen Mythologie. Seine deutsche Bezeichnung Vitzliputzli oder durch das Gedichts „Vitzliputzli“ von Heinrich Heine wurde zu einem verhüllenden Namen des Teufels, eine Schreckgestalt und Kinderschreckfigur. Siehe auch Teufel; Verwandte: Jaguarmensch, Quetzalcoatl, Xonaxi Queculla
  • Jasy Jatere – („ein kleines Stück Mond“, auch Yasy Yateré) vierte der sieben Söhne von Taú und Keraná in der Guarani-Mythologie, unter seinem Brüdern einzigartig, da er kein monströses Aussehen besitzt. Wird meist koboldähnlich als kleiner, hellhäutiger Mann oder Kind mit hellblondem Haar und manchmal blauen Augen beschrieben, manchmal sogar als schön. Er lebt in der Wildnis und gilt als Beschützer der Yerba-Mate-Pflanze und Hüter verborgener Schätze. Seine Macht soll von seinem Zauberstab stammen: nimmt man ihm den Stab weg, bricht er zusammen und weint wie ein kleines Kind. In diesem Zustand kann man ihn im Tausch gegen den Zauberstab um die Schätze bitten, die er beschützt – ähnlich wie der irische Leprechaun.
    Als „Herr der Siesta“ verlässt Jasy Jatere den Wald und durchstreift die Dörfer auf der Suche nach Kindern, die während ihrer Siesta nicht schlafen. Obwohl er normalerweise unsichtbar ist, zeigt er sich Kindern, die er nicht schlafend vorfindet, und jeder, der seinen Stab ansieht, verfällt in Trance. Er kann sie auch mit einer Pfeife in den Wald locken. In manchen Überlieferungen gilt Jasy Jatere als Freund dieser ungehorsamen Kinder, der mit ihnen an versteckte Orte im Wald spielt und sie mit Honig und Früchten füttert. Am Ende der Siesta, wenn alle vom Spielen müde sind, gibt Jasy Jatere ihnen einen magischen Kuss, sodass sie ohne Erinnerungen nach Hause gehen.
    In den meisten Überlieferungen aber sperrt er die Kinder in eine Höhle und sticht ihnen die Augen aus. Noch grausamere Überlieferungen besagen, dass er die Kinder zu seinem Bruder Ao Ao bringt, der sich von ihrem Fleisch ernährt. Aus diesem Grund warnen Eltern ihre Kinder davor, während der Siesta alleine auszugehen.
    Siehe auch Kinderschreck, Leprechaun, Kleine Leute, Sandmann; Söhne von Taú: Teju Jagua, Mbói Tu'ĩ, Moñái, Jasy Jatere, Kurupi, Ao Ao, Luison; Verwandte: Pombero, Trauco
  • Kalku – (auch Calcu) böswillige Schamanen und zauberkundige Frauen (Brujas, Hexen) in der Mapuche-Mythologie, die mit schwarzer Magie und negativen Kräften arbeiten. Sie haben die Macht, mit den Huecuvus-Geistern zusammenzuarbeiten und erhalten Diener wie Anchimayen oder dem Chonchon. Die wohlwollenden Schamanen werden als Machi bezeichnet, um Verwechslungen mit dem Kalku zu vermeiden.
  • Kurupí – (auch Curupí, Ipiry, Curupira) fünfter der sieben Söhne von Taú und Keraná in der Guaraní-Mythologie , meist als Zwerg mit kräftigem Körper und großen Händen beschrieben, der tagsüber aus dem Dschungel kommt, um Frauen zu vergewaltigen. In manchen Überlieferungen wird er auch dünn und zart dargestellt wie ein Kind oder ein alter Mann, hässlich, behaart oder schuppig, mit schwarzer oder kupferfarbener Haut. Seine nach hinten gerichteten Füße verwirren jeden, der seinen Spuren folgt. Da er nicht auf Bäume klettern kann, kann man ihn überlisten und entkommen, indem man auf einen Baum klettert.
    Der bekannte „Kurupí von Paraguay“ wird mit einem verlängerten Phallus dargestellt, der sich ein- oder mehrmals um Taille, Rumpf oder Arme wickeln kann. Der Kurupí benutzt ihn, um seine Opfer zu fesseln und zu entführen; oder um ihn durch Türen, Fenster oder andere Öffnungen in ein Haus einzuführen und eine schlafende Frau zu schwängern. Manchmal genügt allein sein Anblick, um Frauen in den Wahnsinn zu treiben, wenn sie ihn sehen. Werden Frauen mit Kurupí schwanger, bringen sie kleine, hässliche und haarige Kinder zur Welt, die innerhalb von sieben Tagen nach der Geburt aufgrund eines Fluchs sterben.
    In andere Überlieferungen hat der Kurupí keine außergewöhnliche Größe oder Länge des Phallus. Für einige ist der Kurupí ein Duende, der Kinder und Jugendliche entführt, die nachts oder mittags in den Dschungel wandern. Wieder anderen zufolge ist der Kurupí der Schutzgeist des verliebten Mannes und der schwangeren Frau, die ihm blind folgt. Während die schwangere Frau durch den Wald reist, hält der Kurupí Spinnen, Vipern und wilde Tiere fern. Wieder andere charakterisieren den Kurupí als verspielten, schelmischen Duende. Beim Volk der Pai Tavytera in Paraguay ist der Kurupi ein Wächter der wilden Tiere. Sein Gegenstück ist der Mboguá Vusú, dessen Penis so groß ist, dass er nur mit Weibchen seiner Art leben kann.
    Weitere phallische Parallelen finden sich bei den Hebu-Geistern der Warao in Guyana, die über enorme Hoden und anstelle eines Gesäßes eine „Feuerstelle mit glühender Kohle“ (Spitzname Huta-kurakura, „Rotrücken“) verfügen. Sie werden mit dem Kurupí gleichwertig angesehen. Ebenso besitzt der Ýoši-Geist der Selk'nam (Feuerland) einen ungewöhnlich großen Phallus, während der Kamiri, ein Waldgeist der Apurinã am Rio Purus einen nur einen Zentimeter langen Penis besitzt.
    Sein Bruder Jasy Jatere wird manchmal mit dem Kurupi verwechselt oder gleichgesetzt. Andere Geschöpfe aus der Guaraní-Mythologie sind der Curupira und der Pombero, der auch für unerwartete oder ungeklärte Schwangerschaften verantwortlich gemacht. Ähnlichkeiten gibt es außerdem mit dem Trauco. Siehe auch Kinderschreck, Kleine Leute, Priapos; Söhne von Taú: Teju Jagua, Mbói Tu'ĩ, Moñái, Jasy Jatere, Kurupi, Ao Ao, Luison; Verwandte: Incubus, Pombero, Mohán, Nukux Tat, Tata Duende, Trauco, Yaçi-Yaterê
  • Laftrache – (= „kleine Leute“, auch Caftranche) kobold- oder zwergähnliche Naturgeister aus der Mapuche-Mythologie, die ursprünglich aus dem Minchenmapu (Ort der Geister des Ungleichgewichts) wie die Huecuvus stammen und in Wälder und Felder unbemerkt leben. Ihre Anwesenheit entdeckt man nur durch die kleine Exkremente. Sie werden häufig mit den gleichfalls kleine Anchimayen verwechselt.
  • Nukux Tat(„Großer Vater“, „Großvater“, „Großer Ältester“, auch Nukuch Tat, Tata Balam) sehr wohlgesinnter Natur- und Schutzgeist in den Überlieferung der Mayathan über Wald, Tiere und Menschen. Oft wird der ambivalente Tata Duende mit ihm gleichgestellt. Siehe auch Herr der Tiere, Kleine Leute; Verwandte: Alux, Chaneque, Mohán, Tata Duende
  • Pillan – männliche Vulkangeister in der Mythologie der Mapuche, die eng mit dem Ahnenkult der Mapuche verwandt ist: Die ersten „uralten Pillans“ wurden von Pu-am, höchstes Wesen in der Mapuche-Mytholgie, erschaffen und existieren schon, bevor es Leben entstand; sie werden auch Götter genannt. Die „Pillans der Vorfahren“ enstprechen den Geistern der menschlichen Vorfahren: ein Mapuche-Mann kann am Ende seines irdischen Lebens ein Pillán werden, wenn er im Leben den Traditionen und Gesetzen folgte und wenn er viele Nachkommen hat, die sich an ihn erinnern und sein Andenken ehren. Die weibliche Entsprechung sind die Wangulén, die Sterngeister.
    Antu ist der mächtigste Geist der Pillans und repräsentiert die Sonne, das Licht, die Weisheit und den Geist (wie „Seele“), ist Gegenteil von Dunkelheit und der physischen Welt. Er ist mit der Wangulén Kueyen (auch Kuyen) verheiratet, die den Mond repräsentiert. Sein Gegner ist Peripillan („rote Pillan“, rote Feuergeist) und dessen Gefolgschaft. Ihr Kampf störte das Gleichgewicht der Welt und die böswilligen Huecuvus und die Laftrache gelangen in die Menschenwelt. Weitere Folgen des Kampfes waren die Berge und Täler und aus den Tränen der Sterngeister Seen und Schnee. Als die Kinder von Antu und Peripillan (Trentren und Caicai) beschlossen, dass sie den Platz ihrer Eltern einzunehmen, wurden sie von Antu und Peripillan zur Strafe in riesige Schlangen verwandeln.
    Siehe auch Ahnengeist, Berggeist, Feuergeist, Hephaistos, Naturgeist, Sonnengottheiten, Teufel, Vulcanus; Verwandte: Guayota, Gynechen, Ngai, Ngen, Pele, Taú,
  • Pombero – (auch Pomberito, Pyrague („haarige Füße“), Karai Pyhare („Herr der Nacht“), Kuarahy Jára („Meister der Sonne“), Cho Pombé („Don Pombero“)) zwerg- und koboldähnliches Naturgeist aus der Guarani-Mythologie und im Volksglauben in Paraguay, bekannt auch bei den Mbyá (Südbrasilien) und in der Provinz Misiones (Argentinien). Er lebt in ländlichen Gebieten und im Wald, manchmal auch im verlassener Häuser. Beschrieben wird er als klein und hässlich, mit sehr kurzen Armen und behaarten Händen und Füßen. Seine behaarten Füße sollen ihm die Fähigkeit verleihen, sich lautlos an Menschen heranzuschleichen, und die Berührung seiner behaarten Hände soll zumindest einen kalten Schauer auslösen. Auch hat er die Fähigkeit, sich unsichtbar zu machen und durch unglaublich enge Räume zu zwängen, sodass es fast unmöglich ist, ihn zu entdecken. Er kann Laute verschiedener Waldtiere, insbesondere Gesang von nachtaktive Vögel, nachahmen und gilt Beschützer der Vögel.
    Meist wird er als harmloser Unruhestifter gesehen, der stehlen und Streiche machen. Jedoch soll er auch alleinstehende Frauen und besonders undankbare Mädchen schwängern, entweder durch eine bloße Handberührung oder er zwingt sie zum Geschlechtsverkehr. Es heißt auch, dass hässliche, haarige Babys wahrscheinlich das Ergebnis eines Besuchs des Pomberos sind. Man sagt, man könne den Pombero von solchen Untaten abhalten, indem man ihm Geschenke hinstellt, insbesondere Zigarren, Rum und Honig; so besänftigt kann er sogar über Haus, Tiere und Besitz wachen.
    Ein anderes Geschöpf aus der Guaraní-Mythologie, der Kurupi, wird auf ähnliche Weise für unerwartete oder ungeklärte Schwangerschaften verantwortlich gemacht. Auch sein Bruder Jasy Jatere wird manchmal mit dem Pombero verwechselt oder gleichgesetzt. Ähnlichkeiten gibt es außerdem mit dem Trauco.
    Siehe auch Dämonische Liebhaber, Kleine Leute, Wechselbalg; Verwandte: Incubus, Jasy Jatere, Kurupi, Trauco, Yaçi-Yaterê
  • Taú – mächtiger, meist nicht wohlgesinnter Geist in der Guaraní-Mythologie, der manchmal mit dem christlichen Teufel als „böser Geist“ gleichgesetzt wird. Taú wurde zusammen mit Angatupyry, dem „Geist des Guten“, von Tupã, dem höchsten Gott des Guaraní-Schöpfungsmythos, erschaffen. Taú verliebte sich in die Jungfrau Keraná („Schlafmütze“), Tochter von Marangatú, und entführte sie nach einem Kampf mit Angatupyry. Zur Strafe verfluchte Angatupyry (oder in anderen Traditionen Arasy, Ehefrau vonTupã, Mutter des Himmels und Göttin des Mondes) Taú oder das Paar: Ihre Nachkommen würden für immer missgestaltet und monströs sein. Diese sieben Söhne sind Teju Jagua, Mbói Tu'ĩ, Moñái, Jasy Jatere, Kurupi, Ao Ao und Luison, die Böses auf der Erde verbreiten und alle Unglücke verursachen.
    In weiteren Überlieferungen werden sie nach einem Plan des Tupãs von der Jungfrau Porasy in einer Höhle gelockt. Sie überzeugt Moñái, dass sie sich in ihn verliebt hat und ihn heiraten möchte. Während des Hochzeitsfestes in der Höhle schlafen die betrunkene Söhne ein und Porasy versucht, die mit einem riesigen Stein bedeckte Höhle zu verlassen. Moñái bemerkt die Bewegung, schlingt seinen Schlangenkörper um die Jungfrau und zieht sie zurück in die Höhle. Porasy jedoch befiehlt ihren Stamm, die Höhle niederzubrennen. Alle, auch Porasy, sterben. Die Seelen der Söhne von Taú werden gereinigt und sie ruhen im Himmel. Laut des Volksglaubens jedoch leben sie noch immer auf der Erde. Siehe auch Dämon, Teufel; Verwandte: Peripillan
  • Traucozwerg- oder koboldähnliches Naturgeist aus der Mythologie der Mapuche, Sohn der Schlangengottheit Coi Coi-Vilu, lebt in der Wälder auf der Insel Chiloe. Sonst seines hässliche Gesichtes und Beine ohne Füße besitzt er eine starke Anziehungskraft auf Frauen, die in seine Augen blicken oder sogar selbst wenn sie schlafen verzaubert und hilflos sich zu Trauco begeben und mit ihm Geschlechtsverkehr machen. Manche Männer fürchten, das der Blick des Traucos für ihn tödlich sein. Der Trauco trägt ein kleines Beil mit Steinkopf bei sich, mit dem er im Wald auf Bäume schlägt, um seine sexuelle Potenz zu symbolisieren. Seine Frau soll die bösartige, hässliche Fiura und seine Tochter Trauka sein.
    Siehe auch Dämonische Liebhaber, Kleine Leute, Mohán; Verwandte: Incubus, Pombero, Kurupi, Yaçi-Yaterê
  • Wangulén – (auch Huangulén, Huanguelén) weibliche, meist gütige Geister in der Mythologie der Mapuche, die eng mit dem Ahnenkult der Mapuche verwandt ist. Es gibt keine klare Trennung zwischen dem göttlichen Geist, die Wanguléns sowie ihre männliche Entsprechung, die Vulkangeister Pillans, und den Mapuche-Menschen, die ursprünglich von ersteren gezeugt wurden, der erste Mapuche-Mann und eine Wangulén sich erwählt haben und ein Mapuche sich selbst zu Wangulén oder Pillan werden kann.
    Die ersten „uralten Wanguléns“ wurden von Pu-am, höchstes Wesen in der Mapuche-Mythologie, erschaffen und existieren schon bevor Leben auf der (Erde) erschien. Die Wanguléns Kueyen (auch Kuyen), die den Mond repräsentiert, heiratete den Pillan Antu, Geist des Lichtes und der Sonne. Nach seinem Kampf mit dem Peripillan bestrafte Antu die Pillans und Wanguléns, die Peripillan folgten. Die Sterngeister bitteten ihn um Vergebung und weinen so sehr, dass ihre Tränen die Erde erreichte und das Meer, die Seen und auf den höchsten Bergen Schnee und Eis bildeten. Doch Antus Zorn war noch so groß, dass er das Licht der Wanguléns fast auszulöschen und es blass und trüb wurden. Nur seine Frau Kuyén behielt ihren ursprünglichen Glanz. Es heißt auch, dass die Wanguléns-Mütter zu klagen begannen, als sie die zerfetzten Körper ihrer Pillans-Kinder sahen, die Antu bestrafte. Die Klagen rührten Antu nicht, doch Pu-am beschloss, das verlorene Gleichgewicht wiederherzustellen. Er erfüllte die Körper der Kinder wieder mit Leben, aber erlaubte nicht mehr, ihre frühere Gestalt auf der Erde wiederzuerlangen.
    Die „Wanguléns der Vorfahren“ entsprechen den Geistern der menschlichen Vorfahren: eine Mapuche-Frau kann am Ende ihres irdischen Lebens eine Wangulén werden, wenn sie zu Lebzeiten den Traditionen und Gesetzen folgte und wenn sie viele Nachkommen, die sich an sie erinnern und ihr Andenken ehren.
    Siehe auch Ahnengeist, Mondgottheit, Naturgeist, Verwandte: Gynechen, Ngen
  • Xonaxi Quecullazapotekische Todesgöttin, die mit fleischlosen Armen dargestellt wird. Auf den ersten Blick attraktiv, verwandelt sie sich jedoch aus der Nähe in ein menschliches Skelett, das Männer tötet, um sie in die Unterwelt zu bringen.
    In Mexiko gibt es eine ältere Version des Gespenstes Descarnada, das im Bundesstaat Oaxaca Xonaxi Queculla genannt wird und das auf derindigenen Mythologie basiert:
    Vor langen Zeit lebte in einen Dorf am Rande von Tenochtitlán ein Krieger mit seiner Frau. Sie hatte ihm noch keine Kinder gebären und deshalb sollte sie aus der Dorfgemeinschaft ausgeschlossen werden, um abzuwenden, dass eine Krankheit andere ansteckt und Unglück verursachte. Ihr Mann verhinderte ihre Verbannung, doch er wurde in einen Krieg geschickt. Noch am selben Tag erfuhr sie, dass sie schwanger war. Sie wollte diese Nachricht ihrem Mann überbringen, doch die anderen Frauen bewahren die Tradition, steinigte sie vor dem Dorf und töteten auch damit das Kind. Fast tot flehte die Frau die Götter an, ihr bei ihrer Rache zu helfen. Die Götter verliehen ihr die Macht, ihre Haut und ihr Fleisch abzustreifen, um diese Frauen und ihre Kinder zu töten. Nach dieser grausamen Tat konnte sie sich wieder normal kleiden und so jeden Verdacht vermeiden. Als ihr Mann zurückkehrte, folgte er sie nachts und unerträglich sah er, wie sie sich in ein böses Wesen verwandelt. Er bedeckte Fleisch und Haut mit Salz. Nach ihrer Rückkehr legte die Frau das Fleisch und die Haut an, doch das Salz verbrannte jeden Muskel ihres Körpers und verursachte große Schmerzen. Ihres Fleisches beraubt wurden ihre Knochen freigelegt. Daher erhielt sie den Namen „Die Fleischlose“, den Namen der Todesgöttin. Nach ihrem Tod hörte man bei der Geburt einer Frau entsetzliche Schreie und Wehklagen, die man dem Geist dieser Frau zuschrieb, die all jene Frauen beneidete, was ihr auf so grausame Weise genommen worden war. Auch sah eine Gruppe von Männern auf den Pfaden an den Hängen des Popocatépetl eine menschliche Gestalt, die blutete und deren Fleisch völlig frei lag, ohne Haut, und die vor Schmerzen schrie.
    Siehe auch Lebender Leichnam; ähnliche weibliche Geister in Lateinamerika, deren Opfer Männer sind: Cegua, Descarnada, Llorona, Patasola, Sihuanaba, Taconuda, Verschleierte Dame, Yalám Bequet; weitere Verwandte: Deer Woman, Huldra, Sirene, Skogsrå
  • Yaçi-Yaterê – koboldähnliche Wesen der Tupí-Guarani-Überlieferung, die als einbeiniges Kind mit feuerroten Haaren erscheint. Siehe auch Patasola; Verwandte: Pombero, Teju Jagua, Saci, Trauco
Menschliche und tierische Gestalt, menschliche Mischwesen
  • Anchanchu – (auch Anchancho, Janchanchu) Erdgeist („schrecklicher Dämon“) und Gottheit in der Aymara-Mythologie, der Höhlen, Flüsse und andere abgelegene Orte nachts heimsucht. Beschrieben als untersetzter, kahlköpfiger, älterer Mann, bisweilen auch als roter Hund. Er hat die Macht, wertvolle Mineralien aus dem Boden zu gewinnen und ist als eine Art „Torwächter“ des Handels mit ihren. Wer Zugang zu ihm erhalten möchte, muss einen langwierigen Prozess durchlaufen, der den „Tanz der Hörner“ beinhaltet. Anchanchu ist eng mit der Gottheit Tiw der Urus verwandt und mit dem Bergbaugeist Muki. Siehe auch Plutos. Verwandte: Teju Jagua
  • Gualichu – (auch Gualicho) bösartiger Geist in der Mapuche-Mythologie, hauptsächlich in der Tehuelche-Kultur, vergleichbar mit Dämon und dem Teufel: er wird für jede Krankheit und jedes Unglück verantwortlich gemacht, und alles Böse wird ihm zugeschrieben. Er kann in den Körper von Menschen oder in Gegenstände eindringen und muss ausgetrieben werden. Verwechselt wird er oft mit den verwandten Huecuvus.
  • Huay Chivo – (auch Uay chivo) böswilliges Mischwesen in der Maya-Mythologie, halb Mensch, halb Tier, mit brennenden roten Augen, lebt auf der Halbinsel Yucatán. Er kann sich in Tiere (oft Ziege, Hund oder Hirsch) verwandeln, um Vieh zu jagen und zu fressen. In andere Überlieferungen ist er ein böser Zauberer, der sich in eine Ziege verwandeln kann, respektive als lokale Variante der Nagual des Zauberers. Auch wird es mit den Chupacabra in Verbindung gebracht. Siehe auch Gestaltswandler, Schwarzer Hund;
  • Huecuvus – (auch Huecuvas, Huecuve, Huecufe, Huevuva, Wecufe) böswilliger Geister in der Mapuche-Mythologie, die feste, materielle Körper, flüchtige, geisterhafte Körper oder außerkörperliche, geisterhafte Wesenheiten haben und Krankheit, Zerstörung, Tod und andere Katastrophen unter den Mapuche verursachen. Sie kamen in die Welt der Menschen durch den Kampf der Pillán-Geister Antu und Peripillan, der das Gleichgewicht zu störte. Die Pillan und Ngen kontrollieren die Huecuvus, zumindest erlauben sie diese Geistern, einem Mapuche Schaden zuzufügen,wenn dieser eine der Regeln der Geister gebrochen hat. So haben die Huecuvus die Macht, einen Pillú (den Geist eines kürzlich Verstorbenen, der seinen Körper nur widerwillig verlässt) einzufangen und zu versklaven, bevor dieser sich in einen Alwe (einen reiferen Geist) verwandelt. Die böswilligen Schamanen, die Kalkus, arbeiten mit den Huecuvus zusammen. Sie werden oft mit Wesen mit ähnlichen Eigenschaften wie den Gualichos oder den europäischen Dämonen verglichen. Das Nguruvilu wird zu den Huecuvus gezählt.
  • Jaguarmensch – übernatürliches Wesen der Olmeken; siehe auch Jaguarkrieger, Löwenmensch; Verwandte: Bakeneko, Bastet, Menhit, Sachmet, Sphinx, Werkatze (Katzenmensch), auch Huitzilopochtli, Quetzalcoatl, Xonaxi Queculla
  • Juan Oso – (= „Johann Bär“, auch Hijo del Oso, Ukukuq wawan, Ukuku uña, Ukumaripa churin, Maqta peludo) halb bärenhaften, halb menschlichen Sohn des Bären, bekannt im spanischsprachigen Amerika und indigenen Sprachen sowie in Asien
  • Luisón – (auch Luisõ, Lobizón, Juicho) jüngster der sieben Söhne von Taú und Keraná aus der Guaraní-Mythologie, ein Mischwesen halb Mensch, halb Hund; oder ein Gestaltwandler ähnlich dem europäischen Werwolf. Von den sieben Ungeheuer ist er das am meisten gefürchtete und gehasste. Der Volksglaube besagt, dass sich der siebte Sohn einer Familie mit Erreichen des 15. Lebensjahres in den Luisón verwandelt.
    Vielen Überlieferungen zufolge verwandelt er sich Dienstag- und Freitagnacht in einen scheußlich aussehenden Hund, der Friedhöfe besucht, um sich auf Leichen zu wälzen und sie zu fressen. Um Mitternacht macht er sich auf die Suche nach Menschen und verwandelt sie mit einem Kuss auf die Stirn in andere Luisóns. Oder sein Anblick treibt unvorbereitete Männer in den Wahnsinn. Auch verschlingt er die Seelen der Lebenden oder frißt Menschen und stiehlt ihre Kinder. Dies endet im Morgengrauen und er nimmt wieder seine menschliche Gestalt an. Er wirkt schmutzig und müde und hat einen traurigen Gesichtsausdruck, sodass die Menschen nicht wissen, ob er ein Luisón ist oder nicht und ob sie ihn bemitleiden oder fürchten sollten.
    In anderen Überlieferungen ist der Luisón ein Wesen an der Grenze zwischen Leben und Tod und bestraft gerecht diejenigen, die diese Grenzen überschreiten. Er schützt auch Flora und Fauna. Siehe auch Dämon, Menschenfresser, Schwarze Hunde Söhne von Taú: Teju Jagua, Mbói Tu'ĩ, Moñái, Jasy Jatere, Kurupi, Ao Ao, Luisón; Verwandte: Höllenhund, Ghul
  • Maboya – bösartiger Geister in der Taino-Mythologie, die alles Unglück, Übel und alle Krankheiten verantwortlich sind. Sie erscheinen in verschiedenen Formen nachts, um die Taino zu quälen und ihre Missetaten zu verüben. Um ein Maboya anzulocken und zu bannen, tragen sie um den Hals Figuren, die ihn darstellen, im Glauben, dass sie auf diese Weise von allem Bösen befreit werden. Die bekannten Ciguapas sollen Maboyas sein. Siehe auch Dämon, Gestaltwandler, Teufel
  • Nagual – (auch Nahual) persönlicher Schutzgeist und spiritueller Doppelgänger (Alter Ego) in den Mythologien Mesoamerikas, der seinen Menschen die Fähigkeit der Gestaltwandlung ermöglicht. Verwandte: Huay Chivo, Schatten, Schutzgeist
  • Ngen – (= „Besitzer“) Naturgeister respektive Gottheiten der Mapuche-Mythologie, die die Natur pflegen, schützen und lenken. Sie wurden vom Pu-am (universellen Seele) erschaffen, der wollte, dass die Ngen die Ordnung und die Gesetze des Admapu (die Regeln der Mapuche-Tradition) gewährleisten und wie die durch die Schlacht der Pillan vor Urzeiten verursachten Unruhen verhindern. Die Ngen werden vom Pu-am und von Antu kontrolliert. Vewandte: Gynechen
  • Patasola – (oder „Einbeinige“) Naturgeist im kolumbianischen Volksglauben, das Männer in der Wildnis in Gestalt einer schönen, verführerischen Frau, oft in Gestalt einer geliebten Person, erscheint, wenn die Männer an Frauen denken. Die Patasola lockt sie in den Dschungel und offenbart dort ihr wahres Aussehen: eine einbrustige und einbeinige Gestalt mit gespaltenen, rinderartigen Huf, hervorquellenden Augen, katzenartigen Reißzähnen, einer Hakennase und großen Lippen. Sie verschlingt ihre Opfern oder saugt vampirähnlich ihr Blut aus. Jedoch gilt sie auch als Schutzgeist der Natur und Herrin der Waldtiere und verzeiht es nicht, wenn Menschen in ihr Reich eindringen, um sie zu verändern oder zu zerstören. Man glaubt auch, dass sie sich in andere Tiere verwandeln kann wie eine Kuh oder ein großer schwarzer Hund. Siehe auch Gestaltwandler, Menschenfresser, Mischwesen, Mohán, Vampir; Verwandte: Saci, Tunda,Yaçi-Yaterê; ähnliche weibliche Geister in Lateinamerika, deren Opfer Männer sind: Cegua, Descarnada, Llorona, Sihuanaba, Taconuda, Verschleierte Dame; weitere Verwandte: Deer Woman, Huldra, Sirene, Skogsrå
  • Quetzalcoatl – gefiederte Schlange, alte mesoamerikanische Gottheit; Verwandte: Mbói Tu'i, auch Huitzilopochtli, Xonaxi Queculla
  • TlahuelpuchiVampirwesen der Nahua-Kultur in Mexiko, das mit einem Fluch geboren werden und in seine Familie lebt. Die meisten Tlahuelpuchi sind weiblich und mächtiger als die männlichen. Der Tlahuelpuchi ist ein Gestaltwandler, der während der Verwandlung eine leuchtende Aura hat. Er trennt seinen Körper von seinem Beinen, die im Haus bleiben. Meist in Gestalt eines Vogels wie Truthahn oder Geier sucht er Opfer, bevorzugt Säuglingen, deren Blut er aussaugt. Aber auch andere tötet er. Er muss einmal im Monat Blut saugen, sonst sterben er. Normalerweise hat jederTlahuelpuchi sein eigenes Territorium und hat einen Pakt mit Schamanen und anderen übernatürlichen Wesen. Ein Schamane würde einen Tlahuelpuchi nicht verraten und seine Familie schützt ihm aus Scham. Der Fluch übergeht sich auf die Familie, wenn ein Familienmitglied für den Tod eines Tlahuelpuchi verantwortlich ist. Tlahuelpuchi lassen sich nur erkennen, wenn man sie auf frischer Tat ertappt: der Fluch kann nicht aufgehoben werden, sondern der Tlahuelpuchi muss sofort getötet werden. Verwandte: Chonchon, Fliegender Kopf, Langsuyar, Nukekubi, Penanggalan (Leyak)
Tiergestalt, tierische Mischwesen
  • Anhangá – (auch Anhangüera) weißer Hirsch mit feurigen Augen aus der Tupí-Guarani-Mythologie der Amazonasregion Brasiliens, verteidigt die Tiere der offenen Flur vor den Nachstellungen der Jäger. Weitere Verteidiger der Natur des Amazonas sind die Caipora und der Curupira. Siehe auch Herr der Tiere, Schutzgeist; Verwandte: Alux, Chaneque, Kurupi, Mohán
  • Ao Ao – sechster der sieben Söhne von Taú und Keraná aus der Guarani-Mythologie. Er lebt in den Hügeln und Bergen Paraguays, wird oft als menschenfressendes , schafähnliches Wesen mit einem Pekarikopf, großen Reißzähnen und kräftigen Klauen. Er nutzt seine Ähnlichkeit mit Schafen, um seine Opfer zu täuschen und anzulocken. Sein Name leitet sich von dem Laut ab, den er macht: er heult „Ao ao ao!“, wenn er seine Opfer verfolgt. Aufgrund seine Fortpflanzungsfähigkeiten gilt er als ein Fruchtbarkeitsgeist der Guarani (ähnlich seinem Bruder Kurupi) und seine vielen Nachkommen dienen gemeinsam mit ihm als Herren und Beschützer der Hügel und Berge. Die Rudeln jagen sie die Menschen. Wenn diese auf Bäume klettern, graben die Ao Aos die Baumwurzeln aus, schlagen die Bäume um und verschlingen ihre Opfer. Die einzige Rettung ist es, auf eine Pindó-Palme zu klettern, die nach der dortigen Überlieferung ein heiliger, von Tupã gesegneter Baum ist, weil das Jesuskind sich auf der Flucht nach Ägypten ernährte.
    In einigen Überlieferungen fressen Ao Ao ungehorsamen Kindern, die ihm sein Bruder Jasy Jatere bringt. In Paraguay jagen Erwachsene den Kindern Angst ein, indem sie sagen, dass Ao Ao hinter ihnen her sei. Siehe auch Kinderschreck, Menschenfresser, Mischwesen, Ungeheuer; Söhne von Taú: Teju Jagua, Mbói Tu'ĩ, Moñái, Jasy Jatere, Kurupi, Ao Ao, Luison; Verwandte: Chupacabra, Culebrón (Viborón), Huay Chivo
  • Cahuelche – (Mapudungun kawel = „Delfin “, che = „Mensch“, auch Cahuella) Wasserwesen in der Mapuche- und der chilotischen Mythologie, beschrieben als wunderschönes Tier, ähnlich den chilenischer Delfin Tonina (Cephalorhynchus eutropia). Er ist jedoch sehr viel intelligenter und durch seinen magischen Schrei kann ein Mensch ihn verstehen. Die Cahuelche leben im Meer um Chiloé und waren ursprünglich Menschen, die von Trentren-Vilu vor der Sintflut gerettet wurden.
    Manchmal sehnt sich ein Cahuelche nach der Gesellschaft anderen Menschen. Der mächtige Wassergeist Millalobo spürte die Bitterkeit und wollte ebenfalls der Machi Huenchur helfen. Er verlieh ihr die Macht über das Wetter und gab den Cahuelches - unter der Bedingung, dass sie Huenchur dienen – ihre Intelligenz zurück und den magischen Schrei. Seitdem leisten sich Huenchur und die Cahuelche Gesellschaft: wenn Huenchur Wetteränderungen mitteilen wollte, befahl sie den Cahuelches, wilde Sprünge über das Meer zu vollführen, das Signal für die Fischer, dass sich das Wetter bald ändern. Wollte die Huenchur den bevorstehenden Tod eines Menschen auf See verkünden, schickte sie einen Cahuelche mit der Nachricht zu der Familie des bald Toten. In manche Überlieferungen konnte das Schicksal so verhindert werden. Siehe auch Familiar, Totengeist, Wassergeist
  • Caicai-Vilu (vilu = „Schlange“, auch Coi Coi-Vilu, Kai Kai-Vilu, Kaykayfilu) Geist und Schlangengott des Wasser in der Mapuche-Mythologie und Überlieferungen aus Chiloé (einigen davon sprechen von einer Göttin). Herrscher des Meeres und aller Meeresbewohner.
    Caicai ist Kind des Vulkangeistes Perpillan. Er und Trentren, Sohn des Pillan-Geistes Antu, hatten den Ehrgeiz, während des Kampfes zwischen ihren Väter die Plätze ihrer Eltern einzunehmen. Zur Strafe verwandelte die Väter sie in riesige Schlangen.
    Als Caicai-Vilu wütend wurde über die Undankbarkeit der Menschen für jedes Geschenk, das ihnen das Meer machte, wollte er die die Menschheit bestrafen und alles Leben auf der Erde seinem Herrschaftsgebiet einverleiben. Er schlug mit seinem fischförmigen Schwanz auf das Wasser und verursachte eine Sintflut. Trentren-Vilu jedoch hob die Erde an, um die Menschen zu retten. Es entstand das Archipel von Chiloé. Noch heute bewegt Trentren-Vilu den Boden, wenn Caicai-Vilu das Wasser anhebt, und Erdbeben und Tsunamis treten auf.
    In einige Überlieferungen ist der boshafte Trauco der Sohn von Caicai-Vilu. Siehe auch Meeresgott, Mischwesen, Naturgeist, Seeschlange; Verwandte: Cuero, Gualichu, Ngen, Huecuvus, Taús Söhne, Wangulén,
  • Cuero – (= „Leder“) Seeschlange der Mapuche-Mythologie (Argentinien, Chile) mit Leder verschiedener Tiere; Verwandte: Caicai-Vilu
  • Culebrón – (auch Viborón) Ungeheuer und Familiar aus der Mapuche-Kultur und im Volksglauben Chiles und Argentiniens, meistens beschrieben als große, behaarte Schlange, manchmal Federn ähnlich, und einen großen Kopf mit rötlichen Augen und mit langer Mähne, ähnlich wie ein Kalb, Lamm oder Pferd. Meistens nachaktiv greift es Menschen und Tiere mit einen hypnotische Blicke an und verschlingt sie, liebt aber auch Milch. Lebt an Orten mit Wasser im Gras und im Wald sowie in den Bergen in Höhlen, wo es manchmal Schätze bewacht. Durch Pakte und Rituale erlangt der Besitzer eines Culebróns Reichtum und Wohlstand. Wird es vernachlässigt, lässt das Culebrón seinen Besitzer in Armut zurück oder tötet ihn und seine Familie. In anderen Überlieferungen erscheint der Teufel selbst oder ein von ihm gesandter Dämon in Gestalt des Culebróns, um einen Pakt mit den Menschen zu schließen. Ähnlich ist der europäischen Drachen Cuélebre, der wohl die Überlieferung des Culebróns beeinflusst. Siehe auch Menschenfresser, Mischwesen, Teufelspakt; Verwandte: El Familiar, Lluhay, Vilpoñi
  • Guallipén – (Mapudungun „Schafkalb“ oder „Der Wächter“, auch Waillepén, Huallepén, Huallepenyú, Huaillepenyí) bösartiges Mischwesen der Mapuche-Mythologie, mit dem Körper eines Schafs und einem Kalbskopf, krumme Beine und hässliches Fell. Lebt an den Ufern von Flüssen, Seen oder am Meer, an Land harmlos, im Wasser greift es jedes Tier oder jeden Menschen mit großer Wildheit an. Gilt als Unglücksomen, da er sich mit weiblichen Rindern paart, was zu Missbildungen der Kälber führt. Besonders gefürchtet ist erbei schwangeren Frauen: wenn sie drei Nächte hintereinander von dem Guallipén träumen, ihn plötzlich sehen oder sein Brüllen hören, werden ihre Kinder missgebildet geboren, zumindest werden die Frauen unfruchtbar. Siehe auch Wassergeist; Verwandte: Ao Ao, Calchona, Elfstier, Musimon
  • Hase im Mond – aus der Überlieferungen der Azteken
  • Mapinguari – Ungeheuer im brasilianischen Regenwald in der Cario-Mythologie, ernährt sich von Pflanzen, Tieren und Menschen, gilt auch als Riesenfaultier (Kryptid).
  • Mbói Tu'i – („Papageienschlange“) zweiter der sieben Söhne von Taú und Keraná in der Guarani-Mythologie, wird als große Schlange mit Papageienkopf und Federn auf dem Rücken sowie zwei Beinen beschrieben. Er ernährt sich ausschließlich von Früchten und lebt in großen Flussmündungen und Sümpfen. Er gilt als Beschützer von Wassertieren und Feuchtgebieten und kann Menschen ertränken, die den Wassertieren Schaden zufügen. Anders als die Schöpfungsmythologie besagen einige Überlieferungen, dass Mbói Tu'i zunächst ein wunderschöner Papagei war, der den einzigen Zugang zum Land des unschuldigen Lebens und Landes ohne Böses kannte und dort lebte. Dieser Eingang wurde eifersüchtig von Rupave, dem „Vater des Volkes“ und damit der Menschheit, bewacht. Doch einige „Mamelucos“ („Verrückte“) machten den Papagei mit Lechiguana-Honig betrunken, woraufhin er unaufhörlich zu reden begann und den geheimen Eingang enthüllte. Als Rupave bemerkte, dass Fremde das Guarani-Paradies betraten, verfluchte er Mbói Tu'i, der sich in das Ungeheuer verwandelte. Siehe auch Herr der Tiere, Mischwesen, Naturgeist; Söhne von Taú: Teju Jagua, Mbói Tu'i, Moñái, Jasy Jatere, Kurupi, Ao Ao, Luison; Verwandte: Quetzalcoatl
  • Moñái – dritter der sieben Söhne von Taú und Keraná in der Guarani-Mythologie, beschrieben als riesige Schlange mit zwei geraden, grauen oder farbigen Hörnern, die als Fühler dienen und über hypnotische Kräfte verfügen. Er durchstreift offene Felder und kann mühelos auf Bäume klettern, um die Vögel zu jagen, von denen er sich ernährt. Er wird auch von Vögeln verfolgt, dennoch ist er deren Beschützer, Herr der Lüfte und Felder sowie Wohltäter von Dieben und Schurken. Im Schöpfungsmythos war er ein Dieb und versteckte den gesamten Erlös seiner Missetaten in einer Höhle. Die ständigen Raubüberfälle und Plünderungen von Dörfern führten zu großer Zwietracht unter den Menschen, die sich gegenseitig des Diebstahls und des mysteriösen „Verschwindens“ ihres Besitzes beschuldigten. Siehe auch Hermes, Merkur, Drache, Mischwesen, Naturgeist; Söhne von Taú: Teju Jagua, Mbói Tu'i, Moñái, Jasy Jatere, Kurupi, Ao Ao, Luison
  • Muut – Personifikation des Todes der Cahuilla in Nordamerika, Mittler ohne furchteinflößende Gestalt, als Eulengestalt dargestellt
  • Nguruvilu – (auch Guruvilu , Guirivilu , Guirivilo und mehr) großer Wesen aus der Mapuche-Religion der indigenen Bevölkerung Chiles, zählt zu den Huecuvus. Es lebt in Seen oder Flüssen , erscheint in Gestalt eines fuchsähnlichen Kopfes und eines schlangenähnlichen Körpers oder eines katzenähnlichen Kopfes mit einem schlanken fuchsähnlichen Körper und einem schlangenähnlichen Schwanz. Es packt watende Menschen mit seinem (krallenbewehrten) langen Schwanz und verschlingt es oder saugt das Blut aus. Siehe auch Menschenfresser, Ungeheuer, VampirTeju Jagua – („Hundeidechse“, auch Teyú Yaguá) erste der sieben Söhne von Taú und Keraná in der Guarani-Mythologie, beschrieben als riesige Eidechse mit sieben Hundeköpfen und blitzenden Augen. Seine Köpfe (bisweilen nur ein Kopf) erschwerten jegliche Bewegung, so dass er seine Kraft nicht einsetzen kann und sich ausschließlich von Früchten ernährt. Sein Bruder Jasy Jatere versorgte ihn mit Honig. Seine Haut erhielt Glanz, weil er sich in Gold und Edelsteinen von Itapé wälzte. Er gilt als abscheulichstes der sieben Ungeheuer, aber ist sanftmütig und harmlos außer sein „blendender Blick“, der ihn zu einem gefürchteten Geschöpf macht. Er ist Herr der Höhlen, Schutzgeist der Reichtümer der Erde und Beschützer der Früchte. Siehe auch Basilisk, Berggeist, Mischwesen, Naturgeist, Plutos; Söhne von Taú: Teju Jagua, Mbói Tu'ĩ, Moñái, Jasy Jatere, Kurupi, Ao Ao, Luison; Verwandte: Anchanchu
  • Trentren-Vilu (vilu = „Schlange“, auch Ten Ten-Vilu, Trengtrengfilu) Geist und Schlangengott der Erde und der Fruchtbarkeit in der Mapuche-Mythologie und Überlieferungen aus Chiloé (einigen davon sprechen von einer Göttin). Gilt als großzügig, Beschützer allen Lebens auf der Erde sowie der Flora und Fauna.
    Trentren ist Kind des Pillan-Geistes Antu. Er und Caicai, Sohn des Peripillans, hatten den Ehrgeiz, während des Kampfes zwischen ihren Väter die Plätze ihrer Eltern einzunehmen. Zur Strafe verwandelte die Väter sie in riesige Schlangen. Als Caicai-Vilu versuchten, die Menschen mit einer Sintflut zu vernichten, riefen die Menschen Trentren-Vilu um Hilfe. Er hob sie und die Tiere auf seinen Rücken und brachte sie in die Berge. Diejenigen, die im Wasser gefangen waren, verwandelte er in Vögel, die wegfliegen konnten, andere in Cahuelche, Sumpall und Meerestieren. Menschen, die vor lauter Angst bewegungsunfähig waren, verwandelten er „Mankial“-Versteinerungen. Aber als der Meeresspiegel weiter stieg, befahl Trentren-Vilu den Bergen, höher zu werden oder er hob die Erde. Der Kampf dauerte lange bis beide Schlangen müde wurden. Trentren-Vilu gewann teilweise, da nicht das gesamte Land überflutet wurde, wodurch Chile seine heutige Geographie erhielt. Noch heute bewegt Trentren-Vilu den Boden, wenn Caicai Vilu das Wasser anhebt, und Erdbeben und Tsunamis treten auf.
    Siehe auch Herr der Tiere, Naturgeist, Schutzgeist; Verwandte: Wangulén

Asien

Fabelwesen im Orient (Naher Osten) hier unter Mediterraner Raum und Orient

Menschliche Gestalt

  • Abaasy – gigantische schadensbringende Geistwesen (im Deutschen „Dämon“) mit Zähnen aus Eisen aus der Mythologie der Jakuten, bewohnen in der Unterwelt
  • Ashiarai Yashiki – Geistwesen der Yōkai, beschrieben als riesigen, schmutzigen oder auch blutigen (wohl männlichen) Fuß ohne Körper aber mit der Fähigkeit zu sprechen
  • Apsara – (Apsarāḥ, Accharā, chinesisch Feitian, Tiānnǚ, japanisch Tennyo) halb menschliche, halb göttliche Frauen in der hinduistischen und Teilen der buddhistischen Mythologie, leben im Palast des Gottes Indra und gelten als nymphenähnliche Geister der Wolken und Gewässer
  • Asura – böser Geist (im Deutschen Dämon), Gegenspieler der lichtvollen Devas oder Suras im Hinduismus
  • Asura – „himmlische Wesen“ im Buddhismus, manchmal mit „Titanen“, „Halbgötter“ oder „Streitende Götter“ übersetzt
  • Aswang – leichenfressendes menschengleiches Wesen der philippinischen Mythologie; Verwandte: Manananggal
  • Bajangmalaysisches männliches, bösartiges Geistwesen in totgeborenen Kindern (im Deutschen „Dämon“), verwandt mit der Pelesit; siehe auch Familiar, Polong, Toyol
  • Bidadari – weibliche Geistwesen von großer Schönheit in Hinduismus
  • Churel – (auch Chudail, Churail, Chudel, Churreyl, Churrail, Petni, Shakchunni) bösartiger, meist weiblicher „Geist eines ungereinigten Lebewesens“ (im Deutschen „Dämon“), durch einen grausamen Tod erlittender, rächender Wiedergänger und Gestaltwandler in Südasien und Südostasien sowie in der Karibik. Auch als Baumgeist gesehen, da der Geist mit einem Baum verbunden sein kann. In Gestalt einer Frau lockt er Männer in die Wälder oder Berge, wo er sie entweder tötet oder ihnen ihre Lebenskraft beziehungsweise Männlichkeit aussaugt und sie in alte Männer verwandelt. Siehe auch Aisha Qandisha, Sila, Succubus, Yuda
  • Deva – überirdische Wesen im Hinduismus und Buddhismus (auch „Gott“ oder „Halbgott“ übersetzt)
  • Dian Mu – (auch Dianmu, Leizi) „Mutter des Blitzes“, Ehefrau des chinesischen Donnergottes Lei Gong
  • Diwata – (auch Lambana) Wesen in der philippinischen Mythologie, zumeist weiblich, mit Fee oder Nymphe vergleichbar
  • Dokkaebikoboldähnliche Geistwesen (bisweilen einäugigen) in der koreanischen Mythologie, bestraft die schlechten Menschen Streiche spielt und belohnt gutherzigen Menschen, siehe auch Kyklop, Mulachinis
  • Dund – bösartiger Bhuta in Südasien in Gestalt eines kopflosen Reiters (im Deutschen Dämon)
  • Dwende – (nach dem spanischen Wort Duende, etwa Kobold, Zwerg) kleiner Haus- und Naturgeist der Filipinos, leben in Häusern und auf Bäumen. Wenn man sie gut behandelt, bringen sie Glück und Schutz, andererseits Unheil. Auch leben Dwende in Ameisenhügeln: wenn man an dem Ameisenhügel kommt, bittet man sie um ihre Erlaubnis, vorbeizugehen. Siehe auch Aziza
  • Ebu Gogo – menschenähnlicher Kryptid auf der Insel Flores (Indonesien), winzig wie kleine Kinder, außer im Gesicht komplett behaart, lange Arme und einen runden Trommelbauch; siehe auch Homo floresiensis
  • Futakuchi-onna – („Zweimund-Frau“) eine Yōkai des japanischen Volksglaubens, vielerorts gefürchtet, auch wenn sie Menschen für gewöhnlich nicht angreift. Verwandte: Kuchisake-onna
  • Goryō – rachsüchtiges Gespenst, das zu Lebzeiten edel oder erfolgreich war, aber durch politischen Machtkampf getötet oder vorzeitig an einer Epidemie oder anderen Krankheit starb und so zu einem Onryō wurde, der Pest oder Hungersnot bringt. Später wird es als Kami in Shinto-Schreinen verehrt.
  • Guhyaka – (= „Verborgene“) Geistwesen in der hinduistischen Mythologie, leben in Höhle und sind oft wie die Yakshas als Begleiter von Kubera, den Hüter des Reichtums und der Schätze der Erde, der als Herrscher der Guhyakas wird „Guhyakadhipati“ genannt wird. Bisweilen zählen sie zu den Yakshas und als „verborgene Wesen“ zu den kleinen Leute.
  • Guī shārachsüchtige Geister aus der chinesischen Mythologie, die als Jiang Shi („Wiedergänger“) erscheinen
  • Haka-no-hi – („Grabfeuer“, Gorintōbi, „Gorintō-Feuer“) Gespenst, ähnlich den Irrlichtern, gehört zu den Yūrei
  • Hantu RayaHantu und Geistwesen in der malaiischen Volksglauben, der als physische Doppelgänger von zauberkundigen Personen ihnen große Macht verleiht. Seine wahre Gestalt wird oft menschenähnlich mit schwarzem, behaartem Körper, raue, graue Haut, lange, scharfe Zähnen und roten Augen beschrieben. Der Doppelgänger hat übermenschliche Stärke und kann unter anderem an Stelle des Menschen auf den Feldern effizienter arbeiten. Auch kann er als Alibi verwendet werden, wenn der Besitzer ein Verbrechen beging, oder bei einer außereheliche Affäre an Stelle des Menschen bei seiner Frau bleibt. Um Schaden durch den Geist wie zum Beispiel Todesfälle bei der Geburt abzuwenden, müssen Opfergaben pünktlich und streng eingehalten werden. Neben Hantu bedeutet auch Raya „Geist“ im Sinne von „Seele“, wird aber meistens mit bösartiger Dämon übersetzt. Siehe auch Schatten; Verwandte: Babi ngepet, Familiar, Alraunmännlein (Alraun), Kuman thong, Toyol
  • Hitodama – Gespenst der japanischen Mythologie, gehört zu den Yūrei
  • Hone-onna – („Knochenfrau“) eine Yōkai der japanischen Mythologie, gilt als bösartig. Siehe auch Dämon, Skelett; Verwandte: Descarnada, Llorona, Kuchisake-onna, Sayona, Sihuanaba, Taconuda, Xonaxi Queculla
  • Hungergeist - (auch Hungriger Geist) verschiedene Arten von Geistern von Verstorbenen in Ostasien, die den Zwang oder die Bereitschaft zu essen haben, in Japan auch menschenfressende hungrige Geister. Verwandt der ähnliche mit einem unstillbaren Hunger verfluchte Fliegender Kopf der Irokesen und Wyandot; siehe auch Dämon, Menschenfresser
  • Ikiryō – („lebender Geist“, auch Shōryō, Seirei, Ikisudama) lebender Mensch wandelt sich in einen besitzergreifenden Geist, erscheint einen anderen Menschen und kann den Körper übernehmen. Motive wie Bosheit, Rache, Liebe oder andere nicht wirkliche Bedrohung: So wandelt ein Todkranker sich in ein Ikiryo, um zu bitten, dass die letzte Ölung an seinem Körper vorgenommen wird.
  • İye – (auch İne, Eğe, İyä, Ije) Schutzgeist eines Ortes, einer Person, eines natürlichen Elements oder eines Tieres in der turko-mongolischen schamanistischen Mythologie
  • Jenglot – kleines Wesen der indonesischen Kultur und Mythologie, beschrieben als etwa 12 cm große menschenähnliche und deformierte Puppe mit langen, steifen und spärlichen Haaren an den Beinen sowie lange Nägel. Wird sie mit Magie erfüllt, bietet sie ihrem Besitzer Schutz, übt Rache an Feinden oder dient als Glücksbringer. Der Überlieferung zufolge waren sie einst Menschen und die Jenglot-„Hüter“ füttern sie mit Tier- oder Menschenblut, deren Nährstoffe die Jenglot aufnehmen. Siehe auch Voodoo-Puppen; Verwandte: Alraunmännchen (Alraun), Atzmann, Babi ngepet, Familiar, Hantu Raya, Homunculus
  • Jiang Shi – (= „starrer Leichnam“, Jiang-shi, Jiangshi) Untoter und Wiedergänger in der chinesischen Mythologie; siehe auch lebender Leichnam
  • Kami – verehrte menschliche und gestaltlose Geistwesen (auch Götter bezeichnet) im Shintoismus
  • Kappa – (= „Flusskind“) japanischer „Flusskobold“ und Wassergeist (im Deurtschen Dämon)
  • Kajiga Baba – (auch Kajiga kāga) japanisches Geistwesen der Yokai, Gestaltwandler und Menschenfresser, wird als Dämon und Hexe bezeichnet. Siehe auch Baba Jaga; Verwandte: Ubume, Yamauba
  • Kashima Reiko – japanische Rachegeist, erscheint als junge Frau ohne Beine; gewöhnlich ein Onryō, seltener ein Yōkai; siehe auch Teketeke
  • Kijimuna – (auch Bunagaya, „Kind des Baumes) boshaftige Baumgeister auf Okinawa in Gestalt eines drei oder vier Jahre altes Kind mit rote Haare, leben in Bäumen; siehe auch Dryade, Fänggen, Waldgeist
  • Korpokkur – (etwas „Menschen unter den Blättern des Fuki“, auch Koropokkuru, korbokkur, korobokkuru, Koro-pok-kuru, koropokkur, koro-pok-guru) Volk kleiner Leute im Volksglauben der Ainu auf der nördlichen japanischen Inseln, bevor die Ainu selbst dort lebten Wendig und gute Fischer, leben in Gruben mit Dächern aus Pestwurzblättern. Anfangs pflegten sie ein gutes Verhältnis zu den Ainu, schickten ihnen Hirsche, Fische und anderes Wild und tauschten Waren mit ihnen. Die Korpukkur hassten es jedoch, gesehen zu werden, und lieferten ihre Waren daher heimlich im Schutz der Nacht. Eines Tages lauerte ein junger Ainu daher am Fenster, wo üblicherweise ihre Geschenke abgelegt wurden. Als ein Korpokkur kam, packte der junge Mann es an der Hand und schleppte es hinein. Es war eine wunderschöne Korpokkur-Frau. Sie war so wütend über die Unhöflichkeit, sodass ihr Volk seitdem nicht mehr gesehen wurde. Ihre Gruben, Töpferwaren und Steinwerkzeuge sind noch heute verstreut in der Landschaft zu finden. Siehe auch Heinzelmännchen, Tabu
  • Kosenjōbi (= „Altes-Schlachtfeld-Feuer“, auch Kosenjō-no-hi, „Feuer vom alten Schlachtfeld“) Gespenst, ähnlich den Irrlichtern, gehört zu den Yūrei
  • Krahang - bösartiger Geist aus der thailändischen Volksglauben, in dem sich ein Mann mit schwarzer Magie nachts verwandelt und Menschen überfällt. Er trägt nur einen Lendenschurz und an den Armen zwei großer runde Reisworfelkörbe (Kradong) statt Flügel, um durch das zu fliegen. Oft reitet er auch auf einem Sak Tam Khao, einem langen hölzernen Reisstampfer. In derselben ländlichen Gegend spukt ebenfalls die Krasue, daher werden die beiden Geister oft gemeinsam erwähnt oder dargestellt.
  • Kuchisake-onna – („Frau mit aufgerissenem Mund“, „Aufreißmund-Frau“) bösartige Yōkai des japanischen Volksglaubens; Verwandte: Deer Woman, Descarnada, Llorona, Hone-onna, Huldra, Patasola, Sayona, Sihuanaba, Skogsrå, Taconuda, Tunda, Verschleierte Dame, Xonaxi Queculla, Yalám Bequet
  • Marabesitzergreifender Geist in buddhistische Überlieferungen, der Menschen in den Selbstmord treibt. Als Versucher (seine Gehilfinnen gelten seine drei Töchter Ratī, die Lust, Aratī, die Unzufriedenheit und Tanhā, die Gier) wird er auch mit dem christlichen Teufel und der Iblis verglichen. Siehe auch Teufel
  • Mekurabe - rollende Totenköpfe mit Augäpfeln aus den japanischen Volksglauben, die Menschen anstarren. Ein einzelner Schädel beginnt sich im Kreis drehen, bis schließlich unzählige Totenköpfe einen massiven, schädelförmigen Hügel bilden. Wenn es ein Mensch schafft, mit aller Entschlossenheit die Schädel auch anzustarren, zerfallen sie wie Schneeflocken in der Sonne und verschwinden spurlos. Siehe auch Skelett; Verwandte: Hone-onna
  • Mikokami – (auch Mikogami) Kinder eines Kami-Geistwesen im Shintoismus
  • Mino-bi – (= „Strohmantel-Feuer“, auch Mino-hi,) harmlose Feuerspuk der japanischen Folklore, Feuer- und Irrlichterscheinungen ähnlich
  • Momotarō – „Pfirsichjunge“ des japanischen Volksglaubens, der aus einem Pfirsich schlüpfte
  • Nguoi Rung – (auch Batutut, Ujit, Waldmensch, Wilder Mensch) großer Affenmensch (Kryptid) in Nordvietnam
  • Nukekubi – (übersetzt als „Verschwinde-Hals“) bösartige Yōkai, beschrieben als gewöhnliche Mensch, dessen Kopf sich nachts von dem Körper löst und nach Opfern sucht, um ihren das Blut auszusaugen. Siehe auch Vampir; Verwandte: Chonchon, Fliegender Kopf, Langsuyar, Penanggalan (Leyak, Rangda), Rokurokubi
  • Oni – Gruppe der japanischen Yokai, reicht vom Geist Verstorbener über ogerähnlichen Unholden bis bösartigen Dämonen
  • Onibi – („Dämonenfeuer“, auch „Onifeuer“, Tamabi, „Beseeltes Feuer“) Gespenst, ähnlich den Irrlichtern und Kitsunebi, Tanuki-bi und Kosenjōbi
  • Onryō – („rachsüchtiger Geist“, „zorniger Geist“, „verbitterte Seele“) bösartiger Gespenst in Japan, der zur Gruppe der Yūrei zählt. Siehe auch Arme Seele, Rachegeist
  • Orang Pendek – (= „kleiner Mensch“, auch Orang Pendak) Menschenaffen oder Affenmensch (Kryptid) auf Sumatra
  • Ōyamatsumi – („Großer Berg-Herr“) oberste Berg-Kami des Shintō
  • Pangu – das erste Lebewesen auf der Erde in chinesischer Mythologie
  • Penanggalan – schwebende, körperlose Kopf in Südostasien, in dem sich zauberkundige Frauen aus der malaysischen Mythologie, die „schwarze Magie“ praktizieren („Hexen“) verwandeln und vampirähnliches Verhalten zeigen (Trinken von Blut der Kindern und schwangeren Frauen). Nachts lösen sie ihren Kopf von ihrem Körper ab, der mit herunterhängenden Gedärmen, die gefräßige Natur des Geschöpfes betont, und suchen nach Opfern.
    In Bali werden sie Leyak genannt, darunter auch männliche Hexer: sie suchen Friedhöfe heim und ernähren sich kannibalistisch von Leichen. In nächtliche Gestalt als schwebender Kopf haben sie eine ungewöhnlich lange Zunge und große Reißzähne, können sich aber auch in Tiere wie Schweine verwandeln und fliegen.
    Ihre Herrin ist die „Königin von Leyak“, die kinderfressende Hexe Rangda (= „Witwe“), deren Anhänger auch Dämonen gehören. Rangda ist Anführerin im Kampf gegen der „Macht des Guten“, der Barong.
    Weitere schwebende, körperlose Kopf in Indonesien: Kuyang, Pok-Pok und Pelasik (auch Pelesit geschrieben).
    Das Krasue (Thailand) entsteht aus einem verfluchter Mensch (oft eine Frau), der in seinen früheren Leben ein betrügerisches Verhalten zeigte und aufgrund seine Sünden als Phut wiedergeboren wurde. Es wird manchmal von einem irrlichtartigen Leuchten begleitet. In derselben abgelegenen Gegend spukt ebenfalls der Krahang, daher werden die beiden Geister oft gemeinsam erwähnt oder dargestellt.
    Das Manananggal (Philippinen) wird meist als Frau beschrieben, die ihren Oberkörper von der unteren Hälfte löst, wodurch ihre Eingeweide freiliegen und große, fledermausartige Flügel wachsen. Ihre Opfer sind besonders schlafende, schwangere Frauen: mit ihrer verlängerten, rüsselartigen Zunge kann sie Föten herauszieht oder Blut saugt. Sie jagt auch frisch Vermählte, Liebende, Neugeborene und gelegentlich Bräutigame, die vor der Ehe verlassen wurden. Weitere ähnliche Geschöpfe in Südostasien sind das Ahp oder Arp (Kambodscha), das Kasu (Laos) und das Ma lai (Vietnam).
    Siehe auch Arme Seele, Ghul, Hexe, Menschenfresser, Vampir; Verwandte: Aswang, Chonchon, Fliegender Kopf, Langsuyar, Nukekubi, Rokurokubi
  • Phi Tai Hong – (auch Tai Thong Klom) rachsüchtiger, ruheloser Geist in Thailand, der plötzlichen, gewaltsamen oder grausamen Tod erlitt, oft ohne Einhaltung der richtigen Bestattungsrituale; siehe auch Arme Seele, Rachegeist
  • PolongSchutzgeist und magischer Helfer in der malaiischen Volksglauben in Gestalt einer kleinen Frau, so groß wie das erste Fingergelenk. Eine Polong wird aus dem Blut eines Ermordeten in eine Flasche hergestellt. Sie bezeichnet ihren Besitzer als ihre „Mutter “oder ihr „Vater“. Die Flasche mit der Polong muss außerhalb des Hauses des Besitzers versteckt werden, wenn sie nicht gebraucht wird. Der Geist wird ausgesandt, um ein Menschen anzugreifen, der dem Besitzer selbst oder jemand, der den Besitzer bezahlt hat, böse Absichten entgegenbringt. Der Polong geht stets ein Geist als sein Haustier voraus, die heuschreckenartige Pelesit: es dringt in den Mund des Opfers ein und zirpt, sodass die Polong ihr folgt und dann das Opfer in Besitz nimmt. Der Betroffene wird wahnsinnig, wütet, zerreißt seine Kleidung zerreißt und greift jeden in der Nähe an. Ein Schamane (Dukun oder Bomoh) kann das Polong-Opfer heilen, indem er mit einer speziellen Beschwörungsformel es bittet, ihre „Mutter“ oder „Vater“ zu offenbaren. Oft leistet der Geist Widerstand, bringt das Opfer dazu, den Schamanen anzugreifen oder jemand anderen fälschlich beschuldigt. Siehe auch Exorzismus; Verwandte: Babi ngepet, Besitzergreifender Geist, Familiar, Hantu Raya, Toyol
  • Rokurokubi – (übersetzt als „Dreh- und Wendehals“) ein bösartiger Yōkai, beschrieben wie ein gewöhnliche Mensch, dessen Hals und Kopf in der Nacht sich strecken und durch das Haus bewegen, um das Blut der menschlichen Hausbewohnern oder ihr Lebensenergie auszusaugen. Siehe auch Vampir; Verwandte: Chonchon, Fliegender Kopf, Langsuyar, Nukekubi, Penanggalan (Leyak, Rangda)
  • Shinigami – („Gott des Todes“, „Todesgott“‘) personifizierten Tod, welcher die Seelen verstorbener Menschen in die Welt der Toten führen (dem griechischen Psychopompos entsprechend)
  • Sōjōbō – ein Kami und Herrscher der Tengu, beschrieben als hochgewachsener, eher zierlicher, doch muskulöser alter Mann
  • Sukuna – (auch Ryomen Sukuna, „Zwiegesicht Sukuna“, König der Flüche) Geistwesen mit zwei Gesichtern und vier Armen in der japanischen Mythologie
  • Sundel bolongHantu und rachsüchtiger Geist in der indonesischen Mythologie, beschrieben als Frau mit langen schwarzen Haar und einem langen weißen Kleid und oft auch als „Prostituierte mit einem Loch in sich“ bezeichnet. Sie starb, als sie außerhalb der Ehe schwanger war und deshalb in ihrem Grab entbunden hat, oder die bei der Geburt starb und das Baby aus ihrem Rücken kam (deshalb entstand das Loch in ihrem Rücken), das durch ihr langes schwarzes Haar verborgen ist (ähnelt wie Pontianak und Langsuyar). Kastriert Männer, wenn sie sie zurückweisen, und stiehlt Kinder, insbesondere Neugeborene, als Ersatz für ihr verlorenes Kind. Siehe auch Arme Seele
  • Sura – Lichtwesen (im Deutschen Götter) im Hinduismus
  • Surya – (auch Ravi, Aditya) Personifizierung der Sonne (Sonnengott) im Hinduismus
  • Ta’ai – bewundertes und gefürchtetes Volk dunkelhäutiger Kleiner Leute in den Bergen Taiwans, die über magische Kräfte verfügen
  • Teketeke – bösartige Rachegeist, beschrieben als junge Frau ohne Unterleib, ein Onryō oder Yōkai; siehe auch Kashima Reiko
  • Toyol – (auch Dika, tuyul (indonesisch), thuyul (Javanisch), kecit (Sundanesisch), cohen kroh (Khmer), kwee kia (Hokkien)) Geistwesen von im Mutterleib gestorbene Kinder in der südostasiatischen Mythologie und Volksglauben, die von zauberkundigen Menschen (Dukun, Pawang oder Bomoh) heraufbeschwören werden. Dieser magische Helfer bringt den Zauberer Glück und Reichtum, anderen jedoch, die den Toyol begegnen, Unglück und den Raub von Reichtümer. Der Toyol wird oft beschrieben als ein fast nacktes Kleinkind mit scharfen Zähnen und roten Augen, manchmal auch koboldähnlich mit grüne Haut, spitze Ohren und trübe Augen. Es kann Wände und Dächer besteigen. Verhalten und Persönlichkeit des Toyols ähneln dem eines verspielten Kindes und es erfreuen sich an Süßigkeiten, Spielsachen und Kleidung. Seine geringe Größe und seine kindlichen Neigungen machen ihn angeblich harmlos, jedoch muss meistens gezähmt werden.
    Der Kuman thong (etwa „Goldener Junge“, weiblich Kumari thong oder Kuman lay) in Thailand gilt als gütiger und benötigt keine Opfer oder Rituale. Der Zauberer muss ihn adoptieren, um sein Dienste in Anspruch zu nehmen: er stiehlt nur die Hälfte der wertvollen Besitztümer einer Person und begeht nur harmlose Streiche.
    Siehe auch Flaschengeist, Flaschenkobold, Tiyanak; Verwandte: Babi nepet, Familiar, Alraunmännlein (Alraun), Hantu Raya
  • Ubume – („Gebärende Frau“, „Entbindungsfrau“, „Mutterschaftsfrau“) und unglücklichen Geist einer Frau der japanischen Volksglauben, eine Yōkai oder Yūrei, die während der Schwangerschaft oder Geburt ihres Kindes starb. Ambivalenter Charakter, in manchen ländlichen Gegenden als Kinder raubende Hexe gefürchtet. Siehe auch Arme Seele; Verwandte:Cihuateotl, Ixtab, Llorona
  • Ulu Toyon – (auch Ulu Toyo 'N) Dämonenkönig der Abaasy und Trickster aus der Mythologie der Jakuten, gab einst den Menschen das Geheimnis des Feuers
  • Vidyadhara – („Weisheits-Halter“, auch idyādhara) übernatürliches Geistwesen („Halbgott“) mit magischen Kräften im Hinduismus
  • Yeren – (auch Xueren, Yeh Ren, Yiren) Affenmensch (Kryptid) in einigen Regionen Chinas
  • Yaksha – Naturgeister, insbesondere Waldgeister, in Indien, oft Begleiter von Kubera, den Hüter des Reichtums und der Schätze der Erde. Bisweilen zählen die Guhyakas zu ihnen.
  • Yuki Onna – („Schneefrau“) japanische Naturgeist der Yōkai mit ambivalenten Charakter, gelegentlich mit der „Berghexe“ Yamauba verwechselt. Siehe auch Hone-onna
  • Yūrei – (etwa „dunkler, stiller Geist“, „Seele der Unterwelt“; auch Bōrei etwa „Verstorbenengeist“, „Totenseele“) japanische Gespenster, die wie arme Seelen wegen bestimmter Ereignisse ein friedliches Leben nach dem Tod verwehrt werden (Fehlen eines ordentlichen Begräbnisses, Suizid)
  • Zashiki Warashi – japanischer Hausgeist, meistens als kleines Mädchen im Kimono beschrieben

Menschliche und tierische Gestalt, menschliches Mischwesen

  • Babi ngepetGeistwesen in der indonesischen Mythologie (in der europäischen Kultur ein Eberdämon), Manifestation einer zauberkundige Person, die Pesugihan Babi praktiziert: diese macht einen Menschen reich, aber er muss im Gegenzug etwas opfern, in diesem Fall die Menschlichkeit. Der Geist ergreift von den Menschen und verwandelt ihn für gewisse Zeit in ein Wildschwein. In einigen Überlieferungen ist die Person in ein schwarzes Gewand gehüllt und verwandelt sich in den Geisteber. Er streifte durch die Umgebung und kratzte an Wänden, Türen, Schränken oder Möbeln. Die Besitztümer der Bewohner verschwinden und können von ihm wegtragen. War der Geist erfolgreich, kann der Mensch zurückwandelt. Andere Überlieferungen erzählen, dass die zauberkundige Person einen menschliche Helfer braucht, der eine auf einem Wasserbecken schwimmende brennende Kerze beobachtet: wenn die Kerzenflamme zittert, schwächer wird oder fast erlischt, ist dies ein Zeichen, dass der Babi ngepet in Gefahr ist, von Dorfbewohnern auf frischer Tat ertappt oder in seine menschliche Gestalt zurückverwandelt wird. Aufgrund dieses Glaubens jagen oder töten javanische Dorfbewohner oft jedes Wildschwein, das nachts im Dorf umherirrt. Siehe auch Besitzergreifender Geist, Flaschengeist, Flaschenkobold, Gestaltswandler, Werwolf; Verwandte: Familiar, Alraunmännlein (Alraune), Hantu Raya, Toyol (Kuman thong)
  • Bakeneko - („Koboldkatze“, „Spukende Katze“, Kaibyō, „Geisterkatze“, „Phantomkatze“) aus einer Hauskatze hervorgehender Katzendämon, ein Yōkai, verwandt mit Nekomata, kann Leichnam eines kürzlich Verstorbenen fremdsteuern bzw. die Gestalt des Verstorbenen nachahmen und ein Hitodama-Gespenst beschwören
  • Bhuta – (auch Bhut, weiblich Bhutin) wohlwollende und übelwollende Geistwesen (Schutzgottheiten / Schutzgeister und Dämonen) aus der hinduistischen Volksglauben in Südasien, erscheinen furchterregend in Menschen- oder Tiergestalt
  • Fuchsfee – (auch Fuchsgeist) Geister von Füchsen aus der chinesischen Mythologie
  • Fu Xi – (auch Fú Xī, Fúxī, FuxiPao Xi, Páo Xī, Tai Hao, Tài Hào) erste chinesischern Urkaiser, Urahn der Menschen, Ehemann oder Bruder von Nüwa, beschrieben als Mischwesen mit einem menschlichen Oberkörper und Schlangenleib oder Fischschwanz
  • Hantu – Seele und Geist eines Toten („Gespenst“) in Malaya und Indonesien. Der Begriff bezog sich ursprünglich auf animistische Naturgeister und Ahnenseelen, später wurde er auch für bösartige Geistwesen („Dämon“) verwendet.
  • Gonggong – hornbewehrter Wassergott und Dämon in der chinesischen Mythologie
  • Gotoku-neko – (= „Räuchernapf-Katze“, auch Aka-neko = „Rote Katze“) Katzengeist der Nekomata, ein Yōkai, der entweder Glück oder Unglück bringen
  • Kasha – (=„Feuerwagen“) Katzendämon, ein Yōkai als Riesenkatze, seltener koboldähnlich, der auf Friedhöfen bzw. in brennenden Kutschen Leichname verunglückter oder böse Menschen stiehlt, bevor diese bestattet werden. Siehe auch Arme Seele, Wilde Jagd
  • Kinnari – (auch Kinari, Kinaree, Kinnaree, Ginnarie, Ginnaree, kin-na-yi) Mischwesen in der thailändischen, kambodschanischen, laotischen und burmesischen Mythologie, halb Frau und halb Vogel
  • Kitsune – Gestaltwandler Mensch und Rotfuchs (Vulpes vulpes), als auch Eisfuchs, in Japan
  • Kitsunebi – (= „Fuchsfeuer“, auch Rinka, „Phosphor-Feuer“) Gespenst, ähnlich den Irrlichtern, gehört zu den Yūrei
  • Kuntilanak – (indonesisch, auch malaiisch Pontianak) bösartiger, rachsüchtiger Hantu in Indonesien, Malaysia und Singapur. Beschrieben wird er oft als schöne Frau mit blasser Haut, roten Augen und langem schwarzen Haar, die ein weißes, bisweilen blutverschmiertes Kleid trägt. Manchmal hat sie lange, scharfe Reißzähnen und Fingernägeln oder sie kann ein monströse Tiergestalt annimmt. Sie starb bei der Geburt eines vor und während der Geburt gestorbenes Kindes. In anderen Überlieferungen wird ein tot geborenes Kind die Gestalt des Pontianak annehmen. Der Geist lockt Männer an, um sie zu erschrecken und Rache zu üben. Als „vampirischer Wesen“ und Menschenfresser zerstückelt er die inneren Organe von Männern und sucht schwangere Frauen und Kinder während der Geburt heim. Anzeichen seiner Anwesenheit sind das Weinen eines Säuglings, der Geruch einer verwesenden Leiche oder der einer Frangipandi-Blüte. Siehe auch Arme Seele, Dämon, Hexe, Gestaltwandler, Rachegeist, Vampir; Verwandte: Black Annis, Lamia, Lamien, Langsuyar, Mormo, Ojáncana, Randga, Striges
  • Langsuyar (auch Lang Suir, Langsuir) bösartiger Hantu in der malaiischen Mythologien, ein weibliche Geist, der während der Schwangerschaft oder bei der Geburt gestorben ist. In einigen Überlieferungen starb die Frau vor Schreck, als sie sah, dass ihr Kind tot geboren worden war und die Gestalt des Pontianak angenommen hatte. Die Langsuyar nimmt die Gestalt einer schönen Frau mit langem, schwarzem Haar, das ihr bis zu den Knöcheln reicht, oder mit unglaublich langen Nägeln, bis zu den Füßen reichenden Händen und grünen Gewändern. Auch kann sie die Gestalt eines schwebenden Frauenkopfes annehmen, von dem Eingeweide und eine Wirbelsäule hängen, ähnlich der Penanggalan. In anderen Überlieferungen hat sie eine Gestalt eines Nachtvogels resepektve Eule, ähnlich der Striges. Als Vampirwesen macht Jagd auf Menschen, wobei sie am liebsten das Blut neugeborener Jungen durch ein Loch in ihrem Hals aussaugt, welches durch ihr Haar verborgen ist (ähnlich wie die Sundel bolong). Aber sie frißt auch neugeborene Mädchen. Wenn man sie fängt, ihre Nägel und üppigen Locken abschneidet und das Loch im Hals stopft, wird sie zu einer gewöhnlichen Frau. Es sind Fälle bekannt, in denen sie Ehefrau und Mutter wurde, bis man ihr erlaubte, auf einem Dorffest zu tanzen. Dann nahm sie sofort ihre geisterhafte Gestalt an und flog in den dunklen und düsteren Wald, aus dem sie kam. Um die Rückkehr einer verstorbenen Frau als Langsuyar zu verhindern, wird ihr Glasperlen in den Mund, ein Hühnerei unter die Achseln und Nadeln in die Handflächen steckt. Man glaubt, dass die verstorbene Frau dadurch ihren Mund nicht zum Schreien öffnen, mit den Armen wedeln und ihre Hände beim Fliegen nicht öffnen und schließen kann. Auch kann man eine Langsuyar durch Zaubersprüche, Gesänge und Blätter des Weißen Hedychie vertrieben werden. Siehe auch Dämon, Hexe, Menschenfresser, Vampir; Verwandte: Black Annis, Kuntilanak, Lamia, Lamien, Mormo, Ojáncana
  • Lei Gong – (auch Léigōng, Lei Shen, Léishén) Donnergott und Mischwesen aus dem chinesischen Volksglauben
  • Makardhwaja – (auch Macchanu) Sohn des Affengottes Hanuman, entstanden aus Schweiß, der in ein Maul eines Seeungeheuer (nach eine Überlieferung Sovann Maccha, Tochter Ravanas) tropfte
  • Mononoke – (manchmal gleichgesetzt mit den Yōkai) besitzergreifende Geistwesen, umfasst die rachsüchtige Geister (Onryō), die toten Geister (Shiryō) und lebende Geister (Ikiryō)
  • Nekogami – Katzengeister („Katzengottheiten“) des japanischen Shintō-Glaubens, ein Kami als Beschützer der Nahrungsvorräte, Seidenraupenzucht und der Hauskatzen
  • Nekomata – (= „Gegabelte Katze“) aus einer Hauskatze hervorgehender Katzendämon, ein Yōkai, verwandt mit Bakeneko, kann ncht-magische Hauskatzen verhexen, Hitodama beschwören und sich vampirähnlich vom Blut ihrer Besitzer ernähren; siehe auch Gotoku-neko
  • Nok Tuntima – (auch Tanthima, Thandima) thailändischer mythologischer Vogel mit einer langen Stange in den Händen, manchmal mit Menschengesicht
  • Nüwa – (auch Nǚwā, Nü Wa, Nü Gua) Schöpfergöttin des Menschengeschlechtes in der frühchinesischen Mythologie nach der Erschaffung der Welt, beschrieben als Mischwesen mit einem menschlichen Oberkörper und Schlangenleib oder Fischschwanz. Ihr Ehemann oder Bruder ist Fu Xi
  • Obake – (auch Bakemono) traditionelle Geistwesen des japanischen Volksglaubens, umfasst die Yōkai (Dämonen, Monster, Kobolde) und die Yūrei (Geister von Verstorbenen, Gespenster)
  • Rakshasa – (auch Rhakshasa) Dämonen der indischen Mythologie
  • RavanaDämonenherrscher, König der Rakshasas von „Lanka“ (Sri Lanka) und der Gegenspieler des göttlichen Rama
  • Shiryō – (= „Toter Geist“) bösartige Geist der Yūrei, der durch fehlgeschlagener Exorzismus oder fehlerhafte Beschwörung entsteht, sich im auserwählten Opfer einnistet, an dessen Lebensenergie zehrt und in den Wahnsinn und Selbstmord treibt.
  • Suvannamaccha – (auch Sovann Maccha) Tochter des Rakshasa-Dämonenkönigs Ravana, beschrieben als Meerjungfraugestalt oder als Seeungeheuer. Aus ihrer Verbindung mit dem Affengott Hanuman entstand Macchanu / Makardhwaja
  • Tengu – (= „Himmelshunde“) Yokai in Japan, meist Mischwesen in Menschen-, Hunde- und Vogelform
  • Tiyanak – (auch Tianak, Tianac) bösartiger Gestaltwandler und Vampir in der philippinischen Mythologie. Obwohl es verschiedene Arten gibt, nimmt er meistens die Gestalt eines Neugeborenen an und schreit im Dschungel, um unachtsame Reisende anzulocken. Sobald er von einem Passanten aufgelesen wird, nimmt er wieder seine wahre Gestalt an und greift das Opfer an. Auch führte er Reisende in die Irre führt und entführt Kinder. Seine wahre Gestalt ist in manchen Überlieferungen ein Kleinkind oder Baby mit scharfen Krallen und Reißzähne; in anderen ein kleiner alter Mannes, der relativ unbeweglich ist, was die Jagd von Opfern erschwert. Der Nachteil wird durch seine Fähigkeit, das Schreien eines Kindes nachzuahmen, ausgeglichen. In weiteren Überlieferungen kann der Tiyanak in der Gestalt eines Babys durch den Wald fliegen, als schwarze Vogel oder als schwebende kleine, nussbraune Menschen. Schließlich werden die Tiyanak als normale Babys beschrieben, die namenlos starben, abgetrieben wurden oder auf andere Weise. Es heißt auch, dass ein leiser Schrei eines Tiyanaks bedeutet, dass er in der Nähe ist, während ein lauter Schrei bedeutet, dass er weit weg ist. Siehe auch Arme Seele, Kinderschreck, Rachegeist; Verwandte: Abchanchu, Toyol
  • Tikbalang – (auch Tigbalang, Tigbalan, Tikbalan, Tigbolan) große, knochige menschenähnliche Mischwesen der philippinische Mythologie mit Pferdekopf und Pferdehufen und überproportional langen Gliedmaßen.
  • Toyotama-hime – (= „Prinzessin Toyotama“, auch Toyotama-hime no mikoto = „Gottheit Prinzessin Toyotama“) Kami der japanischen Mythologie, eine der beiden Töchter des Watatsumi, Kami der Meere. Heiratete einen Sterblichen, der ihre wahre Gestalt (Drache oder Krokodil) sah und sie verließ ihm. Siehe auch Mahrtenehe, Melusine, Schwanenjungfrau, Undine
  • Tsukumogami – (= „Artefakt-Geister“) Geister und Ungeheuer der Gebrauchs- und Alltagsgegenstände (beseelte Gegenstände) im japanischen Volksglaubens, die verwahrlost, nicht mehr gebraucht und/oder achtlos weggeworfen wurden und zum Leben erwacht zu einem Yōkai werden. Erscheinen auch in menschlicher und tierischer Gestalt, können von harmlos über wohlgesinnt bis rachsüchtig und blutrünstig sein und auch als Kami verehrt werden.
  • Umibōzu – (= „Seemönch“, „Mönch-im-Meer“) japanische Seeungeheuer, gehört zu der Yokai, menschenähnlich mit grauen wolkenartigen Torso und schlangenartige Gliedmaßen; siehe auch Seebischof
  • Yamauba – („Berghexe“, „Gipfelhexe“, auch Yama-baba, „Mutter der Gipfel“) Naturgeister und Gestaltwandlerin mit ambivalente Charakter der japanischen Volksglauben, wird zu den Oni der Yōkai und auch zu den Yūrei gezählt. Gelegentlich werden die Yamauba und die Schneefrau Yuki Onna verwechselt. Siehe auch Baba Jaga, Berggeist, Hexe; Verwandte: Kajiga Baba, Ubume
  • Yōkai – übernatürliche Wesen in Japan (deutschsprachig Dämonen, Kobolden, Gestaltwandlern, Geistern und Ungeheuer)

Tiergestalt, tierisches Mischwesen

  • Abaasy – gigantische schadensbringende Dämonen mit Zähnen aus Eisen aus der Mythologie der Jakuten, wohnen in der Unterwelt
  • At-kor-kamuy – (auch Akkorokamui) Riesenkrake in der Überlieferung der Ainu und ein Yokai aus dem Shintoismus
  • Airavata – weißer, heiliger Elefant, einer der acht Diggajas und Reittier (Vahana) des Schöpfergottes Indra
  • Allghoi Khorkhoi – („Darmwurm“‘, auch Mongolischer Todeswurm) Kryptid in der Wüste Gobi, leben unter der Erdoberfläche, giftig
  • Ao Guang – Drachengottheit („Drachenkönig“) des östlichen Meeres und Wassergottheit in der chinesischen Mythologie, Bruder von Ao Jun, der Drachenkönig des westlichen Meeres. Siehe auch Long
  • Baku – wohltätiges Chimärenwesen der japanischen Yōkai
  • Basan – (auch Basabasa, Inuhōō) Vogel des japanischen Volksglaubens, der in seiner Erscheinung einem Huhn von der Größe eines Truthahns ähnelt mit leuchtend roten Kamm und farbenprächtigen Gefieder, das wie Flammenzungen aussieht. Sein Atem ist sichtbares kaltes, glühendes „Geisterfeuer“: es gibt weder Wärme ab noch entzündet es etwas. Der Basan bewohnt Bambushaine entfernt von Menschen in den Bergen der Provinz Iyo (Präfektur Ehime) auf der japanischen Insel Shikokue. Seine Nahrung ist verkohltem Holz und Glut. Er macht raschelnde „Basabasa“-Geräusche mit seinen Flügeln. Seine Gestalt soll plötzlich verschwinden, wenn ein Mensch ein Geräusch macht oder in seine Richtung schaut. Gelegentlich wird er auch „Feuerhahn“ genannt. Siehe auch Feuerspeiendes Ungeheuer, Roter Hahn; Verwandte: Feuervogel, Phönix
  • Bixi – Schildkröte mit Kopf eines Drachen in der chinesischen Mythologie
  • Bixie – löwenähnliches Wesen der chinesischen Mythologie mit Flügeln, vertreibt böse Geister
  • Buntu Rajasri – (auch Buntu Sura Mareu Kin) einer der vier „reinen Löwen“ in der thailändischen Mythologie, beschrieben als große Fleischfresser mit gleichmäßig gelblichem Fell, frißt große Tiere (auch Elefanten) und manchmal Menschen
  • Diggajas – (auch Dikkarin) acht riesigen, heilige Elefanten, die den Dikpalas (Lokapalas), die acht Wächter der Weltgegenden, dienen: Airavata, Pundarika, Vamana, Kumuda, Anjana, Pushpadanta, Sarvabhauma, Supratika
  • Druk – Donnerdrache aus der tibetischen Mythologie und bhutanischen Kultur
  • Erawan – riesiger und mehrköpfiger heiliger Elefant, Reittier (Vahana) des Hindugottes Indra. Siehe auch Airavata
  • Fenghuang – mythologischer Vogel, eine der vier Siling („Wundertiere“)
  • Garuda – schlangentötendes, mensch- und adlergestaltiges Reittier („Sonnenadler“, Vahana) des Vishnu, im Hinduismus und Buddhismus von Indien bis nach Südostasien und Ostasien verbreitet
  • Guī – mythische Schildkröte, eine der vier Siling („Wundertiere“)
  • Hase im MondMondhase und Jadehase (Yutu) in China, Tsuki no Usagi (Japan), Dal Tokki (Korea)
  • Huodou – (auch Huòdǒu) großer schwarzer Hund im Süden Chinas, der Flammen aus seinem Maul spucken kann. Wo immer der er auftauchte, bricht Feuer aus, daher gilt als unheilvolles Omen. Siehe auch Feuerspeiendes Ungeheuer, Höllenhund
  • IkuchiSeeschlange und Yokai aus des japanischen Volksglauben in den Gewässern vor der Provinz Hitachi (Präfektur Ibaraki). Nachtaktiv taucht es manchmal aus dem Wasser auf und hinterließ zähflüssigen Öl auf ein Schiff, das man nach seinem Besuch über Bord gekippt und das Schiff gründlich geschrubbt und gereinigt werden muß. In einige Überlieferungen ist der Ikuchi ein sehr langer, aber nicht dicker Fisch und er kann auch Feuer spucken. Ähnliche Wesen ist Ayakashi Ikuji der Siehe auch Feuerspeiendes Ungeheuer
  • Isonade – („Küstenstreichler“) fischartige Yokai vor der Küste der Provinz Hizen
  • Issie – (Isshī) saurierartige Seeungeheuer im Ikeda-See auf Kyūshū, Japan. In einer Shintō-Überlieferung lebte eine weiße Stute am See, deren Fohlen von einem Samurai entführt wurde. In ihrer Verzweiflung sprang sie in den See und verwandelte sich in ein riesiges Tier, das seitdem regelmäßig auftaucht, um das verlorenes Kind zu suchen.
  • Kala Sriha – einer der vier „reinen Löwen“ in der thailändischen Mythologie, beschrieben als gefährlicher Pflanzenfresser, groß wie ein männliches Rind und mit schwarzem Fell
  • Kraisorn Rajasri – einer der vier „reinen Löwen“ in der thailändischen Mythologie, beschrieben als kräftig gebauter, anmutiger Löwe mit roter Mähne, roten Lippen, roter Schwanzspitze und roten Pfoten, der große Tier frißt
  • Kunchorn Wari – (auch Gunschonwari) Meeres- und Mischwesen von Elefant (Kopf, zwei Vorderbeine) sowie Fischflossen und -schwanz. Dagegen hat der Wari Kunchorn den Körper eines Elefanten mit Fischkiemen und -flossen. Siehe auch Makara
  • Kusshie – (auch Kushī) Seeungeheuer im Kussharo-See auf Hokkaidō, Japan
  • Long – chinesischer Drache und Gottheit, eine der vier Siling („Wundertiere“), siehe auch Shenlong
  • Mahākanha – („Großer Schwarzer“) großer schwarzer Hund in dem Mahākanha Jātaka des buddhistischen Pali-Kanons, geführt von Gott Śakra in der Gestalt eines Försters erschreckt er ungerechte Menschen und führt sie zur Gerechtigkeit, damit weniger Menschen in der Hölle wiedergeboren werden. Eine hinduistische Überlieferung zufolge nahm der Mātali, Wagenlenker des Sakkas, bei seiner Wiedergeburt als Hund den Namen Mahākanha an und begleitet weiter den Gott.
  • Makara – Reittier (Vahana) der hinduistischen Flussgötter Yamuna, Ganga und Varuna
  • Merlion – Wahrzeichen von Singapur, ein Wasserwesen und Mischwesen Löwenkopf und Fischkörper,
  • Naga – Schlangenwesen der indischen Mythologie
  • Nandi – („der Glückliche“, auch basava) Buckelstier der hinduistischen Mythologie, Reittier (Vahana) und Diener des Hindugottes Shiva.
  • Ōguchiwani – („Riesenmaulkrokodil“) japanische Seeungeheuer
  • Okuri-ōkami – („Geleit-Wolf“, auch Okuri-inu = „Begleithund“) Yōkai - Wesen des japanischen Volksglaubens mit ambivalentem bis heimtückischem Charakter. Siehe auch Höllenhund, Schwarze Hund, Werwolf
  • Ōnamazu – („Riesenwels“) riesiger Wels, der in Japan die Ursache für Erdbeben ist
  • Orochi – achtköpfiger Drache von Koshi aus Mythologie des Shintō
  • PelesitSchutzgeist und magischer Helfer im malaiischen Volksglauben, meistens in Gestalt einer Grille, gelegentlich auch eine Heuschrecke, der nur einer Frau gehören kann. Um eine Pelesit zu erhalten, muss man die richtigen Beschwörungsformeln rezitieren und die Zunge eines toten Kindes abbeißen, aus der eine Pelesit entsteht. Sie greifen ihre Opfer an, indem sie mit dem Schwanz voran in den Mund der Person eindringen. Der Betroffene wird wahnsinnig und schwärmt für Katzen. Oft ist der Geist ein Haustier eines anderen Geistes, der Polong: die Pelesit im Körper des Opfers ruft nach der Polong, die das Opfer in Besitz nimmt. Ein Schaman (Bomoh oder Dukun) kann der Betroffene heilen. Wenn der Pelesit nicht benutzt wird, bewahrt ihn sein Besitzerin in einer Flasche auf und füttert ihn regelmäßig entweder mit Kurkuma-Reis oder mit Blut aus dem Ringfinger. Möchte die Besitzerin den Pelesit loswerden, muss die Flasche vergraben werden. Das männliche Äquivalent ist der Bajang. Siehe auch Exorzismus, Heimchen; Verwandte: Besitzergreifender Geist, Familiar, Hantu Raya, Polong, Toyol
  • Peng – riesenhafter chinesischer Vogel wie Vogel Roch
  • Qilin – (auch Ghilen, Gilen, Kirin) „chinesisches“ Einhorn, eine der vier Siling („Wundertiere“) in China, Japan, Korea und Thailand; siehe auch Einhorn, Escornáu
  • Qinglong – (japanisch Seiryū, koreanisch Cheong-ryong, vietnamesisch Thanh Long) chinesische Drache, einer der vier Siling („Wundertiere“); siehe auch Long
  • Sharvara und Shyama – (auch Śārvara, Shabala, Śabala und Śyāma) wilde, vieräugige Hunde in der hinduistische Mythologie, die den Eingang zum Palast des Totengotttes Yama und zur Unterwelt bewachen. Die Toten müssen an diesen Hunden vorbei, um von ihrem Herrn gerichtet zu werden. Sie werden auch als Mithūdṛśā bezeichnet, denn sie können nicht beide gleichzeitig sehen. In einigen Überlieferungen sind sie Boten von Yama, die Menschen aufzuspüren, die sterben werden, und die Toten auf den Weg zur Unterwelt sollen ihrem Schutz anzuvertrauen. Die Hunde werden meistens als gefleckt dargestellt oder Sharvara bunt gefleckt und Shyama dunkel schwarz. Siehe auch Höllenhund, Schwarzer Hund, Totengeist; Verwandte: Garm, Geri und Freki, Kerberos
  • Shesha – (mit anderem Temperament die Erscheinung Vasuki) König der Schlangen (Nagas)
  • Shenlong – („göttlicher Drache“, „Götterdrache“) Drache und Gottheit der chinesischen Mythologie, siehe auch Long
  • Siling – (auch Si Ling) übersetzt als „Vier beseelte Wesen“, „Vier glückverheißende Tiere“, „Vier wirkkräftige Wesen“, „Vier heilige Tiere“, „Vier Zauberwesen“ oder „Vier Wundertiere“: das chinesische Einhorn Qílín, der Drache Lóng, die Schildkröte Guī und chinesische Phönix Fènghuáng in der chinesisch-ostasiatischen Mythologie
  • Tanchō BanashiSeeungeheuer, ein menschenfressenden Krokodil vor Buzen
  • Tanuki – („Marderhund“) eine japanische Yōkai, gilt als Trickster
  • Tanuki-bi – („Marderhund-Feuer“, auch „Tanuki-Feuer“) Gespenst, ähnlich den Irrlichtern, gehört zu der Yūrei
  • Tinna Sriha – einer der vier „reinen Löwen“ in der thailändischen Mythologie, beschrieben als Pflanzenfresser, roter Körper mit pferdeähnlichen Hufen
  • Tsuchinoko – (sinngemäß „hammerähnliches Geschöpf“, viele regionale Namen) schlangenähnliches, zwischen 30 und 80 cm großes Wasserwesen und Kryptid aus Japan.
  • Vahana – Reittier einer hinduistische Gottheit. Eigenständige mythische Wesen mit individuellen Namen:
  • Xiangliu – (auch Xiāngliǔ) neunköpfiger Schlangendämon in der chinesischen Mythologie
  • Yabyō („Wildkatze“) ein japanische Yōkai, gilt als Trickster
  • Yamatanoorochi – („Achtgabelige Riesenschlange“, auch Yamata no Orochi) menschenfressende Drache aus der Mythologie des Shintō

Australien

  • Drop Bear – fiktives australisches Beuteltier, ungewöhnlich groß
  • Easter Bilby – ostereierlegenden oder -bringenden Großen Kaninchennasenbeutler (Bilbies)

Fabelwesen der Aborigines

Menschliche Gestalt
  • Baiame – männliche Schöpfungswesen der Traumzeit, das alle materiellen Stoffe und den Geist schafft und durchdringt und Erde und Himmel schuf
  • Barrinj – Mutter der orangefarbenen und blauen Grashüpfer (Petasida ephippigera), die in der Sturm- und Regensaison nach ihrem Vater Namarrgon zu sehen.
  • Byamee – (auch Great Byamee, Großer Byamee) Schöpfungswesen der Traumzeit, beschrieben als demütiger, gütiger Mann mit großer Weisheit, der den Menschen die Gesetze lehrt
  • Djaramulun – Gewitterwesen, der auf Donnerwolken reitet und Steinäxte als Blitze schleudert.
  • Galalang – schenken den Menschen das beste Land, die schönste Sprache und langes Leben geschenkt
  • Makara – (Seven Sisters, Sieben Schwestern) najadenähnliche Traumzeitwesen
  • Mimih – (auch Mimi) hilfreiche, feenähnliche kleine Wesen
  • Namarrgon – (auch Lightning Man) Geistwesen aus der Traumzeit, verantwortlich für Stürme mit Blitzen und starkem Regen
  • Two Sisters – (zwei Schwestern, auch Three Sisters (drei Schwestern)) Wesen der Traumzeit
  • Walanganda – (= „zum Himmel gehörig“) Herrscher aller Geistwesen, der zum Himmel aufstieg
  • Wondjina – (auch Wandjina) Wolken- und Regengeister
  • Yara-ma-yha-who – kleines menschenähnliches Wesen mit überdimensional Mund, um seine Beute im Ganzen zu verschlucken oder saugt ihm ähnlich wie ein Vampir das Blut auszusaugen
  • Yowie – (auch Yahoo) großer, zweibeiniger Affenmensch Kryptid
Menschliche und tierische Gestalt, menschliches Mischwesen
  • Muldjewangk – böses riesiges Wasserungeheuer und Kinderschreck, in der Regel Mischwesen halb Mensch, halb Fisch
Tiergestalt, tierische Mischwesen

Arktis

Fabelwesen aus samische Mythologie, Sagen und Märchen der Samen („Lappen“) siehe hier unter Europa.

  • Amarok – riesiger Wolf aus der Mythologie der Eskimos, jagt bei Nacht allein auf Menschen. Einige vermuten, dass der Amarok mit dem Waheela in Alaska und Kanada identisch ist.
  • AngakkuqSchamanen und Frauen, die schwarze Magie praktiziert, werden auch Hexe bezeichnet, in der Mythologie der Eskimos
  • IjiraqGestaltswandler in der Religion der Inuit, der Kinder entführt
  • MalinaSonnengöttin der auf Grönland lebenden Inuit
  • Qallupilluit – (auch Qalupalik, Kalopaling, Mitiling) überwiegend weibliche Wassergeister und Kinderschreck aus der Inuit-Mythologie in Alaska, leben an arktischen Küsten und stehlen Kinder, beschrieben mit grüner, schleimiger Haut, langen Haaren und langen Fingernägeln, Schwimmhäuten, Schuppen und Flossen
  • Sedna – (= „die dort unten im Meer“, viele regionale Namen) Meeresgöttin der Eskimo und Herrin der Tiere, oft dargestellt als Mischwesen Frau mit Fischschwanz. In Labrador war die Gottheit männlich.
  • Torngarsuk – (auch Tornasuk, Tornatik, Torngarsoak, Torngasak, Torngasoak, Tungrangayak) Gott oder Naturgeist des Meeres, des Todes und der Unterwelt in Grönland und den nordöstlichen Regionen Kanadas, Herrscher über Walen und Robben, Anführer der Geister Tornat. Wird auch als schelmischer Geist oder Dämon beschrieben. Erscheint in der Gestalt eines Bären, eines einarmigen Mannes oder als menschliches Wesen, das wie ein Finger einer Hand aussieht. In anderen Überlieferungen gilt er als unsichtbar für alle außer den Angakkuit, Schamanen der Inuit, dessen Schutzgeist er ist und als Wohltäter unter anderem angerufen wird, wenn jemand krank ist. Siehe auch Herr der Tiere, Schutzgeist, Totengeist
  • Tupilak – (auch Tupilaq) Seele oder Geist eines Verstorbenen in der Mythologie der Eskimos und eine Rachepuppe in Gestalt eines Ungeheuer, das von einem Angakkuq angefertigt wurde; Verwandte: Alraunmännlein (Alraune), Homunculus, Golem, Jenglot, Kachina, Voodoo-Puppen
  • Wentshukumishiteu – (auch Uentshukumishiteu) Wassergeist aus der Mythologie der Inuit, der den Nachwuchs der Tieren vor menschlichen Jägern beschützt

Ozeanien

Menschliche Gestalt

Tiergestalt, tierische Mischwesen

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Literarische Fabelwesen

Zusammenfassung
Kontext

Hier auch Fabelwesen der Pop-Kultur (Filme, Spiele etc.)

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Wissenschaftliche Fabelwesen

Kryptiden als Fabelwesen bzw. noch unentdeckte Lebewesen siehe hier unter Fabelwesen nach Lokalität (Beispiele: Ungeheuer von Loch Ness, Yeti)

Siehe auch

Literatur

  • Jorge Louis Borges, M. Guerrero: Einhorn, Sphinx und Salamander. Das Buch der imaginären Wesen.(Originaltitel „El libro de los seres imaginarios“ [Erste Ausgabe 1957]). Fischer, Frankfurt 1993, zuletzt 2004, ISBN 3-596-10584-6.
  • Peter Kremer: Wo das Grauen lauert. Blutsauger und kopflose Reiter, Werwölfe und Wiedergänger an Inde, Erft und Rur. Düren 2003, ISBN 3-929928-01-9.
  • Leander Petzoldt: Kleines Lexikon der Dämonen und Elementargeister. Beck’sche Reihe. 427. Beck, München 1990, ISBN 3-406-34019-9.
  • Montague Summers: The Vampire. His Kith and Kin. London 1928. (online)
    • Montague Summers: The Vampire in Europe. London 1929. (Mehrere Reprints). (online)
    • Montague Summers: The Werewolf. London 1933. (Mehrere Reprints). (online)
  • Nicolaus Equiamicus (Hg.) Die Geisterwelt. Diedorf 2008, ISBN 978-3-86608-086-7.
  • Wil Huygen, Rien Poortvliet: Das große Buch der Heinzelmännchen. Die ganze Wahrheit über Herkunft, Leben und Wirken des Zwergenvolkes, 1978
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Commons: Fabelwesen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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