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Reichstagswahl 1871

Wahl Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Reichstagswahl 1871
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Die Reichstagswahl 1871 war die Wahl der Abgeordneten zum 1. Deutschen Reichstag am 3. März 1871. Wahlberechtigt waren 7,65 Millionen männliche Reichsbürger ab dem 25. Lebensalter, das entsprach etwa 19,4 % der damaligen Bevölkerung. Militärangehörige und andere Gruppen waren ausgeschlossen. Die Wahlbeteiligung lag bei etwa 51 %.

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(Gesamtstimmenanteile in Prozent)
 %
40
30
20
10
0
30,1
18,6
14,1
8,9
8,8
7,2
5,2
3,2
1,4
2,5
Minder­heiteng
Soz.
Sonst.
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
g Polen (4,5 %), Dänen (0,7 %)
             
Insgesamt 382 Sitze
  • SDAP: 2
  • DtVP: 1
  • DFP: 45
  • NLP: 119
  • LRP: 30
  • Unabh. Lib.: 6
  • Minderheiten: 15
  • Partikularisten: 2
  • DHP: 7
  • Z: 60
  • DRP: 39
  • KP: 53
  • Unabh. Kons: 3
Thumb
Die Ergebnisse der Reichstagswahl nach Wahlkreisen. Die Nummerierung der Wahlkreise entspricht der der Tabelle.

Die Bürger des späteren Reichslands Elsaß-Lothringen wurden im ersten Reichstag nicht repräsentiert, da der Friede von Frankfurt mit Kriegsgegner Frankreich erst kurz nach der Wahl im Mai geschlossen wurde.

Stärkste politische Bewegung im Reichstag war der Liberalismus, dem 202 der 382 Abgeordneten zuzurechnen waren – allerdings auf verschiedene Fraktionen verteilt.

Vor allem die Nationalliberalen unterstützten die Politik von Reichskanzler Otto von Bismarck. Eines der wichtigsten Gesetze in dieser Legislaturperiode war die Lex Miquel-Lasker, mit dem die Gesetzgebungskompetenz des Reiches auf das gesamte bürgerliche Recht ausgeweitet wurde.

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Gesamtergebnis

Zusammenfassung
Kontext

Die Unterstützer der Politik Otto von Bismarcks, also Freikonservative, Nationalliberale, Fortschrittsparteiler und Altliberale erhielten eine deutliche Mehrheit der Sitze.

Weitere Informationen Politische Richtung, Parteien ...
1) 
Schleswig-Holsteinische Partikularisten

In der Literatur werden zum Teil abweichende Sitzzahlen für die Deutsche Reichspartei, für das Zentrum und für die Welfen angegeben. Der freikonservative Abgeordnete und katholische Domkapitular Franz Künzer (Breslau 12) wird in manchen Veröffentlichungen dem Zentrum zugerechnet. Ebenso werden die beiden Welfen-Abgeordneten Lenthe (Hannover 9) und Fischer (Hannover 12) teilweise dem Zentrum zugerechnet.

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Gewählte Abgeordnete nach Wahlkreisen

Zusammenfassung
Kontext

In jedem der insgesamt 382 Wahlkreise wurde nach absolutem Mehrheitswahlrecht ein Abgeordneter gewählt. Wenn kein Kandidat im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erreichte, wurde eine Stichwahl zwischen den beiden bestplatzierten Kandidaten durchgeführt. In den folgenden Tabellen werden die Wahlkreissieger und ihre Parteistellung angegeben.[1][2]

Preußen

Weitere Informationen Königreich Preußen, Provinz Preußen – Regierungsbezirk Königsberg ...

Bayern

Weitere Informationen Königreich Bayern, Oberbayern ...

Sachsen

Württemberg

Baden

Hessen

Kleinstaaten

Weitere Informationen Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin, Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach ...
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Fraktionen des 1. Reichstags

Im 1. Reichstag schlossen sich mehrere Abgeordnete nicht der Fraktion ihrer eigentlichen Partei an und blieben fraktionslos. In der ersten Sitzungssession der Legislaturperiode besaßen die Reichstagsfraktionen die folgende Stärke:[3]

Nationalliberale 116
Zentrum 057
Altkonservative 050
Fortschrittspartei 044
Freikonservative 038
Liberale Reichspartei 029
Polen 013
Fraktionslose 029
Vakante Mandate 006

Im weiteren Verlauf der Legislaturperiode änderte sich aufgrund von Nachwahlen und Fraktionswechseln mehrfach die Stärke der einzelnen Fraktionen.

Siehe auch

Literatur

  • Gerhard Stoltenberg: Der Deutsche Reichstag 1871–1873. Droste Verlag, Düsseldorf 1955. (Beiträge zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Bd. 7)

Einzelnachweise

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