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Reichstagswahl 1903

Wahl Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Reichstagswahl 1903
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Die Reichstagswahl 1903 war die Wahl zum 11. Deutschen Reichstag. Sie fand am 16. Juni 1903 statt.

← 1898Wahl zum 11. Deutschen Reichstag 19031907 →
(Gesamtstimmenanteile in Prozent)
 %
40
30
20
10
0
31,7
19,7
13,9
10,0
5,9
5,7
3,5
2,6
7,0
Regionale
Antisem.
Sonst.
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 1898
 %p
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
+4,5
+0,9
+1,4
−1,1
−0,2
−1,5
−0,9
−1,1
−2,0
Regionale
Antisem.
Sonst.
              
Insgesamt 397 Sitze
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Die Ergebnisse der Reichstagswahl nach Wahlkreisen. Die Nummerierung der Wahlkreise entspricht der der Tabelle.

Die Wahlbeteiligung lag bei etwa 76 %, sie war damit deutlich höher als bei der Reichstagswahl 1898.

Sowohl die „Kartellparteien“ als auch das Zentrum hielten sich stabil. Sie hatten die Regierung um Reichskanzler Bernhard von Bülow im Wesentlichen unterstützt.

Deutlich wurde allerdings erneut der Zuwachs der Sozialdemokraten. In Stimmenzahlen waren sie längst deutlich die stärkste Partei, allein das geltende Mehrheitswahlrecht ließ sie nur zur zweitstärksten Kraft im Parlament werden. Im „Roten Königreich“ (Sachsen) konnten sie 22 der insgesamt 23 Wahlkreise gewinnen. Verluste hatten vor allem die Linksliberalen und die kleineren Parteien. Erstmals war mit Wojciech Korfanty auch ein Kandidat der polnischen Parteien in einem oberschlesischen Wahlkreis erfolgreich.

Im neuen Reichstag opponierten die gestärkten Sozialdemokraten gegen die Regierungspolitik. Im Rahmen der Ersten Marokkokrise und der allgemeinen Aufrüstungen kritisierten sie die ihrer Meinung nach verfehlte deutsche Außenpolitik. Im Inneren drängten die Sozialdemokraten zusammen mit den Linksliberalen auf Reformen. Einen Antrag auf die Abschaffung des Dreiklassenwahlrechts in Preußen konnten sie zwar nicht durchbringen, 1906 gelang ihnen aber die Einführung von Diäten für Reichstagsabgeordnete. Zuvor waren besonders Sozialdemokraten, die häufig kein größeres eigenes Vermögen oder eigene laufende Einkünfte hatten, auf die Unterstützung durch die Parteikasse angewiesen gewesen.

Ende 1906 wurde der Reichstag vorzeitig aufgelöst und es kam zur Reichstagswahl 1907.

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Ergebnisse

Zusammenfassung
Kontext
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Ein Wahlplakat des freikonservativen Kandidaten im Herzogtum Lauenburg (Schleswig-Holstein), Graf Bernstorff, der den Wahlkreis seit 1893 vertreten hatte. In der Stichwahl unterlag Bernsdorff seinem sozialdemokratischen Gegenkandidaten Friedrich Lesche.[1]
Weitere Informationen Politische Richtung, Parteien ...

Anmerkungen:

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Gewählte Abgeordnete nach Wahlkreisen

Zusammenfassung
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In jedem der insgesamt 397 Wahlkreise wurde nach absolutem Mehrheitswahlrecht ein Abgeordneter gewählt. Wenn kein Kandidat im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erreichte, wurde eine Stichwahl zwischen den beiden bestplatzierten Kandidaten durchgeführt. In den folgenden Tabellen werden die Wahlkreissieger und ihre im amtlichen Endergebnis genannte Parteistellung angegeben.[2]

Preußen

Weitere Informationen Königreich Preußen, Provinz Ostpreußen – Regierungsbezirk Königsberg ...

Bayern

Weitere Informationen Königreich Bayern, Oberbayern ...

Sachsen

Württemberg

Baden

Hessen

Kleinstaaten

Weitere Informationen Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin, Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach ...

Elsaß-Lothringen

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Die Fraktionen des 11. Reichstags

Im 11. Reichstag schlossen sich nicht alle Abgeordneten der Fraktion ihrer eigentlichen Partei an. Die DHP-Abgeordneten traten zum Teil der Zentrumsfraktion bei. Der BdL-Abgeordnete Hufnagel (Ansbach) wurde Mitglied der Fraktion der Deutschkonservativen. Die übrigen BdL-Abgeordneten schlossen sich mit den Deutsch-Sozialen und den Christlich-Sozialen sowie den Bauernbund-Abgeordneten zur Fraktion der Wirtschaftlichen Vereinigung zusammen. Zu Beginn der 11. Legislaturperiode besaßen die Reichstagsfraktionen die folgende Stärke:[3]

Zentrum 101
Sozialdemokraten 81
Deutschkonservative 52
Nationalliberale 50
Freisinnige Volkspartei 21
Deutsche Reichspartei 20
Polen 16
Wirtschaftliche Vereinigung 12
Freisinnige Vereinigung 10
Deutsche Volkspartei 6
Deutsche Reformpartei 6
Fraktionslose 22

Im weiteren Verlauf der Legislaturperiode änderte sich aufgrund von Nachwahlen und Fraktionswechseln mehrfach die Stärke der einzelnen Fraktionen.

Siehe auch

Literatur

  • Carl-Wilhelm Reibel: Handbuch der Reichstagswahlen 1890–1918. Bündnisse, Ergebnisse, Kandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 15). Droste, Düsseldorf 2007, ISBN 978-3-7700-5284-4.
Commons: Reichstagswahl 1903 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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