München
Landeshauptstadt des Freistaates Bayern, Deutschland / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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München (standarddeutsch [ˈmʏnçn̩] oder [ˈmʏnçən];[2] bairisch Mingaⓘ/? [ˈmɪŋ(ː)ɐ]) ist die Landeshauptstadt des Freistaates Bayern.[3] Sie ist mit mehr als 1,5 Millionen Einwohnern die bevölkerungsreichste Stadt Bayerns, die drittgrößte Gemeinde Deutschlands und mit 4.868 Einwohnern pro Quadratkilometer die am dichtesten bevölkerte Gemeinde Deutschlands. Verwaltungsrechtlich ist München eine kreisfreie Stadt. Sie bildet das Zentrum der Metropolregion München (rund 6,2 Millionen Einwohner)[4] und der Planungsregion München (2,93 Millionen Einwohner).[5] München wird zu den Weltstädten gezählt und gilt als ein Zentrum der Kultur, Politik, Wissenschaften und Medien.[6]
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 8′ N, 11° 34′ O48.13972222222211.574444444444519 | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Höhe: | 519 m ü. NHN | |
Fläche: | 310,7 km2 | |
Einwohner: | 1.512.491 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 4868 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 80331–81929, 85540[A 1] | |
Vorwahl: | 089 | |
Kfz-Kennzeichen: | M, MUC | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 62 000 | |
LOCODE: | DE MUC | |
NUTS: | DE212 | |
Stadtgliederung: | 25 Stadtbezirke | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marienplatz 8 80331 München | |
Website: | stadt.muenchen.de | |
Oberbürgermeister: | Dieter Reiter (SPD) | |
Lage der Landeshauptstadt München im Freistaat Bayern und im Regierungsbezirk Oberbayern | ||
München ist Sitz des Bayerischen Landtages, der Bayerischen Staatsregierung, Verwaltungssitz des die Stadt umgebenden Landkreises München mit dessen Landratsamt sowie des bayerischen Bezirks Oberbayern und des Regierungsbezirks Oberbayern. Hinzu kommen einige Bundesbehörden und -gerichte, mehrere Landesbehörden und internationale Behörden. Vor Ort bestehen zahlreiche Konzerne, Universitäten und Hochschulen, bedeutende Museen, Theater und die einzige Börse Bayerns. Durch eine große Anzahl sehenswerter Bauten samt geschützten Baudenkmälern und Ensembles, internationaler Sportveranstaltungen, Messen und Kongresse sowie das weltbekannte Oktoberfest ist die Stadt ein Anziehungspunkt für den internationalen Tourismus.
Der Name München wird üblicherweise als „bei den Mönchen“ gedeutet. Erstmals erwähnt wird der Name als forum apud Munichen im Augsburger Schied vom 14. Juni 1158 von Kaiser Friedrich I.[7][8] Munichen ist der Dativ Plural von althochdeutsch munih bzw. mittelhochdeutsch mün(e)ch, dem Vorläufer von neuhochdeutsch Mönch.
Vor der Gründung der Stadt soll es hier eine Niederlassung von Mönchen gegeben haben. Dass diese, wie vielfach behauptet, auf dem Petersbergl lag, konnte bislang durch archäologische Funde nicht bestätigt werden. Nach einer anderen Hypothese lag die namensgebende Mönchsniederlassung (Klosterhof Schäftlarn) an der Stelle der heutigen Michaelskirche.[9] Eine früher angenommene Verbindung zum Kloster Tegernsee gilt seit einiger Zeit als widerlegt.[10]
Es ist nicht sicher, ob bei der Gründung Münchens eine Mönchssiedlung bestand. Weiterhin ist es möglich, dass munichen bereits damals eine feststehende Ortsbezeichnung darstellte, die schon ihrerseits auf eine frühere, nicht mehr bestehende Mönchssiedlung zurückging. Vereinzelt wurde auch bezweifelt, dass der Name munichen überhaupt auf eine Mönchssiedlung hinweist.[11]
Der mittellateinische Name der Stadt ist Monacum, Adjektiv monacensis; auch Monachia bzw. Monachium sind bezeugt.[12]
München gehört zu jenen alten und international bedeutenden Städten, für die in vielen Sprachen eigene Namen existieren. Somit hat die Stadt in anderen Sprachen unterschiedliche Namen: So heißt die Stadt auf Französisch und Englisch Munich (in jeweils verschiedener Aussprache), auf Spanisch Múnich, auf Portugiesisch Munique, im Italienischen Monaco (di Baviera) („di Baviera“ zur Unterscheidung vom gleichnamigen Fürstentum), im Tschechischen Mnichov und im Polnischen Monachium.[A 2]
Geologie
Das Alpenvorland zwischen Kalkalpen und Donau, in dem sich auch München befindet, liegt auf einem tiefen Senkungsbecken, das seit Millionen von Jahren hauptsächlich aus Abtragungen der Alpen aufgefüllt wird. Im Tertiär wurden dort überwiegend Sand- und Geröllmassen durch Flüsse aus den Alpen abgelagert. Während der nachfolgenden Eiszeiten, deren letzte vor etwa 10.000 Jahren endete, bildeten sich im Alpenbereich große Gletscher- und Schmelzwasserströme, die im Voralpenland Moränenhügel und Schotterebenen zurückließen. Die 55 km breite Münchner Schotterebene, die an den Endmoränen des Isarvorlandgletschers ansetzt, ist eine schiefe Ebene mit einem Höhenunterschied von 300 Metern zwischen Holzkirchen im Süden und Moosburg im Norden, deren Oberflächenformen in erster Linie durch den würmeiszeitlichen Schotter gebildet werden. Im Süden der Ebene sind die Flüsse, insbesondere die Isar, tief eingeschnitten. Auf diesen Schotterböden findet man wie im Süden von München vermehrt Wälder, wie den Perlacher Forst und den Forstenrieder Park, auch weil der Grundwasserspiegel hier relativ tief liegt. Im Norden der Stadt dagegen, wo sich der Grundwasserspiegel nahe der Oberfläche befindet, liegen große Niedermoore, wie das Dachauer Moos im Nordwesten und das Erdinger Moos im Nordosten. Siehe auch: Münchner Grüngürtel.
Topographie
Gelände
Die durchschnittliche Höhe beträgt 519 m ü. NN.[13] Die höchste Stelle Münchens liegt an der äußersten südlichen Stadtgrenze im Stadtteil Solln. Sie befindet sich etwa 600 Meter südlich des Gutshofes Warnberg (etwa 579 m ü. NHN) direkt südlich zweier am Waldrand des Forstenrieder Parks gelegenen Fußballplätze auf 580,5 m ü. NHN.[14][A 3] Nur wenig niedriger ist der Olympiaberg mit 565,1 m über NN, der relativ zentrumsnah gelegen ist. Der tiefste Punkt liegt nahe der äußersten nördlichen Stadtgrenze im Stadtteil Feldmoching an der östlich vom Naturschutz- und Waldgebiet Schwarzhölzl gelegenen Regattastrecke Oberschleißheim, die sich auf rund 480 m ü. NHN[14] befindet. Aus diesen Daten ergibt sich im Stadtgebiet ein Höhenunterschied von etwa 100 Metern, durch die Lage auf einer Hochebene sind die Höhenunterschiede innerhalb des bebauten Stadtgebiets allerdings eher gering.
Gewässer
Die Isar durchfließt das Stadtgebiet auf einer Länge von 13,7 km von Südwest nach Nordost, parallel dazu läuft bis Sendling der Isar-Werkkanal. In der Isar liegen die Museumsinsel mit dem Deutschen Museum und in unmittelbarer Nähe flussabwärts die Praterinsel. In den südlichen Stadtteilen ist die Isar stark in die Schotterebene eingeschnitten, mit Steilkanten auf beiden Seiten. Der tiefer gelegene Stadtteil Thalkirchen befindet sich dort, wo sich die linke Geländestufe von der Isar entfernt. Die Stufe ist in Sendling[A 4] und an der Westseite der Theresienwiese noch deutlicher erkennbar. Am rechten Isarufer liegen der Tierpark und der Stadtteil Au unterhalb der Geländestufe, die sich in Innenstadtnähe wieder dem Fluss nähert (Gasteig = gacher [steiler] Steig; städtebaulich prominente Rampen am Maximilianeum und am Friedensengel), bevor sich im nördlichen Stadtteil Oberföhring der Höhenunterschied allmählich verliert.
Weitere Fließgewässer sind die Würm, die aus dem Starnberger See kommend den Westen Münchens durchfließt, der Hachinger Bach, der im Südosten bei Perlach in das Stadtgebiet eintritt und nördlich von Neuperlach unterirdisch weitergeführt wird, sowie etliche von der Isar abzweigende Stadtbäche wie der Eisbach und der Auer Mühlbach.
Seen im Münchner Stadtgebiet sind unter anderen der Kleinhesseloher See im Englischen Garten, der Badenburger See und der Pagodenburger See im Nymphenburger Park, der Olympiasee, der Nadisee, der Schwabinger See, die Dreiseenplatte mit Lerchenauer, Fasanerie- und Feldmochinger See im Norden sowie im Westen der Langwieder See und der Lußsee, die zur Langwieder Seenplatte gehören. Im Süden liegt in der Nähe des linken Isarufers der Hinterbrühler See. Im Zuge der Bundesgartenschau 2005 entstand im Osten der Riemer See.
Ausdehnung
Die Gesamtfläche Münchens beträgt 310,7191 Quadratkilometer. Davon entfallen 44,6 Prozent auf Gebäude und zugehörige Freiflächen, 17,0 Prozent auf Verkehrsflächen, 14,7 Prozent auf Landwirtschaftsflächen, 15,7 Prozent auf Erholungsflächen, 4,4 Prozent auf Waldflächen und 1,5 Prozent auf Wasserflächen. Neben den Gebäuden zugeordneten Flächen hat sich seit 2007 auch der Anteil der Erholungsflächen, Wald- und Wasserflächen erhöht, die der Verkehrs- und Landwirtschaftsflächen verringert. Die Änderungen lagen über diesen Zeitraum jeweils unter einem Prozent, die stärkste absolute Veränderung (0,8 Prozent der Stadtfläche) betraf die Landwirtschaft. Die relative Zunahme der Wasserflächen um etwa 14 Prozent war hingegen am größten (Stand: 31. Dezember 2019).[15] Die Grenze der Stadt umfasst 118,9 Kilometer. Die größte Ausdehnung des Stadtgebiets beträgt von Nord nach Süd 20,7 und von Ost nach West 26,9 Kilometer.[16]
Vergrößerung durch Eingemeindungen
Wie andere Großstädte vergrößerte sich München wiederholt durch die Eingemeindung umliegender, vormals selbstständiger kleinerer Städte und Gemeinden. In München fanden diese Eingemeindungen zwischen 1853 und 1942 in mehreren Schüben statt. Die wenigen Vergrößerungen des Stadtgebiets vor 1854 erfolgten nicht durch Eingemeindungen, sondern durch echte Erweiterung des Stadtgebiets zulasten von in der Regel nicht besiedeltem Umland. Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden keine eigentlichen Eingemeindungen mehr statt, jedoch gab es noch drei Vergrößerungen des Stadtgebiets zulasten von Nachbargemeinden ohne deren Aufhebung (1954, 1962, 1967). Umgekehrt wurde 1951 ein erst 1942 eingemeindeter Teil wieder aus dem Stadtgebiet ausgegliedert.
Stadtgliederung
Das Stadtgebiet ist nicht in Ortsteile im gemeinderechtlichen Sinn unterteilt,[17] sondern – ausschließlich – in Stadtbezirke. Deren Zahl war bis zum Zweiten Weltkrieg auf 41 gestiegen und wurde bei einer Neugliederung 1992 und 1996 auf die heutige Zahl von 25 verringert. Im Alltagsgebrauch beziehen sich die Münchner eher auf die historisch gewachsenen Stadtteile und Quartiere.
Die 25 Stadtbezirke werden für statistische Zwecke in insgesamt 105 Stadtbezirksteile untergliedert. Unterhalb der Gliederungsebene der Stadtbezirksteile gibt es die 475 Stadtbezirksviertel.[18] Diese werden auf der untersten Ebene in Baublöcke gegliedert. Ein Baublock ist dabei ein räumlich zusammenhängender Bereich von Grundstücken, der möglichst allseitig durch Straßen, Wege, Eisenbahnlinien, Wasserläufe oder sonstige markante topografische Linien begrenzt und nicht durchschnitten wird. Die Baublöcke haben keine Namen, und nur die Hälfte der Stadtbezirksviertel (237 von 475) trägt einen Namen.
Zum Stichtag 1. Januar 2011 erfolgte eine Neueinteilung der Stadtbezirksteile und Stadtbezirksviertel.
- Königsplatz in der Maxvorstadt
- Blick auf die Ludwigsvorstadt
- Max-Weber-Platz in Au-Haidhausen
- Wohnring in Ramersdorf-Perlach
Nr. | Stadtbezirk | Fläche (km²) | Einwohner | Dichte (Einw./km²) | Ausländer (%) |
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01 | Altstadt-Lehel | 03,15 | 020.808 | 06.614 | 25,8 |
02 | Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt | 04,40 | 050.915 | 11.567 | 27,9 |
03 | Maxvorstadt | 04,30 | 052.269 | 12.161 | 27,1 |
04 | Schwabing-West | 04,36 | 068.603 | 15.723 | 24,1 |
05 | Au-Haidhausen | 04,22 | 063.383 | 15.020 | 24,3 |
06 | Sendling | 03,94 | 041.011 | 10.412 | 27,8 |
07 | Sendling-Westpark | 07,81 | 061.702 | 07.895 | 31,0 |
08 | Schwanthalerhöhe | 02,07 | 028.986 | 14.001 | 32,4 |
09 | Neuhausen-Nymphenburg | 12,91 | 100.495 | 07.781 | 26,2 |
10 | Moosach | 11,09 | 055.761 | 05.026 | 34,0 |
11 | Milbertshofen-Am Hart | 13,42 | 076.998 | 05.739 | 43,1 |
12 | Schwabing-Freimann | 25,67 | 079.092 | 03.081 | 32,3 |
13 | Bogenhausen | 23,71 | 094.317 | 03.977 | 27,6 |
14 | Berg am Laim | 06,31 | 047.148 | 07.466 | 34,5 |
15 | Trudering-Riem | 22,45 | 076.002 | 03.385 | 25,0 |
16 | Ramersdorf-Perlach | 19,90 | 119.572 | 06.010 | 35,9 |
17 | Obergiesing-Fasangarten | 05,72 | 053.964 | 09.433 | 32,6 |
18 | Untergiesing-Harlaching | 08,06 | 054.068 | 06.711 | 25,5 |
19 | Thalkirchen-Obersendling- Forstenried-Fürstenried-Solln | 17,76 | 101.087 | 05.691 | 30,2 |
20 | Hadern | 09,22 | 051.239 | 05.691 | 30,8 |
21 | Pasing-Obermenzing | 16,50 | 080.309 | 04.868 | 25,7 |
22 | Aubing-Lochhausen-Langwied | 34,06 | 054.619 | 01.604 | 31,9 |
23 | Allach-Untermenzing | 15,45 | 036.017 | 02.331 | 26,6 |
24 | Feldmoching-Hasenbergl | 28,94 | 063.110 | 02.181 | 34,5 |
25 | Laim | 05,29 | 056.855 | 10.756 | 30,8 |
Landeshauptstadt München | 310,710 | 1.588.3300. | 05.112 | 30,1 |
Nachbargemeinden
Folgende Städte, Gemeinden und gemeindefreien Gebiete grenzen an die Stadt München (Auflistung nach dem Uhrzeigersinn, beginnend im Norden):
- Oberschleißheim, Garching bei München, Ismaning, Unterföhring, Aschheim, Feldkirchen, Haar, Putzbrunn, Neubiberg, Unterhaching, Perlacher Forst (gemeindefreies Gebiet), Grünwald, Pullach im Isartal, Forstenrieder Park (gemeindefreies Gebiet), Neuried, Planegg, Gräfelfing
Klima
Die Stadt München liegt im Übergangsbereich zwischen dem feuchten atlantischen Seeklima und dem trockenen Kontinentalklima, es herrscht kühlgemäßigtes Klima (Grenze Cfb/Dfb). Die Winter sind vergleichsweise kalt, jedoch sind Temperaturen unter −20 Grad Celsius selten. Hingegen sind die Sommer ebenso vergleichsweise warm mit Temperaturen von 20 bis 35 Grad Celsius, was München, abgesehen von den Regionen im Rheingraben, zu einer der im Sommer wärmsten deutschen Regionen macht. Weitere wesentliche wetterbestimmende Faktoren sind die Alpen als mitteleuropäische und die Donau als regionale Wetterscheide. Aufgrund dieser Konstellation ist das Wetter relativ wechselhaft. An durchschnittlich zehn Tagen im Jahr herrscht der Föhn, ein warmer, trockener Fallwind vom Alpenhauptkamm, der so gute Fernsicht bewirkt, dass vom Stadtgebiet die Bayerischen Alpen deutlich zu sehen sind. Häufiger kommt es zu sogenannten „föhnigen Effekten“, die sich durch Föhneffekte in schwächerer Form bemerkbar machen.[21]
Die bisher höchste, offiziell vom Deutschen Wetterdienst gemessene Temperatur in der offiziellen DWD-Wetterstation München-Stadt war 37,5 Grad Celsius vom 27. Juli 1983. Der Kälterekord liegt bei −31,6 Grad Celsius, gemessen im Botanischen Garten am 12. Februar 1929. Die Jahresmitteltemperaturen betrugen im Referenzzeitraum 1961–1990 zwischen 7,8 °C in Riem und 9,1 °C in der Innenstadt; sie stiegen an der Stadtstation bis auf 9,7 °C in der Klimaperiode 1981–2010. München wurde aufgrund seiner Lage innerhalb Oberbayerns, die zu den gewitterreichsten Regionen des Freistaates sowie ganz Deutschlands zählt, schon des Öfteren von heftigen Unwettern heimgesucht. Bemerkenswert ist insbesondere das Hagelunwetter vom 12. Juli 1984, bei dem Schäden in Höhe von 3 Milliarden DM entstanden. München ist durch die Nähe zu den Alpen die schneereichste Großstadt Deutschlands.
Eine Auswertung der Wetterstatistiken hat ergeben, dass der südliche Teil der Stadt am sonnigsten ist. Im nördlichen Teil tritt relativ häufig Nebel auf. Die Westhälfte ist niederschlagsärmer als der Osten der Stadt. Dies ist grundsätzlich auch eine Folge der Höhenunterschiede innerhalb der Stadt, die ein entsprechendes Kleinklima generieren, begünstigt durch die Trennung der Stadt in Ost und West durch die Isar.
München | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für München
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Klimawandel
In München lässt sich der allgemeine Trend der Temperaturerwärmung um etwa ein Grad Celsius der mittleren Jahrestemperatur in Deutschland während der letzten 120 Jahre ebenfalls beobachten. Im November 2016 beschloss die Vollversammlung des Stadtrats, dass ein Anstieg der Durchschnittstemperatur, eine Zunahme der Hitzeextrema, eine Zunahme der Anzahl der heißen Tage und der Nächte mit einer Temperatur von über 20 Grad Celsius (Tropennächte), eine Veränderung der Niederschlagsmuster sowie die Zunahme von lokalen Starkregenereignissen zu den zu erwartenden Klimaveränderungen gehören.[26] Auf diesem Hintergrund hat die Stadtverwaltung über das Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD) eine Studie angestoßen, die in diesem Zusammenhang lokale Wetterdaten ermitteln soll. Die Daten sollen in die Gestaltung eines Maßnahmenkonzeptes zur Anpassung an den Klimawandel in der Landeshauptstadt München und des Integrierten Handlungsprogramms Klimaschutz in München (IHKM) einfließen, die unter anderem Entscheidungen zu Fragen der Siedlungsstruktur und -dichte, der Bebauung und Begrünung oder zu einem gut funktionierenden Luftaustausch in der Großstadt steuern soll.[27]
Im Dezember 2019 hat der Münchner Stadtrat den Klimanotstand für München beschlossen und gleichzeitig die Stadtverwaltung beauftragt, einen Handlungsplan zu erarbeiten, wie das Ziel der Klimaneutralität der Stadt München 2035 erreicht werden kann. Entgegen dem Klimanotstand in München haben die Mitglieder des Sozialausschusses, die Mitglieder des Stiftungsrates der Heiliggeistspital-Stiftung sind, am 20. Mai 2021 für weitere Waldrodungen im Forst Kasten gestimmt.[28] Im Mai 2021 protestierten Menschen für den Forst Kasten. Dabei wurde eine Mahnwache sowie wiederholte Male Baumhäuser errichtet und von der Polizei geräumt.[29]
Schutzgebiete
München weist sowohl über das Stadtgebiet verteilt, als auch angrenzend eine Reihe von Natur- und Landschaftsschutzgebieten auf. Zudem gibt es das Geotop Aubinger Lohe (Nr. 162R001).
Naturschutzgebiete
In München gibt es vier Naturschutzgebiete:
- Allacher Lohe (NSG-00573.01)
- Panzerwiese und Hartelholz (NSG-00611.01)
- Schwarzhölzl (NSG-00460.01)
- Südliche Fröttmaninger Heide (NSG-00100.134)
Landschaftsschutzgebiete
In München gibt es 20 Landschaftsschutzgebiete , beispielsweise:
- Langwieder Autobahnsee (LSG-00120.01)
- Aubinger Lohe und Moosschwaige (LSG-00120.02)
- Allacher Forst (LSG-00120.06)
- Kapuzinerhölzl (LSG-00120.07)
- Isarauen (LSG-00120.09)
- Waldfriedhof sowie Schloss und Schlosspark Fürstenried (LSG-00120.15)
- Hirschgarten (LSG-00120.16)
- Nymphenburg mit Kanal und Parkresten im Nordwesten (LSG-00588.01)
- Forstenrieder Park (Der jetzige Stadtteil Forstenried wurde 1912 eingemeindet (Stadtbezirk 19). Der Wald liegt außerhalb der Stadtgrenzen in gemeindefreiem Gebiet)
- Forst Kasten (LSG-00114.01)
- Perlacher und Grünwalder Forst (LSG-00534.01)
Siehe auch die Listen der Naturschutzgebiete, Landschaftsschutzgebiete und FFH-Gebiete in der Stadt München bzw. Münchner Grüngürtel.
Umweltschutz
Der gesetzlich erlaubte Grenzwert von 40 μg/m³ für die Luftverschmutzung durch das gesundheitsschädliche Stickstoffdioxid (NO2) wird in München deutlich überschritten. Hauptverursacher der Stickstoffdioxid-Belastung sind Kraftfahrzeuge, und hiervon insbesondere Dieselfahrzeuge. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hat den Freistaat Bayern im Oktober 2012 rechtskräftig zur Überarbeitung des Luftreinhalteplans verpflichtet.[30] Seit 2011 konnte der Wert von 85 μg/m³ bis auf 78 μg/m³ im Jahr 2017 reduziert werden.[31] Damit bleibt der Wert auf hohem Niveau. München wurde 2017 erstmals die Stadt mit der höchsten Stickstoffdioxid-Belastung in Deutschland.[32] Im Jahr 2018 war München immer noch die Stadt mit der bundesweit dritthöchsten Stickstoffdioxid-Belastung.[33]
Flora
Die Flora und auch Fauna Münchens gehören der Region der Holarktis an. Das Gebiet der Stadt wäre von Natur aus hauptsächlich von Wäldern bedeckt, wobei buchendominierte Mischwälder vorherrschen würden. Etwa ein Viertel der historisch belegten heimischen Pflanzenarten ist heute allerdings bereits ausgestorben. Aktuell wurden von der Flora München Gruppe noch 1631 Spezies erfasst, von denen jedoch rund 25 Prozent Neubürger sind und im Stadtgebiet ursprünglich nicht vorkamen. Besonders gut erfasst und artenreich ist der Nymphenburger Park, hier liegt mit 662 Arten die bisher höchste Artenzahl pro Rasterfeld. Insgesamt wurden im Stadtgebiet Münchens insgesamt 2034 Pflanzenarten dokumentiert, davon sind 1182 Arten einheimische. Mittlerweile ist die Anzahl jedoch wieder in der Zunahme begriffen. Auch der Klimawandel verändert die Flora der Stadt.
In München schützt eine Baumschutzverordnung Bäume, die einen Stammumfang von 80 cm und mehr haben (in 1 m über dem Boden gemessen). In Landschaftsschutzgebieten schützt eine Landschaftsschutzverordnung dagegen alle Gehölze.
Fauna
Die Bayerische Zwergdeckelschnecke kommt nur in München vor. Entdeckt wurde die Art in den 1980er Jahren.[34]
Die sogenannten Stadttauben spalten durch die durch sie verursachte Verschmutzung die Stadtgesellschaft. Mit einem umfassenden Konzept aus Öffentlichkeitsarbeit über Beratung bis hin zur Einrichtung von Taubenhäusern versucht die Landeshauptstadt München zur Aussöhnung beizutragen.[35]
Ratten und Mäuse sind laut dem städtischen Referat für Gesundheit und Umwelt als Kulturfolger des Menschen im ganzen Stadtgebiet verbreitet. Die Nager siedeln sich bevorzugt dort an, wo Menschen leben und wo sich Nahrung finden lässt, beispielsweise auch in den Freizeit- und Erholungsflächen der Innenstadt.[36]
Die Anzahl der in München gemeldeten Hunde befindet sich im Anstieg und betrug zum 31. Dezember 2017 36.347 Tiere, davon waren 35.948 als Haustiere versteuert.[37]
Der Klimawandel brachte München auch der Fauna der Stadt Zuzügler, die sich gewöhnlich nur bei tropischen Temperaturen im Mittelmeerraum wohl fühlen. Andere Tierarten wiederum leiden unter dem milderen Wintern und der andauernden Trockenheit.