Vor diesem Hintergrund kam es 1981 in Deutschland und in ganz Europa zu Friedenskundgebungen, von denen die größte, am 21. November in Amsterdam, 400.000 Menschen anzog. Die Proteste waren Teil einer größeren Untergrundkultur, die auch Umweltbewegung, die Atomkraftgegner und die Hausbesetzerszene umfasste.
Ereignisse
Zusammenfassung
Polen
Als Reaktion auf die desolate Lage in der Volksrepublik Polen hatte sich 1980 eine neue, unabhängige Gewerkschaft, die Solidarność, gegründet, der schon im November 1980 etwa 10 Mio. von 16 Millionen Arbeitnehmern angehörten (siehe auch August-Streiks). Nach ersten Streiks wurden Hardliner im Politbüro gegen gemäßigte Politiker ausgetauscht; danach entspannte sich die Lage. Gleichwohl steigerte die Sowjetunion bzw. die KPdSU (1964–1982 von Leonid Breschnew regiert) den Druck auf die PVAP, die „Konterrevolution“ zu bekämpfen, und veranstaltete wiederholt Manöver in der Nähe der Grenzen Polens.
Im Frühjahr 1981 kam es wiederholt zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Staatsorganen und Gewerkschaftsaktivisten. Anlässlich der weiter verschlechterten wirtschaftlichen Lage häuften sich wilde Streiks. In dieser entscheidenden Phase waren zudem die bewährten Vermittlungsmöglichkeiten der Kirche in Polen eingeschränkt, weil im Mai das Attentat auf Papst Johannes Paul II. verübt worden war und am 28. Mai auch noch Primas Stefan Wyszyński starb.
Nachdem der erste Landeskongress der Solidarność im September 1981 ein noch stärkeres politisches Engagement beschlossen und eine Botschaft an alle Arbeiter der anderen sozialistischen Staaten gerichtet hatte, entschloss sich die PVAP-Führung endgültig zum Konfrontationskurs. Auf dem 4. ZK-Plenum vom 16. bis 18. Oktober wurde Parteichef Stanisław Kania durch den als Hardliner geltenden Verteidigungsminister General Wojciech Jaruzelski ersetzt. Trotz der Bereitschaft der „Solidarność“ zu Kompromissen übernahmen in der Nacht vom 12. auf den 13. Dezember 1981 Militär und Sicherheitsorgane die Macht in Polen. General Jaruzelski verkündete in einer Fernsehansprache die Verhängung des Kriegsrechts. Die Führungsspitze der Gewerkschaft wurde in Danzig verhaftet, ihr Vorsitzender Lech Wałęsa (spätere Präsident Polens) unter Hausarrest gestellt. Regionalführer, Leiter der Betriebskommissionen und oppositionelle Intellektuelle, insgesamt einige Tausend Personen, wurden in Lagern interniert. Erst im Juli 1983 wurde das Kriegsrecht offiziell aufgehoben.
Ägypten
Der ägyptische Präsident Anwar as-Sadat wurde am 6. Oktober bei einer Militärparade durch ein Attentat getötet. Sadat hatte Ägypten bereits 1979 durch den Israelisch-ägyptischen Friedensvertrag in der arabischen Welt isoliert. Zusätzliche interne Feinde machte er sich, als er im September gegen zahlreiche muslimische und koptische Organisationen sowie Studentengruppen vorging und es zu etwa 1.600 Verhaftungen kam. Zusätzlich geriet Ägypten in eine wirtschaftliche Krise. Der islamische Geistliche Omar Abdel-Rahman, der später für seine Rolle im Anschlag auf das World Trade Center 1993 verurteilt wurde, unterstützte das Attentat durch eine Fatwa.
Das Attentat war live im Fernsehen zu verfolgen. Während der Überflug eines Mirage-Kampfflugzeugs die Menge ablenkte, hielt ein Truppentransporter vor der Loge des Präsidenten und ein Leutnant trat nach vorn. Während Sadat aufstand, um den Salut zu empfangen, stiegen die Attentäter aus dem Lastwagen, warfen Granaten und schossen auf den Präsidenten. Im folgenden Schusswechsel wurden sieben Menschen getötet, darunter der kubanische Botschafter, und 28 wurden verletzt, darunter der Außenminister und spätere UN-Generalsekretär Boutros Boutros-Ghali.
Gambia
Gambia wurde 1981 von einem gewaltsamen Staatsstreich erschüttert. Im Nachspiel zum Putsch unterzeichneten am 12. Dezember 1981 Gambia und Senegal einen Vertrag, der die Vereinigung der Streitkräfte, der Währung und des Wirtschaftsraumes in der Konföderation Senegambia vorsah. Diese Konföderation bestand vom 1. Februar 1982 bis zum 30. September 1989, als Gambia aus dem Bund austrat.
5. Januar: Im Iran-Irak-Krieg kommt es zur ersten Gegenoffensive des Iran. In der Panzerschlacht bei Susangerd werden dabei 50 irakische und 140 von rund 400 angreifenden iranischen Panzern vernichtet.
6. Januar: Bundeskanzler Helmut Schmidt erörtert in Marokko mit König Hassan II. u.a. die Probleme des Nahen Ostens.
6. Januar: Libyen kündigt seine Vereinbarung mit dem Tschad zu einer Vereinigung beider Staaten.
6. Januar: Gaston Thorn wird neuer Präsident der EG-Kommission
8. Januar: Der sowjetische Chefdolmetscher bei den Abrüstungsverhandlungen in Wien, Nikolai Koroljuk, flüchtet in die Bundesrepublik Deutschland.
13. Januar: Der polnische Arbeiterführer Lech Wałęsa reist zu einem einwöchigen Besuch nach Italien und wird von Papst Johannes Paul II. sowie von drei Gewerkschaftsbossen empfangen.
14. Januar: Die internationale Konferenz zu Namibia wird in Genf ohne Ergebnis beendet.
15. Januar: Richter Giovanni D’Urso wird von den Roten Brigaden freigelassen; er war am 12. Dezember 1980 entführt worden.
17. Januar: Auf den Philippinen wird das seit acht Jahren bestehende Kriegsrecht aufgehoben.
19. Januar: Das Abkommen zwischen dem Iran und den USA zur Freilassung der amerikanischen Geiseln wird von beiden Seiten unterzeichnet; die USA sagen darin u.a. zu, das Vermögen des Schahs in den USA einzufrieren, auf Sanktionen gegen die iranische Regierung zu verzichten und sich künftig nicht mehr in die inneren Angelegenheiten des Iran einzumischen.
20. Januar: Nach Abschluss des vereinbarten Lösegelds von 8 Millionen Dollar auf algerische Treuhandkonten werden die 52 amerikanischen Geiseln nach 444 Tagen Geiselhaft freigelassen und über Algerien nach Wiesbaden ausgeflogen, wo sie bis zu ihrem Heimflug am 25. Januar in einem Militärkrankenhaus betreut werden.
21. Januar: Am Tag nach der Beendigung seiner Amtszeit als US-Präsident besucht Jimmy Carter Wiesbaden, um mit den beim Iran ausgelösten Geiseln zusammenzutreffen.
23. Januar: Der südkoreanische Oppositionsführer Kim Dae-jung wird von der Regierung zu lebenslanger Haft begnadigt, nachdem der Oberste Gerichtshof das gegen ihn gefällte Todesurteil bestätigt hatte.
28. Januar: Jürgen Schmude (SPD) wird Nachfolger von Hans-Jochen Vogel als Bundesjustizminister. Schmudes Amt für Bildung und Wissenschaft übernimmt Björn Engholm (SPD).
3. Februar: In Manila stürmt die philippinische Polizei die von iranischen Studenten besetzte Botschaft des Iran.
3. Februar: Gro Harlem Brundtland wird zur ersten Ministerpräsidentin Norwegens gewählt. Am Tag darauf übernimmt sie dieses Amt.
4. Februar: In Turin wird der Chef der Terrororganisation „Prima Linea“, Maurice Bignami, gefasst.
5. Februar: In Paris findet das 37. deutsch-französische Gipfeltreffen statt; Bundeskanzler Helmut Schmidt erörtert mit Staatspräsident Valéry Giscard d’Estaing die Verschlechterung der internationalen Lage.
5. Februar: Die DDR lockert ihre Vorschriften zum Mindestumtausch bei der Einreise westlicher Besucher dahingehend, dass Begleitpersonen von Schwerstbehinderten und Blinden nicht herangezogen werden.
9. Februar: Józef Pińkowski tritt als Ministerpräsident von Polen zurück, Nachfolger wird am 11. Februar Verteidigungsminister General Wojciech Jaruzelski, der ein 10-Punkte-Programm zur Sanierung der polnischen Wirtschaft vorlegt.
10. Februar: Der Oberste Gerichtshof Polens urteilt, dass die Gründung von Bauerngewerkschaften unzulässig sei.
12. Februar: In Neu-Delhi geht eine fünftägige Konferenz der Blockfreien zu Ende, die von Differenzen wegen der Haltung einiger prosowjetischer Mitgliedsstaaten gekennzeichnet ist.
14. Februar: Mehr als 100.000 Bauern demonstrieren in mehreren westdeutschen Großstädten gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung und der EG; sie verlangen etwa 15% höhere Preise auf Agrarprodukte.
15. Januar: In den DDR-Medien wird eine Rede von SED-Chef Erich Honecker zitiert, die überraschend das Thema der Vereinigung beider deutscher Staaten zum Inhalt hat.
16. Februar: Papst Johannes Paul II. tritt eine zwölftägige Reise nach Ostasien an, wobei er zunächst in Pakistan einen Zwischenaufenthalt hat.
18. Februar: In Mexiko-Stadt stürmen Sicherheitskräfte die von Studenten und Bauern besetzte Botschaft von Guatemala.
20. Februar: Im Baskenland werden die Botschafter von Österreich, Uruguay und El Salvador entführt und am 28. Februar wieder freigelassen.
21. Februar: Auf die US-amerikanischen Radiosender „Radio Free Europe“ und „Radio Liberty“ (München) werden Bombenanschläge verübt, acht Menschen werden zum Teil schwer verletzt.
23. Februar: In Spanien findet im Parlament (Cortes Generales) ein Putschversuch mit Geiselnahme von 350 Abgeordneten von Teilen der Guardia Civil und des Offizierskorps unter Führung von Oberstleutnant Antonio Tejero statt, der am folgenden Tag niedergeschlagen wird, siehe 23-F.
27. Februar: Die Berliner SPD wählt auf ihrem Landesparteitag den ehemaligen Wissenschaftssenator Peter Glotz zum neuen Landesvorsitzenden.
28. Februar: Mit der Großdemonstration bei Brokdorf findet die bis dahin größte Demonstration der Bundesrepublik Deutschland statt: 50.000 bis 100.000 Demonstranten nehmen an einem weitgehend friedlichen Marsch gegen das geplante Kernkraftwerk Brokdorf teil und werden von rund 10.000 Polizisten begleitet.
März
2. März: In Ägypten sterben Verteidigungsminister Ahmed Badawi und 13 weitere hohe Militärs bei einem Hubschrauberabsturz.
2. März: Der spanische Fußballspieler Enrique Castro(Quini) wird entführt und am 25. März von der Polizei befreit.
2. März: Eine Boeing 720 der pakistanischen Luftfahrtgesellschaft PIA mit 137 Passagieren und 11 Besatzungsmitgliedern wird entführt und zur Landung in Kabul gezwungen; die Entführer verlangen die Freilassung von 90 in Pakistan inhaftierten politischen Gefangenen, erschießen am 6. März einen Passagier und lassen das Flugzeug erneut am 9. März in Damaskus landen – 54 pakistanische Häftlinge werden freigelassen und nach Syrien ausgeflogen.
3. März: Auf dem 26. Parteitag der KPdSU wird Leonid Breschnew als Generalsekretär und die gesamte Parteiführung in ihren Ämtern bestätigt.
4. März: Der deutsche Bundespräsident Karl Carstens besucht Indien (bis 9. März), wo er Ministerpräsidentin Indira Gandhi und andere führende Politiker trifft.
5. März: In Paris werden zwei türkische Diplomaten von armenischen Attentätern getötet.
6. März: Die damals 31-jährige Marianne Bachmeier erschießt im Lübecker Landgerichtssaal den mutmaßlichen Mörder ihrer Tochter Anna.
13. März: In Berlin wird ein Anschlag auf das Reichstagsgebäude durchgeführt, wobei 50.000 D-Mark Sachschaden entsteht; zwei der drei Täter werden gefasst.
15. März: Aus der Präsidentenwahl in der Zentralafrikanischen Republik geht der bisherige Staatspräsident Dacko mit etwas mehr als 50% der abgegebenen Stimmen als Sieger hervor.
16. März: In Mauretanien wird ein Staatsstreich niedergeschlagen, bei dem jedoch 85 Menschen ums Leben kommen.
19. März: In Polen spitzt sich die Lage zu, nachdem Gewerkschaftsmitglieder von Solidarność in Bromberg zusammengeschlagen worden sind.
19. März: Die Bundesrepublik lässt mehrere DDR-Spione frei, darunter auch Christel Guillaume, um DDR-Häftlinge freizukaufen.
27. März: Eine Boeing 737 der honduranischen Luftfahrtgesellschaft TAN Honduras mit Ziel New Orleans wird von Angehörigen der linksgerichteten nationalen Befreiungsbewegung nach Managua (Nicaragua) entführt, wo die Entführer am 29. März aufgeben und ihre 49 Geiseln freilassen.
28. März: In Indonesien wird eine DC-9 der indonesischen Luftfahrtsgesellschaft von moslemischen Terroristen entführt und über Malaysia nach Bangkok gezwungen; die Entführer fordern die Freilassung von 84 politischen Häftlingen in Indonesien und werden am 31. März von einem Elitekommando überwältigt, ohne die Geiseln zu schädigen.
30. März: Bei einem Attentat wird US-Präsident Ronald Reagan in Washington, D. C., verletzt, der Attentäter John Hinckley, Jr. wird gefasst.
1. April: In Thailand versuchen die „Jungtürken“ unter Führung von General San Chipatima einen Putsch gegen die Regierung von Ministerpräsident Prem Tinsulanonda. Der Putsch endet erfolglos am 3. April und die Umstürzler fliehen ins Ausland.
1. April: Österreich wird erstes assoziiertes Mitglied der Europäischen Weltraumorganisation ESA.
2. April: Im Libanon brechen die schwersten Kämpfe zwischen syrischen Truppen und christlichen Milizen seit 1978 aus; Beirut und Zahlé sind besonders betroffen.
2. April: Der Ministerpräsident von Belgien, Wilfried Martens, tritt aufgrund tiefgreifender Meinungsverschiedenheiten mit dem sozialistischen Koalitionspartner zurück, siehe 6. April.
3. April: Als Folge von Unruhen in der überwiegend von Albanern bewohnten Provinz Kosovo vom 11. März verhängt Jugoslawien den Ausnahmezustand; sie fordern eine eigenständige Republik Kosovo innerhalb Jugoslawiens.
4. April: In Israel gründet Mosche Dajan eine neue Partei, die Bewegung für nationale Erneuerung.
6. April: In Belgien wird der bisherige Finanzminister Mark Eyskens als neuer Ministerpräsident vereidigt.
7. April: In Rom wird ein Gefängnisaufseher von Terroristen erschossen.
8. April: In Köln wird in der U-Bahn-Station Neumarkt ein Bombenanschlag verübt, 7 Menschen werden verletzt.
10. April: Der zu 14 Jahren Haft verurteilte IRA-Terrorist Bobby Sands wird ins britische Unterhaus gewählt.
12. April: Erster Start eines Space Shuttle, der Raumfähre Columbia, nach Komplikationen mit einem Computer.
16. April: Sigurd Debus, der zur Terroristenszene gezählt wird, stirbt in einem Hamburger Krankenhaus an den Folgen eines Hungerstreiks für verbesserte Haftbedingungen.
17. April: Die polnische Regierung sagt in einem Abkommen die offizielle Anerkennung der Gewerkschaft „Solidarität privater Bauern“ zu.
20. April: In El Salvador sterben bei einem Massaker in San Martin acht Menschen.
22. April: Der spanische Ministerpräsident Leopoldo Calvo-Sotelo besucht auf seiner ersten Auslandsreise die Bundesrepublik Deutschland, u.a. um für die Aufnahme Spaniens in die Europäische Gemeinschaft und die NATO zu werben.
23. April: Die Bahamas werden Mitglied in der UNESCO.
3. Mai: Israels Ministerpräsident Menachem Begin kritisiert Bundeskanzler Helmut Schmidt, nennt ihn „geldgierig“ und rückt ihn in die Nähe des Nationalsozialismus.
4. Mai: In Turin beginnt ein Massenprozess gegen italienische Terroristen.
4. Mai: In Madrid und Barcelona sterben vier Sicherheitskräfte bei Anschlägen.
11. Mai: Bundeskanzler Helmut Schmidt besucht Großbritannien und berät mit Margaret Thatcher die Lage der Europäischen Gemeinschaft nach dem Wechsel der Präsidentschaft in Frankreich.
12. Mai: In Polen wird die neue Gewerkschaft privater polnischer Bauern auch juristisch anerkannt.
19. Mai: Der Bundesgerichtshof urteilt, dass ein Betroffener kein Anrecht darauf hat, über den Empfänger seiner Daten informiert zu werden.
20. Mai: Bundeskanzler Helmut Schmidt reist zu Gesprächen in die USA, wichtigstes Ergebnis: Präsident Reagan bekräftigt das NATO-Angebot an die Sowjetunion zur Rüstungsbegrenzung.
23. Mai: In Barcelona kommt es zu einer Geiselnahme, bei der 213 Menschen in einem Bankgebäude festgehalten werden; sie werden einen Tag später von spanischen Antiterror-Spezialeinheiten befreit.
24. Mai: Im griechischen Teil von Zypern gewinnen die Kommunisten und die rechtskonservative Partei „Demokratischer Alarm“ je 12 Sitze.
25. Mai: In Bolivien scheitert der zweite Putschversuch innerhalb von zwei Wochen.
26. Mai: Parlamentswahlen in den Niederlanden: Christdemokraten bleiben stärkste Partei, verlieren aber zusammen mit den Rechtsliberalen ihre Mehrheit; die Arbeiterpartei verliert stark.
26. Mai: Die italienische Regierung tritt als Konsequenz auf die Affäre um die FreimaurerlogeP2 zurück.
27. Mai: Der Staatsratsvorsitzende der DDR, Erich Honecker, schließt in Japan ein Handels- und Schiffahrtsabkommen ab; Besuch bis 31. Mai.
27. Mai: Beim Absturz eines Aufklärungsflugzeugs auf den US-FlugzeugträgerNimitz sterben 14 Menschen, 48 werden verletzt.
1. Juni: Naïm Khader, Leiter der PLO-Vertretung in Brüssel, wird auf offener Straße erschossen.
2. Juni: Der Deutsche Bundestag berät in einer viertägigen Sitzung den Bundeshaushalt 1981 mit einem Volumen von 231.155 Milliarden D-Mark – Ergebnis 269:225.
7. Juni: Israelischer Luftangriff auf den irakischen Kernreaktor Osirak, der zur Herstellung von Atombomben bestimmt gewesen sein soll.
9. Juni: Für die geplante nukleare Wiederaufbereitungsanlage in der BR Deutschland wird der nordhessische Ort Wethen vorgeschlagen.
10. Juni: In der Nähe Roms stürzt der sechsjährige Alfredo Rampi in einen rund 80 Meter tiefen Brunnen; er kann trotz einer aufsehenerregenden Rettungsaktion nicht lebend geborgen werden.
11. Juni: In der südiranischen Provinz Kerman findet ein Erdbeben der Stärke 6,8 statt, bei dem mindestens 2.000 Menschen ums Leben kommen.
11. Juni: Bei einem Zugunglück in der Nähe von Erfurt kommen 14 Menschen ums Leben, 93 werden verletzt.
12. Juni: Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Bernhard Vogel (CDU) bildet seine Regierung um, wobei nur die Ressorts Inneres, Wirtschaft und Landwirtschaft nicht betroffen sind. Kultusministerin Hanna-Renate Laurien wird durch Georg Gölter ersetzt.
14. Juni: 99,86% der Wähler stimmen bei den Wahlen zur Volkskammer der DDR für die Kandidaten der Nationalen Front; erstmals werden auch die Abgeordneten aus Ost-Berlin direkt gewählt, wogegen die Westmächte förmlichen Protest bei der Sowjetmacht in Moskau erheben.
1. Juli: Mit dem 1. Gesetz zur Bekämpfung der Umweltkriminalität (UKG) und 18. Strafrechtsänderungsgesetz werden in der Bundesrepublik Deutschland einige wichtige Normen des Umweltstrafrechts in den dafür neugeschaffenen 29. Abschnitt des StGB eingefügt.
12. Juli: Zweitägige Konsultationen der deutschen und französischen Regierungen finden in Bonn statt, erstmals mit Staatspräsident François Mitterrand an der Spitze der französischen Delegation.
14. Juli: Der bayerische Ministerrat sorgt erstmals für die Ausrüstung der Polizei mit dem ReizgasCS als Kampfmittel gegen gewalttätige Demonstranten.
20. Juli: Karl-Heinz Hansen wird aus dem SPD-Bezirk Niederrhein ausgeschlossen, nachdem dieser wiederholt Bundeskanzler Schmidt und die deutsche Bundesregierung heftig kritisiert hatte.
21. Juli: Der 7. G7-Gipfel in Ottawa endet mit weitgehender Übereinstimmung in allen wichtigen Punkten darunter die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und der Inflation sowie der Verstärkung der Entwicklungshilfe. Nur die Hochzinspolitik in den USA wird kritisiert.
22. Juli: Der türkische Papst-Attentäter Mehmet Ali Ağca wird zu lebenslanger Haft verurteilt.
23. Juli: Der italienische Regionalpolitiker Ciro Cirillo wird von den Roten Brigaden nach dreimonatiger Entführung freigelassen.
28. Juli: In München wird der Redakteur des US-Senders Radio Free Europe, Emil-Valer Georgescu, mit Messerstichen schwer verletzt.
29. Juli: Der iranische Ex-Staatspräsident Abolhassan Banisadr flüchtet in einer Militärmaschine nach Frankreich.
30. Juli: In Gambia findet ein Putsch marxistischer Rebellen gegen Staatspräsident Jawara statt, der am 6. August niedergeschlagen werden kann.
3. August: In Bonn besetzen iranische Studenten aus Protest gegen die Mullahregierung unter Ayatollah Khomeini die iranische Botschaft.
4. August: In Rheinau-Freistett wird der Arzt Karl-Heinz Welsche entführt und am 13. August auf einem Parkplatz in Frankfurt am Main ermordet aufgefunden.
5. August: Nach langwierigen Koalitionsverhandlungen stellt Menachem Begin die neue Regierung Israels vor, die über 61 von 120 Sitzen im Parlament verfügt.
14. August: In Cadiz entführen iranische Regimegegner ein Schnellboot der iranischen Marine.
14. August: In Rückersdorf bei Nürnberg wird Ingeborg Schmechting, die Frau des Chefs von Foto-Quelle, bei einem missglückten Entführungsversuch getötet.
14. August: Die nationale Gedenkstätte Ntaba KaNdoda im Autonomiegebiet Ciskei wird eröffnet.
19. August: In Libyen schießen amerikanische Kampfflugzeuge zwei libysche Militärmaschinen vor der Küste ab.
26. August: Ein Autofahrer durchbricht mit seinem PKW die Berliner Mauer.
29. August: Bei einem Handgranatenanschlag auf das jüdische Gemeindezentrum in Wien sterben zwei Menschen und 20 werden verletzt.
31. August: In Ramstein werden bei einem Bombenanschlag auf das Hauptquartier der US-Luftstreitkräfte in der Ramstein Air Base zwei Deutsche und 18 Amerikaner verletzt.
9. September: Die Bundesrepublik Deutschland schränkt das Recht auf Arbeit für Asylbewerber weiter ein: Asylbewerber, die nicht aus Ostblockländern kommen, müssen künftig zwei Jahre auf eine Arbeitserlaubnis warten, statt bisher ein Jahr.
10. September: In der Volksrepublik Polen fordert die Gewerkschaft Solidarität zum Abschluss ihres Kongresses in Danzig freie Parlamentswahlen, die Arbeiterselbstverwaltung und gleiche Rechte für jedermann.
13. September: Der US-amerikanische Außenminister Alexander Haig besucht den Westteil von Berlin sowie Bonn. Eine Gruppe von Demonstranten setzt sich gewaltsam mit der Berliner Polizei auseinander, nachdem vorher 50.000 Demonstranten ihren Protest friedlich geäußert haben.
15. September: In Heidelberg wird vom „Kommando Gudrun Ensslin“ der Rote Armee Fraktion (RAF) auf den Oberbefehlshaber der US-amerikanischen Landstreitkräfte in Europa, Frederick Kroesen, ein Anschlag verübt, bei dem dieser leicht verletzt wird.
15. September: Ägypten weist den Botschafter der Sowjetunion sowie sechs weitere Diplomaten aus, die hinter einer Verschwörung gegen die Regierung von Anwar as-Sadat stehen sollen.
18. September: Ein Flugzeug der polnischen Luftfahrtgesellschaft LOT wird nach West-Berlin entführt; zusammen mit den Entführern beantragen sechs polnische und zwei ungarische Fluggäste politisches Asyl.
20. September: Gefängnisausbruch und bewaffnete Geiselnahme in Frankfurt (Oder) durch André Baganz und drei Mittäter.
21. September: Die Bundesrepublik Deutschland erkennt Belize als unabhängigen Staat an.
25. September: Belize wird Mitglied bei den Vereinten Nationen.
29. September: Die EG billigt Fischereiverträge mit Kanada, Schweden und den Färöer-Inseln, wodurch die deutsche Hochseefischer einen großen Teil ihrer traditionellen Fanggründe zurückerhalten.
1. Oktober: Ein Bombenanschlag auf ein Büro der PLO in Beirut fordert 92 Todesopfer, über 200 Menschen werden verletzt.
1. Oktober: Der DDR-Spion Günter Guillaume wird nach mehr als siebenjähriger Haft in die DDR entlassen, nachdem er am 28. September von Bundespräsident Karl Carstensbegnadigt worden war.
3. Oktober: Der Hungerstreik im HM Prison Maze im nordirischenBelfast wird nach sieben Monaten für beendet erklärt. Zehn von den Briten gefangene Mitglieder der IRA und INLA sind im Streikverlauf wegen Essensverweigerung gestorben.
5. Oktober: Neuordnung im EWS – die D-Mark und der niederländische Gulden werden um 5,5% aufgewertet, der französische Franc und die italienische Lira um 3% abgewertet.
6. Oktober: In Frankfurt schützen mehrere Tausend Polizeibeamte und Beamte des Bundesgrenzschutzes den Beginn der Bauarbeiten zur Erweiterung des Frankfurter Flughafens.
14. Oktober: In Ägypten wird Husni Mubarak zum Staatspräsidenten gewählt. Er ist Nachfolger des durch ein Attentat ermordeten Anwar as-Sadat.
26. Oktober: Die Bundesrepublik Deutschland schließt mit Ägypten ein Abkommen über die Zusammenarbeit bei der friedlichen Nutzung der Kernenergie
28. Oktober: Das sowjetische U-Boot „U 137“ läuft vor der schwedischen Marinebasis Karlskrona auf Grund. Der Vorfall ist Anlass, bei weiteren in den 1980er Jahren in schwedischen Gewässern gesichteten U-Booten unbekannter Nationalität die Sowjetunion als Drahtzieher zu vermuten. Der Keim für die schwedische U-Boot-Affäre ist gelegt.
12. Dezember: Senegal und Gambia schließen einen Vertrag, der die Bildung der Konföderation Senegambia ab 1. Februar 1982 regelt. Der Staatenbund scheitert jedoch einige Jahre später.
23. Dezember: In der Bundesrepublik Deutschland ersetzt das Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) das geplante Ausbildungsplatzförderungsgesetz (AP1FG), das im Bundesrat die Zustimmung verfehlte und im Dezember 1980 vom Bundesverfassungsgericht für nichtig erklärt wurde.
20. November: Die westdeutsche Ruhrgas AG und die sowjetische Außenhandelsorganisation Sojuz-Gas-Export vereinbaren in Essen ein gemeinsames Erdgasgeschäft.
Das Unternehmen Dickmann (Schokoküsse) wird vom Unternehmen Storck übernommen.
Wissenschaft und Technik
29. Januar: Das SynchrotronstrahlungslaborHASYLAB des Deutschen Elektronen-Synchrotrons DESY wird nach zweijähriger Bauzeit seiner Bestimmung übergeben.
5. März: Sinclair Research veröffentlicht den Heimcomputer ZX81, der das Zeitalter des Computers als Massenware einläutet.
12. August: Das US-amerikanische Unternehmen IBM stellt den PC 5150 vor, den ersten Personal Computer (PC) von IBM und Begründer der IBM-PC-kompatiblen Computer.
25. August: Die amerikanische Raumsonde Voyager 2 fliegt an Saturn vorbei und liefert viele Fotos von Saturn, seinen Ringen und Monden.
12. November: Nach 84 Stunden und 9.244km landen der US-Amerikaner Ben Abruzzo und seine Besatzung mit ihrem Ballon Double Eagle V nach der ersten Überquerung des Pazifiks in einem Ballon im Mendocino National Forest in Kalifornien.
28. Dezember: In den Vereinigten Staaten kommt Elizabeth Carr als Retortenbaby zur Welt. Sie ist das erste durch künstliche Befruchtung geborene Kind in der US-Geschichte.
Der US-Seuchenschutz berichtet erstmals über die Immunkrankheit AIDS.
Auf der Funkausstellung 1981 in Berlin wird die Compact Disc erstmals öffentlich vorgestellt.
13. Februar: Bei den Berliner Filmfestspielen werden Preise vergeben: der Goldene Bär geht an den spanischen Film Deprisa, Deprisa! von Carlos Saura, der Silberne Bär an den indischen Beitrag von Mrinal SenAnatomie einer Hungersnot und den Schweizer Film das Boot ist voll von Markus Imhoof.
4. Januar: Der zwei Tage zuvor von der Polizei in Sheffield festgenommene Peter Sutcliffe gesteht im Verhör, der gesuchte Yorkshire Ripper zu sein. Der Serienmörder hat mindestens 13 Frauen getötet.
15. Januar: Der von den Roten Brigaden einen Monat lang gefangen gehaltene römische Richter Giovanni D’Urso wird freigelassen.
14. September: Die EnzyklikaLaborem exercens von Papst Johannes Paul II. befasst sich mit dem arbeitenden Menschen. Sie beschreibt Standpunkte zum Wert der Arbeit und der Beteiligung der Arbeitnehmer an Produktionsmitteln, Leitung und Ertrag eines Unternehmens auf der Basis der katholischen Soziallehre.
25. November: Papst Johannes Paul II. ernennt Joseph Kardinal Ratzinger (den späteren Papst Benedikt XVI.) zum Präfekten der Glaubenskongregation im Vatikan. Im Februar 1982 nimmt Ratzinger Abschied von seinem Amt als Erzbischof von München und Freising.
Sport
Einträge von Leichtathletik-Weltrekorden siehe unter der jeweiligen Disziplin unter Leichtathletik.
2. Januar: Im Dreiecksflug stellt der Deutsche Hans-Werner Grosse mit 1.306km einen neuen Weltrekord im Segelfliegen auf.
7. Februar: Hartmut Weber läuft bei den deutschen Leichtathletik-Hallenmeisterschaften über 400 Meter mit 45,96 Sekunden einen neuen Weltrekord.
8. Februar: Bei der Viererbob-Weltmeisterschaft in Cortina d’Ampezzo stürzt der US-Amerikaner Jim Morgan tödlich.
8. Februar: Im Karaiskakis-Stadion in Piräus ereignet sich das schwerste Fußballunglück in Griechenland. Als Olympiakos Piräus mit 6:0 Toren gegenüber AEK Athen führt, versuchen Besucher das Stadion vorzeitig zu verlassen. Gestürzte Zuschauer an einem verschlossenen Tribünentor werden von nachfolgenden Personen zertrampelt. 21 Tote und 32 Verletzte sind zu bilanzieren.
24. Mai: Eberhard Gienger wird Europameister am Reck, er erhält dabei dreimal die 10,0.
12. Juni: Larry Holmes gewinnt seinen Boxkampf und Weltmeistertitel im Schwergewicht gegen Leon Spinks in der Joe Louis Arena, Detroit, USA, durch technischen K. o.
25. Juni: Der Dressurreiter Josef Neckermann (sechs Olympiamedaillen, sechs Europa- und drei Weltmeistertitel) erklärt seinen Rücktritt vom aktiven Sport.
27. Januar: Die am Tag zuvor in Brand geratene Passagierfähre Tampomas II geht in der Javasee unter. Von den mutmaßlich mehr als 1.200 auf dem Schiff befindlichen Personen können 672 gerettet werden, 147 Tote werden geborgen, 373 namentlich bekannte Menschen bleiben nach dem Seeunfall vermisst.
14. Februar: Bei einem Brand in einer Diskothek in Dublin sterben 49 Menschen.
6. Juni: Im indischen Bundesstaat Bihar kommen bei einem Eisenbahnunglück 235 Menschen ums Leben.
11. Juni: Zugunglück von Erfurt-Bischleben. 14 Menschen kamen ums Leben.
17. Juli: Das Hotel Hyatt Regency Crown Center in Kansas City (Missouri) wird Schauplatz einer Katastrophe. Bei einem Tanzwettbewerb stürzen zwei Verbindungsgänge voller Menschen in die dicht belebte Hotellobby herab. 114 Menschen sterben und über 200 werden verletzt. Ursache ist ein Baumangel.
22. August: Auf dem Far-Eastern-Air-Transport-Flug 103 von Taipeh nach Kaohsiung (Taiwan) bricht nach einer explosiven Dekompression die Boeing 737-200 in der Luft auseinander; alle 110 Insassen kommen ums Leben.
19. September: Das Flusspassagierschiff „Sobral Santor“ (Brasilien) kentert auf dem Amazonas. 300 Menschen sterben.
Edgar F. Codd, für die Theorie und Praxis der Datenbankmanagementsysteme, speziell Relationale Datenbanken, die er in einer Serie von Papers um A Relational Model of Data for Large Shared Data Banks entwickelt hat, womit er die Grundlagen für weitere Forschungen zu Datenbanksprachen, Abfrage-Subsystemen, Datenbanksemantik, Locking und Recovery und inferenzielle Datenanalyse legte.
Alternative Nobelpreise
Mike Cooley, für Produkt-Design und sein theoretisches und praktisches Engagement für eine sozial nützliche Produktion